Die Rüsselsheimer und ihre Besitzer liefern eigentlich immer Stoff zu einer "unendlichen Geschichte". Eigentlich wollte ich so eine auch wieder schreiben. Zumal ich diesen Laden - vielleicht - besser kenne, als Vorstandsvorsitzende der Vergangenheit. Ja, wo sind sie denn? Carl-Peter Forster hat Karriere gemacht, lese ich überall. Er ist zum Vice-President bei GM Europe in Zürich aufgestiegen. Und er sei nun verantwortlich für das operative Geschäft. - Schön für ihn. Wenn es so wäre. Ich empfinde ihn als abgeschoben, weg befördert. Denn: was hat eigentlich "Olympia" in Rüsselsheim gebracht? -Und wenn man jetzt einmal genau recherchiert, welche Aufgaben Carl-Peter in Zürich nun hat, so wird zwar von überall bestätigt: verantwortlich für das operative Geschäft. - Nun frage ich mich: Wie kann jemand für das operative Geschäft verantwortlich sein, aber nicht für Vertrieb und Marketing? - Denn nach meinen Recherchen ist Herr Forster da nicht verantwortlich. - Was verantwortet der also wirklich? - In jedem Falle eigentlich das, was er bisher gemacht hat. - Und da es zur Zeit in Rüsselsheim, Zürich und Detroit noch "drunter und drüber geht", Personal abgebaut, aber Produktoffensiven gefahren werden sollen, wo ... - Also: ich lasse erst mal Ruhe rein kommen. Sollen andere aktuell berichten. Ich mache Sie mal mit einer ganz alten Sache vertraut. Aus dem Jahre 2002. Damals wurde (mal) darüber gesprochen. Heute ist das vergessen. Wobei es aber immer noch Gültigkeit haben sollte. - Mir hat es gut getan, den alten Text mal wieder mit neuen Entscheidungen zu vergleichen. Aber lesen Sie selbst: am 29. Oktober 2002 vereinbarten General Motors Europe und das Europäische Arbeitnehmerforum
"Grundsätze sozialer Verantwortung"
04-12-20/13. - Wenn man in diesen Wochen liest, wie es in Rüsselsheim, Bochum und Zürich hin und her geht, dann frage ich mich oft, was sich wohl diese tollen Manager dabei denken. Um sie zu verstehen - beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer - habe ich mal versucht heraus zu finden, auf welcher Grundlage - sagen wir mal ethisch, moralisch - die sich eigentlich bewegen. Ich kenne Opel-Manager (der Vergangenheit) mehr aus Prozessen. Und was ich heute so z.B. von der Zuliefererseite höre, das entspricht meinem Bild von Opel. Pferdehändler von früher, mit denen man per Handschlag etwas "beschließen" konnte, mit denen haben die modernen GM-Manager nichts gemein. Ich könnte mit solchen Leuten auch keine Verträge machen. Mir ist diese Organisation zu "militärisch". Die denken - und handeln - nicht wie Politiker, sondern wie Generale. Krieg oder Frieden. Natürlich auf ethisch und moralisch hohem Niveau. - So muss man denn auch - vielleicht um sein Urteil zu revidieren - diese Vereinbarung lesen. Sie folgt nun so, wie sie beschlossen wurde. Und tatsächlich trägt sie den gleichen Titel wie meine Geschichte. Um Missverständnissen vorzubeugen werde ich ab hier das komplette Papier, das von 2002 (wie gesagt) - und in Western-Germany - wiedergeben:
"General Motors Europe
und das
Europäische Arbeitnehmerforum
vereinbaren
Präambel
Nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns die Verpflichtung, ökonomische
umweltpolitische und soziale Ziele sowohl in unsere langfristige strategische
Planung, als auch in unsere täglichen Entscheidungen zu integrieren.
Wir, General Motors Europe (GME) und sein Europäisches Arbeitnehmerforum (EEF)
– als Teil der General Motors Corporation – sind der Überzeugung, dass die
Produkte, die wir herstellen, die Dienstleistungen, die wir anbieten und die Art, wie
wir miteinander arbeiten, für unser Ansehen und unsere Anerkennung entscheidend
sind.
Wir von General Motors Europe wollen unser herausragendes europäisches
Mitarbeiternetz mit seinen Visionen, Werten und Fähigkeiten nutzen, um uns dem
internationalen Wettbewerb zu stellen, die Umwelt zu schützen und die
Gemeinschaften in denen wir vertreten sind, zu stärken.
