10-02-12/01
- Lassen
wir doch einfach ein paar aktuelle Fakten Revue passieren um zu
verstehen, dass „Nürburgring 2009“ eigentlich für jeden Geschmack etwas
bietet. - Wie hätten Sie's denn gerne? - Ach, Sie dachten mehr an eine
Wirtschaftförderungsmaßnahme für die Region? - Für welche?
Das hier ist die Nürburg...
...in
deren Umfeld sich die Komödie (das sind Dramen, über die man auch
lachen kann) abspielt. Hier wurden bisher um 350 Millionen Euro
verbuddelt, die auch die routiniertesten Schatzsucher an diesem Platz
nicht wiederfinden werden.
In Tirol (Österreich) ist man ganz
stolz, dass man 42 Millionen Euro der bisherigen Bausumme des
Nürburgring-Projekts in die Schluchten ihres Urlaubslandes umleiten
konnte. Auch in Spanien ist man für die (eigentlich nicht
nachvollziehbare) Entscheidung von schönheitsbewussten Architekten und
Bauherrn nicht undankbar, in der neu aufgebauten, modernst
ausgestattenen BMW-Tribüne (so wird sie nach einem der bedeutenden
Sponsoren benannt) für den Boden- und Treppenbelag in den Aufgängen
spanische Naturschiefer-Platten zu verwenden. - Natürlich wäre Eifeler
Schiefer teurer gewesen. Darum darf das den Besuchern spanisch
vorkommen. - Aber so strahlen doch die Treppenaufgänge auch eine
gewisse Wärme aus. - Oder?
Ach, Sie sehen eher schwarz? - Ein
Architekt, den wir konsoltierten, weil wir inzwischen in der
Einschätzung der vielen Fehlleistungen unsicher geworden waren, der
schlug die Hände über den Kopf zusammen, ob einer solchen Entscheidung.
„Aber den bekommen die doch nie und nimmer sauber!“, rief er aus. - Ich
zeige Ihnen Beispiele:
Hier das Treppenhaus - oder besser - eins von vielen. Aber auch die Loungen werden in Schiefer ausgelegt. Hier die...
"business°lounge des TÜV Rheinland...
...die
auch ganz mit schwarzen Schieferplatten ausgelegt ist. Nicht gerade ein
pflegeleichter Bodenbelag. - Wie man auch sehen kann.
Das wird
also nicht nur schon so sein, wie der Archtiekt meint, sondern das ist
so. Aber wen interessiert das wirklich? - Die SPD, die CDU, die FDP,
als die Regierungsparteien in Rheinland-Pfalz?
Die
wissen doch nichts davon. Die beschäftigen sich doch mit
parteipolitischen Spielchen. Die verstehen selbst die „Genossen“ vor
Ort nicht, die die rauhe Wirklichkeit – und ihre Auswirkungen -
mitbekommen. Mainz ist weit. Zu weit. - Obwohl gerade für Mainz das
Projekt „Nürburgring 2009“ von besonderer Bedeutung sein sollte. Für
die Landtagswahlen 2011. Beck möchte gerne eine weitere Runde Chef
spielen. Da sollte man dann schon den Wählern etwas vorweisen können.
Dumm
gelaufen! - „Nürburgring 2009“ wurde nicht so sehr als
Wirtschaftsförderungsmaßnahme den Wählern in der Eifel ein Begriff,
sondern eher als Affäre und Skandal. Wer heute – also nach zwei
(nicht billigen) Einweihungs-Partys - mit offenen Augen durch den
Baukomplex schlendert, dem wird schnell klar, dass die wirkliche
Fertigstellung des Projekts nicht nur noch einige Zeit, sondern auch
noch einige Millionen Euro in Anspruch nehmen wird. -
Dabei haben wir noch gar nicht an die Beseitigung der eingebauten Baufehler gedacht.
Der spanische Schiefer wird derzeit noch von täglich um 6 – 8 Fliesenlegern verlegt.
