18./19. Juni: Die „Nordschleife“ wird 88!

Herzlichen Glückwunsch! - Es ist Zeit mal einen Gesundheits-Check vorzunehmen. Wie geht’s der „alten Dame“? - Nun, sie hat zwar bisher unter der Leitung von Amateuren sehr gelitten, hat aber erst wirklich Schaden genommen, als die Amateure auf einem anderen Gebiet „Profis“ waren. Das hat die Nordschleife in die Insolvenz getrieben. - Aber sie ist nicht tot. - Obwohl man auch aktuell wieder versucht, sie – irgendwie – sterben zu lassen. Was für einen Menschen Gift, ist für eine Rennstrecke die Verordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen. Während Motor-KRITIK im Interesse einer objektiven Beurteilung noch gestern eindeutig feststellte, dass die auf der Nürburgring-Nordschleife eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung nicht aufgrund einer Anordnung durch die Staatsanwaltschaft Koblenz erfolgt ist, wie – für Verwirrung sorgend – z.B. auch auf „facebook“ zu lesen ist, sind die derzeit unter russischer Oberleitung beschäftigten „Fachleute“ mit ihrer Planung von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf einer Rennstrecke längst weiter. Es gibt ab sofort nicht nur verbindliche Geschwindigkeitsbegrenzungen bei VLN-Rennen, sondern auch solche, die der Industriepool einzuhalten hat und eine dritte Art von Geschwindigkeitsbeschränkung bei Touristenfahrten. - Und die Geschäftsführung schweigt zu den Thema bei entsprechenden Anfragen. Nicht nur im Fall – wie seit gestern zu lesen – bei Motor-KRITIK, sondern auch bei Anfragen von englischen Kollegen. - Es ist aber ein Gerücht, dass die Touristen in Zukunft auf diese Geschwindigkeitsbegrenzungen an der Nordschleife auch in kyrillischer Schrift hingewiesen werden sollen. - Es soll sich um rein deutsche Entscheidungen handeln. - Extra zum 88. Geburtstag?

18./19. Juni: Die „Nordschleife“ wird 88!

Die englischen Fans wurden schon gestern über die neuen – nur in Deutschland vorhandenen (!) - Möglichkeiten informiert, auf einer 88 Jahre alten Rennstrecke bei einer Geschwindigkeitsübertretung durch den Pächter dieser Rennstrecke erwischt zu werden.

Man zahlt den wohlfeilen Preis von 27 Euro für eine Runde Nordschleife (wenn Sie „mit Ihrem guten Namen“ bezahlen, dann mehr), fährt im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten und denen seines Fahrzeugs schnell – wie man das eigentlich auf einer Rennstrecke macht – und wird über den Effekt erstaunt sein.

Dem Geschäftsführer der CNG, der capricorn NÜRBURGRING GmbH, ist es gelungen, für den Nervenkitzel einer Achterbahn („ring°racer“), die gegen Ende des Jahres abgebaut werden soll, einen vollwertigen Ersatz zu finden. Für den Kunden zwar teurer, aber dafür ist dann auch der Effekt weltweit einmalig. - Exklusiv nur am Nürburgring! -

Die hier gezeigte Karte zeigt nicht nur auf, wo am Nürburgring die reizvollen Geschwindigkeitsbegrenzungen lauern, sondern Motor-KRITIK hat auch direkt zu der englischen Internetseite verlinkt. Mit einem  Klick hier sind Sie in England und erfahren – wenn ein paar Englischkenntnisse vorhanden sind – dass das hier keine Motor-KRITIK-Märchenstunde ist.

Obwohl die Karte nicht ganz vollkommen ist. Es gibt – bzw. gab (?) – bei Touristenfahrten noch weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen, an die sich aber nach eigenen Beobachtungen in der Vergangenheit auch niemand gehalten hat. In der Industriewoche wurden die Schilder dann weggedreht.

Diese Mühe macht sich aber heute niemand mehr. Die hier gezeigten Fotos wurden heute – zum 88. Geburtstag der „Nordschleife“ - gemacht und zeigen Testfahrzeuge der Industrie, die mit Renngeschwindigkeit die Gebotsschilder passieren. - Es passiert nichts.

Aber am Geburtstagswochenende der „Nordschleife“, anlässlich eines VLN-Laufs, soll schon etwas passieren, wenn man sich nicht brav an die für Rennen (!!) vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten hält. Das wurde noch einmal von Motor-KRITIK in einem Telefongespräch abgeklärt. Die VLN wird die ihr vom DMSB vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen, einschließlich „Code60“ beim am Wochenende stattfindenden 3. VLN-Lauf streng kontrollieren und überwachen. (Hier noch mal eine Klickverbindung zu der Geschichte, der das „Bulletin 6“ mit allen Vorschriften und Bestrafungen anhängt.)

Das Endergebnis des Rennens wird dann sicherlich etwas auf sich warten lassen, weil alle Zeitstrafen noch nachträglich aufgerechnet werden müssen. Genug Zeit also, um auf das Wohl der alten Dame „Nordschleife“ einen guten Schluck zu nehmen.

Nur der ADAC Nordrhein, vom Ex-Präsidenten des Gesamt-ADAC, Peter Meyer, erfahrungsreich geführt, konnte sich beim 24-Stunden-Rennen erlauben, evtl. auf „Nordschleifen-Permit“, auf „Code60“, auf eine Bestrafung von Geschwindigkeitsbegrenzungen zu verzichten, entweder weil der Ruf des Vereins sowieso schon ruiniert ist oder weil man – sozusagen in einem Vorgriff – der alten Dame „Nordschleife“ eine kleine Freude machen wollte. - Keine Feier ohne Meyer!

