"Ein Gutachten ist sinnvoll,
wenn es auf einen Trend aufbauen kann.
Aber wir hatten noch keinen Trend."
(H.-J. Koch, GF der Nürburgring GmbH, gegenüber dpa)
„Nürburgring
2009“: Während das Projekt "dem Ende" zugeführt wird, ist man - leider
- geneigt, den Anfang zu vergessen. Dieser Anfang war schon vor dem
eigentlichen Anfang auszumachen. Man sollte sich "gegenwärtig" mal
erinnern:
Sachlich
betrachtet hat eigentlich das Eine nichts mit dem Anderen zu tun. So
würde
man z.B. im Untersuchungsausschuss sagen. Natürlich möchte man schon
die "Historie" beleuchten. Aber bitte erst ab da, wo es auch "etwas
bringt". Zum Beispiel eine Zeitverzögerung. Das derweil aktuell immer
noch Millionen um Millionen verschwendet werden, darf die Mitglieder
dieses Ausschusses nicht zu übereilten Handlungen verleiten. Und wo
jemand "Dampf" zu machen versucht, da muss gebremst werden. Das wäre ja
noch schöner, wenn man sich die "Kompetenz" aus den Händen nehmen
ließe. - Und so geht alles seinen Gang. - Der Eine nach Abu Dhabi. Der
Andere vielleicht auch. - Wer weiß das schon? - Aber irgendwie wird
sich alles wieder zusammen finden, was auch zusammen gehört. - Auch
dafür gibt es Beispiele aus der Vergangenheit. - Da lässt sich schon
ein Bogen von "Becks" zu Beck spannen. Da wurde irgendwo schon mal ein
Projekt vor die Wand gefahren. Obwohl doch Gutachter...(s.o.) - Waren
es also
die Akteure? - Warum sind die heute in Bremen und morgen in Nürburg? -
Na ja, auch die Zugvögel sind heute hoch im Norden, und morgen tief im
Süden. Weil es die Wetterlage verlangt. Da kann man doch verstehen,
wenn andere Zugvögel nur kleinere Strecken zurücklegen. Vielleicht sind
sie auch nur vorrübergehend irgendwo eingefallen. Wie man das ja von
Zugvögeln kennt. Eine kleine Zwischenrast. Man kann darüber in "Kosmos"
lesen. Jetzt. - Morgen vielleicht in "Bunte". Denn Zugvögel
können auch
schillernd sein. - Hier in der Eifel kennt man sie eigentlich nur vom
Überfliegen. Aber wenn sie wirklich einfallen - und ihnen dann noch
etwas einfällt... - Dann entstehen Geschichten, die keinem noch so
einfallsreichen Schriftsteller einfallen würde. Die darum auch gerne
von solchen aufgegriffen werden, wenn sie (die Geschichten) sich denn
entwickeln. Zum Beispiel kriminelle Ideen und Entwicklungen zu
Kriminalromanen. - Im
aktuellen Fall könnte man darum die Frage stellen: Stoff für einen neuen Krimi aus der Eifel?
10-03-10/02
- Beginnen wir doch einfach mal mit einem Blick in die Historie.
So wie das jeder gute Untersuchungsauschuss im Landtag auch machen
würde. Dafür gibt es Beispiele. Also lassen Sie uns auch mit einem
Beispiel beginnen. Damit sich ein Blick in die Vergangenheit nicht „so
alt“ anhört oder liest, da wählen wir doch einfach die Gegenwartsform.
Eigentlich ist doch auch alles so, als „wäre es gestern gewesen“. -
Später wurde daraus dann die „Fortsetzung mit anderen Mitteln“.
Jetzt also erst einmal ein Blick zurück in die „gegenwärtige Vergangenheit“:
“Nürburgring
2003" nennt sich schlicht eine Zeitschrift, die sich wie ein Magazin
anfühlt, auch stolze 5 Euro kostet, aber im Innern den Charme einer
vergangenen Epoche versprüht. Aber so ist vielleicht die Welt, in der
sich die Mitarbeiter der Nürburgring GmbH bewegen, die zu 90 Prozent im
Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, zu 10 Prozent in der Hand des
Landkreises Ahrweiler ist. Auch Hanns-Martin Fraas, im Impressum des
“Magazin” als “V.I.S.d.H/P. Leiter Marketing/Vertrieb” ausgewiesen, ist
Leitender Mitarbeiter der Nürburgring GmbH.
