Was uns diese Werbung sagen will? - Nur ein Mercedes bietet gleichzeitig zwei Menschen die Gelegenheit sich gegenseitig zu betrügen. Dank der Allradtechnik des Mercedes kommt nicht nur der Ehemann zu seiner Freundin, sondern auch die Ehefrau zu ihrem Liebhaber. - Was müssen bei Mercedesfahrern für Verhältnisse herrschen! -
Nun ja, Prof. Jürgen Hubbert wird wissen, was bei Mercedes-Fahrern so ankommt. Schließlich ist er selbst mit Mercedes unterwegs. - Auch mit Allrad? - Mann, äh - pardon: E-Klasse!
Einem Zuschauer hat das nicht gefallen. Er hat seine moralischen Bedenken angemeldet und von DaimlerChrysler, der Mutter aller Mercedes, folgende Antwort erhalten: "Unser TV-Spot soll kein sorgloser Umgang mit den moralischen Empfindungen unserer Interessenten sein, sondern eher die Darstellung einer ironischen Werbegeschichte auf Spielfilmniveau." Und: die dargestellte Untreue stehe praktisch als ein Symbol für Unzuverlässigkeit (von Mercedesfahrern?) im Gegensatz zur sprichwörtlichen Zuverlässigkeit der Mercedes-Produkte.
Aber seit Mitte Januar wird der beanstandete Werbespot nicht mehr geschaltet. - Man hat in Stuttgart ab-geschaltet. Weil man nach gütigem Zureden begriffen hat...?
Aber in Stuttgart kommt man nicht alleine auf gemachte Fehler. Man braucht einen nordischen Journalisten, um die Fahrwerkfehler der A-Klasse zu begreifen, und beim "smart"... - Und die Bremsen der M-Klasse... - Dabei fällt mir ein, dass vor relativ kurzer Zeit in Schweden bei Testfahrten mal wieder eine M-Klasse eine Bergab-Tour (z.T. 28 Prozent Gefälle) bewältigte. - Und dann brannten am Fuß des Berges die Bremsen, wurden mit Feuerlöscher und Schaufeln voller Schnee gelöscht. -
Das wäre doch auch mal etwas für einen Werbe-Spot gewesen: Er sagt zu der neben ihm sitzenden Blondine: "Bei mir brennen die Bremsen". - Sie: "Oh, das hat mir noch keiner so schön gesagt. - Bremst du mich mit ABS? - Er: "Ich wußte doch, du bist einfach M-Klasse, wenn du in Flammen stehst." - Und dann erscheint die Ehefrau mit der Schneeschaufel um zu löschen.
Aber bei DaimlerChrysler hat man es noch viel, viel besser drauf: Es gibt wirklich folgenden Werbespot im Fernsehen zu bewundern:
Da sitzt Mika Hakkinen neben seiner Ehefrau in einer A-Klasse. Sie fährt. Dem Mika zu schnell. Er warnt sie: "Liebling, es kann glatt sein.". Sie lächelt nur spöttisch, fährt nur noch schneller. Sie kommen am Fahrtziel an. Mika steigt erleichtert aus. Und fällt auf's Gesicht. Sie darauf: "Liebling, es ist glatt."
Und dann erscheint auf einem bezeichnend schwarzen Hintergrund die Werbeaussage: "ESP- Jetzt serienmäßig in jedem Mercedes-Benz-Pkw"
Das ist aus meiner Sicht geradezu eine verbrecherische Werbung, weil sie dem unaufgeklärten Betrachter den Eindruck vermittelt, mit ESP könne man sogar da noch schnell fahren, wo man - zu Fuß unterwegs - mit hoher Wahrscheinlichkeit auf's Gesicht fällt.- Nur mit Mercedes-Benz und ESP... -
Bisher hat sich nach meinem Wissen niemand über diese Art von Werbung beschwert, die aus meiner Sicht geradezu als Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung empfunden werden kann.
Jeder Fernsehzuschauer kann in der Werbung eine Ehefrau von einer Freundin unterscheiden. Jeder könnte - theoretisch - zwischen Moral und Unmoral unterscheiden. Aber wer kann ein so komplexes elektronisches System wie das ESP beurteilen und in seiner Wirkung realistisch einschätzen?
Die meisten Zuschauer werden glauben, was ihnen dort eingetrichtert wird. Und wenn sie dann - zufällig - einen Mercedes-Benz mit ESP fahren... -
Meine Meinung: diese DaimlerChrysler-Werbung ist gemeingefährlich. Man sollte sie zurückziehen.
Prof. Jürgen Hubbert hat offenbar den Protest eines Fernsehzuschauers gegen den Spot mit dem "unmoralischen Verhalten" eines Mercedesfahrers verstanden. - Versteht er auch die Gefährlichkeit des ESP-Spots?
Man sollte ihn entfernen. - Den Spot - aus dem Fernsehen. Dringend. Bevor es Ärger gibt.
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