Datenschutz - Parteien - Wahlen - Manager - Organisationen - Demostrationen - Politiker - Zahlen -
Was hat das alles mit Motor-KRITIK zu tun? - Nach
der Wahl ist vor der Wahl. - Darum folgt hier, was ich vor der Wahl in
2009 nicht mehr schreiben wollte. - Schließlich wollte ich mir keine Wahlbeeinflussung vorwerfen lassen.
Eine
Zeitung - die "Rhein-Zeitung" - schreibt vor der Wahl am 27. September
2009 auf Seite 1: "Wenn Ihnen nicht egal ist, was in den nächsten 4
Jahren mit 1.281.000.000.000 Euro* Steuergeld gemacht wird, dann gehen
Sie am Sonntag wählen." - Und erklärt das "Sternchen" bei Euro in einem
Nachsatz so: "*1,281 Billionen Euro ist die geschätzte Summe der
Bundeshaushalte, über deren Verwendung die Abgeordneten des Bundestages
bis 2013 bestimmen - Schattenhaushalte nicht eingeschlossen. Wer das in
welcher Fraktionsstärke und in welcher Regierung tut, entscheiden Sie."
- Mit diesen Worten erreicht
man zwar nicht alle Wähler, aber alle
Wähler sind eigentlich so angesprochen. Exakt 62,2 Millionen. - Davon
haben dann am Sonntag dann 18,2 Millionen nicht gewählt. Das sind 29,2 Prozent. -
Rund
20.000 Bürger haben vorher - auch im September - in Berlin für einen
besseren Datenschutz demonstriert. Sagt der Veranstalter. Die Polizei
spricht von 10.000 Demonstranten. Aber auch das Thema Datenschutz betrifft
eigentlich 62,2 Millionen Bundesbürger, die man bereits als Wähler
registriert hat. Und die von Politikern vertreten werden. Aber wie? -
Wie reagieren z.B. Politiker, wenn man als Wähler, Bürger - und
zufällig auch Journalist - z.B. einen diese Politiker zu seiner Meinung
befragen
möchte, die ein Millionen-Euro-Projekt betrifft: "Nürburgring 2009"? - Da hat
man mal mit so um 150 Millionen begonnen. Die Summe hat sich
gesteigert. Heute sind wir bei 320 Mio. Euro angekommen. Auch die
Abneigung vieler Politiker gegenüber diesem Projekt ist gestiegen. -
Was sagte wohl eine (führende) SPD-Politikerin zu diesem
Projekt, als wir uns kostenmäßig noch weit unterhalb der aktuellen Zahl von 320 Millionen Euro bewegten? - Ich
habe versucht in 2007 Kontakt zu bekommen. Ich schildere
einmal meinen Versuch - und wie ich so auch einen Eindruck vom
Datenschutz in Deutschland bekam. - Danke, Andrea Nahles!
Zur Abwechselung hier
mal kein Titel -
sondern ein Titel-Bild:
+ (ein Wahlplakat auf einem Feld stehend fotografiert und dann mit passendem Text versehen.) +
09-10-07/02
- Andrea Nahles war nicht immer das was sie heute ist. Aber sie
ist schon lange Bundestagsabgeordnete. Und da sie im Großbereich des
Nürburgrings herangewachsen durfte - sie stammt aus Weiler, einem
Nachbardorf hier in der Eifel - glaubte ich in ihr eine Politikerin zu finden, die neben
dem eigentlich automatisch bei einem regionalen Großprojekt vorhandenen
Interesse, noch ein persönliches Interesse hat. Eigentlich sollte sie
auch über eine Basis verfügen, um im Raum stehende - und immer wieder genannte - Zahlen zu bewerten und im Hinblick auf eine
betriebswirtschaftlichen Sinnhaftigkeit prüfen zu können.
