Direkt aus der Eifel: Ein Diskussionsbeitrag zum Thema Klimaveränderungen, -Katastrophen

Natürlich habe ich in den letzten Wochen gelesen, was alles zu o.g. Thema geschrieben wurde. Vieles hatte die Qualität der Einschätzungen, die Analysten zur Kursentwicklung von Aktien darlegen. Weil sie lt. Visitenkarte eine Funktion haben, muss man darauf hoffen dass ihre Einschätzung auch funktioniert. In Sachen Klima gibt es beeindruckendere Dinge als Visitenkarten. Da erfahren Aussagen, Einschätzungen eine besondere Wertigkeit dadurch, dass ein Professor dahinter steht oder ein Dipl.-Meteorologe. Oder gar ein Glaziologe und ein Ozeanograf. - Und jeder sagt das, was er für richtig hält. Und keiner kann es überprüfen. Selbst wenn Frau Christiansen mit schräg geneigtem Kopf (kommt immer gut an) ihre gut geformten Beine ins Bild schiebt (wird immer gerne gesehen), trägt das nicht zur Lösung der Klimafrage bei. Obwohl doch Frau Christiansen in ihrem früheren Berufsleben oft dem Himmel näher war als der Erde. - Sie müsste es eigentlich wissen. - Sollte man sich nicht mal um Fakten kümmern? - Aber die Fakten auf diesem wissenschaftlichen Gebiet haben oft Stammtischniveau. Aber natürlich mit fünf Stellen hinter dem Komma. - Ich bin das Thema mal auf Eifel-Niveau angegangen. So sind zumindest ein paar Fakten zusammen gekommen.

Ein Blick ins Museum schafft neue Perspektiven

02-09-10/05 - Da schmilzt das Eis an den Polen wie wahnsinnig. Da werden die Meere ansteigen. - Lese ich. Aber auch: Am Südpol wäre es in den letzter Zeit pro Jahrzehnt um 0,7 Grad kälter geworden. - Was denn nun? - Je mehr ich zu dem Thema lese, höre, sehe, desto unklarer wird die Situation für mich. - Wenn im SPIEGEL zwei Wissenschaftler die Lage diskutieren, trägt das auch nicht zur Klarheit bei.

Ein Satz daraus scheint mir wichtig: "Der dominierende Faktor ist der Mensch." - Und zwar bei allem.

Was aber nichts an der Situation der Erde ändert. Die wird in ihren Grundzügen nicht vom Menschen bestimmt. Man muss sich auch einmal vor Augen halten, dass sich unsere Erde im Laufe der vielen Jahrtausende deutlich verändert hat. Da haben sich gewaltige Erdplatten verschoben, haben sich Erdteile neu formiert. Und wir kreisen. Die Erde dreht sich.

Wenn unsere Räder am Automobil so schlecht ausgewuchtet wären wie es die Erde ist, wir kämen nicht über den TÜV, würden als Fahrer am Lenkrad durchgeschüttelt.

Nun ist die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde nicht so hoch wie die eines Autorades, aber diese Unwuchten wirken sich auch so aus. Und so taumelt die Erde ein wenig, d.h., die Erdachse verschiebt sich über Jahrzehnte ein wenig, wie die eines Brummkreisels. Nur langsamer. Das nachfolgende Bild soll Ihnen eine Andeutung geben:

Ich habe es in einem Museum in der Eifel gemacht. Denn beim Überlegen, wo man etwas über eventuelle Gründe zur Klimaveränderung zusammen tragen könnte, bin ich auf Museen in der Eifel gekommen. Hier gab es Vulkane, hier gab es Veränderungen. Und ich habe so eine Menge nicht nur über die Vergangenheit meiner Heimat, sondern auch unserer Erde erfahren. - Und manches, was sich daraus - auch für unsere Gegenwart - ergibt, ist einfach logisch.

Jedes Kind scheint es zu wissen: in der Eifel ist es meist kalt, es regnet häufig. Früher nannte man die Eifel auch, zumal hier meist arme Leute lebten, das "Sibirien Deutschlands". In einem Museum musste ich nun erfahren, dass hier in der Eifel vor tausenden von Jahren ein tropisches Klima herrschte. Hier wuchsen Palmen, lebten Affen und Krokodile. Aber ursprünglich - tausende  Jahre vor Christus - gab es mal eine Eiszeit.

