Die Systeme haben nicht allein den Nutzen,
dass man ordentlich über Sachen nachdenkt,
nach einem gewissen Plan,
sondern dass man überhaupt über Sachen denkt.
Der letztere Nutzen ist unstreitig größer als der erstere.
(G. Chr. Lichtenberg)

CINQUECENTO M: Die Idee dazu stammt von einem meiner Brüder. -  Bernd Hahne. - Er war  in diesen Tagen gerade bei der "tour auto" in Frankreich unterwegs. Mit einem 1600er Alfa GTA. - Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Hier die zu "seinem Auto".


Mein Bruder hat - wie ich auch - im Automobilgeschäft gearbeitet. Er hat Automobile verkauft. Die unterschiedlichsten. Die letzten Jahre seiner Tätigkeit hat er im so genannten "Premium-Segment" verbracht. Er ist von ganzem Herzen ein Ferrari-Mann, aber auch Maserati sehr zugetan. - Aus Erfahrung. - Er ist mit Fahrzeugen beider Marken in Oldtimer-Rennen unterwegs gewesen, hat auch schon mit aktuellen Ferrari die Ferrari-Challenge - und das gleich zweimal - im Gesamtklassement gewonnen, sich mit zwei Meisteriteln geschmückt. Er ist ein sehr guter Fahrer und ein sehr guter Verkäufer. Weil er sich als Dienstleister empfindet und seine Kunden versteht. Man trifft sich auf Augenhöhe. Weil er aufgrund seiner Tätigkeit über vielfältige Kontakte verfügt, erhält er auch Anregungen der vielfältigsten Art, die direkt von der automobilen Basis kommen. - Wer hat bei der Automobilindustrie denn noch Kontakte zur Basis? - Alle reden darüber, niemand hat sie. Aber alle wissen alles besser. Die Vertriebsleute, die Marketingleute. - Die Ingenieure machen immer das, was man ihnen als Aufgabe stellt. Nicht immer entsprechen diese Aufgabenstellungen denen, die man von der Basis, von den Käufern erhalten würde. Die Infos "von unten" sind auf dem Weg "nach oben"  durch zu viele Filter gegangen. Bernd und ich telefonieren häufig miteinander. Bernd klärt seine Einfälle und Ideen schon mal mit mir ab. Denn ich verstehe auch etwas vom Automobilgeschäft, von der Technik, vom Marketing, vom Vertrieb, von den Emotionen, die ein Automobil jeweils bei einer bestimmten Käufergruppe auslösen sollte. - Als Bernd mir von seinen Ideen zu dem Auto erzählte, von dem hier die Rede sein soll, da hat mich das begeistert. Weil er andere nicht begeistern konnte, möchte ich seine Idee hier vorstellen. Damit - vielleicht - dann meine Leser begeistert sind.

Gegen Absatzeinbrüche und Kurzarbeit

10-04-25/03Maserati ist eine Firma mit einem guten Image, das sowohl aus der Tradition als auch der Technik erwachsen ist. Erinnern Sie sich noch an den "Vogelkäfig-Maserati"? - Ich träumte auch lange von einem "Quattroporte". - Damals. Ich habe so ein Fahrzeug auch gefahren und darüber geschrieben.    

Ein Maserati war immer ein teures, ein exklusives Automobil. Ich kenne auch keinen Maserati, der jemals sparsam mit Treibstoff umgegangen wäre. Das ist ein Punkt, der in der jetzigen Zeit viele Leute beeindruckt. Nein, sie möchten nicht auf einen Maserati, z.B. den neuen "Quattroporte" zu bestimmten Gelegenheit verzichten. Aber man geht ja auch nicht jeden Tag in ein "Drei-Sterne-Lokal". Menschen mögen Kontraste. Aber bitte immer auf einem bestimmten Niveau. - Welcher Zweitwagen passt da?

So kann man einem Maserati-Besitzer - oder der es gerne sein möchte - nicht unbedingt als Zweitwagen irgendein Automobil verkaufen. Auch so ein Automobil muss ein bestimmtes Nivau haben. Es muss "pfiffig" sein und über eine interessante Technik verfügen.