Ich
hatte mir zu dem Projekt meine eigene Meinung gebildet. Das war Anfang
2007. Und ich suchte nach einer Möglichkeit, meine Meinung mit der
Meinung einer kompetenten Persönlichkeit abzugleichen. Ich bin immer
bereit meine Meinung zu ändern, wenn jemand mir überzeugende
Argumente präsentiert. Andrea Nahles machte - aus der Ferne betrachtet
- auf mich den Eindruck, als hätte sie nicht nur eine "gewachsene
Basis" zum Thema Nürburgring, sondern sicherlich auch eine eigene
Meinung, die durch Fakten gebildet wurden, die vielleicht aus anderen Quellen
kamen, als sie mir zugänglich sind. - Vielleicht sogar besser waren?
Zu
dieser Zeit war sie noch mit Horst Neumann, Arbeitsdirektor bei VW
zusammen, fuhr mit ihm schon mal am Wochenende eine Runde Nordschleife,
hatte immerhin 20 Semester lang Politik, Philososphie und Germanistik
studiert, hat hier im Gebiet auch eine Reihe von Freunden und
Freundinnen, wirkte auf mich als stark an der regionalen Entwicklung
interessiert - aber auch an ihrer Karriere - also kurzum: ich habe sie
mit einer E-mail
am 7. Januar 2007 angeschrieben:
Sehr geehrte Frau Nahles,
ich denke, ich bin - als freier Journalist - mit meinen Fragen zu obigem
Thema in Ihrem SPD-Bürgerbüro richtig aufgehoben.
Ich wohne in der Region, die auch Ihre Heimat ist. Dadurch betrifft mich
das, was in Sachen Nürburgring geschieht auch irgendwie privat. Und ich
bin an Ihrer Meinung interessiert. Als Journalist. Und privat.
Sie haben eine Beziehung zum Nürburgring. Denke ich. Sie waren im
letzten Sommer z.B. schon mal an einem Sonntag dort (zusammen mit Herrn
Neumann) unterwegs.
Was ist Ihre Meinung zu den Bemühungen des Herrn Dr. Kafitz, seine
Millionen-Verluste (einstellig) mit Investitionen in Millionenhöhe
(dreistellig) zu ninimieren?
Ich denke, dass diese Geschichte Ihren Parteivorsitzenden auf seinem Weg
nach Berlin (von Mainz aus) ins Stolpern bringen wird. Wobei ich das
diesem Mann nicht wünsche, sondern den Eindruck habe, dass er hier ein
wenig (zu) naiv ist.
Aber ich möchte hier nicht meine Meinung darstellen, sondern Ihre
erfahren, weil ich denke, dass man sie als "erdig" einschätzen kann. Ich
möchte sozusagen meine Meinung an der Ihren überprüfen.
Ich bin sehr gespannt.
Mit den besten Grüßen aus der Eifel
(Virneburg)
Wilhelm Hahne
Während ich den Text noch einmal lese wird mir klar, wie lange das
schon her ist. Damals war Kurt Beck scheinbar auf dem Weg... - Na ja,
daraus ist dann nichts geworden. Aber der E-mail-Austausch mit Frau
Nahles ließ sich gut an. Am 11. Januar ließ sie mir durch ihre
Büroleiterin in Andernach antworten:
Sehr geehrter Herr Hahne,
möchten Sie privat oder als Journalist mit Frau Nahles sprechen? Für ein
privates Gespräch stünde Ihnen die Bürgersprechstunde am 27. Januar ab
13 Uhr in Andernach zur Verfügung. Bitte melden Sie sich doch einmal
kurz telefonisch bei mir.