(Hier
ihr Auto.) - Ist ein Bauabschnitt fertig, wird zunächst die Rechnung
eingereicht (Man weiß ja nie...) bevor dann neues Material vom
Firmenlager zum „Ring“ gekarrt wird. Man kann jetzt sogar mit normaler
Treppenhausbeleuchtung arbeiten. Eilige Planer hatten eine solche
Ausleuchtung zunächst nicht bedacht. Dunkle Tribünen-Aufgänge haben
schließlich etwas Besonderes. - Oder hatte man die Beleuchtung einfach
vergessen?
Jetzt liegen Leitungen auf der Wand...
...gegossene
Treppen mussten durchbohrt werden, spanischer Schiefer muss (musste)
durchlöchert werden, um den – spät, zu spät eingeplanten –
Lichtleitungen Platz einzuräumen. Es ist also nicht nur der
ring°racer...
...
der nicht funktioniert. (Hier die defekte "Abschussrampe im Winter.)
Die "schnellste Achterbahn der Welt" - die sie dann nicht mehr
ist) soll dann im Sommer (welches Jahr wurde noch nicht gesagt) fertig
gestellt sein. Dazu müssen aber noch eine Reihe von Baumaßnahmen (z.B:
im Boulevard, aber auch an der „Abschussvorrichtung“) durchgeführt
werden. Da werden die bis jetzt genannten „ungefähr 12 Millionen“ nicht
ganz reichen.
Auch der Hubschrauber-Landeplatz auf dem neuen
Lindner-Hotel wurde zwar mit einem siebenstelligen Aufwand als
besonderes Extra erstellt (und auch schon beworben!), ist aber bis
heute von der zuständigen Genehmigungsbehörde nicht abgenommen. Wie von
dort zu hören, wird das Genehmigungsverfahren Mitte des Jahres 2010
abgeschlossen werden. Bis dahin wird sicherlich auch das
Multi-Media-Theater im ring°werk wieder in Betrieb gehen. Da waren „nur“ die
Stahlrohre nicht richtig verschweißt. Eine Kleinigkeit. - Wer wird denn
bei so einem Aufwand – extra für die Bewohner der Hocheifel – auch so
kleinlich sein, und solche Nachlässigkeiten kritisch bewerten?
Meine
Großmutter empfahl mir früher immer, bei einem Restaurantbesuch mir
zunächst mal die Toiletten anzusehen, weil man von deren Zustand
auch... - Also habe ich mir mal in der neuen BMW-Tribüne die
Herren-Toiletten angesehen:
Eine
eindrucksvolle Art der Rohrverlegung. Was hier zuviel ist, ist dann auf
dem Boulevard zu wenig. Dort wird seit Wochen nur noch die Hälfte der
größten Video-Wand der Welt genutzt.
Wahrscheinlich
ist der Stromverbrauch zu hoch. Jedenfalls gab es direkt nach der
Fertigstellung dieses Monstrums eine Menge Ärger beim Einschalten
dieses optischen Schmuckstücks im Wert von um drei Millionen Euro. Sagt
man. Dann wurde ab 31. November 2009 daran repariert. Die Monteure - von
mir befragt - rechneten mit einer Reparaturzeit von um drei - vier
Wochen, weil nicht nur die Leitungen..., sondern auch im Keller... - So
richtig wollte man nicht mit der Sprache heraus.
Zu den wenigen, die bei diesem Projekt noch den Durchblick haben...
...gehören
die Fensterputzer. Bei dem derzeitigen Winterwetter arbeiten die gerne
im Boulevard. Draußen ist es nämlich nicht nur kalt, sondern auch sonst
für Besucher nicht so schön:
Jörg
Lindner mit seinen „Partnern“ Kai Richter und Hans-Joachim Koch (neuer
GF der Nürburgring GmbH) haben es vor „ihren“ „Holiday-Partnern“
verdeutlicht: Natürlich sei der Nürburgring staatlich, natürlich könne
er so auch zum Spielball der Politik werden, aber jede Kritik an dieser
großen organisatorischen Leistung (gemeint war wohl „Nürburgring 2009“)
sei eigentlich unbegründet. Und als unbeantwortete Frage stand dann im
Raum: Können Sie die „Heinis“ von der „Eifel-Zeitung“ nicht still
stellen? (So oder ähnlich!) - Von Motor-KRITIK oder gar Wilhelm Hahne
wurde nicht gesprochen.
