Stillzeit ist Schonzeit!

Man kennt das aus der Schwangerenberatung. Aber diese Spruchweisheit gilt nicht überall. Als es im Mainzer Hauptbahnhof still wurde, hatte die Bundesbahn z.B. keine Schonzeit. Wenn es auf Anfragen von Motor-KRITIK still bleibt, könnte das auch daran liegen, dass in einem Mittelgebirge ein Echo selten ist. Obwohl gerade das mediale Echo beim laufenden Insolvenzverfahren am Nürburgring – im gleichen Mittelgebirge gelegen - groß ist. „Insgesamt ist festzuhalten“, informierten die Insolvenz-Geschäftsführer und -Sachwalter z.B. am 29. Oktober 2012 das Insolvenzgericht in Bad Neuenahr-Ahrweiler, „dass das Medieninteresse an dem Verfahren enorm war und zu einem erheblichen Mehraufwand auf Seiten der Unterzeichner geführt hat.“ - Es ist auch darum verständlich, dass man in diesem Zusammenhang das Gericht auch informiert: „Mit der Medienarbeit wurde Herr Pietro Nuvoloni (dictum law communications) beauftragt. Über den Verfahrensstand wurde die Presse unterrichtet gehalten.“ - Herr Nuvoloni versuchte dann wohl mit System ein neues „Stille-Verfahren“ einzuführen. So wie durch den Einsatz von Computern Papier gespart werden soll, versucht Pietro Nuvoloni durch Nicht-Antwort gleich Zeit, Computerarbeit und Papier zu sparen und spart dabei aber wohl in seinem Umfeld nicht an Empfehlungen, durch diese neue Art einer „Nicht-Antwort-Kommunikation“ - eine „dictum law communications“? - im gesamten Umfeld des laufenden Nürburgring-Insolvenzverfahrens für Stille zu sorgen. Man erkennt Ansätze bereits aus seinen ersten Empfehlungen beim DLF: Wilhelm Hahne ist „befangen“. Darum bitte nicht einladen. - Pietro N. nutzt die alte Spruchweisheit, „Keine Antwort ist auch eine Antwort“, inzwischen perfekt. - Nachfolgend ein paar Beispiele, die deutlich machen, dass man schon mal – anders als im Titel oben – ein Fragezeichen hinter die gleiche Tatsachenbehauptung setzen kann. - Junge Mütter haben z.B. andere Stillzeiten als Medienarbeiter. - Also muss die Frage erlaubt sein:

Stillzeit ist Schonzeit?

Vorweg ein Nachtrag vom 30. August 2013 - vom Tag "danach":
Einigen "eingeweihten" Mitarbeitern oben am "Ring" wurde erst nach dem Lesen der folgenden Geschichte klar, warum der bisherige Geschäftsführer des FSZ wohl gekündigt hat. - Diese Kündigung - ein interessanter Mosaikstein -  war auch Motor-KRITIK bisher verborgen geblieben. (eingeschoben von W.H.)

Natürlich gibt es noch die „rasenden Reporter“. Heute sind sie etwas anders als „damals“. Sie rasen, in der rechten Hand die „Maus, durch die „sozialen Netzwerke“, auf der Suche nach Spuren von Ansätzen für ein neues Thema, während sie mit der linken Hand schon die Fast-Ergebnisse „twittern“. - Zeit ist Geld. Man steht unter Druck. Man muss Seiten füllen. Und gleichzeitig den Kontakt zum Leser halten. So sind sie auch um die Erfüllung des Verleger-Vorstellung nach einer verbesserten Leser-/Blatt-Bindung bemüht.

Anders bei Motor-KRITIK. Im warmen Licht einer inzwischen von der EU verbotenen 60 W-Birne, sitzt der Autor dieser Geschichte auf dem Echt-Ledersofa eines rennomierten Herstellers, in der Hand ein Glas des guten „Roten“ von „Aldi“, vor sich auf dem Tisch Unterlagen, die von gewissen Leuten als „geheim“ eingestuft werden. - Und liest. - Und denkt.

