Virneburg, den 25. Oktober 2003

Guten Tag!

Es wird kälter. Es ist kalt geworden. Deutlich. Am "Brocken" - im Harz - ist schon vor einiger Zeit der erste Schnee gefallen. Auch im  Schwarzwald und im Allgäu war es schon richtig weiß. Und die Kraniche ziehen. Wir wechseln wieder in eine andere Jahreszeit - auch in eine andere Stimmung. - So und so. - Auch unsere Uhren gehen nun anders.

Da hat sich z.B. Dr. Riecke von Ford bei mir telefonisch gemeldet. Ab sofort soll es wieder Kontakt geben. Wie früher. (Übrigens: bis heute war nichts.) Was aber nichts daran ändert, dass ich zunächst einmal meine noch in der Recherche befindliche Geschichte an der Ford PR-Abteilung vorbei  abgeschlossen habe. Es war viel Arbeit, da Kleinarbeit. Das Ergebnis ist ab heute lesbar. Da wird (mit Garantie!) keine Freude in Köln aufkommen.

Meine letzte Ford-Geschichte brachte mir auch anderes Echo, von anderer Seite. Noch am gleichen Tag des Erscheinens meiner Geschichte vermeldete mir ein norddeutscher Mondeofahrer (abends nach 21 Uhr), dass man auch ohne defekten Dieselmotor in Ford-Werkstätten dann z.B. eine Reparaturdauer um drei Monate erwarten muss, wenn ein Kabelbaum benötigt wird.

Interessant, dass sich dieser Mann sowohl mit den Redaktionen von "Auto-Bild", "SAT1", wie auch "Kabel1" in Verbindung gesetzt, um Hilfe gebeten hatte. Dort wollte man auch, aber - "dann bekamen die wohl 'kalte Füße'", meinte mein Telefonpartner. Natürlich hatte er auch vielfach mit Ford in Köln gesprochen, nach eigenem Bekunden "sogar mit Herrn Mattes". Aber keiner hat ihm helfen können. - Im März 2002 kam sein Mondeo mit einem Unfallschaden in die Werkstatt, nach drei Monaten (wegen eines nicht lieferbaren Kabelbaums) wieder heraus.

Was er nicht wusste, was ihm niemand sagte (was auch der Ford-Pressechef bis zu dem Telefonat mit mir nicht wusste): die meisten Automobilfirmen haben keinen Kabelbaum ab Ersatzteillager lieferbar. Weil dort meist der falsche liegen würde. Denn Kabelbäume verändern sich während der Produktionszeit eines Automobils. Und da fertigt man sie  - auf Bestellung - dann gleich in der richtigen Version. - Aber da bei "Papierfabriken" wie Ford alles seinen geregelten Gang geht (und das dauert!), dauert dann eine Reparatur evtl. um drei Monate. - Aber das wusste Herr Mattes "damals" sicherlich auch nicht, als er mit seinem norddeutschen Kunden sprach.

Ich bin oft schon erstaunt, welche Telefonate mich erreichen, welche E-mail, mit welchem Inhalt mir zugestellt werden.

An einem Sonntag (vor Wochen) rief mich z.B. morgens um acht ein Rennfahrer an, um mich zu fragen, welche Reifen ich denn an seiner Stelle heute aufziehen würde. Er müsse gleich in die Startaufstellung zu "Eifel-Klassik". Und da ich doch mit meiner (Eifel-) Erfahrung das Wetter besser einschätzen könne... - Im Moment sei jedenfalls schönes Wetter. Und mit den regentauglichen Reifen sei man im Trockenen so um 10 sec pro Runde langsamer.

Ich habe zu "Regenreifen" geraten und mich dann später "vor Ort" von der Richtigkeit meines Tipps überzeugen können. Das war Stunden später. Vorher hatte mich noch ein anderer Rennfahrer, ein  guter Freund, auf meinem Handy erreicht, der mir auch nicht glauben wollte, dass er am frühen Nachmittag in einem offenen Sportwagen wohl richtig nass werden würde.

