Was haben die "scuderia Colonia" und die "Esperit-Arena" in Düsseldorf miteinander zu tun? - Diese Frage, bzw. andere - auch zutreffende - werden in Zukunft von der "Destination Nürburgring" beantwortet werden. Weil die "betreiben".

Was hier geschrieben wird, ist aus der Sicht einer Reihe von Lesern in dieser Region der Eifel ein "alter Hut". Zum Teil wenigstens. Denn einiges war bereits in der "Eifel-Zeitung" zu lesen. Und hat auch da eine Fortsetzung genommen, über die hier berichtet werden soll. Aber es gibt noch einen weiteren Fall, der nicht für eine besondere "Übersicht" der neuen Leute spricht, die zwar erst ab 1. Mai 2010 die Verantwortung übernehmen, aber auch in den letzen Monaten schon in allen wichtigen Meetings bei der Nürburgring GmbH zu finden waren. Damit die Einarbeitungszeit kürzer wird? - Denn eigentlich haben die Herren, die wohl ein neues Konzept entwickelt haben (das wohl von der Landesregierung als "vertraulich" behandelt wird), von einem großen Teil der vor ihnen liegenden Arbeit keine Ahnung, d.h., es fehlt ihnen an Erfahrung. - Was da in der gerade angelaufenen Saison festzustellen - und damit für mich zu notieren war - ist nachstehend zu lesen:

Worte und Taten

10-04-25/06 - Ausgangspunkt dafür, das aus gewissen Geschehnissen eine Geschichte wurde, für die es hier dann einen Platz gibt, war die Tatsache, dass da Land Rheinland-Pfalz hier oben am Nürburgring mehr als 350 Millionen Euro zur Belebung der Touristik ausgegeben hat. Von den Vertretern der Politik vor Ort mehr oder weniger tatkräftig unterstützt. Da wollte doch keiner offiziell abseits stehen. - Dann geschieht in den ersten Apriltagen etwas, was mich zeifeln lässt, ob ich gewisse Leute in Ihren Absichten richti g eingeschätzt habe. Da gibt es z.B. den Verbandsbürgermeister Karl Häfner, der in Kelberg, nicht weit entfernt vom Nürburgring residiert und regiert. Der hat... - Aber lassen Sie mich anders beginnen:

Am 13.Januar 1960 gründete Wolfgang Graf Berghe von Trips die „Scuderia Colonia e.V. im ADAC“. Das war vor nunmehr 50 Jahren. Ganz klar, dass die „Enkel“ des Grafen, der auf der Rennstrecke von Monza sein Leben lassen musste, nun dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, eineVeranstaltung, die nun schon zum 11. Male stattfindet, in einem besonderen Rahmen durchzuführen.

Die Veranstalter gaben dieser „11. Scuderia Colonia Classic“ den Obertitel „An zwei Tagen rund um die Nürburg“. Natürlich wird so eine Veranstaltung sorgfältig geplant. So hat man z.B. das „Historische Fahrerlager“ am Nürburgring angemietet, war auch rechtzeitig um die Reservierung von Hotelzimmern bemüht.

Bereits vor Ende des Jahres 2009 fragte man z.B. beim neuen „Lindner Congress & Motorsport Hotel Nürburgring“ um die Reservierung eines Zimmerkontingents nach. Bei Lindner nannte man einen „Sonderpreis“ von 238 Euro pro Zimmer. - Immerhin war als Termin ja Pfingsten 2010 angedacht.

Im Januar 2010 hatte die Organisationsleitung der Scuderia Colonia dann allen Grund, noch einmal nach evtl. korrigierten Zimmerpreisen zu fragen. Dank der Bemühungen der FDP (Warum eigentlich?) war ab 1. Januar 2010 die Mehrwertsteuer für Hotelzimmer von bisher 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt werden. - Beim „Lindner Hotel“ bedauerte man: Leider sei keine Preissenkung möglich, da man durch die Steuersenkung gerade mal die eigentlich notwendigen Preiserhöhungen vermeiden könne.