Aston Martin hat da einen sehr interessanten Weg eingeschlagen, der nicht von allen Leuten verstanden wird. Weil die nichts von Automobilen verstehen. Aber darüber reden. (Manchmal auch schreiben.) Der Aston MartinCygnet ist eine interessante Lösung. Seine Basis ist technisch ein Toyota, der sich aber optisch als Aston Martin darstellt. Mit dem kleinen 1000er Dreizylindermotor gehört er sicherlich zu den exklusivsten und gleichzeitig wirtschaftlichsten Kleinwagen die man sich vorstellen kann.

Die Grundidee meines Bruders ist ähnlich und trotzdem anders, Während den "kleinen Aston Martin" nur Leute kaufen können, die bereits einen "großen" Aston Martin besitzen, würde sich eigentlich jeder Autofahrer einen kleinen CINQUECENTO M kaufen können.
Nein, es soll kein Maserati werden, aber auch kein Fiat bleiben. Mit neuen Motoren, die es aber auch bei Fiat im Regal gibt, soll sich ein CINQUECENTO M als eine eigenständige Kombination aus dem sympathischen Auftritt des Fiat 500 und dem sportlichen, traditionsstarken Auftritt eines Maserati darstellen. Das Design macht es für den Betrachter von außen sichtbar.

Hier möchte ich meinen Lesern den ersten Entwurf zu dieser Gedankenschöpfung meines Bruders zeigen, auf den sich alle Worthülsen anwenden lassen, die heute Werbetexter und Vorstände für ihre Automobile gerne verwenden: Nachhaltig, grün, ökologisch, zeitgemäß, umweltfreundlich, und, und, und. - In diesem Falle würde die Marke Maserati primär davon profitieren, zumal das häufigere Auftreten im Straßenverkehr für eine stete Erinnerung möglicher Käufer an eine eigentlich "seltene Marke" sein würde:



Natürlich wurde die Darstellung vom Designer ein wenig "dramatisiert" um die Grundidee verständlich zu machen. Man erkennt, wie sich das auffälligste Designmerkmal, der markante Kühlergrill eines Maserati, perfekt in die Frontpartie eines Fiat 500 einfügen lässt. Die "Augen des Autos", bei dem Fiat 500 sympathisch rund, bleiben aber - anders als hier - unangetastet. Es gibt Lufteinlässe (-Austritssöffnungen) echt oder vorgetäuscht oberhalb der vorderen Kotflügel und - was man hier nicht sieht - neu konzipierte Rückleuchten. Ein CINQUECENTO M sollte eben von allen Seiten immer klar als ein außergewöhnlicher Kleinwagen mit Luxuscharakter erkennbar sein. Die Maserati-Applikationen sollen den eigenständigen Charakter dieses sympathisch wirkenden Gefährten auf dem Weg zu ALDI oder Hermés unterstreichen.

Und alle Teile kommen aus dem großen Baukasten des Fiat-Konzerns. Der sich übrigens gerade verändert. Die Autosparte, die übrigens knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, soll "vom Rest" abgetrennt werden. Der Fiat-Chef möchte so den Konzern insgesamt beweglicher machen. So sollen z.B. die Lastenwagen-, die Traktoren- und die Motoren-Fertigung in einer Sparte mit dem Titel "Fiat Industrial" zusammengefasst werden. Man glaubt, dass man durch den Einstieg bei Chrysler ins den USA nun eine Basis für eine Loslösung der Autosparte gefunden hat. Natürlich geht es Fiat - wenn man die Autosparte von Fiat und Chrysler zusammen betrachtet - noch nicht gut. Insgesamt fuhr man im ersten Quartal dieses Jahres einen Verlust (in Euro) von rd. 169 Millionen ein. - Kein Pappenstiel. Aber man ist auf dem Weg der Besserung. Dazu soll auch beitragen, dass man z.B. 1.400 Arbeitsplätze wegfallen lässt, indem man ein
 Werk auf Sizilien zu Ende 2011 schließt.