Beste Grüße
Sylvia Mintgen
- Büroleiterin -
Ich antwortete noch am gleichen Tag:
Sehr geehrte Frau Mintgen,
ich finde Ihre Antwort gut. (Und ich lächle beim Schreiben.) Ich werde
mich - zu den üblichen Geschäftszeiten - auch telefonisch bei Ihnen
melden. Aber eigentlich ging schon aus meinem e-mail hervor, warum ich
meine Einstellung, meine Meinung, an der Meinung von Frau Nahles
überprüfen wollte. Zur Erinnerung: "ich denke, ich bin - als
freier Journalist - mit meinen Fragen zu obigem Thema in Ihrem
SPD-Bürgerbüro richtig aufgehoben."
(Ich empfinde mich eben auch als Journalist als Bürger.)
Ich weiß natürlich, dass Dr.Kafitz ein SPD-Parteibuch hat, durch seine
privaten Kontakte zur Familie ("damals" war sie es noch) Scharping "ins
Geschäft kam". Dass es SPD-Seilschaften gibt, wird von mir auch nicht
als negativ empfunden. Die gibt es überall. Nur, wenn es den normalen
Bürger, gleich welche Partei er wählt, dann Geld kostet (also der
normale Steuerzahler belastet wird), dann werde ich schon nachdenklich.
- Auch als Privatperson.
Und genauso nachdenklich - und das Umfeld einbeziehend - möchte ich
auch meine Geschichte anlegen, schreiben. Als Journalist. Die wird - .
da bin ich ganz sicher - am 18. Januar auf meinen Internetseiten
stehen. Da ist der 27. Januar dann tatsächlich zu spät. - Von meiner
Geschichte - da sie sehr umfassend, detailiert angelegt ist - wird
sicherlich auch ein Signal ausgehen. Denke ich. Hoffe ich.
Ich werde also telefonieren müssen. Mit Ihnen. Schon aus Zeitgründen.
Und es wäre wirklich nett, wenn Frau Nahles vor dem 18. Januar ein
wenig Zeit für mich haben würde. - Für ein Gespräch. - Wir werden beide
danach nicht dummer sein.
Aber zunächst werde ich mich telefonisch bei Ihnen melden.
Herzliche Grüße
Wilhelm Hahne
Nun, meine Geschichte stand am 18. Januar 2007 auf meinen Internetseiten. Sie können sie noch heute anklicken: ...
"Waltergate"-Affäre? - eine Geschichte, an der von "damals" bis heute
nicht ein Buchstabe verändert wurde. Das mit dem Treffen von Frau
Nahles hatte dagegen weniger geklappt. Aus unterschiedlichen Gründen.
Zunächst erhielt ich dann am 21. Januar 2007 aus dem "Bürgerbüro" folgende Information:
Sehr geehrter Herr Hahne,
so sehr ich es bedauere, aber ich muss den Termin am 27.01. leider
absagen. So viel zur schlechten Nachricht. Die gute: Sie können, wenn
Sie möchten, am 26.01. in die offene Bürgersprechstunde nach Mendig
kommen. Das Mendiger Bürgerbüro wird ab 15 Uhr wieder eröffnet. Es
haben sich aber auch schon einige Bürger angemeldet, die ein Gespräch
mit Frau Nahles wünschen. Wenn Sie ein wenig Zeit mitbringen, könnten
auch Sie sich kurz mit Frau Nahles besprechen. Sollte Ihnen dies aber
nicht möglich sein, so biete ich alternativ den 3.2., 10 Uhr im
Andernacher Bürgerbüro an.
Beste Grüße
Sylvia Mintgen
Natürlich war ich ein wenig "sauer". Ich habe auch am gleichen Tag das obige E-mail noch beantwortet:
Sehr geehrte Frau Mintgen,
meine Frau wird über Ihre Absage im Auftrag von Frau Nahles nicht
unglücklich sein. So können wir am Samstag (27.01, dem mir eigentlich
zugesagten Gesprächstermin) gemeinsam - und in Ruhe - einkaufen.
Als Journalist bin ich über die Absage auch nicht überrascht. Immerhin
konnte mein Server nach Erscheinen meiner Nürburgring-Geschichte allein
sechsmal einen Zugriff über den Server des Bundestages registrieren.