So hat sich dann das Organisationsteam in einem kleineren Hotel (ohne „Vier Sterne“) in Nürburg eingemietet. Den Fahrern und den Begleitmannschaften bleibt überlassen, wo sie sich einmieten wollen. Aber einige der Oldtimer-Besitzer und -Fahrer kennen z.B. Teile der Lindner-Familie und werden sicherlich dann auch um Pfingsten 2010 dort absteigen. Andere werden sicherlich die günstigeren Preise der kleineren Hotels in und um Nürburg nutzen. - Wie auch das Orga-Team.

Bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung haben 79 Starter bei der Scuderia Colonia“ genannt, so dass dann insgesamt 210 Personen (einschl. Kinder und Helfer) in Nürburg und Umgebung übernachten werden. Denn die Veranstaltung geht über zwei Tage. Und manches Team wird vielleicht auch noch einen Tag anhängen.

Bei der „Scuderia Colonia“ plant man sauber und korrekt. So hat man inzwischen nicht nur längst die Fahrtroute ausgesucht, mit der man viele kleine Orte – zur Freude der dortigen Bürgermeister – anfährt, sondern hat auch für die Streckenführung eine Genehmigung beantragt. Denn selbst solche touristischen Ausfahrten (mit Oldtimern) müssen genehmigt werden. So sollten die schon im Minuten-Abstand starten, sollten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von um 30 km/h nicht überschreiten, sollten... - Wir leben eben in einem streng reglementierten Land.

So wurde dann auch die Gemeinde Kelberg um Genehmigung der Durchfahrt gebeten. Von der übergeordneten Behörde. Immerhin führen um 35 Kilometer der geplanten Fahrstrecke (von 205 km) an einem Samstag durch die Verbandsgemeinde Kelberg.

Deren Verbandsbürgermeister, Karl Häfner, ließ seiner vorgesetzten Behörde, der Kreisverwaltung in Daun dann auch am 18. März 2010 seine Stellungnahme zukommen:

„Vollzug der Straßenverkehrsordnung
Oldtimerfahrt „Scuderia Colonia Classic“ am 22.05./23.05.2010

Ihr Schreiben (E-mail) vom 16.03.2010

Sehr geehrter Herr …..

wir vertreten die Auffassung, dass die Straßen in unserer Verbandsgemeinde durch Oldimterfahrten und ähnliche Veranstaltungen bereits mehr als genug belastet sind und dass nicht einsehbar ist, dass Veranstalter aus anderen Bundesländern ihre Ausfahrten mit historischen Automobilen nach hierher verlegen.

Wir bitten Sie daher, den Veranstalter zur entsprechenden Änderung des Streckenverlaufs aufzufordern.“

Mit freundlichen Grüßen

gez. Häfner
Bürgermeister“

Noch einmal zum Nachempfinden:

„...dass nicht einsehbar ist, dass Veranstalter aus anderen Bundesländern ihre Ausfahrten mit historischen Automobilen nach hierher verlegen.“

Karl Häfner, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kelberg ist übrigens der gleiche, der sich für den Bau des (bisher überwiegend leerstehenden) Feriendorfes in Drees einsetzte, in dessen Gemeinde auch jene Lavagrube liegt, die die Basis für einen Geschäftsbetrieb bildete, der im letzten Jahr zu einem deutlich überhöhten Preis von der Nürburgring GmbH (lt. Landesrechnungshof) übernommen wurde. Nachdem die Lavagrube einige Zeit vor Firmengründung von der Verwaltung des Bergamtes in die Verwaltung (und Verantwortung) der Gemeinde Kelberg übergeben worden war.

Eigentlich war vom Bergamt vorgesehen gewesen... - Eigentlich war auch von der Landespolitik vorgesehen... - Aber die „Vorsehung“ des Herrn Häfner ist von anderer Art. Und so werden die Bürgermeister von kleinen Eifel-Orten bei ihrem nächsten Treffen versuchen müssen, die „Meinung“ ihres Herrschers in die richtige Richtung zu beeinflussen.

Es könnte ja auch sein, dass Herr Kai Richter, der u.a. im Einzugsbereich der Verbandsgemeindeverwaltung von Kelberg wohnt (und dem außerhalb des Bebauungsgebietes seines Auch-Wohnortes – Kirsbach – der Bau eines Pferdestalles „im Außenbereich“ ohne Probleme durch „Häfner's Bauamt“ genehmigt wurde) sich nun als Gesellschafter der neuen Betreiberfirma am Nürburgring zu Wort meldet und den Herrn Bürgermeister Häfner zur Ordnung ruft.