Wer im Magazin
„Nürburgring 2003“ Fehler sucht, wird fündig werden, wer einen
besonderen Lesestoff sucht, auch. So liest der überraschte Leser: “Ein
Kompetenz- und Service-Zentrum für Motorradfahrer entsteht bis Januar
2004 im Gewerbepark am Nürburgring. In der BikeWord Nürburgring wird
auf rund 2.500 Quadratmetern alles zu haben sein, was das
Motorradfahrer-Herz begehrt.”
Als Journalist macht das
neugierig. Vor Ort unterwegs, macht man eine große Fläche Land neben
dem Motorsport-Unternehmen “Phoenix” aus. Tatsächlich sind auch
Mitarbeiter dieser Firma am zukünftigen Entstehen des neuen
Kompetenz-Zentrums beteiligt. Zunächst wurde also einmal dieser Flecken
Land erstanden. - Denkt man.
Zwar sind die Verträge längst
unterzeichnet, aber bisher ist bei den Verkäufern (eine Gemeinde, eine
Personengruppe) noch kein Geld eingegangen. Die Gemeinde konnte ruhig
gestellt werden, weil man dort schon ein wenig zuckte, als man erfuhr,
dass sich an diesem neuen Bauvorhaben auch die Nürburgring GmbH
beteiligen wird. Als Partner. - Das Land Rheinland-Pfalz wird es dann wohl richten,
denkt sich da so mancher Eifel-Insider. - Man weiß ja, wie das geht. - Hofft man.
Jedenfalls versteht man nun auch, warum im
Magazin “Nürburgring 2003" jener Hanns-Martin Fraas als
Geschäftsführer der neuen BikeWorld Nürburgring genannt ist, derselbe, der auch
für den Inhalt dieses Hochglanzprodukts verantwortlich ist.
Die
Gemeindeverwaltung will sich also im Moment damit bescheiden, für das
Grundstück kein Geld zu erhalten. Sondern erst später. Wo doch das Land
hinter dem Projekt steht! - Natürlich wird man Verzugszinsen
verlangen. - Die andere Verkäufergruppe wurde bisher hingehalten. Es
wurden Zahlungen versprochen, die nicht ankamen. Man präsentierte (per
Fax) einen Scheck, den man dann irrtümlicherweise einem Notar vorlegte,
obwohl im Vertrag stand... - Entschuldigung! - Der Betrag wird sofort
angewiesen. - Und das war’s dann. - Bisher.
Nun ist - war - die Geduld
der Verkäufergruppe am Ende. In nächster Zeit würde dann der
Gerichtsvollzieher antraben. Und wenn der Eine (mit 51 Prozent am
Grundstückskauf beteiligt) nicht zahlen kann, dann wird der Andere (mit
49 Prozent Anteil) tief in die Tasche greifen müssen; denn beide haften
gesamtschuldnerisch.
Hoffentlich zerfällt Phoenix so nicht schon
vor dem Entstehen in Asche. (Dachte ich mir "damals") Hoffentlich müssen die Motorradfahrer so
nicht noch lange auf das neue „Kompetenz-Zentrum“ BikeWorld Nürburgring
warten. Denn wer noch nicht einmal das Geld für ein Grundstück hat, wie
will der die Kosten für die rund 2,5 Millionen Euro Baukosten und
notwendigen Investitionen aufbringen? Oder soll das Dr. Kafitz,
der ("damals") oberste aller Geschäftsführer der Nürburgring GmbH richten? - Ob
die Landesregierung in Mainz nicht vielleicht doch merkt, dass man in
der Eifel ein wenig mehr nach dem Rechten sehen muss? -
Schließlich hatte schon der Landesrechnungshof vor einiger Zeit auf
eine Reihe von Schwachstellen hingewiesen. - Wie man heute weiß, haben offensichtlich alle weggeschaut. - Zufällig.
Aber vielleicht
möchte der Herr Ministerpräsident Kurt Beck aber auch nur Stoff für einen neuen
Eifel-Krimi liefern, weil ihn die bisherigen schon so begeistert haben.
Eigentlich
hätte dann im Verlauf der folgenden Jahre aus den bei der BikeWorld
Nürburgring zu registrierenden Abläufen ein Eifel-Krimi geschrieben
werden können. Aber da bestand wohl noch kein Interesse am Thema. Weder
bei
den Verlegern, noch bei Schriftstellern, Journalisten – leider auch
nicht bei den Motorradfahrern. Und so ist das Thema „Kompetenz-Zentrum“
zu den Akten gelegt worden. Von Hanns-Martin Fraas spricht schon lange
kein Motorradfahrer mehr. Von den dem Landesrechnungshof präsentierten
4,8
Millionen Euro Verlust zum Abschied aus dieser „Fingerübung“ wird auch
nicht mehr gesprochen.
