VLN 4 + die Zukunftsaussichten der Serie!

Motor-KRITIK hat das Thema schon zweimal – aber dezent – angestoßen. Weil – immer noch - „alles im Fluss ist“. Auch beim 4. Lauf zur diesjährigen Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring war ich im Fahrerlager unterwegs. Und habe schon mal mit Diesem oder Jenen über Dies und Das gesprochen. Unter anderem auch über die Zukunft der VLN. Dabei habe ich den Eindruck erhalten, dass die, die es eigentlich angeht, nicht umfassend informiert sind. Da werden die gleichen Phrasen gedroschen, die eigentlich schon seit vielen Monaten leer sind. Aber es gab auch interessante Ausblicke, z.B. durch die KTM X-Bow GT4, die erstmals in einem Langstreckenrennen am Start waren. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass es „hinter den Kulissen“ viel ruhiger ist, als vorne auf der Bühne „getratscht“ wird. - Das Deprimierende dabei ist: Jeder tratscht auf seine Weise, in Richtung seiner ganz persönlichen Interessen. Gerade da, wo man es aber erwarten dürfte, fehlt es an Basiswissen. Dabei müsste doch eigentlich oft viel Wissen aus eigener Erfahrung vorhanden sein. - Wenn es so wäre, dann wird diese Erfahrung eben verdrängt, weil sie nicht ins Bild passt. - Die folgende Geschichte kann nur der Versuch sein, aus dem „aufgelesenen Stückwerk“ von Gedanken, Phantasien und einem geradezu krankhaft wirkenden Druck zur Umsetzung von persönlichen Interessen, dem Leser eine Vorstellung zu vermitteln, die über eine reine Information zum 4. VLN-Lauf 2017 hinausgeht.

VLN 4 + die Zukunftsaussichten der Serie!

Wollte man die kurz und klar schildern, müsste man feststellen:

  • Sie sind ungewiss und lassen – dank der aktuellen Diskussionen – den Motorsport in Deutschland insgesamt in einem eigenartigen Licht erscheinen.

Wenn man aber das sich den Besuchern einer VLN-Veranstaltung darstellende Bild betrachtet, ist doch alles gut und bestens. Das Fahrerlager mit Blick auf die Nür-Burg, wehende Fahnen, ein gefülltes Fahrerlager und Besuchergruppen, die – als Gäste von Teams – den Lounges zustreben. - Aber das ist nur das aktuelle Bild. - Um die Zukunft der Basis-Motorsportserien wird hinter den Kulissen zwar schon seit Jahren, aber wirklich intensiv – und geprägt von Eigeninteressen – erst seit Anfang dieses Jahres gerungen.

Ich bin auf diese aktuelle Entwicklung aufmerksam geworden, als ich – ich glaube es war im Februar ds. Jrs. - das Industriegebiet in Meuspath durchfuhr und im Kreisverkehr dort eine Reihe von Automobilen geparkt sah, die ich z.T. bestimmten Personen zuordnen konnte.

Wie ich recherchieren konnte, hatten sich auf Einladung bei Alex Böhm („Black Falcon“) eine Reihe von „Spitzenfunktionären“ und Sporttreibenden zu einer Diskussion getroffen, um „Verbesserungen“ der VLN zu diskutieren, die die Probleme, die durch die immer größere Anzahl der GT3-Starter ausgelöst wurden, durch entsprechende Maßnahmen im Interesse der Serie zu lösen.

Dachten einige der Diskutanten. Um dann feststellen zu müssen, dass hier einige Wenige ganz persönliche Interessen um- und durchzusetzen versuchten, die aber die Realität, auch geschaffen durch behördliche Auflagen, nicht berücksichtigten. - Tagträumer!

Danach begann die Zeit der Gerüchtebildung, wo jeder – auch wenn er in den „Arbeitskreis“ (so empfand man sich) nicht eingebunden war – seiner persönlichen Meinung und Vorstellung eine breitere Basis zu geben versuchte.