Privat bin ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte da wohl mehr eine
Ideal-Vorstellung von Frau Nahles.
Macht nichts! - Streichen wir das Alles einfach ersatzlos. Die Zeit von
Frau Nahles scheint zu kostbar, um sie zu einer Darstellung der eigenen
Meinung zu einem 150-Milllionen-Projekt zu nutzen. - Man kann sich eben
nicht um alles kümmern.
Frau Nahles hat mein Verständnis. - Sie hat aber sicherlich auch
Verständnis dafür, dass ich weiter "am Ball" und im Thema bleibe.
Mit freundlichen Grüßen nach Andernach
Wilhelm Hahne
Am 26. Januar 2007 erhielt ich dann ein weiteres freundliches E-mail von der Büroleiterin der Frau Nahles:
Sehr geehrter Herr Hane,
mir ist nicht klar geworden, welches Geheimnis oder gar welche böse
Absicht Sie hinter der dieser leider notwendig gewordenen
Terminverschiebung vermuten. Die Absage hatte mit Ihrer
Berichterstattung überhaupt nichts zu tun, sondern resultierte einzig
aus arbeitsbedingten Terminverschiebungen, die Frau Nahles selbst sich
nicht ausgesucht hatte. Das Angebot an Sie stand: ernst gemeint und
seriös. Was Sie daraus machen - Ihre Sache.
Bis vorgestern stand das Angebot übrigens, heute nach Mendig zu kommen.
Leider aber hatte Frau Nahles am Mittwoch einen Unfall und liegt mit
gebrochenen Rippen, Prellungen und einer Gehirnerschütterung im
Krankenhaus.
Bleiben Sie gerne am Ball bzw. an der Recherche, wenn Sie es wünschen zu
geeigneter Zeit auch mit einem Gespräch mit Frau Nahles.
Mit besten Grüßen
und viel Spaß beim Einkaufen
Sylvia Mintgen
Ich habe den Tippfehler (mit dem fehlenden "h" in der Anrede) nicht
korrigiert. Auch der war sicherlich nicht böse gemeint. Sollte es doch
noch zu einem Austausch von Meinungen kommen? - Ich habe zunächst mal -
noch am gleichen Tag - geantwortet:
Sehr geehrte Frau Mintgen,
das, mit dem Unfall von Frau Nahles, tut mir wirklich leid. Das sind die
Dinge, an die man - von der normalen Tagesarbeit eingefangen - gar nicht
denkt. Ich wünsche Frau Nahles baldige Genesung. Wobei man gerade mit
einer Gehirnerschütterung nicht spaßen sollte. Die lässt sich nur
auskurieren, in dem man lange, lange flach liegen bleibt. Auch dann,
wenn man glaubt: Es wird schon gehen. - Es geht dann zwar, aber man
läuft Gefahr, den Rest des Lebens mit Kopfschmerzen herum zu laufen. -
Und ich spreche auch aus Erfahrung wenn ich sage, dass Prellungen oft
schmerzhafter sind als Brüche. - Also wünschen Sie bitte Frau Nahles in
meinem Namen "Gute Besserung".
Doch nun noch einmal zu dem Termin-Problem: Tatsächlich hätte ich es gut
gefunden, wenn Frau Nahles und ich schon vor dem Erscheinen meiner
Geschichte miteinander die (vielleicht unterschiedlichen) Meinungen
ausgetauscht hätten. Das ging leider nicht. - Und nun geht es - s.o. -
sowieso nicht.
Heute Vormittag habe ich auch auf den verschiedensten SWR-Sendern einen
Beitrag zum Thema "Nürburgring-Erlebnisregion" gehört, der sicherlich
auch mit dazu beitragen wird, dass man sich in nächster Zeit noch einmal
ernsthaft mit dem Thema beschäftigen sollte. Argumentativ.