Inzwischen sind aber sogar die Genossen
der SPD in Adenau schon laut geworden. Hinter vorgehaltener Hand
sozusagen. Der Brief der SPD-Genossen an ihre "Chefs" in Mainz war bei
mir nachzulesen. (Natürlich auch bei der "Eifel-Zeitung".) Das passte
natürlich den Regierungs-Oberen in Mainz ganz und gar nicht. Und so
wurden die Adenauer Genossen dann auch vom Wirtschaftsminister besucht.
Und vorher von Frau Heike Raab, SPD-Generalsekretärin und Abgeordnete
für den Wahlkreis Cochem-Zell, „eingestimmt“. Die Genossen wussten
also, wie sie sich in der Öffentlichkeit auf einer SPD-Veranstaltung
für die Öffentlichkeit darzustellen hatten. Und sind dann auch -
„aus witterungsbedingten Gründen“, versteht sich – nur in kleiner Zahl
– man spricht von „rund 50“ - erschienen.
So blickte dann
SPD-Wirtschaftsminister Hering – auch im Namen des
SPD-Regionalverbandes Rheinland, dessen Vorsitzender er ist –
optimistisch in die Nürburgring-Zukunft. Minister Hering, und mit ihm
die Landesregierung von Rheinland-Pfalz, setzen auf ein neues Konzept.
Das wurde jetzt erst entwickelt, nachdem „das Kind erst einmal schon in
den Brunnen gefallen war“. Wenn man den Zukunftsträumern folgt, dann
wurden, wie Minister Hering ausführte, „bereits die Konsequenzen gezogen“.
- Konsequenzen buchstabiert man in Mainz so: Geschäftsführer der
landeseigenen (90 Prozent) GmbH fristlos entlassen, Finanzminister
zurück getreten, GmbH als Besitzer von Rennstrecke und Immobilien (?)
durch einen privaten Betreiber entlastet.
Und
wenn ein paar private Hotelbetreiber ob der "angepassten Art" (an die
derzeitige Situation) der neuen privaten Besitzer (?) und Betreiber auf
die Barrikaden gehen und sich beim Landes-Kartellamt schnell eine
entsprechende Antwort. Die "Newsletter" dazu liest sich dann so:
"Nürburgring
Landeskartellbehörde: Keine Anhaltspunkte für Wettbewerbsverstoß
Die
Landeskartellbehörde hat in Zusammenhang mit dem Projekt Nürburgring
2009 keine Anhaltspunkte für Verstöße gegen das Gesetz gegen
Wettbewerbsbeschränkungen. Auch Verdachtsmomente für das Anbieten unter
Einstandspreis oder kartellrechtswidrige Kopplungspraktiken liegen
nicht vor. Hoteliers und Gastronomen aus der Region Nürburgring hatten
sich mit Vorwürfen an die beim Wirtschaftsministerium angesiedelte
Landeskartellbehörde gewandt, im Zusammenhang mit dem Projekt
Nürburgring 2009 gebe es unzulässige Niedrigpreisstrategien und
wettbewerbsbehindernde Kopplungspraktiken mit Angeboten der Nürburgring
GmbH. Die Landeskartellbehörde hat daraufhin umfassend geprüft, ob
gegen kartellrechtliche Bestimmungen verstoßen wurde. Dies gilt
insbesondere für das Behinderungs- und Missbrauchsverbot. Die
Landeskartellbehörde teilt den Beschwerdeführern nun mit, dass die
Prüfung der Vorwürfe keine Anhaltspunkte ergeben hat."