Soweit der Beginn einer Entwicklung, die eigentlich unverständlich war. Auf der einen Seite werden hunderte Millionen zur Verbesserung der Touristik-Situation rings um den Nürburgring investiert, deren Investition auch vom Verbandsbürgermeister Häfner ausdrücklich begrüßt wurde - und dann handelt dieser Mann... - Mir fehlen da ein wenig die Worte.

Doch kaum war meine Darstellung in der "Eifel-Zeitung" erscheinen gab es die ersten Dementis. Da wurde bestritten und geleugnet. So lange bis klar war, dass ich im Besitz aller wichtiger Unterlagen war. So ruderte man dann kräftig zurück. Und die Redaktion der "Eifel-Zeitung" konnte kurze Zeit nach Erscheinen des ersten Berichts "zur Sache" eine deutliche Veränderung in der Einstellung des Verbandsbürgermeisters Häfner darstellen. Es war - nicht vor mir geschrieben - zu lesen:
    
"Oldtimerfahrt „Scuderia Colonia Classic“ mit Zwischenstopp in Kelberg

Ein Schreiben der Kelberger Verwaltung im Zusammenhang mit der Oldtimerrundfahrt der “Scuderia Colonia Classic” am 22./23. Mai 2010 hat in den letzten Tagen negative Schlagzeilen über die Verbandsgemeinde und die angebliche Einstellung des Bürgermeisters zum Nürburgring gebracht.

Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet. Die Eifel-Zeitung sprach mit Verbandsbürgermeister Karl Häfner, der übrigens im Juli 2010 seine nächste Amtsperiode antritt.

Häfner: „Dies war nicht beabsichtigt und wird von mir bedauert!“

Wir können vorwegnehmen: Die Veranstaltung findet auch im Kelberger Land statt – sogar mit einem ganz besonderen Sahnehäubchen!

Es ist erfreulich, dass das Kerngebiet des Nürburgrings und die Umgebung zunehmend auch durch Motorsportclubs frequentiert werden. Dies zeigt eigentlich, dass trotz aller Negativschlagzeilen der Vergangenheit der Mythos Nürburgring weiter von seiner Anziehungskraft nichts verloren hat. Maßgeblich für solche Fahrten und alle Aktivitäten ist bei zunehmender Frequentierung des Nürburgrings und seiner Umgebung die hohe Akzeptanz der Ortsgemeinden, der Bevölkerung und der touristischen Betriebe. Zugenommen haben allerdings in den vergangenen Jahren Testfahrten (Einstell- und Reifentests) sowie Such- und Bilderfahrten und auch geführte Wanderfahrten mit Quads über Feld-, Wirtschafts- und Waldwege in den Ortsgemeinden. Da muss man dem Mann zustimmen,  wenn nicht jede Veranstaltung blindlings zusagt werden kann.

Häfner: „Die Intension unseres Schreibens war, die Akzeptanz für solche Fahrten zu erhöhen. Deshalb wurde der Veranstalter gebeten, entsprechende Umplanungen vorzunehmen. Inzwischen haben mehrere Gespräche mit Vertretern des Veranstalters stattgefunden, in denen deutlich gemacht  wurde, dass es keineswegs darum ging, die Fahrt der Scuderia Colonia durch die Verbandsgemeinde Kelberg zu be- oder verhindern.“
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Ausgangsantrag der Oldtimerfahrt der „Scuderia Colonia Classic“ war, dass die Ortslagen der Gemeinden Oberelz, Lirstal, Uersfeld, Höchstberg, Kaperich (hier ist eine Durchfahrts-/Stempelkontrolle am Gemeindehaus vorgesehen), Uersfeld, Retterath, Mannebach, Bereborn, Kelberg-Hünerbach durchfahren. Vorbei an Kelberg durch die Ortslage Kelberg-Zermüllen, nach Müllenbach sollte die Fahrt am Nürburgring abschließen.

