Was in diesen Tagen in der Eifel so an Neuheiten unterwegs war:

Natürlich zeige ich - wie immer - keine Computer-Animationen. Die Fahrzeuge die Sie nachstehend betrachten können gibt es wirklich. Sie waren in diesen Tagen in der Eifel unterwegs. Und ich habe sie beobachtet. Nicht nur mit der Kamera. Und so haben sich Eindrücke ergeben. Mein Lieblings-Auto war auch dabei: der kleine Aston Martin. Ich kann ihn schon fast in Serienversion zeigen. Es stört nur noch ein kleiner schwarzer Klebestreifen. Und viele Porsche gab es. Aber die muss ich nicht zeigen. Was ich bei deren Fahrten beobachten konnte: der neue 911 (ab Juli) ist fahrwerkmäßig gegenüber dem 996 schon ein Fortschritt. Aber mehr als 40 Jahre 911 sind genug. Der neue war eigentlich schon überflüssig. Und von BMW gab es den M6 zu sehen. Aber soll ich den im Bild zeigen? - Da hört man doch den Zehnzylinder nicht. Und den Mercedes SLK gibt es auch mit Achtzylindermotor. Geschenkt wird's den auch nicht geben. - Aber stellen Sie da mal den kleinen Aston Martin neben. Ich bin mal gespannt, wie groß der Preisunterschied sein wird. Optisch ist der Unterschied so groß wie zwischen einem deutschen Gernegroß und einem englischen Sir. Oder: Show und Persönlichkeit. - Aber ich will es bei diesen Worten lassen, die Fahrzeuge nicht schon im Bild vergleichen.

Vom großen Ford C-MAX und kleinen Ferrari Fiorano

04-07-07/04. - Es sind die "unvernünftigen" Automobile, die man mit glänzenden Augen verfolgt, während man "bedeutende" Verbesserungen an Brot-und-Butter-Autos leicht übersieht. So habe ich den weißen Ford C-MAX zunächst zwar wahrgenommen, aber doch Tage gebraucht, bis ich den "Ford-Schritt" bei dem Testwagen, der hier in der Eifel seine Runden drehte, begriffen habe.

Und dann habe ich die kommende Neuheit auch optisch festhalten können:

Bei den Fahraufnahmen, die ich vorher gemacht hatte, war das weniger gut auszumachen. Der Unterschied zum bisher bekannten C-MAX: dieser hat einen um rund 100 Millimeter größeren Radstand und eine entsprechend angepasste Karosse, die dann im Fond mehr Platz bietet. Wenn Sie genau hinschauen, können Sie den Unterschied wahrnehmen.

Es war noch ein anderer Ford unterwegs, viel kleiner, der aber an eine bisher vorhandene Angebotslücke erinnert: ein kleiner (dreitüriger) Ford Fiesta mit einem "powervollen" kleinen Vierzylinder und sehr sportlichen Fahrleistungen:

Könnte der Ihnen - zu einem vernünftigen Preis angeboten - nicht gefallen? - Wie ich aber aus nicht offiziellen Quellen höre, ist der Verkauf dieses Fahrzeugs in Deutschland nicht vorgesehen. Weil man dafür keine Verkaufschancen sieht?

Natürlich spielt bei einem solchen Fahrzeug der Verkaufspreis eine Rolle. Ford sollte sich sowieso mal daran erinnern, welche Kundschaft man vor Jahr und Tag mit großem Erfolg bediente. Und sich vielleicht einmal der Rolle erinnern, die Ford "früher" mit seinem Angebot im Markt spielte. Da verdiente man noch Geld. Heute sind bestenfalls die "roten Zahlen" Premium.

Da soll denn der neue Ford Focus, dessen Vorserienfahrzeuge inzwischen auf den Landstraßen - auch der Eifel - unterwegs sind, ein wenig helfen. Der Focus "soll es bringen". Und man hat ihm Wachstumshormone verabreicht. Der Neue ist richtig groß geworden. Mir zu groß. - Warum müssen diese Automobile von Mal zu Mal größer werden? - Es gibt doch andere Modellreihen, die hier ihre Funktion haben sollten. - Aber schauen Sie sich zunächst einmal den neuen Focus an:

Das ist der Viertürer (Fünftürer) von vorne und das...

...von hinten. Lassen Sie sich nicht von den scheinbar klotzigen Heckleuchten stören. Hier sollen Folien...

...vortäuschen, was so gar nicht existent ist. Genauso die vordere Scheinwerferpartie. Auch hier...

...hat man mit Folien gearbeitet, um die "echten Stücke" zu verfälschen. Und der Innenraum...