Bezeichnend ist, dass der Absender dieser "News" wie folgt benannt ist:
"Ministerium
für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Stiftsstraße 9,
55116 Mainz Pressestelle: Tel: 06131/162220, Fax: 06131/162174"
-
denn das Landeskartellamt ist eine Abteilung des Wirtschaftministeriums
ins Mainz. Dieses Wirtschaftministerium steht unter der Leitung von
Wirtschaftminister Hendrik Hering. Und Hendrik Hering ist seit einiger
Zeit verantwortlich für "Nürburgring 2009". - Wenn Sie mich fragen
(aber wer fragt mich schon?) dann würde ich mal der EU in Brüssel einen
Tipp geben.
Es stört die
Landesregierung auch nicht, dass der als „neu“ gehandelte Betreiber, eine
Gesellschaft (wahrscheinlich „mit beschränkter Haftung“) aus Kai
Richter, bekannt aus einigen Deubel-Reden und Jörg Lindner, einer der
bisher im Hintergrund gebliebenen Lindner-Brüder (neben Otto, dem
„Chef“) eigentlich im bisherigen Kerngeschäft der Nürburgring GmbH, dem
Motorsport nämlich, und der Rennstreckenvermietung für Industrie und
Fahrerlehrgänge bisher ohne jede Erfahrung ist.
Jörg Lindner,
als „Gast“ auf der SPD-Regionaltagung in Bad Neuenahr-Ahrweiler unter
den Genossen, kommentierte die Hering-Vorhersage so: „Wollen Sie das Projekt retten, geht es nur so. Entweder mit uns – oder mit jemand anderem.“ - Ohne
eine Ausschreibung? - Ich frage mal dumm. - Und ohne Änderung des
ursprünglichen GmbH-Vertrages, die durch die politischen Gremien des
Land- und Kreistages (da mit 10 Prozent beteiligt) erfolgen müsste. -
Öffentlich!
Aber
wer möchte schon das Projekt schultern, von dem sich der Herr
Ministerpräsident und seine Crew nun gerne – nur allzu gerne – trennen
möchte? - Denn es kommt noch viel auf die privaten Betreiber zu, die
ihre Absichten und Pläne in der Woche vorher schon im „Dorint“-Hotel am
Nürburgring schon so andeuteten: Man müsse sich von
Motorsportveranstaltungen ohne große Rendite trennen. Natürlich werde
es ein 1000-km-Rennen nicht mehr geben und auch z.B. ein
Super-Bike-Rennen sei in Frage gestellt. Man werde sich dagegen in
Sachen „Love Parade“ und „Musikanten-Stadl“ engagieren. Außerdem werde
man die Industrie und auch die Veranstalter von Fahrerlehrgängen
stärker zur Kasse bitten müssen.
Irgendwer
wird schließlcih zur Kasse gebeten werden müssen. Die immer wieder
prognostizierten Besucher - pro Jahr eine hohe sechsstellige Zahl - die
bleiben aus. Sie kennen offensichtlich die Gutachten renomierter
Institute nicht, die sie zum Besuch verpflichten. Sonst werden die
Ziele des Business-Plans nicht erreicht. Immerhin hatten sich bei meinem
Besuch an diesem Vormittag (zwischen 11 Uhr und 11:30 Uhr) zwei Besucher im Boulevard verlaufen. Sie stehen verträumt...
...vor
einem Ferrari, ungefähr so - ich stelle mir das vor - wie die Herren
Politiker in Mainz vor den Gutachten sitzen, die einen kaufmännischen
Erfolg ihrer Baumaßnahmen versprechen. - Verträumt eben. - Wird das Ganze dann endgültig zu einem Heiterkeits-Erfolg? -
Die Landesregierung vermeldet
von dieser Tagung ganz stolz, dass die Anzahl der „Holiday“-Partner,
also jener, die mit der Nürburgring GmbH und dem „Team“ Richter/Lindner
kooperieren in letzter Zeit deutlich gewachsen sei. - Natürlich. - Weil
man sich nicht vorwerfen lassen will, dass man als privater
Hotelbetreiber und Pensionswirt nicht alles getan habe. Ein
Holiday-Partner danach befragt, warum er denn Partner in dieser Gruppe
geworden wäre: "Das weiß ich auch nicht."
