Nun ist das Geheimnis gelüftet: bei DaimlerChrysler kennt man keine Lagerbestände

General Motors werden Lagerbestände von 1,2 Millionen Fahrzeugen nachgesagt. Und entgegen so mancher Medienberichterstattung soll es in Deutschland BMW-Händler geben, die immer noch an der Erstausstattung des 1er BMW verkaufen. Bei Mercedes - bei DaimlerChrysler - ist das alles anders:

Märchenhafte Lagerbestände

04-12-20/05. - Sie sind gleich Null! Die Lagerbestände. - Sie glauben das nicht? - Ich beweise es Ihnen. Durch die Veröffentlichung eines Schriftwechsels. Ich schrieb an DC:

Sehr geehrter Herr "XXX",

ich habe eben in den 6 Uhr-Nachrichten (SWR3) gehört, dass bei GM Lagerbestände von um 1,2 Millionen Fahrzeuge bestehen und das Produktangebot...bla,bla,bla. - Während bei DaimlerChrysler (Mercedes) interessante neue Produkte...bla, bla, ba.

Das bringt mich auf die Idee zu einer Frage:

Wie hoch sind derzeit die Bestände an unverkauften DC-Produkten weltweit im Handel und bei den einzelnen Werken ?
(Es mussten nach meinen Informationen Lagerplätze zusätzlich angemietet werden.)

Ich könnte Ihnen jetzt schon eine Zahl nennen, überlasse aber Ihnen die Antwort. Weil das dann die offizielle Zahl ist.

Herzliche Grüße
Wilhelm Hahne

Und ich erhielt folgende Antwort durch eine Dame, die den Vornamen Eva trägt. Ihren Nachnamen habe ich gelöscht, da die Dame im Auftrag handelte. Sie ist unschuldig - und schrieb:

Sehr geehrter Herr Hahne,

Bei der Mercedes Car Group (Mercedes-Benz, Maybach und smart) wird eine konsequente Pull-Strategie verfolgt, das heißt jedem produzierten Fahrzeug liegt ein konkreter Kundenauftrage zugrunde. Demzufolge ist die Situation eines Lageraufbaus in dieser Form nicht gegeben.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart

Eva "XXX"


DaimlerChrysler AG
Eva "XXX"
Corporate Communications (COM/C)

Diese Antwort ist unglaublich gut. Da bin ich dann ins Träumen gekommen. - Oder hatte ich von Lagerbeständen geträumt? - Also habe ich auch ein wenig verträumt geantwortet:

Sehr geehrte Frau "XXX",

herzlichen Dank. Sie haben ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert. Ein kräftiges. (Obwohl Geiz geil ist!) Ihre Antwort könnte auch die einer anderen Eva, der aus dem Paradies, sein. Da hat es so etwas noch gegeben.

Oder meinen Sie vielleicht, dass sich der Hersteller, die Mercedes Car Group, die produzierten Fahrzeuge zunächst selbst verkauft (an die Niederlassungen z.B.) und darum eigentlich theoretisch keine Halden unverkaufter Fahrzeuge entstehen können?

Ein "Lageraufbau in dieser Form" - was immer das heißen mag - kann darum wirklich nicht entstehen. - Ich glaube Ihnen. - (Oder es liegt ein logistischer Fehler vor.) Trotzdem - aus welchen bösen, bösen Gründen auch immer - stehen zur Zeit nicht nur Mercedes-Benz und smart, sondern sogar Maybach als Neuwagen irgendwo herum* und warten auf einen Käufer, der sie auf seinen Namen, seine Firma zulässt. Doch die Käufer dafür sind schon geboren.

Diese Lagerfahrzeuge (die keine sind, aber wohl unverkaufte Neufahrzeuge für den Endnutzer), außerdem "Rückläufer" aus Leasinggeschäften u.ä. (im Äußeren kaum von Neufahrzeugen zu unterscheiden), bedecken zur Zeit nach meinen Informationen einen eigentlich großen, großen Lagerplatz. Wenn man alles zusammen rechnet. - Aber wer tut (kann) das schon? (s. auch Pisa 2)

Es handelt sich dabei nämlich um die Fahrzeugmenge in ungefährer Höhe einer Jahresproduktion. - Mehr nicht. Und das wären in jedem Falle deutlich weniger, als bei SWR3 von General Motors vermeldet wurden: 1,2 Millionen. - Mercedes ist eben ein kleiner, feiner Hersteller.

Und ich werde dann auch (Dank sei Ihrer Anregung!) - in der nächsten Woche - in einer Geschichte verdeutlichen, wie sehr DC den Neuwagenverkauf nicht nötig hat. Man bittet z.B. einen Kunden, der sich aktuell ein Auto kaufen will, in zwei Jahren noch einmal vorbei zu kommen, so dass der Kunde gezwungen ist, sich einen Audi zu kaufen. - Das ist doch der Beweis!.

Sie können nun "Adam" informieren, der wohl auch immer noch an das Paradies glaubt. - Meine Generation von "Adam" nannte das mal - ganz modern - Boom. - Aber den gibt es nicht mehr. (Aber behalten Sie das bitte mal für sich, das bleibt unter uns.)

Und gehen Sie vorsichtig mit dem Apfel um! - Bitte!

Herzliche Grüße

aus den dunkelen Wäldern der Eifel,
wo gerade Rotkäppchen mit einem großen Korb
voll Informationen (Streng vertraulich!) zur Großmutter unterwegs ist.
Und wir glauben hier auch noch an den Weihnachtsmann.

Wilhelm Hahne

*s. Leserbrief in "ams" Nr. 26, Seite 119, "High Society"

Und nun wissen Sie, lieber Leser, was ich denke - und was DaimlerChrysler verstanden haben will. - Und was denken Sie?

Wenn Sie sogar zum Thema etwas wissen sollten, eine Information haben, dann schreiben Sie mir doch einfach. - Schriftwechsel kann lustig sein.

Man muss schließlich nicht alles ernst nehmen. - Wenn Sie wissen, was ich meine.

Ich tue es bestimmt nicht.

MK/Wilhelm Hahne


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