...ist so, wie man sich einen Ford vorstellt. - Also mir wäre der neue Focus zu groß. Wahrscheinlich haben Marktuntersuchungen ergeben, dass der Automobilkäufer unserer Zeit diesen Anspruch hat. - Ich glaube das nicht. Der möchte nach meiner Meinung ein ausreichend großes Automobil zu einem vernünftigen Preis und möglichst niedrigen Unterhaltskosten. - Aber so geht das überall. Und dann schiebt man "unten" wieder ein kleineres Modell nach. Der neue Focus ist - aus meiner Sicht - auch "zu rund" geworden. Man möchte allen gefallen, niemanden aufregen und er wirkt - zumindest auf mich - wie ein "rundgelutschtes Bonbon". Dieses Auto löst keine Entsetzens-, aber auch keine Begeisterungsschreie aus, es polarisiert nicht. - Ein Auto für Herrn und Frau Jedermann. So würde es Ford gefallen. Nur: ich glaube nicht daran, nachdem ich mir das Fahrzeug angesehen habe. Obwohl es kräftig wirkt, ein Sicherheitsgefühl vermittelt. Aber ein Auto muss mehr (auch an Emotionen!) auslösen.

Zu obigem Foto: leider konnte ich den Sonnenstand nicht beeinflussen, auch nicht den Standort des fotografierten Fahrzeugs verändern. Und so kam es eben zu kräftigen Spiegelungen. Entschuldigung!

Und damit kommen wir dann zu einem kleinen - aber feinen - Sportwagen: dem Nachfolger des Ferrari Modena, der nun, mit einem modifizierten Achtzylindermotor, den wir schon in seinen Grundzügen aus dem Maserati kennen, Ferrari Fiorano heißen wird. Die optischen Veränderungen fallen nur dem Kenner auf. Und da ich nicht wusste, ob - und wann - wieder die Gelegenheit zu einem Foto bekommen würde, hab e ich zunächst einmal die Heckpartie...

...per Distanz fotografiert. Das Heck ist höher geworden. Ich denke, dass sich so die Aerodynamik verbessert hat. Der Sound dieses Ferrari ist ein wenig anders geworden, weniger schrill, aber das Ding bellt schon eindrucksvoll.

Hier sind Fotos, die dann später auf der Strecke machen konnte. Einmal durch einen Zaun...

..., was das Foto nicht besser macht. Aber man erkennt die Luftzuführungen. Auch hier hat sich beim Fiorano gegenüber dem Modena etwas verändert. Ich habe aber noch andere Fotos, die die Gesamterscheinung des neuen Ferrari noch besser verdeutlichen:

Dieser Ferrari ist einfach ein schönes Auto. Und Phil arbeitet gerade an der Fahrwerkabstimmung. Ich bin sicher: da wird was draus.

Nicht ganz so "lieblich" ist der neue Aston Martin. Er wirkt rauher, etwas solider, es kommt etwas von der Tradition rüber, die auch vom Namen Aston Martin ausgeht. Ich zeige Ihnen mal drei Fotos:

Ich bin auf den Preisunterschied zwischen Ferrari, Porsche und Aston Martin gespannt. - Wobei Porsche auch noch den Boxster hat. Auch der kommt bald neu. Ausgesuchte Journalisten-Kollegen werden gerade zu "geheimen" Testfahrten in die USA eingeladen. Ins "Tal des Todes". - Für September, glaube ich.

Damit ich es nicht vergesse - und weil es nach m. M. eine größere Bedeutung hat, als zur Zeit erkennbar: UnitedAuto Group, eine amerikanische Autohandelsgesellschaft mit rund 220 Betrieben weltweit (136 in den USA, 84 in anderen Länder, die meisten davon in Großbritannien) hat nun - nach einem Toyota/Lexus- und einem BMW-Händler, eine weitere Beteiligung an einem deutschen Automobilhandelsbetrieb erstanden: Tamsen in Bremen, einen bedeutenden Händler mit Luxus-Automobilen. Das ist die UnitedAuto Group auch - und zwar erfolgreich. Im ersten Quartal dieses Jahres erwirtschaftete die Firma einen Gewinn von 20,2 Mio Dollar. - Mit dem Verkauf von Automobilen!!

Der Einstieg bei Tamsen erfolgte übrigens, indem man dem bisherigen Besitzer 75 Prozent seiner Firma abkaufte. Den "Rest" behält der bisherige Besitzer, der auch weiter als Geschäftsführer fungiert. Was aber noch nicht bekannt wurde: Der ist schon im Sinne der UnitedAuto Group (??) weiter aktiv geworden und verhandelt mit einem großen süddeutschen Händler von Exklusiv-Automobilen über eine mögliche Übernahme oder einen Einstieg.

Das Ganze ist aus meiner Sicht schon deswegen delikat, weil der Chairman der UnitedAuto Group - Roger S. Penske ist. Da gibt es dann gute Kontakte zu General Motors, die besser sind, als "nach draußen" erkennbar. Bei Penske können Sie neben Mercedes, Porsche, Lexus, Audi, Volvo, Infinti, Aston Martin, Bentley, Ferrari, Maserati, Maybach, Rolls Royce, BMW, Jaguar, Land Rover, Acura und Hummer auch eine Chevrolet Corvette kaufen. - Nach diesem kleinen globalen Schlenker wieder zurück zur Nürburgring-Nordschleife:

Ich habe hier übrigens auch den neuen 911 Turbo beobachtet. Von allem etwas zu viel. - Wahrscheinlich auch zu teuer. - Wer kann so ein Automobil eigentlich noch fahren? Ich meine damit: beherrschen.