Denen
präsentierte dann Kai Richter auch auf der o.g. Veranstaltung eine
Spezialversion der ring°card, die jeweils den Namen des Hotels, der
Pension trägt, die sie ausgibt. - Wenn man sie denn übernehmen will.
Kai Richter stellt die Vorzüge so heraus: Wenn ein Gast, mit so einer
Karte ausgestattet, dann in das Eifeldorf „Grüne Hölle“ komme, um dort
z.B. zu essen, so erhalte das Hotel, die Pension, die „ihre Karte“ dem
Gast schmackhaft machen konnte, eine angemessene Provision.
Kai
Richter machte auf noch einen Vorteil aufmerksam, der die Ausgabe einer
solchen Karte haben würde: Der Gast wird „durchsichtig“. Richter
bemerkte, dass man in Zukunft auch jeden Nutzer der
Nürburgring-Nordschleife durchleuchten könne. Man wisse nach seinem
Besuch genau, was er gegessen, getrunken habe, lerne so seine
Besonderheiten kennen und könne – zukunftsgerichtet – dann auch
entsprechend disponieren. Er sagte zu, allen „Karten-Vertreibern“ alle
wichtigen Daten zur Verfügung stellen zu wollen. - Und was ist mit dem
Datenschutz, Herr Richter?
Die SPD wird hier sicherlich nicht
kleinlich sein und schon mal „ein Auge zudrücken“. Die CDU wird sich
sicherlich in diesem Fall - den man wohl noch nicht kennt – ein wenig
aufgeregter geben, aber sich aus taktischen Gründen sicherlich zurück
halten. Die FDP sowieso, die nach den nächsten Landtagswahlen (in 2011)
dann gerne das Justizministerium für sich beanspruchen würde. Da muss
man eben jetzt taktieren. Man kann ja noch nicht sicher sein, wie in
2011 gewählt wird.
Wie stark Landespolitik die Bundespolitik
beeinflussen kann, wird ja gerade am Beispiel der Wahlen in
Nordrhein-Westfalen im Mai dieses Jahres deutlich. Was in Berlin
überhaupt noch an Politik gemacht wird, richtet sich exakt auf diesen
Wahltermin aus. Die CDU kann es sich nicht erlauben, die Wahlen in NRW
zu verlieren. Man würde dann im Bundesrat evtl. eine ähnliche Schlappe
hinnehmen müssen, wie das gerade unserem großen Freund Obama in den USA
passierte. Also macht man zur Zeit lieber keine Politik, als die
falsche. - Denn: Welcher Politiker weiß eigentlich, was die Wähler
wollen?
Nehmen wird doch einmal – und damit sind wir dann zurück
in RLP – die CDU, die ihren Abgeordneten Michael Billen „ausgesondert“
hat. Der wird zwar noch im Landtag sprechen, aber nicht mehr für die
CDU-Fraktion. Seine Fraktions-Mitgliedschaft ruht. - Aus taktischen
Gründen? - Denn was hat Billen getan? - Er im POLIS-System über seine
Tochter... - Nein, seine Tochter hat... - und Billen hat nur
„abgegriffen“. - Warum? - Als Mitglied des Untersuchungsausschusses
hätte er auch offiziell – nach einem entsprechenden Antrag – Zugriff
gehabt. - Billen spielt jetzt die Rolle des „CDU-Aufpassers“. Was der
CDU-Fraktionsvorsitzende, Christian Baldauf, nicht kann, weil er es
vielleicht als zu hart gegenüber der SPD empfindet, das kann jetzt
Billen. - Und Baldauf kann entschuldigend sagen: Wir hätten natürlich
niemals... - aber Billen ist ja leider außerhalb unserer Kontrolle.