Allein für Fiat kündigte der Chef in den nächsten Jahren 34 neue Modelle an, von denen mehr als 10 direkt bei Chrysler in den USA gebaut werden sollen. Bis zum Jahre 2014 möchte man  zusammen mit Chrysler sechs Millionen Automobile weltweit verkaufen. Da hat man vielleicht auch keine Zeit, um sich um solche "Krümel" zu kümmern, die von einem meiner Brüder gedanklich entwickelt wurden. Wobei er Wert darauf legte, sowohl vom Design, als auch vom Motor her einen deutlichen Unterschied zum Serien-500er herzustellen. Welcher Motor kam da wohl aus dem Fiat-Gesamtangebot in Frage?

Wir waren uns schnell einig, dass der neue Motor aus dem Alfa MITO die richtige Wahl wäre. Aber welcher? Es gibt Motoren mit unterschiedlichen PS-Leistungen. Bei allen werden die Ventile elektronisch/hydraulisch gesteuert, so dass man auf eine Drosselklappe verzichten kann. Das vermeidet Strömungsverluste und... - Mal sehen, wie das in der Praxis aussieht, habe ich meinem Bruder gesagt und versucht an einen Alfa-Testwagen mit dem Motor zu bekommen, den man als "Basis" bezeichnen kann.

Alfa (Deutschland) tat es unendlich leid - und auch ich konnte nicht weinen - aber der Etat der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit ist so geschrumpft und die Anzahl der Testwagen so gering, dass man sie nur an ... - Also jedenfalls hat man für mich in absehbarer Zeit, also in den nächsten Jahren, kein Testfahrzeug zur Verfügung. Ich habe dann noch ein-, zweimal Versuche gestartet, aber - wenn der Etat so klein ist... - Sie verstehen? - Schließlich wird Motor-KRITIK von den Lesern ernst genommen. Und ich hatte bei meinem "Antrag" darauf hingewiesen, dass z.B. die Benzinkosten von mir getragen und das Holen und Bringen... - Oh, oh! - Da gingen bei Alfa wohl alle Warnleuchten an.

So haben wir denn bei Alfa-Händlern Eindrücke gesammelt um festzustellen: der leistungsschwächste Motor kommt überhaupt nicht in Frage. Der fährt sich so, als hätte man ihm die Luft abgedreht. Die nächste Version, mit 99 kW (135 PS) scheint die richtige Lösung zu sein. Aber auch der 170 PS vermittelt eine Menge Fahrspass. Und bei einem "unvernünftigen Vernunft-Automobil" sollte schon ein wenig Spaß sein. - Aber für die Basis-Version des CINQUECENTO M haben wir uns dann für die 135 PS-Version entschieden, wie sie auch bei Fiat im Punto, bei Alfa im Mito u.ä. anderswo verbaut wird. Da eine Auspuffanlage, deren Länge und Abstimmung auch Einfluss auf die Leistung hat, wird man hier ein wenig Abstimmungsarbeit betreiben müssen.

Wichtig ist aber: Man kann bei Serienfertigung eines CINQUECENTO M auf kostspielige Neuentwicklungen - sieht man einmal von der Innenraumgestaltung ab - verzichten. Auf teure Abnahmeverfahren, wie z.B. Chrashtests, kann verzichtet werden. Das gibt's alles schon. Bei der Entwicklung, bzw. Serienvorberietung eines solchen Fahrzeugs kommt man also schnell zur Serienreife.