Haben darum auch die vor Ort beobachtenden Fachleute (auch des DMSB!) diese tausendfachen (!) Verstöße gegen die zwangsweise geschaffenen sportliche Vorschriften noch nicht einmal bemerkt (?) - Zumindest hat man offiziell weggeschaut.

Der ADAC Nordrhein e.V. hat mit seiner Veranstaltung überzeugend nachgewiesen, dass Motorsport auch „zweckfreies Tun“ sein kann - wenn die „Nordschleife“ bald Geburtstag hat.

Die VLN wird dann beim 3. Lauf der Serie in 2015 am Wochenende den Nachweis zu führen versuchen, dass Rennen fahren absolut sinnlos ist. - Und damit einen bedeutenden Beitrag zu einem Umdenken bei den Akteuren leisten. - Oder aber mit den vom DMSB verordneten Zwangsmaßnahmen verdeutlichen, wie toll es doch ein könnte, wenn eine Rennstrecke noch eine Rennstrecke wäre. - Man sollte das positiv sehen!

Wenn Sie bisher noch nicht darüber nachgedacht haben: Tun Sie es jetzt. Gehen Sie in sich. Golfspielen ist z.B. gesünder, schädigt die Umwelt weniger, macht mehr Spaß!

Und mit Hilfe z.B. einer Eveline Lemke – und einer natürlich bei der EU angemeldeten (und genehmigten) Unterstützungsmaßnahme zum 88. Geburtstag eines Stücks deutschen Kulturguts – könnte man auch E-Rennwagen auf der Nordschleife starten lassen. Denen kommen die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen gerade recht. So kommt man wahrscheinlich sogar im Renntempo über eine ganze Runde, nach der man dann einen Fahrzeugwechsel vornehmen kann. Bei sechs Runden wären das sechs Fahrzeugwechsel. - Wie spannend!

Natürlich sollten die „Standzeiten“ (Wechselzeiten) schon vor- und festgeschrieben sein, damit nicht etwa ein Team etwas schneller ist als das andere. - Das würde evtl. noch in Sport ausarten!

Damit nicht der Eindruck entsteht, diese Geschichte sei eine Satire, wird nun nachfolgend ein aktuelles Foto von der Nordschleifenauffahrt in „Breidscheid“ mit dem dort vorhandenen ganzen Schilder-Wirrwarr eingefügt. Fotografiert am 18. Juni 2015. - Motor-KRITIK verbürgt sich für die Echtheit des eingestellten Fotos! - Wer nicht alle Schilder bei der Auffahrt aufnehmen und vom Inhalt und von ihrem Wert her begreifen und speichern kann, ist eigentlich zur Führung eines Kraftfahrzeugs so wenig geeignet, wie die aktuellen Fachleute in der Geschäftsleitung des Nürburgring-Pächters zum Führen einer Rennstrecke.

Nicht diese Geschichte ist eine Satire, sondern das Handeln der Sportbehörde, der Sport-Funktionäre und der Geschäftsleitung der CNG.

Und das zum 88. Geburtstag einer der schönsten Rennstrecken auf der Welt. - Das sind beeindruckende „Geschenke“!

Man macht als Gemeinschaftsleistung aller am Nürburgring Verantwortlichen, an der Basis-Rennstrecke des Nürburgrings, der „Nordschleife“, einfach „das Licht aus“, das Radar- und GPS-Gerät an und schickt die „Nordschleife“ nach 88 Jahren in einen „Geschwindigkeits-Tiefschlaf“. - Sind 88 Jahre genug? - Nun, die „alte Dame“ wird nicht ins Koma fallen, das alles höchstens komisch finden.

Kein Wunder, dass man in diesen Tagen oft mehr Testwagen („Erlkönige“) der Automobilindustrie auf den Landstraßen im Umfeld des Nürburgrings sieht, als auf dem Nürburgring selber. Das Fahren auf Landstraßen ist stressfreier.

Zum 3. VLN-Lauf ist übrigens auch gerade die Ausgabe 3/2015 der „racing news“ (20.06.2015, Preis 2 €) erschienen. Es gibt darin ein Interview mit dem Geschäftsführer der CNG, dem aktuellen Nürburgring-Pächter, in dem er – wahrscheinlich aus Anlass des 88. Geburtstags der „Nordschleife“ ausführt:

„Wir müssen doch ganz klar festhalten, dass es hier in der Vergangenheit eine existenzbedrohende Situation gab. Es gab ein Geschäftsmodell, das nicht funktionierte, nicht funktionieren konnte. Nicht selbsttragende Geschäftsmodelle werden zukünftig komplett von der Landkarte verschwinden, denn Sie können solche Geschäftsmodelle nicht auf Dauer subventionieren. Insofern ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, hier Geld zu verdienen. Wir brauchen dieses Geld, um die Rennstrecke instandzuhalten und um in ihre Weiterentwicklung zu investieren. Und dafür brauchen wir Gewinne. Das ist nicht nur legitim, sondern absolut notwendig, damit auf dem Nürburgring langfristig Rennsport stattfinden kann. Daran arbeiten wir.“

Motor-KRITIK kann das zwar nicht in irgendeine Verbindung zu dem bringen, was man als Beobachter am Nürburgring gerade aktuell erlebt, aber Carsten Schumacher wird schon wissen was er sagt. - Er ist ja noch wesentlich jünger als die „Nordschleife“.

Auch die letzten „Zwangsmaßnahmen“ werden die „Nordschleife“ nicht umbringen. Sie hat schon das Wirken wesentlich unbegabterer Amateure überlebt.

Herzlichen Glückwunsch, liebe „Nordschleife“! - Deine Fans stehen zu dir und halten dir auch in schweren Zeiten die Treue!

MK/Wilhelm Hahne
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