Erfreulicherweise ist es am Freitag vergangener Woche Kelbergs Ortsbürgermeister Jonas gelungen, dass nunmehr die „Hauptstadt“ nicht umfahren, sondern über den Kelberger Markplatz angebunden wird. Das war ursprünglich so nicht vorgesehen. Es bedeutet aber im Hinblick auf die touristische Ausrichtung der Fahrt eine wesentliche Aufwertung, weil die über die Pfingstfeiertage in Kelberg verweilenden Gäste und die Bevölkerung unmittelbar mehr in Kontakt zu den Oldtimern kommen können.

Bei einem Gespräch am Vormittag des 12.04.2010 mit dem Organisationsleiter der Oldtimerfahrt hat dieser dem Bürgermeister mitgeteilt, dass keine Sonderprüfungen im Bereich der Verbandsgemeinde Kelberg beabsichtigt sind, die zu irgendwelchen höheren Beeinträchtigungen, als nur der Straßennutzung, führen werden.

Bürgermeister Häfner betont im Gespräch mit der Eifel-Zeitung nochmals ausdrücklich, dass er nach wie vor zu der im Verbandsgemeinderat „pro Nürburgring“ verabschiedeten Resolution voll inhaltlich stehe. Er habe auch immer wieder für das Projekt Nürburgring in der jetzigen Fassung geworben. Seine  Einstellung zum Motor- und Rennsport habe sich in keinster Weise geändert.

Häfner: „Dies mögen Sie dadurch nachvollziehen, dass ich im Zusammenhang mit der Eifel-Rallye mit den Verantwortlichen des MSV Daun Strecken für eine neue Wertungsprüfung Kelberger-Land bei den Ortsgemeinden geworben und erfolgreich gesucht habe. Ich versichere Ihnen, auch weiterhin für eine gewerblich-wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung unserer Verbandsgemeinde Kelberg in positivem Sinne einzutreten.“

Ich möchte dazu hier nicht schreiben, was ich mir gedacht habe. - Aber es ist sicherlich auch für meine Leser vorstellbar, dass ein leichtes Lächeln über meine Lippen gehuscht ist. - So sind Politiker eben. Und so handeln sie auch. Und eigentlich war auch Herr Häfner immer... - Klar!

Da gibt es aber eine andere, aktuelle Meldung, die ein bezeichnendes Licht auf die handelnden Personen hier am Nürburgring wirft und die ich hier aufgreifen möchte:

Seit vielen Jahren gibt die "Race of Champions". Wir haben diese Großveranstaltung inzwischen an vielen Orten erlebt. Auch - vor vielen Jahren - am Nürburgring. Da fand dieser Publikumsmagnet im Bereich der "Dunlop"-Kurve auf dem GP-Kurs statt. Aber der Aufwand (wenn man an die Kosten denkt) war einigen Managern zu hoch. Die Nürburgring GmbH zeigte auch nur ein geringes Interesse. - Also zog die Karwane weiter.

Im Jahre 2010, also in diesem Jahr, wird nun - wie wir überrascht erfahren - wieder in Deutschland stattfinden. Nein, nicht am Nürburgring. Wie gesagt: die Kosten für die Anpassung im Bereich... (Ich will mich nicht wiederholen.) Und in der ring°arena reicht sicherlich der Platz nicht. Also findet die "23. Auflage des spektakulären PS-Showevents ... am 26. und 27. November in der 'Esprit-Arena' in Düsseldorf" statt. - So habe ich gelesen. Nach 1989 am Nürburgring, wird diese Veranstaltung nun also in Düsseldorf durchgeführt. Publikums-Magneten werden wohl Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher und der neue F-1-Star Sebastian Vettel sein. - Toll!

Als ich darüber - ein wenig erstaunt - mit einem Nürburgring-Fan spreche, da sagt der klar und deutlich: "Hier verliert der Ring das - was ihm gebürt. Rennsport nun in Düsseldorf. - Am Ring wurde wieder geschlafen."

Vielleicht gibt es da wieder - ab 1. Mai 2010 - ein Frühlingserwachen. -

Ab diesem Termin soll in Rennsportkreisen wieder gelten, was wohl lange vergessen war: Destination Nürburgring. - Oder?
MK/Wilhelm Hahne

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