Und damit sind wir eigentlich beim Thema. Denn immer mehr Leistung - natürlich mit ESP - ist keine Lösung. Wir brauchen Automobile für unterschiedliche Ansprüche und Einsatzbereiche, aber solche, deren Eckdaten (und Lastenheft) nicht primär vom Marketing bestimmt werden. Diese Automobile müssen "wie natürlich gewachsen" wirken, sozusagen "organisch" stimmen. So wie eine Firma keinen Finanzvorstand mit einem übergroßen Sportlerherzen benötigt, sondern eher einen mit Erfahrung und Sachverstand, so müssen auch die Eigenschaften der Automobile mehr auf die Ansprüche der Nutzer abgestimmt sein. Auf preistreibende Marketing-Gags kann verzichtet werden.

Der Automobilkäufer von heute kauft seine Lebensmittel im Moment auch lieber bei Aldi. - Was eigentlich für Ford und Opel eine Chance wäre. Wenn man sie begriffen hätte. - Aber dort ist man traditionell schon immer ein wenig zu spät am Ball. Man begreift erst die eigenen Schwachstellen, wenn sie jeder erkennt.

Aber ich komme vom Thema ab. Ich wollte eigentlich nur von "Erlkönigen" schreiben und bin darüber nun bei den "grauen Mäusen" gelandet, an deren Macht so manche Automobilfirma krankt. Und wenn dann in einem solchen Umfeld plötzlich ein "Bob Lutz" auftaucht... -

Setzen wir dieses Thema ein anderes mal fort. Mit Ford? - Schau'n mer mal!

Oder bringen wir doch gleich mal ein kleines Schmankerl als "Nachschlag": Ich zeige Ihnen noch einen roten Ford Focus. Und das als Rechtslenker:

Was dran "falsch" ist, habe ich Ihnen ja schon oben erklärt. Und wenn Sie gerne mal eine Gegenüberstellung Front-/Heckpartie vom neuen Fored Focus sehen würden. Bitte sehr:

Bitte beanstanden Sie die Ausleuchtung des Fotos nicht. Das ist Kunst. - Und natürlich habe ich auch gleich noch - extra für Sie - einen Crashtest vornehmen lassen.

Dem "Testfahrer" ist es gelungen, trotz eines hervorragenden Fahrwerks - und natürlich ESP - den Focus in einer scharfen Rechtskurve geradeaus - also untersteuernd - in eine Leitplanke zu setzen. Das beschädigte nicht nur die Frontpartie, sondern durch eine Straßenkante wurde auch die Felge beschädigt:

Weil das Fahrzeug - trotz ESP - dann noch herumflog, wurden auch die hintere Felge und der hintere Stoßfänger beschädigt:

Der Fahrer blieb unverletzt - und wurde von der Unfallstelle von einem Kollegen "nach Hause" geschickt. Diese Idee fand die Polizei weniger gut. Der Fahrer musste sich wieder einfinden und meinte, dass er ja außer dem Wagen nichts beschädigt hätte. Die Leitplanke hatte seiner Meinung nach nichts abbekommen. - Na ja, die hatte auch kein ESP.

Die Fotos machte ich, als die Polizei mit der Unfallaufnahme beschäftigt war. Und die (inzwischen) zahlreichen Testfahrer abgelenkt waren:

Die Kurve vor dieser Linkskurve, ist der Rechtsknick, in dem der neue Ford Focus (der im Vordergrund) auf die falsche Straßenseite geriet. - ESP schützt eben nicht bei Dummheit, Unaufmerksamkeit und Selbstüberschätzung.

Denn die "Testfahrer" dieser neuen Ford Focus, sind eigentlich keine Testfahrer, sondern mehr "Fährtensucher". Für eine Präsentation des neuen Focus sind sie auf der Suche nach nach eindrucksvollen Straßen, die natürlich zu den Anlagen des neuen Focus passen müssen. Darum z.Zt. dieser "Focus-Betrieb" in meinem Wohnumfeld.

Natürlich hätte Ford eine solche "Suchaktion" auch billiger haben können. Aber dazu man denken, nachdenken müssen. - Und das hätte einen Verzicht auf den aktuellen Crashtest bedeutet. Und nur so kann man doch zu der Feststellung kommen:

Auch der neue Ford Focus scheint ein ganz normales Automobil zu sein. - Trotz ESP. - Wenn das Produkt auf durchschnittlichen Landstraßen von durchschnittlichen Menchen genutzt wird.

MK/Wilhelm Hahne


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