Nun waren die „Initiatoren“ der ersten Treffen eigentlich unabhängig voneinander zur Bewältigung der Probleme – und dem Schaffen von neuen (!) - an den Start gegangen. Man könnte von unterschiedlichen „Initiatorengruppen“ sprechen, die sich dann später zusammen fanden. Die Motivation war jeweils – soweit ich das einschätzen kann – unterschiedlicher Art.

Da wollte ein Peter Geishecker, beim ADAC Nordrhein ein wenig „auf die Seite geschoben“, wieder ins Gespräch kommen und hatte sich die Mitarbeit des ehemaligen Porsche-Mitarbeiters Klauke gesichert. Der ihm dann auch als Fahrer dienen konnte. Peter Geishecker hatte versucht, die im Industriegebiet Meuspath ansässigen Motorsport-Teams zur Bildung einer neuen Langstreckenserie anzuregen, die als Kern die bis jetzt unter dem Kürzel VLN bekannte Serie "beherrbergen" sollte. Die Grundidee seiner Darstellungen:

  • Die Eifel muss wieder zum Mittelpunkt der internationalen Motorsport-Welt mit einer aufsehenerregenden, bedeutenden Rennsportserie werden.

Nicht überall hat er damit „offene Türen eingelaufen“, sondern hat sich – soweit mir bekannt – auch schon eine deutliche Abfuhr bei einem Praktiker mit Durchsicht geholt. Dieser Teamchef hat dann andere „Kollegen“ auch davor gewarnt, sich irgendwie „vor einen Karren spannen zu lassen“ und war ab diesem Moment „außen vor“.

Aber es gab – nicht unbedingt abgestimmt mit Herrn Geishecker – noch einen Verfechter einer deutlichen Veränderung der VLN. Das war Olaf Manthey, der sich damit als Vertreter der ILN empfand, deren Interessen er auch immer offiziell vertrat, ohne aber „seine Basis“ in allen Punkten umfassend zu informieren. - Ich habe das in Gesprächen mit Team-Mitgliedern, die nach seiner Darstellung „alle hinter ihm standen“, feststellen müssen.

Schließlich gab – und gibt – es noch den ADAC Nordrhein, der auch daran interessiert war, das 24-Stunden-Rennen samt „Quali-Rennen“ mit den VLN-Rennen – und Ergänzungen - zu einer neuen Serie zu vereinen. Hier kamen dann die Herren Mirco Hansen und Walter Hornung mit ins Spiel, die u.a. die Interessen „ihres Chefs“, Peter Meyer, vertraten.

Da durfte dann bei den nächsten Gesprächen auch ein „Abgeordneter“ der CNG nicht fehlen, so dass man sich schließlich als eine Art von „Arbeitskreis“ empfand, in dem dann - inzwischen - ein Peter Geishecker – sozusagen als „Fremdkörper“, da offiziell ohne Funktion im Sport – wieder ausgeschlossen wurde. - Er wurde als „Dampfplauderer“ empfunden.

Andere „Fachleute“ – leider auch ohne besondere Bedeutung – versuchten sich „von außen“ Bedeutung zu geben, in dem sie Gerüchte lancierten, die aber zu diesem Zeitpunkt – und noch bis heute – keine feste Basis haben.

Da wurde dann z.B. von 6 VLN-Läufen plus der zwei Rennen des ADAC-Nordrhein gefaselt, mit der dann jeweils die Langstrecken-Serie mit dem Höhepunkt 24-Stunden-Rennen enden sollte. Was bedeuten würde: Die Serie würde insgesamt in zwei unterschiedlichen Kalenderjahren ausgetragen, nur durch einen langen Winter – gerade in der Eifel – getrennt.

Das mag zwar mal der Gedankenansatz von wichtigen Theoretikern gewesen sein, die aber schnell erkennen mussten, das hier der praktischen Umsetzung ein Vertrag der VLN mit der CNG (bzw. CNBG) gegenüber stand, die der VLN zunächst für die nächsten 5 Jahre, mit einer Option auf weitere 5 Jahre) die Durchführung von mindestens 8 Langstreckenrennen auf der Nürburgring-Nordschleife garantierten. - Was nun?

