Virneburg, den 5. August 2002

Hallo - und Guten Tag!

Sie haben seit vielen Monaten  vergebens versucht, in "Motor-KRITIK" eine neue Geschichte zu finden? - Entschuldigung! -Berücksichtigen Sie bitte, dass ich als alter Mann nicht unter Volllast eine 180 Grad-Drehung vornehmen konnte. Also: runter vom Gas, bremsen, wieder die Kurve zu "Motor-KRITIK" neu nehmen, den neuen Kurs festlegen - wieder hoch schalten und Vollgas. - Aber zugegeben,  ich habe verdammt lange gebraucht. 

Die blinkenden "neu" werden es in den nächsten Tagen und Wochen beweisen: Es geht wieder vorwärts. Und es geht dann auch weiter. - Schau´n Sie also ruhig öfter mal wieder rein.

Was mich gestört hat? - Also einfach alles. - Ich stehe oft fassungslos vor dem Blödsinn, der (für Geld!)  verbreitet wird. - Gedruckt.

Da werden jetzt auch mehr und mehr die Infos auf Internet-Seiten gegen Zahlung einer Gebühr angeboten. Bei mir gab es das schon Jahre zuvor. Zu günstigen Abo-Preisen. Ganz ehrlich: die Einnahmen standen nicht unbedingt in einen vernünftigen Verhältnis zu den Kosten. - Auch der "Spiegel" wird merken, dass das kein Geschäft wird.

Ich habe mich entschlossen, nun das Abo-System aufzugeben. Alle meine Geschichten können ab sofort von allen Internet-Surfern kostenfrei gelesen werden. Nicht nur die neuen, sondern auch die alten Geschichten. - Die manchmal noch erschreckend aktuell wirken. Sie erinnern sich: die "alten Geschichten" waren ROT (nur für Abonnenten) und GRÜN (für Alle) gekennzeichnet. Die neue Serie der Motor-KRITIK-Geschichten werden natürlich auch "GRÜN" sein. - Aber Sie können nun alle lesen. Für die "ROTEN" brauchen Sie zwar auch Namen und Passwort, aber die finden Sie nun auch - oben links - Auf der Inhaltsseite. - Stöbern Sie also ruhig noch mal in den alten Geschichten, wenn Sie kein Abonnent waren.

Und es gibt in Zukunft mehr und mehr Geschichten, in denen auch Fotos die Geschichte rund machen. Ich habe meine Ausstattung um einen moderneren Computer, um drei Digitalkameras und einen 3-Chip-Digitalcamcorder (auch Videoclips sind somit in Zukunft nicht ausgeschlossen), und, und und, verstärkt. Geübt habe ich mit meinen neuen "Werkzeugen" - wie Sie auch dann sehen werden - schon seit vielen Monaten. Und meine Aufnahmen sind nicht veraltet. Zum Teil auch deswegen, weil ähnliche außer mir niemand hat. Auch nicht die dazu gehörenden Sachinformationen.

Um es klar zu sagen: bei mir wird es nur Foto-Dokumente zu sehen geben, also keine Computer-Animationen. Ich werde zwar die Fotos für den Einsatz im Internet optimieren (damit die Aufbauzeiten nicht zu lang werden), aber ich werde nicht die Realität verändern oder gar vorgeben ein Foto zu zeigen, wenn es sich eigentlich nur um am Computer zu einer verlogenen Realität verbogene Träume verklemmter "Fachleute" handelt. - Ich muss keine Sensationen produzieren, ich liefere die Realität. - Und die ist meist sensationeller.

Bei mir gibt es also keine "Porsche Sensation" auf dem Titel. Dafür kann es sein, dass ich z.B. mit meinen Fotos einen neuen 911 (997 ab 2004) in wesentlichen Details präziser zeige, als so mancher moderne "Blattmacher".

Was in der sogenannten Fachpresse passiert, finde ich in vielen Punkten nicht gut. Man kann über manches diskutieren, aber man sollte nicht seine Meinung an der der sogenannten "Stärkeren" ausrichten. Und man sollte vielleicht manchmal selbst recherchieren, nicht auf Pressemitteilungen warten. Oder gar "Geschäfte" auf Gegenseitigkeit machen. - Ich glaube heute schon zu wissen, wo die erste "werksseitig homologierte" Geschichte über den VW Golf V erscheinen wird. - Zumindest kenne ich die dazu passende Vorgeschichte.