Natürlich sind ihm die Unterlagen, aus denen er sich informiert, nicht zugeflogen. Ein wenig Aufwand ist immer erforderlich. Aber er muss keine Reiseanträge stellen, keine Abrechnungen machen, er muss sich nicht für einen „Fehlaufwand“ verantworten. Er ist irgendwann einfach in sein Automobil gestiegen, irgendwo hingefahren, hat mit netten Leuten nett geplaudert und sitzt jetzt am späten Abend und liest – und denkt.

Daraus ergeben sich dann Fragen. Zunächst in seinem Kopf, die er dann irgendwann formuliert um sie an bestimmte Personen zu richten, damit er „Ungereimtheiten“, die ihm beim Lesen und Rotwein-Trinken aufgefallen sind, auch im Interesse seiner Leser bei Motor-KRITIK auflöst.

Wenn er denn eine Antwort erhält! - Und hier greift dann das neue System der „Kommunikation durch Nicht-Kommunikation“. Perfektionist ist auf diesem Gebiet Pietro Nuvoloni, der von den Insolvenz-Sachwaltern mit der Pressearbeit zum Insolvenzverfahren der Nürburgringverfahren betraute Medienarbeiter. - Aber dazu kommen wir später.

Da lese ich z.B. in dem oben schon erwähnten Gutachten, dass die Insolvenz-Sachwalter für das Insolvenzgericht erstellt haben:

„Der Offroad-Park besteht aus einem Erbbaurecht an vier Flurstücken, geführt im Grundbuch von Drees, Blatt 809 mit den laufenden Nummern 201 und 584. Erbbaurechtsgeber ist die Gemeinde Drees, Erbbaurechtsnehmer ist die Nürburgring GmbH.“ … „Der Erbbaurechtsvertrag enthält ein Heimfallrecht bei Insolvenz des Erbbauberechtigten.“

Weiter ist dann auf Seite 20 des 103 Seiten starken Gutachtens zu lesen:

„Zum Bewertungsstichtag 20. September 2012 liegt der Marktwert der Liegenschaft nach dem anliegenden Gutachten der Jones Lang LaSalle GmbH bei 0,00 €.“

Endlich mal eine Zahl im Fall „Nürburgring 2009“, die man auch begreifen kann. - Und man versucht zu ergründen, wie denn dieser Offroad-Park in Drees eigentlich durch die KPMG, Frankfurt in ihrem „Verkaufs-Teaser“ angeboten wird. Auf Seite 45, bei „Details zu den Immobilien“ wird man fündig:

„Nutzfläche K.A.
Grundstücke: Grund und Boden ca. 67.400 m²
Erbbaurechtsvertrag mit Laufzeit bis 2045“

Nanu? - Kein Hinweis auf ein Heimfallrecht und auf die Wertermittlung von 0,00 €? - Dass im KPMG-Teaser zwei Quadratmeter weniger genannt werden, als in Drees wirklich vorhanden, stört da weniger.

Um ein wenig Klarheit in die Angelegenheit zu bringen, entschließe ich mich zu einer Anfrage beim Ortsbürgermeister von Drees und schrieb am 30. Mai 2013:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

im Verkaufsprospekt der KPMG, der den Verkauf der Nürburgring-Vermögenswerte einleiten soll, ist unter "Verwertungseinheit 06" der in Ihrer Gemeinde angelegte OFFROADPARK im Angebot. Nach meiner Kenntnis ist das dafür genutzte Grundstück Eigentum Ihrer Gemeinde und vertragsgemäß nach Eintritt der Insolvenz der Nürburgring GmbH wieder an die Gemeinde Drees zurückgefallen.
Nachdem die KPMG in ihrem "Teaser" diese Realität verschweigt, Sie auch nicht im Gläubigerausschuss die Möglichkeit einer Korrektur haben, sollte sich die Gemeinde Drees nach m.M. dazu entschließen umgehend eine Klage einzureichen und den Verkaufsprozess zu stoppen.
Ich schreibe Ihnen nur, damit Sie diese Möglichkeit nicht übersehen und in eine Abhängigkeit geraten, die Sie mit einer Klage im Interesse Ihrer Gemeinde vermeiden sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Hahne