Mir ist klar geworden, dass ich zu diesem Thema sicherlich auch noch
nicht meine letzte Geschichte geschrieben habe. Also bin ich der
Auffassung, dass in diesem Falle nun "ein Hinterher immer ein Vorher
ist". Da heißt: wenn Frau Nahles wieder gesundet ist, sollten wir uns
noch einmal um eine Terminabstimmung bemühen. Irgendwann sollte es schon
klappen. - Wie heißt es doch so schön: Es ist niemals zu spät - und
selten zu früh.
Außerdem sind Frau Nahles und ich auch keine "Königskinder". (Sie kennen
das Volkslied?)
Herzliche Grüße
auch an Frau Nahles
Wilhelm Hahne
Ein paar Tage später
habe ich dann Frau Nahles - anstatt Blumen - von Frau Mintgen, ihrer
Büroleiterin, einen Hinweis auf eine SWR-Sendung ins Krankenhaus
bringen lassen, worauf ich dann kurze Zeit später einen neuen
Gesprächstermin, 10. Februar um 10 Uhr, erhielt. - Na bitte, geht doch.
Dachte ich. - Dann wurde der Termin auf 13:30 Uhr verschoben. Am
1. Februar 2007 war das.
Und es kam
dann doch so, wie bei den "zwei Königskindern": "...sie konnten
zusammen nicht kommen, das Wasser war vihihiel zu tief." - Der Grund
lag bei mir: Ich hatte die Grippe bekommen, schwerer als normal, musste
den Arzt aufsuchen, das Bett hüten und - leider - den Gesprächstermin
absagen. - Nachdem das Alles nun schon viele Wochen ging - und
auch in Sachen "BikeWorld" und "Erlebnisregion" kein Ende abzusehen war
- kam es mir eigentlich auf ein paar Wochen garnicht mehr an.
Bis
zum 2. März war dann soviel passiert, dass ich Frau Nahles - nein nicht
um einen Termin gebeten - mit den letzten Informationen zum das (zu der
Zeit hochaktuelle) Thema "BikeWorld" versorgt habe. Ein
paar Tage später konnte ich ihr dann zur Wahl als Kreisvorsitzende der SPD
gratulieren. Natürlich nicht, ohne ein paar Bemerkungen zur aktuellen
Situation am Nürburgring zu machen. Und ich habe ihr auch gedankliche
Anregungen zum Thema "Space Park", Bremen zukommen lassen und eins
meiner E-mail mit dem Zitat vonAnna Politkovskaja ( am 7.
Oktober 2006 ermordete russische Journalistin) geschlossen, die mal ihrem Tagebuch anvertraute:
„Ich sehe
alles. Das ist gerade das Problem. Das Gute wie das Schlechte. Dass die
Leute
das Leben zum Guten verändern wollen – und dass sie dazu nicht imstande
sind,
und um sich in ihren eigenen Augen aufzuwerten, verharren sie in der
Lüge:
indem sie sich hinter der Betrachtung des Positiven verstecken und dem
Beiseitewischen des Negativen – als gäbe es das nicht.“
Manche Dinge machen eben ein
wenig nachdenklich. - Ich erheilt auf solche Informationen von Frau
Nahles keine Antwort. Ich war aber auch ohne einen Schriftverkehr
mit Frau Nahles gut beschäftigt. Am 21. Mai 2007 sah ich dann aber doch
mal wieder eine Veranlassung, Frau Nahles anzuschreiben und zu
gratulieren. Sie war innerhalb der SPD aufgestiegen, zur
stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD. Das war für mich ein paar
Zeilen wert. - Und noch ein paar Zeilen mehr:
Sehr geehrte Frau Nahles,
herzlichen Glückwunsch zur - guten - Wahl der SPD. Was sicherlich bei
allem Wehklagen vieler Schlaumeier in den nächsten Tagen leicht
übersehen wird: Sie, Frau Nahles, sind in der nächsten Zeit einer der
wichtigsten Eckpfeiler der (ehemaligen) Volkspartei. Weil Ihre
Grundeinstellung stimmt. Nur Leute wie Sie können das "Schiff SPD"
wieder auf den (richtigen) Linkskurs bringen. Deutlich abgehoben vom
"CDU-Dampfer".