Es gibt viele Themen, die man in der Art der "Sendung mit der Maus" aufgreifen kann. Und die dann - auch für mich überraschend - zu interessanten Ergebnissen führen. Die aber viel Zeit bei der Recherche erfordern. Eine normale Redaktion kann sich das gar nicht leisten. (Aber die kommen ja auch nicht auf solche Ideen.) Bei der Suche nach einer Antwort auf die mir selbst gestellte Frage, "Warum quietschen eigentlich die Reifen eines Formel 1-Renners bei schneller Kurvenfahrt nicht?", bin ich auf so viel interessante Details gestoßen, dass ich allein darüber schon ein Buch schreiben könnte. - Mit diesem Thema (und seinen Randgebieten) befasse ich mich jetzt z.B. seit 8 Jahren. So lange würde mir noch nicht einmal die SPIEGEL-Redaktion Zeit geben, einem Thema nach zu gehen. - Ich habe mir die Zeit genommen. Sie werden in nächster Zeit darüber lesen. - Bei mir. - Wo sonst?

In "Motor-KRITIK" werden Sie immer meine Meinung finden. Die muss nicht Ihrer Auffassung (oder der der Industrie) entsprechen, aber Sie wird - nach besten Wissen und Gewissen - immer ehrlich sein. Bei mir wird es bei Fahrberichten (oder ähnlichem) keine Bewertung nach Punkten geben, sondern immer eine exakte Beschreibung des Erlebten, die es Ihnen hoffentlich erlaubt festzustellen, ob das Fahrzeug Ihren Ansprüchen entspricht.

Bei mir gibt es keine Werbung. Darum bin ich auch nicht von der Industrie abhängig. - Wenn allerdings eine Firma aus einer anderen Branche (als der Autoindustrie) eine Möglichkeit sehen würde, einen kritischen Journalismus deshalb zu unterstützen, weil so eine Einstellung auch der ihren entspricht (und ihrem Image), werde ich sicherlich verhandlungsbereit sein. - Jetzt leiste ich mir einfach mal den Luxus einer unabhängigen Berichterstattung. - Auch auf Kosten meiner Frau. - Weil man als freier Journalist vom "Gnadenbrot" der meisten Verlage nicht leben kann. (Darum gibt's da auch mehr und mehr aufbereitete Pressemitteilungen.) - Und die Themen sind in allen Heften zur gleichen Zeit gleich. Weil die Industrie sie vorgibt.

Ich habe auch in den Monaten, in denen man von mir nichts lesen konnte, täglich mehr als 12 Stunden gearbeitet. Ich bin immer "im Thema" gewesen. Wenn z.B. Peter Oberndorfer in der letzten Woche bei "Auto-Bild" gekündigt hat, dann wusste ich das nur kurze Zeit später. Während Oberndorfer seinen neuen Arbeitgeber noch geheim hält, kann ich ihn wahrscheinlich schon nennen: Audi. Oberndorfer wird dort für die Produktpresse zuständig sein. Sein  großer Fürsprecher: Audi-Chef Winterkorn. - Aber "Obi" soll auch ein Angebot aus München haben.

 Und wenn der Jaguar-Geschäftsführer wahrscheinlich "bald" seinen Posten verlassen wird, dann ist das heute schon für mich kein Geheimnis und später dann keine Überraschung. Ich kenne auch beim neuen Arbeitgeber sein neues Aufgabenfeld. Und wenn der Fiat-Geschäftsführer... - Aber da müssten Sie dann auch die Vorgeschichte kennen.

Und wenn nun bald in Hamburg der Chefredakteur einer Autozeitung ein wenig ins Abseits gerät, dann habe ich diese Entwicklung schon seit vielen Monaten mit Interesse verfolgt. Und wenn bei der "Auto-Zeitung"... - Aber lassen wir das jetzt.

Ich hoffe, meine in nächster Zukunft  -  mehr oder weniger - regelmäßigen Geschichten, finden Sie als regelmäßigen Leser. Schön wäre es, wenn es auch ein Echo geben würde.

Und wenn Sie gar ein paar Informationen haben: Sie können sich darauf verlassen, dass Sie als mein Informant geschützt sind, geheim bleiben.

 Herzliche Grüße aus der Eifel

Wilhelm Hahne