PS: Ich darf Sie bei dieser Gelegenheit auf meine Geschichte zum Nürburgring-Verkauf im Internet unter der Adresse http://motor-kritik.de/node/655 aufmerksam machen.“

Ich habe keine Antwort erhalten. Mit einer weiteren E-mail vom gleichen Tag, habe ich dem Bürgermeister Kopien als pdf-Datei aus dem KMPG-“Teaser“ zur Beweisführung nachgereicht.

Einen weiteren Tag später habe ich den Herrn Bürgermeister von Drees – nach einem informativen Gespräch mit einem Rechtsanwalt - daran erinnert, dass er sich in dem Fall, dass er von der vertraglichen Vereinbarung des „Heimfallrechts“ keinen Gebrauch macht, sich evtl. nach § 266 StGB (Untreue...) strafbar machen könnte.

Ich habe keine Reaktion erfahren. Es kam keine Anwort. - Es war Stille.

Dem Gutachten, das den Firmenkopf des RA Lieser trägt, habe ich u.a. auch entnehmen können, dass die insolvente Nürburgring GmbH sowohl an der Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring Verwaltungs GmbH als auch am Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring GmbH & Co. KG mit jeweils 41 Prozent beteiligt ist, also dort ein Wert vorhanden ist, der im Interesse der Gläubiger realisiert werden müsste.

Auf Seite 30 des Gutachtens lese ich zum Wert dieser Beteiligung:

„Nach dem Buchwert beträgt der Wert der Beteiligung 776.000,00 €. Wird das Eigenkapital zugrundegelegt, erhöht sich der Wert auf 817.000,00 €.“

Erstaunlicherweise wird dieses „Stück Fahrsicherheitszentrum“ aber nicht im „Teaser“ der Firma KPMG mit angeboten. - Sollte das Fahrsicherheitszentrum, bzw. der Anteil daran, ohne jede Ausschreibung verkauft sein? - Warum hat man davon nichts gehört?

Also bin ich persönlich zum Amtsgericht nach Koblenz gefahren, um dort beim Handelsregister nach einer entsprechenden Eintragungen zu sehen. Es war dort keine Veränderung feststellbar. - Nanu?

Also habe ich mal beim Geschäftsführer des Fahrsicherheitszentrums angefragt. Seine Antwort war klar und unmissverständlich:

„Sehr geehrter Herr Hahne,
die Besitzverhältnisse haben sich nicht verändert.
Viele Grüße
Ralph Paulus“

Natürlich habe ich auch – schon der Ordnung halber – beim Pressebeauftragten der Insolvenz-Sachwalter, Pietro Nuvoloni, nachgefragt. Ich habe kurz und sachlich - an einem Morgen um 5:45 Uhr – wenige, klare Fragen gestellt und um Antwort, möglichst noch am gleichen Tag gebeten:

„Sehr geehrter Herr Nuvoloni,

ich schreibe Sie als verantwortlicher Sprecher der Insolvenz-Sachwalter zu einem so frühen
Zeitpunkt des Tages an, damit Sie die Möglichkeit haben, Ihren vollen Arbeitstag für die
Beantwortung meiner Fragen zu nutzen.

Meine Fragen:

1) WANN -
2) WEM -
3) ZU WELCHEM PREIS -
wurde der 41 Prozent-Anteil der insolventen Nürburgring GmbH an der im 'Betreff'
näher bezeichneten Firma verkauft?
4) Hat der Gläubigerausschuss dazu seine Zustimmung erteilt?

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir Ihre Antwort zu den vier Fragen noch heute zukommen lassen könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Hahne

freier Motor-Journalist (im DJV)
Talstraße 24
56729 Virneburg“

Ich habe keine Antwort erhalten. - Stille!