Wohin die bisherige "Parteien-Vielfruchtmarmelade" führt, haben die
Wahlen in Bremen gezeigt. Besonders kritisch: die geringe
Wahlbeteiligung, mit der "das Volk" das jeweils angepasste Balancieren
der Parteien (und deren Politiker) auf dem schwankenden Seil (mal
wackelt man hier-, bald mal dorthin) deutlich abstraft. So wie man
Kindern auch ihre Grenzen aufzeigen sollte, müssen die Wähler wissen, in
welchen Grenzen sich Parteien bewegen. Irgendwo muss es heißen: bis
hierhin - und nicht weiter. Das wird vermisst. Es gibt zuviele "globale
Player", die sich in der Rolle eines "Ausgleichsgewichts" gefallen. Die
CDU ist mal von deutlich Rechts immer weiter zur Mitte gerutscht, und
die SPD hat diese Rutschpartie von Links zur Mitte gemacht. Und nun
versucht man sich auf beiden Seiten in Standortbestimmungen, die für den
Wähler unglaubwürdig sind.
Sie, liebe Frau Nahles, werden in nächster Zeit sicherlich oft ob Ihrer
Einstellung (Auswirkungen der "Vergangenheit") angegriffen werden.
Versuchen Sie bitte nicht - des lieben Friedens willen - auszuweichen.
Machen Sie Ihre Position deutlich - und die der SPD. Nun sind Sie dort,
wo Sie wirklich etwas bewegen können (und müssen!); darum sollten Sie
mehr und mehr auf angepasstes Verhalten verzichten. - Wenn nicht Sie,
wer sonst in der SPD kann glaubwürdig (die richtige!) Richtung vorgeben?
Ich habe die SPD und ihre Entwicklung über Jahrzehnte verfolgt. Was
dieser Partei (aber auch anderen) heute fehlt sind Persönlichkeiten. Sie
haben die Basis, sich zu einer zu entwickeln. (Sie sind ja noch sooo jung.)
Herzliche Grüße aus der Eifel
Wilhelm Hahne
...und über die Erlebnisregion reden wir dann später mal. Einfach an
Realitäten orientiert. (Dabei fällt mir ein: lesen Sie bitte im
aktuellen SPIEGEL die Seiten 84 + 85.)
Beim Lesen dieser E-mail sollten Sie berücksichtigen, dass meine
Gratulation und meine Ansichten, Einsichten und "Empfehlungen" am 21.
Mai 2007, also vor gut zwei Jahren, geschrieben wurden. Wenn man sich
jetzt, im Oktober 2009 einmal auf die Zahlen des Wahlausgangs
besinnt... - Sooo schlecht war meine Einschätzung der Entwicklung nun
wirklich nicht, ist aber auch ein gutes Beispiel für meine Art, immer -
und zu jeder Zeit - das zu sagen was ich denke. Ich habe vor
Jahren nicht nur die Entwicklung in der Parteienlandschaft richtig
vorausgesehen, sondern glaube auch, dass ich mit einer Einschätzung der
Bedeutung von "Nürburgring 2009" richtig liege. (Wir können ja noch mal
in zwei Jahren darüber reden.)
Inzwischen bekam dann mein
"Kontakt" zu Frau Nahles, die ich bis heute noch niemals persönlich
getroffen oder gesprochen habe, einen besonderen Akzent. Das geschah
bei einem zufälligen Treffen. Es muss an meinem Horoskop gelegen haben,
hat eigentlich nichts mit Können oder einer besonderen Leistung zu tun:
Abseits
der Eifel treffe ich - zufällig - auf einen Mann, der mir dadurch in
einem Umfeld von vielen weiteren Menschen auffällt, dass er mich
aufmerksam beobachtet. Ich nehme das natürlich "offiziell" nicht wahr.