Auch bei der Innenausstattung sollte der CINQUECENTO M gegenüber dem Fiat 500 ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Meint mein Bruder. Und würde (serienmäßig) auf eine "Notlösung" hinter den Vordersitzen verzichten. Dort gibt es eine glatte Ladefläche. Damit Sie sehen können, wie sich das mein Bruder vorstellen würde, füge ich eine entsprechende Zeichnung ein, die schon in der Endphase der Überlegungen - also im Jahre 2010 - (natürlich von einem Design-Profi) gezeichnet wurde:



Es wird also auf "Gastsitze" verzichtet, dafür findet jetzt sogar ein großer Hund bequem Platz. - Sie lächeln? - Dabei wird das für viele Nutzer eines solchen Fahrzeugs ein Kaufgrund sein. Große SUV's werden häufig deshalb gekauft, weil man auf deren großer "Ladefläche" auch einen großen (Jagd-) Hund gut unterbringen kann. Und vorne sitzen die "Herrschaften" bequem. Das alles findet man nun auch im CINQUECENTO M, so daß der große Geländewagen mehr als sonst in der Garage bleiben kann. - Sie finden das nicht realistisch? - Sie sollten sich einmal mit Porsche-Händlern unterhalten, weshalb so ein Ungetüm von Auto wie ein Porsche Cayenne auch in der heutigen Zeit immer noch Käufer findet. - Weil er Platz für Hunde bietet. Die Porsche-Händler bieten sogar als Sonderzubehör eine "Hundeleiter" an, damit auch alte Hunde die "Großalage" eines Cayenne bequem besteigen können. - Insider wissen das.

Aber wer in einem CINQUECENTO M weniger an Hunde denkt, wenn er mögliche Mitfahrer sortiert, der hat natürlich auch die Möglichkeit den "Gastraum" mit einem oder zwei Sitzen (gegen Aufpreis) bestücken zu lassen. Aber eigentlich ist das Fahrzeug als Zweisitzer geplant. Mit einer komfortabelen Innenausstattung von hoher Wertigkeit. Wie man sie eigentlich auch in einem bei Maserati gefertigten Automobil erwartet.

Nach den Plänen meines Bruders würde ein solcher CINQUECENTO M  immer nur in einer streng limitierten Edition von 500 Stück (das ist auch einprägsam) angeboten. Das macht die jeweilige Edition begehrenswert. Händler der Fiat-Organisation können sich jeweils um Fahrzeuge bewerben. Preiskämpfe wird es hier nicht geben.

Als Verkaufspreis sind um 30.000 Euro ins Auge gefasst, die je nach 500 Stück-Edition leicht differieren. So sind neben der Basisversion - s.o. - folgende 500-Stück-Editionen möglich:

CINQUECENTO M Sportivo (mehr Leistung, etwas aggresiverer Auftritt),
CINQUECENTO MC (C = Cabrio)
CINQUECENTO MC Sportivo
CINQUECENTO M Giorgio Armani
CINQUECENTO MC Giorgio Armani
CINQUENCNETO M Superleggera
usw.

Mit so einem Fahrzeug kann man jedem Trend im Markt sehr schnell folgen, ist immer aktuell. - Aufgrund des außergewöhnlichen Gesamtkonzeptes wird man als Hersteller auf begleitende Werbemaßnahmen verzichten können. Für Händlerbetriebe wird der Vertrieb eines solchen Fahrzeuges zu einer sonst kaum mögliche Belebung der Schauräume führen, da man ein solches Automobil nur relativ selten auf den Parkplätzen erleben kann. Wer sich ein solches Fahrzeug anschaut, wird häufig bereit sein, ein anderes Automobil aus "dem gleichen Stall" (Maserati = Fiat) zu kaufen, zumal im CINQUECENTO M die gleiche Technik verbaut ist, die sich in anderen Serienfahrzeugen des Konzerns befindet.

Der CINQUCENTO M käme in der vorgestellten Form und Ausstattung genau im richtigen Moment auf den Markt, um eine Lücke - gerade bei Maserati - zu schließen, zumal er noch zu einer Senkung des Durchschnittsverbrauchs aller bei Maserati gefertigten Modelle beitragen würde. - Wie so etwas fertig - und ohne zeichnerische Übertreibung - aussehen würde, zeigt das letzte "Foto", das ebenfalls auf dem Computer des Designers im Auftrag meines Bruders Bernd entstand:



CINQUECENTO M steht für Synergieeffekte der Marke und Imagegewinn auf allen Seiten. - Nun muss er nur noch gebaut werden.

MK/Wilhelm Hahne

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