Nicht zum ersten Mal: mal wieder eine lustige smart-Geschichte

Immer wieder haben wir bei Motor-KRITIK Anlass, besondere Vorkommnisse bei smart zu untersuchen. Auch wenn es sich manchmal um Zufall handeln könnte. Bei smart scheint es keine Zufälle zu geben. Alles ist smarty, lustig, farbig. Nur, dass nicht jeder darüber lachen kann. Wenn hier gerade die Information einläuft, dass es nun irgendwo in einem Elektromarkt Funktelefone (man nennt sie auch Handy) gibt, die für eine monatliche Rate von 149 Mark verleast, verkauft werden, dann stutzen wir nur so lange, bis die Auflösung kommt: es gehört ein smart dazu. Warum nicht? -  In Italien kann man den smart bei Banken kaufen. Warum nicht in Deutschland im Elektromarkt? Solange es nicht gegen die Zugabeverordnung verstößt. - Wenn uns aber am gleichen Tag  im süddeutschen Raum die gleichen Autotransporter mit scheinbar der gleichen Ladung mehrfach - und immer gleich voll mit smart geladen - begegnen, dann fragt man sich, ob und aus welchen Gründen fabrikneue smart offensichtlich eine Luftveränderung brauchen. Oder will man nur Verkaufsbewegungen vortäuschen? Aber dann stellt sich bei der Recherche heraus:

"smart"-Roadshow wegen Macken im Computer-Programm

00-01-23/01. Wenn man nach Stunden dem gleichen Autotransporter - mit scheinbar den gleichen smart - (die bunten stehen oben, die unscheinbar dunkeln unten!) auf einer anderen Autobahn wieder begegnet, dann ist man zunächst sprachlos. Wenn man ihn dann später wieder sieht, wieder nahe dem Ort, wo die erste Begegnung stattfand und immer noch mit den gleichen smart beladen, dann wird man nachdenklich. Und man achtet in den Tagen darauf, wie vielen Transportern man auf welchen Straßen, auf welche Art beladen, begegnet.

Und tatsächlich, die Transporter scheinen alle mit fabrikneuen smart beladen. Und oben stehen immer die bunten smart und unten die dunklen, unauffälligen. - smart in motion? - Was soll das?

Aber dann stellt sich das Ganze als eine Panne heraus, eine Panne im Computersystem. Es ist nicht die erste. Es ist mal wieder eine. Man könnte es auch als einen Fehler im EDV-System bezeichnen, der die Logistik durcheinanderbrachte.

Für smart gibt es eine Reihe von Auslieferungslagern, die man auch zum Teil als Zwischenlager bezeichnen könnte. Direkt nach der Fertigung wird der neue smart dem richtigen Zwischenlager zugewiesen. Fahrzeuge die nach Frankreich gehen werden in Hambach (Lager Molsheim) bleiben, ebenso die, deren Zielorte irgendwo in Benelux oder auch in Spanien liegen.

In einem anderen Lager werden z.B. die Fahrzeuge zwischengelagert, die in Deutschland bleiben sollen, bzw. auch solche, die nach Italien gehen. Das wäre z.B. das Lager Kippenheim. Zugtransporte werden von Kippenheim aus z.B. auch mit anderen Marken zusammengefaßt. Wahrscheinlich würden sich ein paar smart nicht lohnen.

Und so werden die richtigen Fahrzeuge gleich nach der Produktion auf die richtigen Plätze gelenkt. Per Computer. Denn der weiß ja, wo die Fahrzeuge hin sollen. Aber dann gab es - wohl im Dezember 1999 - die Störung im Computerprogramm. Der wußte nicht mehr, wohin welche Fahrzeuge sollten. Und so wurden sie einfach abgefahren. Damit das Lager in Molsheim nicht überlief. Wohin sie tranportiert wurden, war dem Zufall überlassen.

Plötzlich standen Fahrzeuge die für Italien gedacht waren in Molsheim. In Kippenheim standen Fahrzeuge für Frankreich. Es gab ein riesiges Durcheinander. Und das mußte nun wieder entwirrt werden. Jetzt hatten die Spediteure und MCC das Problem, das logistische Chaos zu entwirren.  Zusätzlich eingesetzte Transporter fuhren (und teilweise fahren sie auch noch) und laden auf und ab und auf, um die smart richtig zu verteilen. Das führte auch dazu, daß z.B. Autotransporter mit Neuwagen nach Hambach (zurück)fuhren und dort neue Autos (ohne Nummernschilder) abgeladen haben, teilweise wieder aufgeladen haben um die falschen, in Hambach stehenden Autos, in ein anderes Lager zu fahren.  Für einen Beobachter ist das schon ein verwirrendes Spiel - woher soll der schließlich wissen, dass hier einfach ein Computer spinnt.

Nun soll der Knoten weitgehend entwirrt sein. Aber tatsächlich gab es eine Anweisung "von oben", die optisch interessanten, bunten smart, soweit das irgendwie möglich war, immer auf die obere Plattform zu laden. Roadshow auf der Autobahn. Aber eine teure.

Tatsache ist aber auch, das in diesen Wochen noch die Auslieferung für die Erstausstattung der europäischen Länder mit dem neuen smart Diesel "cdi" anlief. Was auch für viele bunte smarties auf der Autobahn sorgte.  Insgesamt waren so in diesen Wochen rund 850 Autotransporter mit smart unterwegs, weil die "Umschichtung" und die Anlieferung der neuen "cdi" gut 10.000 smart betraf. (Auf einen Autotransporter gehen 12 smart.)

MCC will  in Zukunft immer mehr auf den Zugtransport setzen. So sollen fast 50 Prozent der für das Jahr 2000 geplanten Produktion (100.000 Einheiten) transportmäßig über die Schiene abgewickelt werden. Das betrifft in erster Linie die Märkte Frankreich-Süd, Italien (Nord und Süd), Spanien und teilweise auch Deutschland. So soll z.B. in diesem Zusammenhang auch ein Lager für den Nordraum HH-Berlin  neu eingerichtet werden.

So wurde für Motor-KRITIK aus der Beobachtung scheinbar umherirrender Lastwagen mit bunten smarties noch eine informative Geschichte über eine Seite des Autogeschäftes, von der der Käufer eines smart dann spätestens bei Zahlung der Transportkosten erfährt. (Die übrigens meist unberechtigt hoch sind!)

Im Falle dieser smart-Transportaktion wird er sicherlich deutlich weniger zahlen, als die Aktion wirklich verschlang. Aber das war die Schuld der Computer und unvollkommener EDV-Programme. Denn die Manager von MCC - und auch deren "Oberaufseher" bei DaimlerChrysler - das haben wir im Zuge der Gesamtentwicklung des smart gelernt, sind eigentlich vollkommen. Vollkommen.

MK/Wilhelm Hahne


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