Oder ich bekam am Montag per E-mail den Hinweis, dass die zum Zeitpunkt des Schreibens meiner Geschichte über die wahrscheinliche Kontroverse DaimlerChrysler/ZDF verschwundene Geschichte, nun im Internet wieder aufgetaucht sei. Fast verständlich: da ich sie präsentieren konnte, hätte man sich sonst auch ein wenig lächerlich gemacht. - Aber Frontal21 hat sich nicht bei mir gemeldet. - Ich bin mal gespannt, welchen Gerichtsstand DC gewählt hat. - Oder ob man sich - Friede, Freude, Eierkuchen - vorher vergleicht? - Still, ganz stille. Weil jeder sein Image (?) nicht gefährden möchte?

Das erinnert mich so ein wenig an die Ereignisse im UNO-Sicherheitsrat. Auch eine feine Gesellschaft, mit feinem Gespür für das "richtige Verhalten" und oft mit sehr elastischem Gewissen. Nutzt du mir, nutze ich dir. - Warum kann man dort eigentlich mit einem Veto eine demokratische Abstimmung kippen? - Der mit dem Veto versucht doch nur seine "einsamen" Interessen durchzusetzen. Gegen einen demokratischen Beschluss.

Das ist in der großen Politik nicht anders, als in dem kleinen Zusammenwirken z.B. von Presse und Automobilherstellern. Man taktiert, tändelt, spielt, droht - und der Mächtige setzt sich durch. Meistens. So wie George Dabbeljuh Bush. Kann sich eigentlich niemand mehr an den Kriegsverbrecher-Prozess (in Nürnberg) erinnern, der im Herbst 1946, vor 57 Jahren, endete? - Der wichtigste Anklagepunkt war: Verbrechen gegen den Frieden; also die Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges. (Es gab noch weitere Anklagepunkte.) Aber der zitierte müsste doch eigentlich dem amerikanischen Präsidenten bekannt sein; schließlich waren die USA an dem Urteil beteiligt, man glaubte rechtsstaatliche Normen anzuwenden. - Inzwischen alles vergessen?

Und jetzt der Irak. Oder Israel gegen Syrien. - Ich bin kein Politiker, nur ein relativ einseitig gebildeter Motor-Journalist. Darum verstehe ich das genau so wenig, wie z.B. die Pleite, die gerade unser Verkehrsminister mit "Toll Collect", einer Unternehmensgemeinschaft, zu der auch DaimlerChrysler zählt, erlebt. Mich wundert das nicht. Hat man das A-Klasse-Debakel, die Smart-Geburtswehen vergessen - oder übersehen, wie (toll elektronisch) jetzt die E-Klasse daher kommt? - Und spannend wäre auch zu wissen, wie diese Gruppe an den Auftrag kam. - Es gibt aber Dinge, die Kolosse nicht schaffen: sich selbst schnell in Bewegung zu setzen, flexibel zu reagieren. Und hier kommt zu dem einen (DC), auch noch der andere, die Deutsche Telekom.

Wenn z.B. die Vereinigung der Kolosse eine Rennserie wie die Formel 1 gestalten und tragen sollte, wäre schon bei der Gründung ihr Ende vorhersehbar. - Das ist so. Das muss einem die Lebenserfahrung sagen. - Wenn man welche hat.

Wenn in diesen Wochen z.B. Hilmar Kopper, als DaimlerChrysler-Aufsichtsratsschef der Deutschen Bank verbunden, Herrn Schrempp öffentlich eine Verlängerung seines Vertrages als Vorstandschef des Stuttgarter (?) Konzerns in Aussicht stellt, dann entspricht es auch meiner Lebenserfahrung, wenn Schrempp (inzwischen Professor!) den ihm zugespielten Ball mit "Ich bin in Top-Form" zurückspielt. - Stellen Sie sich doch nur mal vor, es käme "ein Neuer" von außen... - Wird darum auch (Prof.) Hubbert in 2005 von einem "aus dem Hause kommenden" Nachfolger ersetzt?