So
wird der so genannte Untersuchungsausschuss weiter abgewertet. Der muss
auf den Termin Landtagswahl in RLP ausgerichtet sein. Meinen die
Parteien. Und arbeiten einander zu. Oder nicht. Oder doch. So kommt es
zu so „erschröcklichen“ Ergebnissen am Ende eines Sitzungstages, dass
der eine das Ergebnis als „süß“, der andere als „sauer“ empfindet. Ein
folgt ein reales Beispiel.
Zwei Mitglieder des
Untersuchungsausschusses in Mainz, einer von der FDP, der andere von
der SPD, berichten am Ende eines Sitzungstages über das Ergebnis der
gleichen Veranstaltung:
Günter Eymael, für die FDP:
"In der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses sind eine
Vielzahl von Parallelen des gescheiterten Space Centers in Bremen zum
Projekt Nürburgring 2009 deutlich geworden."
Clemens Hoch, für die SPD: "Der
Versuch der Opposition, in der heutigen Beweisaufnahme Parallelen
zwischen dem Projekt Nürburgring 2009 und dem Bremer Projekt
"Space-Park" zu ziehen, ist vollständig gescheitert."
Da
kann selbst eine „Westumer Edelmöhre“ noch lernen. - Ach, die ist
Ihnen, lieber Leser, unbekannt? - Sie erscheint schon mal als
Schornsteinfeger, ist auch ganz schön „schwarz“ (CDU) und verkündet
dann: „Alles sauber mache ich mit meinem Besen, danach sieht's aus, als wäre nichts gewesen.“
- Haben Sie ihn erkannt? - Es handelt sich um Landrat Pföhler, der an einem der
letzten Wochenende im Festzelt der KG „Rot-Weiß“ zur „Westumer
Edelmöhre“ ernannt wurde. In Istanbul wird man das mit Interesse zur
Kenntnis nehmen, denn diese „Edelmöhre“ ist auch in der Türkei kein
unbeschriebenes Blatt, da er schon ein ereignisreiches Wochenende in
der Stadt zwischen Okzident und dem Orient verbrachte. Auf Landeskosten
sozusagen, da er als Aufsichtsratsmitglied der Nürburgring GmbH an
einer Aufsichtsratssitzung in der Türkei teilnahm. Zum wohlfeilen Preis
von 22.136,23 € für sieben Personen und drei Tage (Freitag, Samstag,
Sonntag = 2 Übernachtungen).
Da es zu diesem Ereignis eine
„Kleine Anfrage“ im Landtag gab, erinnerte sich die „Westumer
Edelmöhre“ rechtzeitig an ein Aufsehen erregendes Gutachten. Wie das
dann in die Hände eines Redakteurs einer Tageszeitung kam, ist bis
heute ungeklärt und hat sicherlich auch den Landrat verblüfft. Er hätte
vielleicht einmal mit dem Schornsteinfeger sprechen sollen. Die bringen
bekanntlich Glück.
Ein Glück, dass einer der SPD-Genossen in
Adenau nicht hatte, dessen Brief – wie man nun auch (!) lesen kann, von
einem 77jährigen Motorkritiker... - Also Sachen gibt’s... - So sah sich
der Schreiber dieses Aufschreies der Adenauer SPD-Genossen (den Sie
auch auf den Internetseiten der „Eifel-Zeitung“ vernehmen konnten)
gezwungen, das seinen Genossen ein wenig zu erklären. Denn
eigentlich... - Aber lesen Sie doch selbst:
„Liebe GenossInnen FreundInnen, SympathisantInnen und sonstige Interessierte,
nach
Tagen der intensiven medialen Auseinandersetzung mit unserem Brief an
die SPD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, wird es Zeit, dass ich
als Verfasser des Briefs mich zu Wort melde.