Man
hat einen neuen Anlauf zu neuen „Kompetenz-Zentren“ genommen. Im
touristischen, im Freizeitbereich. Als Ergänzung der
Motorsport-Aktivitäten.
Und man geht diese neuen Investitionen
nach genau dem gleichen unklaren Schema an, mit dem man schon bei der
BikeWorld Nürburgring keinen Erfolg hatte.
Werden auch hier
später dann eigenartige Schecks eine Rolle spielen? - Wird man trotzdem
– und gegen alle Widerstände aus Vernunftsgründen - „das ganze
Programm“ bis zum bitteren Ende durchziehen? - Es ist zu erwarten. In
der Eifel scheint so eine Art von „Goldgräberstimmung“ ausgebrochen.
Und in den Gaststätten prostet man sich zu und meint augenzwinkernd:
„Besser hier als 'im Osten'“. - Wobei man wohl an (Negativ-)Beispiele
wie z.B. den Lausitzring oder auch... - Egal! - Hauptsache: „...die
Kohle fließt“.
Dass Kohle niemals fließen kann, ist zwar allen
Beobachtern klar. Aber irgendwie wird das schon gehen. Und wenn doch
die großen Parteien gemeinsam am Strick in die richtige Richtung
ziehen... - Aber was ist schon die „richtige Richtung“? - Egal! - „Die
Politik“ wird’s richten. Man sagt es so, als würde man an Wunder
glauben. Gibt es da nicht auch einen Schlager? - „Wunder gibt es immer
wieder.“ - Ein Schlager. Auch in der Eifel.
Die
Verantwortlichen können zwar nicht singen, aber glauben dran.
Weil nur aus „Wunder“-Summen auch reale Provisionen erwachsen können?
Gegen
Ende des Projektes kommt dann Hektik auf. Nun noch schnell die Umsätze
aus dem Schallschutz-Gutachten realisieren. Hier 500.000 Euro, da noch
ein paar Tausend. Und die Behörden arbeiten einander zu. Alles korrekt.
Nachweisbar. Und alles teuer. Nachweisbar. - Aber nicht zu vermeiden.
Sagt man. Und verweist auf ein "geheimes" Schallschutz-Gutachten. - Wer
die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird.
Die
„Auslöser“ verschwinden derweil im Nebel internationaler Beziehungen.
Schließlich ist Rheinland-Pfalz keine Provinz. - Was mit Hunderten von
Millionen Euro zu beweisen war. - Wo sind sie geblieben?
Man ist dummerweise – eventuell
– Betrügern aufgesessen. Wer weiß das schon? - Schließlich hatte man
keine Möglichkeiten der Überprüfung. Weil man doch auf den Datenschutz
Rücksicht nehmen musste.
Na ja, mit der Pressefreiheit hat man
es deshalb nicht ganz so genau nehmen können, weil man doch bei der
Abwicklung großer internationaler Geschäfte nicht gestört werden
wollte. Wo käme man hin, wenn jeder hergelaufene Bürger, der sich
vielleicht als Journalist ausgibt, in der Struktur eines Landes
gewachsene Politiker anpinkeln könnte? - Zum Deubel noch mal!
Immerhin: Die
Pressefreiheit hat gesiegt. Die Gutachter auch. Selbst die Berater sind
zufrieden von dannen gezogen. - Wer ist also unzufrieden? - Ach, die
Steuerzahler? - Nun, die waren doch immer die Dummen. - Wo ist also das
Problem?
Nun habe ich fast die Titelfrage vom Anfang dieser
Geschichte - und eine Antwort darauf - (fast) vergessen: Natürlich wird es zum
Thema einen Kriminalroman geben, der in der Eifel spielt. Zufällig. Er
wird ab Mai zu erhalten sein, 9,95 Euro kosten, einen Umfang von um 340
Seiten haben und "Nürburg-Papiere" als Titel tragen. - Was immer das
auch heißen soll. - So bekommt vielleicht "Nürburgring 2009" noch einen
Sinn. (Auf 340 Seiten) - Und der Untersuchungsausschuss erhält im Landtag eine Unterlage. - Und
Sie, liebe Leser, erhalten eine unterhaltsame Lektüre. - Jacques Berndorf wird es richten. - Wenn's recht ist.
MK/Wilhelm Hahne
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