So ein VLN-Rennen braucht eben ein Gerüst, das den Zuschauer oft wie ein „buntes Bild“ erreicht, aber auch zur Erfüllung von Sicherheitsauflagen – und denen im Sportgesetz – gefordert ist.

Da müssen z.B. rd. 400 Streckenposten an den bisherigen Renn-Samstagen „vor Ort“ sein, die nicht nur als Sicherheitskräfte, sondern auch als „Informanten“ der Rennleitung tätig sind, und subjektiv wahrgenommene Rennsituationen objektiv darstellen sollen. Dazu gehören Feuerwehrleute, DRK-Mitarbeiter, Ärzte und natürlich ein einsatzbereiter Hubschrauber…

...sowie ein riesiger Fuhrpark von Automobilen. Die sind überwiegend mit ehrenamtlichen Helfern besetzt, die gerade noch nach Ende einer Arbeitswoche, an einem Samstag – der so zu einem Renneinsatz-Samstag wird – dann in neuer Funktion tätig sind. Sie könnten das aber mehrheitlich nicht an einem Freitag und einem Samstag.

Das will ein Teil der Mitglieder des o.g. „Arbeitskreises“ aber nicht zur Kenntnis nehmen, sondern plant inzwischen – natürlich aus Sicherheitsgründen – eine Aufteilung der VLN-Rennen in zwei Divisionen. Am Freitag gibt‘s dann schon das Qualifying, am Samstag dann zwei VLN-Rennen, in denen dann in der „Division 1“ alle Schnellen – z.B. die GT3 – antreten, während in der „Division 2“ die V-Klassen unter sich sind.

Inzwischen hat man aber begriffen, dass das so nicht geht, da ja noch Zeit für die so genannten „Taxifahrten“ sein muss, die von einem großen Teil der VLN-Teams zur Finanzierung ihrer Renneinsätze dringend gebraucht werden. Außerdem würde die Veranstaltung – darauf hat die CNG hingewiesen – sich durch die volle Einbeziehung des Freitag in die Abwicklung der Veranstaltung um insgesamt rd. 100.000 Euro verteuern. Und diese Kosten müssten irgendwie auf die Nenngelder umgelegt werden.

Außerdem sind Rennen über eine Länge von vier Stunden bei diesem Format nicht zu garantieren, da es immer wieder zu Zeitverschiebungen kommt. - Also sagen die klugen „Erfinder“ einer neuen Serie:

  • Dann tragen wir eben an einem Samstag zwei Rennen in zwei Division über je 3 Stunden aus.

Aber wie soll dann eine Gesamtwertung möglich werden, wenn z.B. das Rennen in einer Division aus Witterungsgründen vorzeitig abgebrochen werden muss und z.B. entsprechend den Bedingungen der Ausschreibung keine Punkte verteilt werden können?

Bei den aktuellen Diskussionen kommen z.T. Formate in Spiel, werden wieder neu diskutiert, die schon vor Jahr und Tag als nicht realisierbar mal „zu den Akten gelegt“ wurden. Die CNG musste aktuell gerade wieder durch einen Mitarbeiter mit Praxiserfahrung darauf hinweisen lassen, dass z.B. auch die Geräuschvorschriften beachtet werden müssen.

  • Wie will man da z.B. ein 12-Stunden-Rennen durchführen?

Auch aktuell, hat man inzwischen auch die RCN ins Spiel gebracht. Inzwischen träumen Fachleute (?) von einem Veranstaltungs-Format, das von Freitag bis Sonntag reicht und die RCN mit seinen Rennen (!) am Sonntag mit einbindet.