Dabei wäre nach meiner Meinung in Stuttgart eine Operation, von "neuen Professoren" durchgeführt, die einzig richtige Lösung. - Zeit heilt nicht alle Wunden. - Die man sich übrigens selbst zugefügt hat. Und man produziert, als würden Automobile morgen knapp. Nicht nur Mercedes. Alle! - Für die Statistik? - Aber auch, um Abstellplätze zu füllen. Derzeit suchen um 130.000 frisch produzierte Automobile eine "Leerstelle". Da sind auch so um 3.000 Phaeton dabei, wie ich hörte. - Wenn Sie also über Abstellfläche verfügen - aber "blickdicht" sollte die schon sein - dann machen Sie irgendeiner Firma doch mal ein Angebot. - Eine "Ich-AG" könnte man auch mit der Geschäftsidee gründen: Scout für blickdichte Automobil-Lagerflächen.

Aber nun möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf meine "ganz frischen" Geschichten lenken.

Da erleben Sie mit mir Automobile bei einer "Höllen-Entwicklung", einer, die durch die "Grüne Hölle" führt. Da sind nicht nur unbekannte Könner (erfahrene Testfahrer) unterwegs, sondern auch verdiente Rennfahrer, Engländer z.B., auf Bentley. Oder Klaus Ludwig testet. Und Bernd Schneider greift ins Lenkrad. Zum Beispiel bei einem solchen Boliden:

Hier gerade (bezogen auf das erste Foto) ziemlich gemütlich in 9:40 min. Das geht natürlich viel schneller. Aber Testen bedeutet ja nicht nur Schnellfahren. Der Fahrer muss schließlich Eindrücke der unterschiedlichsten Art sammeln.

In diesem Falle gewann Bernd Schneider auch besondere Eindrücke dadurch, dass er so den letzten Lauf zur Langstrecken-Meisterschaft auf der Nordschleife als Zuschauer mit erleben konnte. Er stand am "Brünnchen" und erlebte den Unfall des Honda-Fahrers Schirra live mit. Und alles was in der Folge passierte. Mit Kranken-, Arztwagen und dem Folgeunfall. Er sah dieses Mal Dinge aus einer Sicht, die ihm sonst unbekannt ist. - Seine Meinung dazu wäre sicherlich interessant. - Aber wir werden sie kaum erfahren.

Aber vielleicht erfahre ich Ihre Meinung zu meinen Geschichten: lassen Sie mich wissen, was Ihnen missfällt (oder auch anders herum). - Ich freue mich über jedes Echo. Ich möchte noch viel lernen. Haben Sie übrigens auch keine Hemmungen mich zwischen Montag und Freitag irgendwann zwischen 6:00 und 22:30 Uhr anzurufen. (Ich stehe an jedem Wochentag um 5:30 Uhr auf.) - Nur Samstags und Sonntags komme ich etwas später auf Betriebstemperatur. - Wenn nicht gerade ein Motorrad- oder Formel1-Rennen in Asien (oder so) übertragen wird.

Denn eigentlich bin ich auch am Wochenende stets für Sie beschäftigt. - Sollte ich da nicht mal mit meinem Finanzamt sprechen? - Denn was den Fußballern recht ist, wäre bei mir viel billiger. (Fürs Finanzamt.)

Herzliche Grüße aus der Eifel

Wilhelm Hahne

PS: In meinen Beiträger sind nicht immer alle Schreibfehler perfekt beseitigt. Manche wurden einfach übersehen. Sehen Sie es mir nach. Dabei will ich gar nicht von den Fehlern sprechen, die mir - immer noch - unterlaufen, weil ich von der "alten Rechtschreibung" geprägt, die "neue Rechtschreibung" noch nicht verinnerlicht habe. Ich verstehe sie aber auch nicht. Ehrlich! - Beispiel: schreibt man nach der "Rechtschreibreform" nun Rad fahren oder Radfahren, Seil springen oder seilspringen? - Wenn Sie es wissen: warum ist das so? - Vielleicht gibt es unter meinen Lesern einen Rechtschreibwissenschaftler, der es mir erklären kann.


Jetzt sind Sie gefragt!

Ihre Meinung zu obigem Beitrag
können Sie mit einem Klick
und ein paar Sätzen loswerden:
Senden Sie mir ein e-mail

Danke, für Ihre Mitarbeit!