In dieser Überzeugung legen wir gemeinsam die folgenden Grundregeln verbindlich
fest. Diese Grundregeln basieren auf der Anerkennung der „Global Sullivan
Priniciples" sowie der General Motors Richtlinien „Winning with Integrity". Auf Basis
unserer Integrität werden wir Grenzen, sowie Sprach- und Kulturgrenzen
überwinden.
Ziel der „Global Sullivan Principles" ist es, ökonomische, soziale und politische
Gerechtigkeit zu fördern, Menschenrechte zu wahren und Chancengleichheit für alle
Beschäftigten zu erreichen.
Ein wesentlicher Aspekt der Unternehmenskultur von General Motors Europe ist die
respektvolle Zusammenarbeit. Zu unseren Grundsätzen gehören Chancengleichheit,
Toleranz und Fairness im Umgang miteinander. Diese Grundsätze werden von uns
seit vielen Jahren und in Zukunft praktiziert.
Um unserer gesellschaftlicher Verantwortung gerecht zu werden, wenden wir diese
Grundsätze beständig und einheitlich an. Es ist unser gemeinsames Ziel, diese
Grundsätze in der gesamten Organisation umzusetzen.
Menschenrechte
Wir unterstützen die allgemeinen Menschenrechte, insbesondere die unserer
Beschäftigten, der Kommunen in denen wir arbeiten, und der Geschäftspartner mit
denen wir zusammenarbeiten.
Chancengleichheit
Wir fördern die Chancengleichheit für unsere Beschäftigten ungeachtet ihrer
Hautfarbe, Rasse, Geschlecht, Alter, Nationalität, sozialer Herkunft, Behinderung,
sexueller Orientierung und politischer oder religiöser Überzeugungen. Wir sehen in
der Chancengleichheit einen Grundsatz, der unseren Respekt verdient und dessen
Einhaltung wir daher sicherstellen werden.
In allen Ländern, in denen wir tätig sind, respektieren wir auch den Grundsatz
gleichen Lohns für gleichwertige Arbeit, unabhängig etwa vom Geschlecht.
Wir streben Integration statt Ausgrenzung und Toleranz statt Zurückweisung an.
Integration von Behinderten
Für uns sind Behinderte gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft und des
Geschäftslebens. Ihre Förderung und Integration in die Organisation, ihre
Gleichbehandlung und die respektvolle Zusammenarbeit untereinander sind
wesentliche Grundsätze der Unternehmenskultur bei GME.
Freiwillige Beschäftigung
Wir lehnen jede Art der Zwangsarbeit ab und respektieren den Grundsatz der
freigewählten Beschäftigung.
Rechte der Kinder
Wir werden keine Kinderarbeit dulden und respektieren die Rechte der Kinder.
Faire Behandlung
Wir tolerieren keine inakzeptable Behandlung von Arbeitskräften, wie etwa physische
Bestrafung von Mitarbeiter/innen, Missbrauch von Frauen, unfreiwillige Arbeit oder
andere Formen des Missbrauchs. Verhalten, das als Einschüchterung, Mobbing oder
feindliches Arbeitsklima ausgelegt werden kann, wird nicht akzeptiert.
Beziehungen zu Beschäftigten, Gewerkschaften und Belegschaftsvertretungen
Wir respektieren das Recht auf Kollektivverhandlungen (Tarifverhandlungen) und
erkennen das Prinzip der Vereinigungsfreiheit der Beschäftigten an.
Beschäftigte werden infolge ihrer Mitgliedschaft in Arbeitnehmerorganisationen oder
Gewerkschaften weder bevorzugt noch benachteiligt. Wir möchten mit unseren
Partnern in einer Atmosphäre des wechselseitigen Vertrauens und Respekts
zusammenarbeiten und Lösungen finden, die eine langfristige eine konstruktive
Zusammenarbeit ermöglichen.
Entlohnung
Wir vergüten unsere Beschäftigten um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich
weiterentwickeln zu können. Sie haben somit die Chance ihre Fähigkeiten und
Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Löhne, Gehälter, Sozialleistungen,
Arbeitszeiten und regelmäßiger bezahlter Urlaub sind fair und konsistent und
entsprechen den nationalen oder lokalen gesetzlichen Standards, Bestimmungen
oder entsprechenden Vereinbarungen.