Die RCN ist bei der CNG eigentlich ein „ungeliebtes Kind“, da man statt deren Veranstaltungen lieber die damit erforderliche Reservierung für diese ADAC-Veranstaltung für Touristenfahrten auf der Nordschleife frei hätte, die mehr Geld einbringen. - Wie man hört. - Interessant ist auch, dass bis hin zu dieser Woche wohl niemand offiziell mit der RCN gesprochen hatte. Erst in dieser Woche hat es offizielle Gespräche zwischen den Offiziellen der RCN und der ILN – vertreten u.a. durch Olaf Manthey – und (für einige Leser wird es eine Überraschung sein) Alex Böhm, dem „Inhaber“ von „Black Falcon“ gegeben.

Damit wären wir dann beim „Reifenproblem“. Es gibt inzwischen nicht nur bei der VLN in einigen Kategorien die Pflicht zur Verwendung eines „Einheitsreifens“. Da haben nun aktuell auch die Verantwortlichen der RCN inzwischen mit Hankook einen Vertrag abgeschlossen, der ab der Saison 2018 alle (!) Teilnehmer an dieser Veranstaltung verpflichtet, mit Rennreifen dieser Firma unterwegs zu sein. Das soll – sagt man – die Reifenkosten für die Teilnehmer senken. Tatsächlich sichert es nur dem Veranstalter „fette“ Einnahmen und macht für die Teilnehmer an RCN-Veranstaltungen die Teilnahme richtig teuer. - Weil man in der Vergangenheit z.B. bei dieser Art von „Leistungsprüfung“ mit Gebrauchtreifen (!), „alten“ Slicks, die von den VLN-Teams erhielt, unterwegs war.

Aber nun zur Erklärung der Tatsache, dass ein Alex Böhm bei dem ersten offiziellen Gespräch zwischen der „Arbeitsgruppe“ zur Umsetzung eines neuen Langstreckenformats und den Offiziellen der RCN mit eingebunden war:

Alex Böhm leitet mit „Black Falcon“ ein Rennteam, das sich überwiegend durch „Bezahl-Rennfahrern“ finanziert. Diese neue Gruppe von „Gentleman-Rennfahrern“ möchte zwar gerne in schnellen (und teuren) Automobilen unterwegs, aber auch genauso gerne in der eigenen Darstellung erfolgreich sein. Da „Black Falcon“ aber - wie andere Teams auch - nicht primär sportlich, sondern kommerziell orientiert ist, Teams, die die inzwischen sehr teuren Sportgeräte möglichst oft im Jahr einsetzen möchten (müssen!), findet man die sowohl in den bisherigen Starterlisten der VLN wie RCN.

Nun kommt‘s: Der „Arbeitskreis“ möchte nun der RCN nicht nur an den Sonntagen nach den Samstags-VLN-Veranstaltungen eine Startmöglichkeit einräumen, sondern die RCN-Veranstaltung zu einer reinen Rennveranstaltung machen. Was dann bedeutet, dass die Streckenführung der VLN übernommen werden muss.

  • Das bringt der CNG höhere Einnahmen durch die – dann notwendige – Vermietung der Gesamtstrecke einschl. Boxenanlagen, Fahrerlager, usw.

  • Den „Verkauf“-Teams erspart es eine zusätzliche An- und Abfahrt. Unter Berücksichtigung der neuen Reifensituation bei der RCN müssten sie evtl. nur einen Rad- und Reifenwechsel vornehmen. - Bei den da zum Einsatz kommenden Fahrern wird eine angepasste Fahrwerkabstimmung als vernachlässigbar empfunden?

Das würde die Einnahme-Situation dieser Teams jedenfalls verbessern. Aber wer denkt an die Mehrheit der Teilnehmer, wer denkt an die Basis des deutschen Motorsports, die mit erheblichen Zusatzkosten belastet würde?

Eigentlich versucht man so der VLN eine größere Bedeutung zu geben, versucht gleichzeitig die RCN zu dem zu machen, was die VLN einmal war.