Aber nach einiger Zeit ergibt es sich, dass wir zufällig nebeneinander
stehen, auch ins Gespräch kommen. Und siehe da: dieser Herr kennt mich,
weiß was ich tue, kennt mich besser als ich ihn. Ich lasse mir mein
Erstaunen nicht anmerken, selbst dann nicht, als er eine Bemerkung
macht, mit der er meinen bisherigen Lebenslauf "ohne schwarze Flecken"
erwähnt. Da ich diesen Lebenslauf kenne, muss ich dazu nichts sagen,
aber mich interessiert natürlich schon, woher die Kenntnisse dieses
Mannes stammen.
Wir parlieren weiter, sprechen über Dies und
Das, und so erfahre ich, dass dieser Mann Bundestagsabgeordneter ist.
In Berlin. "Gestern Abend habe ich noch mit der Frau Nahles zu Abend
gegessen." - Das macht mich neugierig. Ich erzähle, dass ich in den
nächsten Tagen mit einer Terminzusage für ein Gespräch mit ihr rechne.
Das lässt meinen Gesprächspartner sehr erstaunt sein. Wirklich! Man kann es
ihm ansehen. - Was weiß dieser Mann, der offensichtlich meinen
Lebenslauf kennt, von meiner Absicht, mit Frau Nahles in ein
Gespräch zu kommen?
Der "Rest" ist journalistisches Denken und
Handeln. Das Resultat: dieser Mann hat eine Mitarbeiterin,
die früher mal bei einem Ordnungsamt beschäftigt war. Ich habe mit der Dame selbst
gesprochen, es von ihr persönlich erfahren: Die ist einfach zu ihrem Ex-Chef gegangen und hat gesagt:
"Du, ich brauch da mal..." - So einfach ist das.
Ich habe dann
das Thema "Nahles" auch unter "Erledigt" abgelegt und mich nicht weiter
um einen Kontakt bemüht. Der Informant der Frau Nahles, der
offensichtlich im Auftrag gearbeitet hat, gehört übrigens zu einer
anderen Partei. - "Es ist doch normal, dass man sich untereinander
hilft. Und auch schon mal miteinander essen geht." - Guten Appetit!
MK/Wilhelm
Hahne
PS:
Das aktuelle Wahlergebnis ist übrigens Ausdruck des Vertrauens der
Wähler in die Leistung der einzelnen Parteien. - Bundesweit kam z.B.
die SPD
auf 23,0 Prozent, in Rheinland-Pfalz auf 23,8, in Adenau auf 6,1 und in
Nürburg auf 3,4 Prozent. Frau Nahles kam nur über ihren Listenplatz
(ganz vorne) wieder in den Bundestag. Wie andere Spitzenpolitiker auch.
- In der nächsten vor uns liegenden Wahl geht es dann um die politische
Zukunft von RLP und die des Herrn Kurt Beck. - Um die
betriebswirtschaftliche Zukunft von "Nürburgring 2009"geht es schon
vorher. - Womit sich dann auch vielleicht die politische Zukunft
des Herrn Beck schon vor der Wahl entscheidet. - Denn - vielleicht -
wählt er ja auch schon vorab: die Freiheit. Und was die aktuelle
Meinung der Frau Andrea Nahles zur Arbeit des Herrn Dr. Kafitz
(Nürburgring GmbH) betrifft, so hat sie die Stimmung in der SPD erst vor
kurzem so beschrieben: "Kafitz hat sich nichts zu schulden kommen
lassen; da gibt es auch keinen Grund ihn zu entlassen!" - Danke, Frau Nahles - für das nicht geführte Gespräch!
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