Liebe Leser - frohlocket & jauchzet!

Dieses Mal beginnt der „Lieber Leser“ nicht mit einem Datum, sondern steht für eine besondere Zeit: Die Weihnachtszeit. Heute spreche ich auch nicht jeden einzelnen Leser an, sondern alle die, denen Motor-KRITIK – aus welchen Gründen auch immer – gefällt. Aber auch die, denen diese Internetseite – wegen der Grundeinstellung – nicht gefällt. Grund genug, mich bei ihnen zu bedanken, sind das doch die Leser, die die Argumente für eine Sache gegeneinander abwägen, die etwas für die eigene Meinungsbildung tun. - Alle Lesern aber möchte ich mit meiner folgenden Geschichte aber aufzeigen, dass auch unsere Welt voller kleiner Wunder und Geschehnisse ist, für die wir mit unserer Schlichtheit des Denkens manchmal erst die Voraussetzung schaffen. - Übernehmen wir nicht manchmal die Meinung eines anderen Menschen einfach unreflektiert, weil er uns wichtig und bedeutend vorkommt? - Aber auch solche Menschen – das können auch Medien sein – sind manchmal in ihrer Meinungsbildung befangen. Da schließt sich Motor-KRITIK gar nicht aus. - Aber wir arbeiten daran, für die eigene Meinung gute Voraussetzungen zu schaffen, indem wir mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen und versuchen, alle Eindrücke zu reflektieren und zu einem richtigen Bild zusammenzusetzen, einzuspiegeln.

Liebe Leser - frohlocket & jauchzet!

Da schnurrt in diesem Tagen das Seitenfenster an einem silbergrauen VW-Touran (Plattform: PQ 35) mit Münchner Kennzeichen herunter. Das Fahrzeug hatte gehalten, weil an dieser Stelle Mitarbeiter der alten – inzwischen insolventen – Nürburgring GmbH standen. Und der Fahrer des Wagens ruft ihnen freudig zu:

„Ich bin wieder da!“

Nein, es war weder der Nikolaus noch das Christkind, sondern Dr. Walter Kafitz, der danach das „Dorint“-Hotel am Nürburgring aufsuchte.

Das war nun schon das zweite Mal, dass der ehemalige Geschäftsführer der Nürburgring GmbH in diesen Wochen in der Eifel gesichtet wurde und mit seinem Erscheinen ein wenig für Verwirrung sorgte. Zumal er schon vor rd. einem Jahr mit einer Gruppe russischer Besucher im „Boulevard“ des Nürburgrings bei einer Besichtigung gesehen wurde.

Die aktuelle Geschäftsführung der Betreibergesellschaft des Nürburgrings wiegelt aber ab: Nein, dieser Besuch des Herrn Dr. Kafitz könne nichts mit der aktuellen Entwicklung am Nürburgring zu tun haben.

Na, dann nicht! - Aber eigenartig bleibt dieser Besuch doch und lässt – danke des „Ich bin wieder da!“ - die Leute, die das „live“ erlebten, mit einem eigenartigen Gefühl zurück.

Aber in Sachen Nürburgring sollte man nicht gefühlsmäßigen Eindrücken verfallen, sondern Fakten sprechen lassen. - Wie im Fall des „Oligarchen“, von dem derzeit in Sachen Nürburgring überall zu lesen ist. Auch Motor-KRITIK hat diesen Begriff bisher im Fall des Viktor Vladimirovich Kharitonin ungeprüft übernommen. Er passte einfach ins Bild und – macht die Diskussion so einfach.

Nun, nach anstrengenden Recherchetagen, die von „Kleinigkeiten“ ablenkten, kommen wir auch bei Motor-KRITIK dazu, uns mal um Details – um „Kleinigkeiten“ zu bemühen. Was ist dieser Mann mit russischer Staatsangehörigkeit wirklich? - Ein Millionär, gar Milliardär? - Wirklich ein Oligarch?

Als „Oligarch“ werden gemeinhin Wirtschaftsmagnaten bezeichnet, die mit ihrem Reichtum über ein Land, eine Region so herrschen, dass es zu ihrem alleinigen Vorteil gereicht. Auch Viktor Kharitonin (jetzt ohne seinen zweiten Vornamen) gilt als Millionär, beschäftigt tausende Mitarbeiter. - Aber schauen wir mal genauer hin:

Die Pharmafirma, über die er in Russland gebietet, soll tausende Mitarbeiter beschäftigen. Stimmt! - Es sind rd. 7.000. - Aber je weiter man bei der Recherche nach Hintergründen sucht, desto unbedeutender wird diese Firma. Vor allen Dingen, wenn man einmal die Rubel-Millionen in Euro umrechnet.