In diesem Zusammenhang muss einmal daran erinnert werden – bei Motor-KRITIK war es schon zu lesen – dass die Probleme bei der GT3, die sich durch die Einführung der „DMSB-Reifenvorschriften“ für diese Kategorie nicht minimiert haben, sondern immer größer geworden sind. Es gibt Reifenfirmen, die diese „DMSB-Verordnung“ dazu nutzen, die Kosten für eine Weiterenwicklung ihrer Reifen einzustellen und hier zu sparen, wie das auch bei den Firmen möglich ist, die sich mit einer „Schutzgeldzahlung“ an den Veranstalter von einer Reifen-Weiterentwicklung freikaufen können, in dem sie einen „Einheitsreifen“ durchsetzen.

  • Diese Entwicklung steht eigentlich dem Grundgedanken des Motorsports entgegen, der eigentlich der Weiterentwicklung der Technik dienen sollte!

Es ist sicherlich kaum ein Zufall, dass ein BMW M6 GT3, ein Sportwagen-Ungetüm mit Klimaanlage (!) am Ende von VLN 4 mit Reifen einer bestimmten Marke ganz vorne war. Es ist auch kein Zufall, dass die Audi-Loungen beim 4. VLN-Lauf leer blieben. Man war – weil man sich durch die „BoP“ benachteiligt fühlte – zu Hause geblieben. Und der DMSB sollte sich fragen, welchen positiven Einfluss er eigentlich noch auf den deutschen Motorsport ausübt.

Der DMSB ist noch nicht einmal in der Lage, bei einer – sicherlich unsinnigen, aber angedachten – Drei-Tage-Veranstaltung, den zuverlässigen Einsatz einer DMSB-Staffel für 10 solcher Veranstaltungswochenenden im Jahr sicher zu stellen. - Er arbeitet nämlich auch mit „Freiberuflern“, die an einem normalen Freitag z.B. mehrheitlich etwas anders zu tun haben, als in der Eifel für den DMSB unterwegs zu sein.

Ein erfrischender Lichtblick war beim 4. VLN-Lauf der Auftritt der neuen KTM X-Bow GT4. Endlich einmal wieder ein richtiger Sportwagen. Mit einer Motorleistung, mit der man an einem deutschen Stammtisch keinen Eindruck macht. Der Zweiliter-Audi-Motor, ein TFSI aus dem VW-Konzern mit der Bezeichnung EA113, leistet „nur“ 320 PS, hat aber auch nur rd. 1.000 kg anzuschieben. Als ich beim 4. VLN-Lauf darüber mit einem „Fachmann“ spreche, weist der mich auf die Sicherheit hin, die durch ihr Gewicht deutsche GT4-Fahrzeuge bieten, um festzustellen:

  • „Mit einer solchen Kiste (und er meinte den KTM GT4) möchte ich mich nicht überschlagen!“

Das ist die Einstellung eines deutschen Motorsportlers! - Der dann mit „DMSB-Nordschleifen-Permit“, evtl. mit einem Sportwagen mit Klimaanlage und mehr als 500 PS unterwegs, sich besser ausgerüstet findet. - Und übrigens auch die „BoP“ (Balance of Performance) ganz toll findet:

„Darum startet der KTM doch bei der VLN in einer Cup-Klasse. Damit der keine 200 Kilogramm Gewicht aufgebrummt bekommt.“

Ich ergänze:

„Und damit er keine ‚Einheitsreifen‘ fahren muss!“

In der Endwertung des 4. VLN-Laufs endete der beste KTM GT4 auf Platz 20 im Gesamtklassement. Auf Platz 19 kam ein GT4-Versuchsträger von Porsche exakt 791-tausendstel Sekunden vor ihm ein, der als Prototyp in der Klasse SPX gestartet war. In seiner schnellsten Runde war der KTM rd. 10 sec schneller als der Porsche.

