Auch dank R&L gibt’s ein Weiter-Leben!

Wer erinnert sich als Nürburgring-Fan nicht an die Manager-Kombination Richter & Lindner? Nur weil sie so nicht in die Titelzeile passten, habe ich ihre Namen kürzen müssen. R&L waren so wichtig für die Entwicklung des Nürburgrings, wie C&A für meine Kleidung im zurükliegenen Berufsleben. Schließlich waren R&L mit ihrer „Automotive“ die Lokomotive, die die Nürburgring GmbH über den „Endpunkt“ hinaus in die Insolvenz schob. Es waren aber korrekte Kaufleute. Besonders R., wie z.B. auch die Staatsanwaltschaft Koblenz im Zuge der Vergangenheitsbewältigung feststellte. - Denn Vergangenheitsbewältigung muss sein. - Wir sind z.B. immer noch dabei das Dritte Reich zu bewältigen. Da wird uns schon von Politikern in Rheinland-Pfalz empfohlen, im Fall des Nürburgrings „nach vorn zu schauen“. - Motor-KRITIK möchte sich aber auch bei diesem Thema noch mal mit der Vergangenheitsbewältigung beschäftigen. Auch die ist noch nicht abgeschlossen. - Meinen wir bei Motor-KRITIK. - Obwohl man natürlich die „tausendjährige Zeit“ des Dritten Reiches nicht mit der Kurzzeit-Pacht durch eine Nürburgring Automotive GmbH (NAG) vergleichen kann. Aber sollte man „kleine Dinge“ nicht genau so verarbeiten wie „große Dinge“? - Darum gibt’s heute mit folgender Geschichte ein wenig Nacharbeit – oder wenn man so will – Vergangenheitsbewältigung. - Natürlich mit positivem Ausblick:

Auch dank R&L gibt’s ein Weiter-Leben!

Die Staatsanwaltschaft in Koblenz hat ihre Ermittlungs-Nacharbeit einen Tag vor Heiligabend, am 23. Dezember 2014 abgeschlossen. Sie stellt in ihrem Einstellungsbescheid vom 23. Dezember 2014 fest – natürlich ohne einen Namen zu nennen:

„Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat das Verfahren gegen einen Düsseldorfer Geschäftsmann und einen weiteren früheren Geschäftsführer der Motorsport Resort Nürburgring GmbH (MSR GmbH) wegen des Verdachts der Untreue gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen besteht kein hinreichender Tatverdacht, dass die Beschuldigten die ihnen durch Gesellschaften des Landes zur Verfügung gestellten „stillen Beteiligungen“ für die Finanzierung des Bereichs II des Projekts „Nürburgring 2009“ in strafbarer Weise verwendet oder über die Verwendung getäuscht haben.“

Eine – wie ich finde – der argumentativ stärksten Passagen in der dann folgenden Ermittlungserläuterungen ist die Stelle, wo es um die Klärung der Frage geht, ob überhöhte Baukosten in einem bestimmten Fall z.B. Kai Richter anzulasten wären -(Zitat: „...für die in Rede stehenden Baumaßnahmen 44,5 Mio. € - also fast das Doppelte dessen, was die Bewertungsgesellschaft als Normalherstellungskosten errechnet hatte...):

„Diese Aufschläge stellen im Lichte der Gesamtbausummen keine eine Strafbarkeit begründende, unüblich hohe Gewinnspanne dar. Dies gilt umso mehr, als den Verantwortlichen auf Seiten des Landes und ihrer Gesellschaften die zugrunde liegenden Vertragswerke in allen Einzelheiten bekannt waren, sie mithin auch über die Vertragssummen unterrichtet waren.“

Man hat offensichtlich knallhart recherchiert und ist z.B. beim Thema „Feriendorf“, über das in Motor-KRITIK auch öfter zu lesen war festgestellt:

„Weiterhin ist dem Verdacht nachgegangen worden, dass die Beschuldigten statt abgerechneter 100 Ferienhäuser im Feriendorf Drees lediglich 98 Häuser errichtet hätten. Dies wurde durch die Ermittlungen widerlegt. Zwar stehen im Feriendorf Drees tatsächlich nur 98 Wohnhäuser. Daneben wurden jedoch auch zwei Kinderspielhäuser errichtet, die in ihrer Spezifikation den im Feriendorf errichteten Wohnhäusern entsprechen. Insgesamt sind damit tatsächlich 100 Häuser geliefert und aufgestellt worden.“

Offenbar war in Drees so für die überzähligen Häuser kein Platz mehr und man hat sie dann an anderen Plätzen aufstellen müssen. - So ein Pech aber auch! -

Übrigens war im Bauplan, von Motor-KRITIK eingesehen damals beim Bauamt in Kelberg (s.hier), von 103 Häusern zu lesen. - Aber wenn die Staatsanwaltschaft... - Dann hat wohl jemand die Zahl gemindert. So entstehen auch weniger Kosten. - Zum Beispiel.

Kai Richter hat immer eindeutig und klar gehandelt. So hat er z.B. dem Büro des Hamburger Magazins „stern“ in Köln am 17. Juni 2009 schriftlich gegeben:

„ … zu 1) die Mediinvest oder meine Person haben zu keinem Zeitpunkt Kontakt zur Staatsanwaltschaft Koblenz gehabt oder Anzeige gegen Herrn Wilhelm Hahne erstattet.

Zu 2) Wir beabsichtigen zur Zeit nicht gegen Herrn Wilhelm Hahne straf- oder zivilrechtlich vorzugehen. ...“

Rechtsanwalt Gernot Lehr, seit Jahrzehnten für die rennomierte Bonner Rechtsanwaltkanzlei Redeker-Sellner-Dahs arbeitend, der z.B. auch unseren Bundespräsidenten (inzwischen Ex-) verteidigte, der entschuldigte den Inhalt des o.g. Schreibens mal in einer Verhandlung gegen Wilhelm Hahne als „kommunikatives Missverständnis“. - Merke: Kai Richter lügt nicht!

Das ist der gleiche Gernot Lehr, der im Fall Wulff so zu hören war:

„Man ist schutzlos, wenn die Staatsanwälte übertreiben.“

So habe ich das auch nach der Hausdurchsuchung in 2009 empfunden. Mein Dank gilt den Kollegen, die das auch so dargestellt haben und das u.a. als „Eingriff in die Pressefreiheit“ gewertet haben. - Das war auch so.

Rechtsanwalt Gernot Lehr hat Herrn Kai Richter übrigens genauso vertreten, wie z.B. Papst Benedikt (gegen die „Titanic“) oder Kurt Beck.

Kai Richter hat sich auch in einer anderen Sache vor Gericht von Redeker-Sellner-Dahs vertreten lassen, als Kai Richter sich von einer Zeitung in die Richtung eines „Strohmanns“ gedrängt sah. Der in diesem Fall durch die o.g. Kanzlei eingesetzte Anwalt argumentierte damals in einer Stellungnahme zu einer Klageerwiderung, die am 21. April 2011 beim Landgericht Köln einging so:

„Der Leser muss annehmen, dass sich der Kläger als Marionette zur Verfügung stelle und als Projektentwickler am Nürburgring nur eingesetzt wurde, weil eine andere Person nicht offiziell habe auftreten können oder dürfen. Die Rolle des Klägers wird auf die eines Strohmanns herabgesetzt, der sich für zwielichtige Geschäfts hergegeben hat und einen anderen deckt. Dass dieser Vorwurf gerade die persönliche Integrität des Klägers in Frage stellt, ist offensichtlich. Der Kläger wird als eine Person dargestellt, der man grundsätzlich nicht vertrauen könne, zumal er den unbekannten Motiven unbekannter Dritter verpflichtet sei.“

Am 20. Januar 2015 erreichte mich der verspätete Glückwunsch eines Lesers zu meinem Geburtstag, der – wie andere Glückwünsche auch – noch ein paar Sätze mehr erhielt. Unter anderem konnte ich dort lesen:

„...Ich war ja im März 2012 in Spessart bei der Veranstaltung der SPD zum Thema Nürburgring. Da waren: Frau Nahles, Clemens Hoch, Staatssekretär Jürgen Häfner und besagter Hendrik Hering. Nachdem die ihre Deutung der Geschichte (wir schmeißen L & R, die ja keine Pacht zahlen am Ring raus, dank der tollen Verträge von unserm Hendrik Hering problemlos möglich, bla bla bla) vorgetragen hatten meldete ich mich zu Wort und wies Herrn Hering darauf hin, dass Herr Richter ja schon als angeblicher Investor ausgefallen sei und wie man ausgerechnet den als Pächter einsetzen konnte. Mein Tenor: war doch klar, dass das mit diesen Leuten schief geht.
Dann habe ich die CST und sonstigen Kai Richter Konstrukte angesprochen und gefragt, warum man da nicht hart gegen vorgeht? Mit Staatsanwaltschaft und so weiter...und daraufhin sagte mir Herr Hering, dass die Landesregierung natürlich vorsichtig mit Herr Richter sein müsse, da er bei der Investition Nürburgring 2009 schon die Rolle des Strohmanns eingenommen habe, der als Investor in der Öffentlichkeit dargestellt wurde, damit man da oben bauen konnte. ...“

Ich habe auch mit diesem Leser telefoniert. Er ist bereit, diese Aussage auch mit einer Eidesstattlichen Versicherung zu untermauern bzw. als Zeuge vor Gericht die oben stehenden Tatsachen unter Eid zu wiederholen. - Er hatte sich – weil ich das hinterfragt habe – damals nach diesem Ereignis Notizen gemacht, die er gerade im zeitlichen Umfeld meines Geburtstages mal wieder in die Hand genommen hatte.

Bei Motor-KRITIK erscheint die Einstellung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft in Kenntnis der öffentlichen Hering-Äußerung so in einem anderen Licht.

Motor-KRITIK möchte mit der obigen Darstellung Herrn Kai Richter eine Basis zur gerichtlichen Herstellung seines guten Rufs bieten. Wenn er der Meinung ist, dass die o.g. Darstellung des Herrn Hendrik Hering, einmal Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz und für entscheidende Verträge der Nürburgring GmbH mit Kai Richter und Jörg Lindner verantwortlich, nicht der Wahrheit entspricht, so sollte er ihn verklagen. - Wenn nicht: Auch gut!

Wenn es aber so war, dann muss das Projekt Nürburgring in vielerlei Hinsicht vielen Betrachtern in einem klareren, helleren Licht erscheinen. - Denke ich.

Dabei ist Kai Richter niemand der schnell vergisst. Er ist ein guter Mensch. Da hatte z.B. ein Wolfgang Hilleke als Bürgermeister von Attendorn ein Biggesee-Projekt der Visionäre Richter/Lindner vor Jahr und Tag erfolgreich durchgewinkt und wurde bei den Wahlen danach dann abgewählt. Hilleke wurde nun von dem Düsseldorfer Dream-Team sozusagen „weich aufgefangen“. Wie aktuell aus einer Tageszeitung zu erfahren:

„Ein gutes halbes Jahr nach seiner Abwahl im Mai 2014 wechselt er in die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Unternehmens LIM (Lindner Investment Management GmbH).”

Aktuell ist in der „WAZ“ (auf deren Internetseiten) auch in einem Interview mit dem Ex-Bürgermeister zu lesen zu lesen, wie „es dazu kommen konnte“:

„Angesprochen worden bin ich von Kai Richter, dem Managing Director von LIM. Richter und Jörg Lindner engagieren sich über die MI-Haus bekanntlich auch in der Waldenburger Bucht mit dem künftigen Ferienhausgebiet, daher kennen wir uns.“

Ein guter Mensch, dieser Kai Richter. Immer hilfsbereit. - Und er vergisst den nicht, der ihm mal geholfen hat.

Und wir bei Motor-KRITIK liefern unseren Lesern gerne „nachhaltige“ Informationen. Weil das unsere Zeit so erfordert: Nachhaltigkeit!

MK/Wilhelm Hahne
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