Lassen Sie Motor-KRITIK einmal ein paar Daten einer klein wirkenden deutschen Pharma-Firma, Boehringer Ingelheim, (wo übrigens Kurt Beck als Berater beschäftigt wird) und die „Pharmstandard JSC“ des russischen Investors am Nürburgring einmal miteinander vergleichen:

Pharmstandard ISC Boehringer Ingelheim
7.000 Mitarbeiter 46.000 Mitarbeiter
Umsatz p.a. keine 1 Milliarde € Umsatz p.a. über 15 Milliarden €


Schaut man einmal weiter, beträgt das Eigenkapital der russischen Firma weniger als 450.000 €, wovon Viktor Kharitonin einen Anteil von 51,88 Prozent hält.

Das hört sich nicht nach „Oligarch“ an. Viktor Kharitonin ist aber wohl als ein Freund des Roman Arkadjedwisch Abramowitsch (48) zu bezeichnen, der wiederum zu den engsten Freunden des russischen Präsidenten Putin gezählt wird. Die Bedeutung dieser Herren entspricht schon mehr der Bezeichnung „Oligarch“.

In diesem Zusammenhang ist es dann wirklich von Bedeutung, dass Herr Kharitonin den Ex-RWE-Chef, Jürgen Großmann, in seine Firma „NR Holding AG, Düsseldorf“ als Aufsichtsratsmitglied aufnimmt. Der ist wirklich ein vielfacher Millionär (oder „einfacher“ Milliardär) in Euro und man kennt sich auch aus der Vergangenheit. Großmann hat gute Kontakte (aus seiner RWE-Zeit) nicht nur nach Russland, sondern auch zu Managern der deutschen Industrie. Da tauchen Namen so mancher Manager auf, die sich privat bei gemeinsamen Jagden kennen lernten.

Auch die Frankfurter Treuhänder des Robertino Wild-Anteils an der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH, die nun (derzeit zu Zweidrittel) in russischer Hand ist, sind gute Russland-Kenner, wie Motor-KRITIK recherchieren konnte. Man stößt auf eine Reihe von Zufällen, die dann schon auffällig zufällig sind.

Dazu gehört auch der „Zufall“, dass aktuell Frau Malu Dreyer gefragt wird, ob sie schon mal Herrn Kharitonin getroffen hat und sie antwortet, dass sie ihn nicht kennt.

Beispiel: Frau Julia Klöckner hat schon mal länger als eine halbe Stunde mit mir gesprochen. Würde man mich fragen – und ich wäre Politiker – würde ich (ohne zu lügen!) auf die Frage sagen, ob ich sie getroffen habe: Ich kenne sie nicht! - Denken Sie, lieber Leser, mal darüber nach!

Um bei Malu Dreyer zu bleiben: Sie hat heute in Kaiserslautern den Weihnachtsmarkt besucht. Davon hatte „Wir sind Nürburgring“ vorab erfahren und etwa zehn engagierte Fans waren nach Kaiserlautern gefahren um deutlich zu machen:

„Legenden verkauft man nicht!“

Man hatte sich auf Facebook verabredet, einen gemeinsamen Treffpunkt ausgemacht und wollte Frau Dreyer...

 

...die von der örtlichen SPD eingeladen war, still auf ihrem Spaziergang über den Weihnachtsmarkt begleiten.

Am Rande dieses Marktes waren übrigens z.B. auch FDP und CDU mit Ständen vertreten. Die „Wir sind Nürburgring“-Abgesandten wurden zu ihrer Überraschung aber schon am Rand des Weihnachtsmarktes...

...von Sicherheitsbeamten und der Leiterin des Ordnungsamtes empfangen und vom Betreten des Weihnachtsmarktes mit der Feststellung abgehalten, dass politische Demonstrationen auf dem Weihnachtsmarkt nicht erlaubt wären. - Man liest wohl auch in Kaiserslautern Facebook.

Großes Erstaunen, da man das Auftreten der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, auf Einladung der örtlichen SPD, bei „Wir sind Nürburgring“ auch als eine Art der politischen Demonstration empfand.