Insgesamt hat das Beobachten des 4. VLN-Lauf mir eine Menge Spaß bereitet. Den Zuschauern insgesamt sicherlich auch, die sich mehrheitlich an der Strecke aufhalten. Beim Training waren die Tribünen am Ende der Start- und Ziel-Geraden nur spärlich besetzt; die Boxengasse während Training und Rennen dicht gefüllt, während dann zum Start die gleiche Tribüne – wie oben gezeigt – schon dichter besetzt war, weil nach dem Start – beim Einbiegen in die Mercedes-Arena – die ersten Zweikämpfe „karosserienah“ ausgetragen werden.

  • Also alles gut?

Leider nicht! Der Motorsport insgesamt (nicht nur am Nürburgring!) ist und wird überreglementiert. - Das beginnt bei den Safety-Car-Phasen. Das ist eine Entwicklung, die von Amerika zu uns herüber kam. Wenn dort ein Rennen langweilig zu werden drohte, hat man unter einem Vorwand das Safety-Car benutzt, um die „Renner“ wieder zusammen zu bringen. - Mit „Sicherheit“ lässt sich eben alles argumentieren.

Mit der „BoP“ wollte man gleiche Voraussetzungen für Alle schaffen. Im einem Sport, in dem der Bessere siegen sollte! - Aber wir leben nun mal in einer Zeit, wo dem Besseren Abneigung entgegen schlägt. Man hat heute „teamfähig“ zu sein. Der Idealfall ist: Einer ist so dumm wie der andere.

Das ist auch im Motorsport so, wo man versucht, unterschiedliche technische Lösungen auf ein Niveau zu bringen. - Warum? - Die bessere technische Lösung sollte sich auch dem Zuschauer im Motorsport so darstellen. Als die bessere Lösung! Genauso wie der bessere Fahrer als besserer Fahrer glänzen sollte!

Eine „BoP“ wird auch deswegen nicht besser, wenn die „Auflagen“ in den USA inzwischen durch Computer „objektiv“ generiert werden. - Die „BoP“, wie auch die hier bei Langstreckenrennen eingeführten Mindeststandzeiten beim Boxenaufenthalt der Spitzenfahrzeuge sind qualvoll erduldete Zwangsmaßnahmen, die nichts in diesem Sport zu suchen haben!

Aber selbst durch solche Zwangsmaßnahmen „gleich gemachten“ Spitzenfahrzeuge teilt man heute in Kategorien ein, was dann dazu führt, dass es bei der VLN z.B. drei Wertungen in der GT3 gibt. - Die Privatfahrer, die nur mit viel Bargeld einen Fahrersitz ergattern, sollen am Ende eines Rennen zur Darstellung im privaten Umfeld dann schon mit einem Pokal nach Hause gehen können. - Wer soooo viel Geld zahlt… -

Bei den ersten VLN-Rennen des Jahres 2017 durften „Privatfahrer“ lt. Ausschreibung nur mit einem „alten“ GT3 bis Baujahr 2014 unterwegs sein. Das war ihnen für das viele Geld, das sie zu zahlen hatten, zu wenig.

Aber seit dem VLN-Lauf Nr. 3 ist diese Bestimmung aufgehoben. Sie dürfen in einem GT3 der neuesten Bauart ihr Talent beweisen. Für Team-Manager wie Alex Böhm ist das ein wichtiges Verkaufsargument! - Darum kam aus „diesen Kreisen“ auch der Druck, der zu dieser Lösung führte.

Darum sind auch solche Leute dann mit in einem „Arbeitskreis“, der sich mit der Zukunft der VLN beschäftigt und mit den so angedachten Lösungen evtl. dann auch gleich noch die RCN mit „hinrichtet“.

Man sollte einmal darüber nachdenken, warum man eine – sicherlich notwendige – Neuordnung im Motorsport-System nicht „von unten nach oben“ stattfinden lässt. Jetzt versucht man „oben“ eine Lösung zu finden und sie – dann auch „von oben“ - „denen da unten“ zu verordnen.

Wäre nicht eine andere Herangehensweise zur Lösung anstehender Probleme richtiger?

Und es gibt noch mehr Probleme als die oben beschriebenen!

MK/Wilhelm Hahne

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