Da habe ich es noch einmal am nächsten Tag versucht:

„Das Motto dieser E-mail: "Keine Antwort ist auch eine Antwort!" (alte Volksweisheit)

Sehr geehrter Herr Nuvoloni,

ich finde es beeindruckend, dass Sie nicht nur die modernen Hilfsmittel Ihrer Zunft zu nutzen wissen,sondern sich auch alter Volksweisheiten bei "unausgesprochenen Wahrheiten" bedienen.

So ist Ihre Nicht-Antwort auf meine Fragen 1 - 3 von gestern erst dann von unübertroffener Aussagekraft,wenn man sie nicht nur mit den gutachterlichen Feststellungen Ihrer Auftraggeber für das Insolvenzgericht vom 29. Oktober 2012 abgleicht, sondern die auch noch mit der Angebotspalette abstimmt, wie sie nach dem 15. Mai 2013 von der KPMG, Frankfurt von den Insolvenz-Sachwaltern (Ihren Auftraggebern) veranlasst wurde.

Die Nicht-Antwort auf meine Frage 4 lässt dagegen eine Ahnung von den Möglichkeiten entstehen, die der Insolvenz-Geschäftsführer der Nürburgring GmbH bei der einstimmigen Abstimmung des Gläubiger-Ausschusses für ein Verkaufsangebot des Nürburgrings ab 15. Mai 2013 nutzen konnte.

Ich kann die Freude über seine Überzeugungstätigkeit nachempfinden, mit der er dann umgehend den Nürburgring-Betriebsrat informierte, der so schon über diesen "Erfolg" informiert war, bevor die fünf Beteiligten nach der rd. 10-stündigen Marathonsitzung in Koblenz wieder die heimatlichen Gefilde erreichten.

Noch einmal Danke für Ihre subtile Hilfestellung! - Etwas verdeutlichen und dabei stumm bleiben, das empfinde ich schon als die "Hohe Schule" der Informationspolitik.

Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Hahne
 

Bis heute habe ich keine Antwort erhalten. - Stille!

Dann habe ich auch noch den Partner der KPMG, Herrn Alexander Bischoff, per E-mal gefragt:

„Sehr geehrter Herr Bischoff,

ich hätte als Journalist zu dem oben näher bezeichneten - von Ihnen verantworteten - Objekt eine Frage:

WER hat Sie, zu
WELCHEM ZEITPUNKT veranlasst,
die 41 Prozent-Beteiligung der insolventen Nürburgring GmbH am
Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring GmbH & Co KG, Nürburge
aus dem von Ihnen vorbereiteten und verbreiteten Teaser herauszunehmen?

Ich wäre Ihnen für eine schnelle, kurze Antwort dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Hahne

freier Motor-Journalist (im DJV)
Talstraße 24
56729 Virneburg“

Meine Leser ahnen es schon: Keine Antwort! - Stille!

Aus der Sicht dieser Leute scheint das System der Nicht-Antwort, das jeweils eine Phase der Stille erzeugt, zu funktionieren. Ich bin aber nicht sicher, ob auch das Endergebnis immer erfreulich sein wird.

Man wird auch nachdenklich, wenn in der aktuellen „auto motor und sport“, auf Seite 99, eine nicht zu übersehende Anzeige im Auftrag der Gesellschafter des

„auto motor und sport Fahrsicherheitszentrum
am Nürburgring GmbH & Co. KG“

erstellt, zu finden ist, nach der ein (neuer)

„Geschäftsführer (m/w)“

gesucht wird. Der Ansprechpartner ist eine Assistentin der Geschäftsleitung beim

„ADAC Mittelrhein e.V. (als Vertreter der Gesellschafter)

Da wird es doch wohl Zeit, die Stille langsam aufzulösen. - Dachte ich. - Und habe diese Geschichte geschrieben.

Zumal aktuell schon Leute vor dem Landgericht in Koblenz stehen, die mir vor Jahren auf meine Anfragen z.T. auch nicht geantwortet haben. -

Stillzeit ist nicht immer Schonzeit. - So scheint es.

MK/Wilhelm Hahne
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