Von Seiten der Stadtbediensteten wurde aber Frau Malu Dreyer sofort über die Anwesenheit von „Wir sind Nürburgring“-Sympathisanten informiert. Und sie hat auch dann ein Kommen an den Rand des Weihnachtsmarktes zugesagt.

Aber „Wir sind Nürburgring“ wollte sich nicht für eine „politische Aktion“ von Seiten der Frau Dreyer am Rande eines Weihnachtsmarktes missbrauchen lassen und ist sofort wieder abgereist.

Weil  nicht allen Lesern in diesen Tagen der Besuch eines Weihnachtsmarktes möglich ist sei daran erinnert:

Auch das Geschenk eines Motor-KRITIK-Abos kann zu Weihnachten Freude auslösen!

Denn in Motor-KRITIK wird nicht nur über die Vergangenheit und Zukunft des Nürburgrings geschrieben, sondern – in Zukunft sicherlich wieder mehr – auch über andere Motor-Themen zu lesen sein, zu denen dann nur Abonnenten Zugang haben.

Was vielfach übersehen wird: Seit Oktober 2010 werden alle Leser aller Geschichten hier nicht nur gezählt, sondern die Zahlen sind auch allen Lesern zugänglich. - Schauen Sie einmal auf den rechten Rand. Ich bin eigentlich auch erstaunt, dass die meistgelesene Geschichte mit rd. 48.000 Lesern, geschrieben im Mai 2012 „Tolles Marketing = Große Zahlen“ ist.

Auf rd. 38.000 Leser bringt es immerhin die große – überlange - Übersicht unter dem Titel „Strom oder Benzin – eine Glaubensfrage?“, eine Geschichte aus April 2012. - Das ist z.B. eine Geschichte die Abonnenten vorbehalten bleibt.

Und wenn man niemanden kennt, den Motor-KRITIK-Geschichten interessieren würden:

Schenken Sie sich doch einfach ein Motor-KRITIK-Abo selbst!

Sie können sich doch einfach das folgende Foto...

 

...ausdrucken und auf den Gabentisch legen – oder verschenken. Aber der Beschenkte sollte schon der deutschen Sprache mächtig sein.

Eine russische Übersetzung ist bisher nicht vorgesehen.

Frohlocket & jauchzet!

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne


7. Dezember: Einer, der in Kaiserlautern dabei war (s.o.) schreibt dazu aus seiner ganz persönlichen Sicht:

„War ein nachhaltiges Erlebnis. Seit 57 Jahren wohne ich in Kaiserslautern. Möchte mit Freunden und bunten Plakaten den Weihnachtsmarkt besuchen, einen Glühwein trinken und was Leckeres essen. Bei der SPD sollte es Gulaschsuppe für alle geben! Was wir nicht wussten: Versprengte mit Plakaten sind in dieser Stadt "persona non grata". Wir waren eben um die Ecke, wurden wir vom Ordungsamt unter Führung von Frau XXX gestellt, flankiert von bewaffneten Polizisten. Da morgen Bürgermeisterwahl ist verbietet man uns (5 Personen mit den bekannten Plakaten) auch nur in die Nähe der SPD zu kommen. Man berief sich auf das Versammlungsrecht! Die absolute Härte: Auch ein Besuch des Weihnachtsmarkt wurde uns verwehrt. Kompliment an Thomas! Deeskalierend mahnte er uns zur Ruhe. Wir schlenderten 100m weiter zum CDU-Stand unter Geleitschutz der Staatsmacht. ... Dort wurde uns Kaffee angeboten und informative Gespräche geführt. Mittlerweile folgte uns Malu; direkt gegenüber war der SPD-Stand. War witzig zu beobachten wie der OB & Malu aus 20m uns Versprengte beobachteten. Gerne hätte ich meine Mitstreiter auf einen Glühwein eingeladen aber die Staatsmacht stand immer noch 10m neben uns. Thomas meinte es wäre Zeit zum Rückzug. Der FDP-Stand lies uns noch kurz stoppen, als sie wussten was hier in KL abgeht, startete der OB-Kandidat sofort eine Anfrage ob es in dieser Stadt ein besonderes Versammlungsgesetz gäbe. Bin auf die Antwort gespannt! - War ein toller Tag mit lieben Freunden, wir sind auf dem richtigen Weg!“

 

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