Qualifikation
Wir anerkennen und unterstützen Qualifikationsmaßnahmen unserer Beschäftigten,
die es ihnen ermöglichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, ihr berufliches
und fachliches Wissen zu erweitern und zu vertiefen. In Einklang mit unseren
Geschäftszielen und um unsere globale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, hat
für uns die Aus- und Weiterbildung einen hohen Stellenwert.
Gesundheit und Arbeitssicherheit
Die Sicherheit unserer Beschäftigten hat für uns höchste Priorität.
Wir gewährleisten Gesundheits- und Sicherheitsbedienungen am Arbeitsplatz, die
nicht unter dem national gesetzlich vorgeschriebenen liegen. Wir streben an,
Maßstab in der Automobilindustrie zu sein. Wir glauben, dass sich alle Unfälle
vorbeugend vermeiden lassen. Wir sorgen durch proaktive Prozesse und Systeme
dafür, dass unseren Beschäftigten sichere und ergonomische Arbeitsplätze bei
Vermeidung der bekannten Risiken, zur Verfügung stehen.
Umwelt
Wir blicken auf ein langjähriges Engagement zur Bewahrung und zum Schutz der
Umwelt zurück. Darüber hinaus bemühen wir uns die Lebensbedingungen an
unseren Standorten weiter zu verbessern.
Unsere Umweltrichtlinien spiegeln die Verantwortung für die Umwelt wieder und sind
die Grundlage zahlreicher Initiativen, die unternehmensweit bei General Motors
Europe durchgeführt werden.
Kommunen und Regierungen
Wir arbeiten gemeinsam mit den Staaten und Kommunen, in denen wir vertreten
sind, an einer Verbesserung der Lebensqualität dieser Gemeinschaften. Das EEF ist
stolz auf seine gemeinsamen karitativen Initiativen und wird auch weiterhin derartige
soziale Aktivitäten unterstützen.
Fairer Wettbewerb
Wir fördern den fairen Wettbewerb und respektieren Eigentumsrechte einschließlich
geistigen Eigentums und werden keine Bestechungsgelder anbieten, zahlen oder
akzeptieren.
Geschäftspartner
Wir werden unsere Geschäftspartner dazu anhalten, diese Grundsätze anzuwenden
und sehen darin eine gute Grundlage für dauerhafte und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen.
Sie werden alle gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften im
Zusammenhang mit Löhnen, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen, Diskriminierung
und Arbeits- und Gesundheitsschutz einhalten.
Die Vertragspartner von GME erklären ausdrücklich, keine Zwangsarbeit oder
unfreiwillige Arbeit für die von GME in Auftrag gegebenen Arbeiten oder
Dienstleistungen einzusetzen.
Verpflichtung
Das gemeinsame anerkennen dieser Grundsätze und Richtlinien beginnt mit offener
und transparenter Kommunikation mit allen unseren Beschäftigten.
Alle unsere Mitarbeiter sind verpflichtet, den in diesem Dokument beschriebenen
Grundsätze zu folgen.
Die interne Prüfungen des GME „Internal Control Audits", die auf lokaler Ebene
jährlich durchgeführt wird, dienen der Sicherstellung und Einhaltung dieser
Grundsätze. Informationen über die Einhaltung der Grundsätze und über den
jeweiligen Status dieser Vereinbarung werden regelmäßig beim jährlichen Treffen
des EEF´s ausgetauscht und falls notwendig diskutiert.
Alle Beschäftigten haben das Recht, Fragen im Zusammenhang mit diesen
Grundsätzen anzusprechen. Ihnen entstehen daraus keinerlei Nachteile.
Zürich / Rüsselsheim, den 29.10.2002
Cheri L. Alexander
Vice President Personnel GM Europe
Klaus Franz
Chairman European Employee Forum
Holger Kimmes
Director Industrial Relations & Benefits
Dr. Thomas Klebe
European Metalworkers Federation
Bis hierhin die Worte, durch deren Kraft diesen Leuten der liebe Gott ihre Sünden verzeihen möge. Toll! - Da kann man nur sagen: Aber der Franz der kannz. (Damit das auch optisch stimmt.) - Es ist bald Weihnachten. Darum lasse ich das mit den "Kamelle".
Das dann, wenn der Karneval naht. - Und bis dahin... - Da wird den GM-Leuten doch sicherlich noch eine Überraschung einfallen. -
Frank Klaas bei "Sabine Christiansen" war ja schon.
MK/Wilhelm Hahne
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