Vielfache
Rückmeldungen aus dem Kreise politischer Freunde und - wen nimmt es
Wunder- auch politischer Gegner, haben mir gezeigt, dass wir der
breiten Masse in der Region aus der Seele gesprochen haben. Teils wurde
mir bescheinigt, das habe schon immer so geschwelt, nur habe es niemand
so treffend in Worte zu fassen gewusst. Das ehrt mich und das nehme ich
auch gerne an.
Gleichwohl
möchte ich nochmals betonen, dass die Veröffentlichung unseres
Schreibens nicht -zumindest nicht in diesem Stadium- vorgesehen war.
Die Veröffentlichung hat einige politische Kräfte, die mir und uns sehr
nahe stehen, in Zugzwänge gebracht, die so nicht beabsichtigt waren.
Wir haben unter uns zu klären, welche Motive unsere eigenen Leute
bewegen, interne Beschlüsse zu übergehen und unsere Motive -nämlich
eine geordnete Aufklärung- zu verraten und an die Öffentlichkeit zu
verkaufen.
Ja,
ich fühle mich verkauft ! Der Vertrauensbruch, der mir hier widerfahren
ist, macht mir eine weitere Zusammenarbeit mit den begtreffenden
Parteifreunden schwer.
Gleichzeitig
möchte ich die gegenwärtige Entwicklung wahrnehmen, um den Druck zu
einer lückenlosen Aufklärung, der nie größer war als jetzt, mitzunehmen
in positive Gespräche mit unseren Landtagsabgeordneten. Uns wurden
Informationen zugesagt und Antworten auf die im Brief gestellten
Fragen. Wir dürfen davon ausgehen, dass alles, was Rang und Namen im
Land und der Region hat, in den nächsten Wochen und Monaten auftritt.
Mir liegen zumindest entsprechende Ankündigungen vor…
Aber
zurück zu meinem Brief, der ein Brief des Ortsvereins war, das möchte
ich hier nochmals klarstellen. Ich habe -insofern bin ich sehr wohl der
Urheber des Schreibens- alles zusammen geführt und in Abstimmung die
abschließende Formulierung vorgenommen. Ein Mitglied des Ortsvereins
ist hiervon, nämlich dass alles abgestimmt war, ausdrücklich
ausgenommen: Carlheinz Moesta. Ich habe es versäumt, ihm den Entwurf
des Briefs zu zumailen, sorry for that, C-H!!
Dass
der Brief im Internet steht, habe ich vom SWR erfahren. Dem hatte ich
zunächst (als Urheber) meine Zustimmung zur Veröffentlichung des Briefs
verweigert. Dann stand er aber schon im Auftritt eines landauf landab
bekannten Motorkritikers, so dass weiterer Widerstand zwecklos war.
Abends waren wir dann Headliner in Rheinland-Pfalz Aktuell. Damit war
das Thema öffentlich.
Meine
Mutter rief mich an. Sie hatte inzwischen auch den Brief runtergeladen.
Die einzige offizielle Quelle scheint ja der Motorkritiker aus
Virneburg zu sein. Er hat beim Abschreiben so viele Rechtschreibfehler
in meinen Brief eingetippt, dass meine Mutter an der Authentizität
zweifelte. Ich konnte sie insoweit beruhigen, als der Brief tatsächlich
von einem 77-Jährigen -so gut er eben konnte- abgeschrieben wurde.
Jetzt werden Sie sich für die inhaltliche Befassung mit den Fragen aus dem Brief interessieren.
Die Antworten werden kommen.
Und mit den Antworten die weiteren Blogs.
Aber
eins muss unbedingt noch klar gestellt werden: Hätte ich diesen Brief
von vornherein für die Öffentlichkeit geschrieben, wäre mancher verbale
Angriff weniger scharf ausgefallen. Ich nehme mir intern heraus, meinen
Parteifreunden und den Verantwortlichen des Nürburgrings Vorwürfe wie
“Versagen” oder “Scheitern” an den Kopf zu werfen. In offizielen
Termini wäre ich selbst bei gleichem Inhalt in meiner Wortwahl
moderater gewesen. Ich bin erfahren genug, solche Schlagworte nicht dem
investigativen Journalismus preiszugeben. Ein für die Öffentlichkeit
konzipiertes Schreiben hätte anders ausgesehen.