Wenn man nun die Temperaturentwicklung über die Zeit (also über -zig Jahrtausende) verfolgt und aufzeichnet, dann lässt sich eine Klimakurve aufzeichnen. Und die sieht dann ungefähr so aus:

Und über die Vegetation - die zur jeweiligen Zeit aktuell war - lässt sich das auch nachweisen. - Ich zeige Ihnen zunächst mal, wie es in der Eifel vor langer, langer Zeit aussah:

So könnte die Eifel-Landschaft damals, als es hier noch sehr, sehr heiß war, ausgesehen haben. Und es gab auch wirklich Krokodile. Das lässt sich durch Fossilienfunde nachweisen.

Wer jemals in der Eifel war, wird sich so ein  Umfeld nicht vorstellen können. Aber es war so. Nachweislich. Die Maare, die hier nach reger vulkanischer Tätigkeit (in grauer Vorzeit) zurückblieben, dienten der modernen Wissenschaft als Klimaarchive. Wenn z.B. eine Eiszeit das Klima bestimmte, war der Boden kaum bewachsen. So entstanden dickere Warven (Tonschichten). Als das Klima wärmer wurde, bedeckten Pflanzen das Umfeld der Maare. Und es gab Algen und Wasserpflanzen und so dann auch in den Maaren Ablagerungen von dicken Schichten biologischen Ursprungs im Jahreszyklus. Sedimentproben aus den Maaren der Eifel ermöglichten so, die klimatische Entwicklung der letzten 22.500 Jahre zu dokumentieren.

Man kann also sicher sein: in der Eifel gab es mal tropische Temperaturen, Affen und Krokodile. - Und eigentlich - wenn ich es richtig verstanden habe und deute - sind wir nun wieder zurück auf dem Weg in eine Eiszeit. - Und nun kommt der Faktor Mensch ins Spiel.

Sind unter diesen Umständen die sich hier ergebene Erwärmungsauswirkungen eigentlich negativ? - Im SPIEGEL sagt der Glaziologe Heinz Miller: "Die Forschung hat die ungeheuer komplexe irdische Wettermaschine noch längst nicht verstanden."

Also erwarten Sie jetzt bitte nicht von mir, dass ich das Klima-Rätsel löse. - Aber nach dem Besuch in den Museen bin ich etwas beruhigter: So dumm wie sich die einzelnen Wissenschaftler darstellen, ist die Wissenschaft eigentlich nicht. Aber manche Argumente passen politisch nicht in die Zeit, Organisationen, Branchen "in den Kram". - Und so argumentiert jeder auf seine Weise. - Und ich auf meine. Hier meine Zusammenfassung:

Hier die Anschrift des Museums:

Maarmuseum

Wittlicher Straße 11

54531 Manderscheid

Damit Sie eine Vorstellung haben, wie es sich von außen darstellt:

Und nun noch die Öffnungszeiten:

 

Wenn Sie aus dem Museum kommen, blicken Sie gleich auf ein Verkehrsschild, das ich auch fotografiert habe, weil es eine Vorstellung davon vermittelt, wo denn eigentlich Manderscheid liegt:

Und wenn Sie dann wieder in Richtung Autobahn fahren, dann kommen Sie auch an richtig schönen  Burgen vorbei...

...die nicht nur Kinder begeistern. Und unten, zu Füßen der Burgen, können Sie in einem Restaurant phantastischen Wildschweinschinken essen. Nicht industriell geräuchert, sondern... - aber das ist mehr etwas für die Zeitschrift "essen + trinken". Da gäbe es dann auch noch die "Alte Molkerei" in Manderscheid... -

Aber ich möchte nicht vom Treibhauseffekt und anderen klimarelevanten Dingen ablenken, sondern nur darauf hinweisen, dass sich eine Fahrt in die Eifel nicht nur wegen des Maarmuseums in Manderscheid lohnt, wo Sie sich selbst ein Bild von den Klimaveränderungen über viele tausend Jahre machen können. - Sie sind dokumentiert, kein Computermodell.

Nach einem solchen Museumsbesuch werden Sie unsere Welt ein wenig aufmerksamer beobachten und verantwortungsvoller mit ihr umgehen. Denn ein solcher Museumsbesuch kann neue Perspektiven schaffen. - Selbst Ihre Kinder zum Nachdenken bringen!

MK/Wilhelm Hahne


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