(Anmerkung: Abschreibefehler konnten dieses Mal durch einfaches Kopieren vermieden werden.)
Jemand
der nicht abschreibt, auch sicherlich nicht die Realität von
„Nürburgring 2009“ zu schildern versucht, ist Jacques Berndorf (im
normalen Leben als Michael Preute bekannt), der gerade an seinem neuen
Krimi arbeitet, der – glaubt man „Amazon“ - im Mai 2010, 340 Seiten
stark, unter dem Titel „Nürburg-Papier“ zum Preis von 9,95 € in den
Buchhandel kommt. (Man kann ihn schon vorbestellen. - Ganz unter uns: Es gibt vier Tote!)
Zu dem, was
Sie aus dem Erleben der Realität – und aus der „Eifel-Zeitung“ bereits
wissen, erfahren Sie als Leser bei „Amazon“ u.a. folgendes:
„Eines
Tages wird Claudio Bremm ermordet, der wichtigste Mann aus den Reihen
der Manager, der härteste der harten Typen, der kälteste. Jemand
streckt ihn brutal mit einer Maschinenpistole nieder, jemand, der ihn
abgrundtief gehasst hat, jemand, der gesagt hat: Der muss weg!
Noch
ehe die Mordkommission die Spuren im Wald sichern kann, stirbt ein
zweiter Mann. Im Dörfchen Kirsbach, unweit der ältesten und
bekanntesten Rennstrecke der Welt, stirbt der alte Bauer Jakob Lenzen
einen grausamen Tod: Er wird mit einem Kopfschuss aus einer
großkalibrigen Waffe in seinem Stall hingerichtet. Warum ausgerechnet
der sanfte, kluge Jakob?
Zunächst
kann niemand die Morde aufklären, die scheinbar nichts miteinander
verbindet. Auch Siggi Baumeister, Emma und Rodenstock sind hilflos. Zu
viele Spuren, zu viele Verdächtige, eine Unmenge glaubhafter Motive.
Schließlich
wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Bei Regen und Eiseskälte
wurde sie aus dem Auto gezerrt, erschossen, liegengelassen. Und zum
ersten Mal zeigt sich so etwas wie ein roter Faden im Labyrinth der
Nürburgring-Morde.“
Also
fast so spannend wie das Lesen von "Motor-KRITIK" und „Eifel-Zeitung“
oder Sehen und Hören bei SWR, wo Sie bisher zum Thema „Nürburgring
2009“ schon eine Menge erfahren konnten. Auch über Skandale, Affären
und Strategien.
Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden. Die Morde liefert (hoffentlich) ausschließlich Jacques Berndorf nach.
Einen
„normalen“ (?) Todesfall, Staatsanwaltaktionen und die Hausdurchsuchung
bei einem Journalisten hatten wir ja schon. Viele waren tätig, aber
keiner ist ein Täter.
Während ich dem Parkplatz entgegeneile, der nur sehr sparsam besetzt ist...
...liefert weiter rechts gerade ein Tanklastwagen...
...neues Heizöl an. Wie ich höre, werden hier zur Winterzeit um 20.000 Liter jede Woche verfeuert. -
Wäre
nicht da der Bau eines Krematoriums im Nürbuger Raum sinnvoller gewesen? Zumal es auf diesem Gebiet an einigen Orten -
wie man hört - Wartezeiten gibt. - Oder man muss nach Holland
ausweichen.
Aufs Ausweichen verstehen sich auch derzeit manche
Rennteams. Man fährt dorthin, wo das Wetter gut ist. Dass dort auch
noch die Streckenmiete deutlich billiger ist als am Nürburgring, das
erleichtert die Entscheidung für's Testen auf einer ausländischen
Rennstrecke. Zumal man dort auch noch wie ein Kunde behandelt wird.