Aber auch Herings Argumentation in Sachen „Nürburgring 2009“, wo man – so sagt man wenigstens – gerade festgestellt hat, dass in einer „Nürburgring°Arena“ Toiletten und eine Küche (?) fehlen und nun für 7 Millionen Euro (in Worten: sieben Millionen Euro) nachgerüstet werden muss, ist interessant: Im Umgang mit „Kindern“ erfahren, erlaubt sich der Herr Minister auch gegenüber seinen Wählern festzustellen, dass dafür der bisher gesteckte Kreditrahmen (er wurde schon vorher ein paar Mal „umgesteckt“) nicht erhöht werden muss. - Toll! - Da freuen wir uns aber alle! - Sieben Millionen Euro hat man wohl immer in Reserve. (Wenn es um 330 Mio geht.)
Eine kleine Reserve von sieben Millionen Euro sollte eben in jedem Etat vorhanden sein. - Schauen Sie doch mal in Ihre Haushaltsgeld-Abrechnung, lieber Leser. Man sollte immer großzügig an die Sache heran gehen. Und alles positiv sehen. Versuchen Sie, lieber Leser, das doch auch mal. Stellen Sie sich doch einmal Toiletten und eine Küche für 7 Millionen Euro vor!
Schöne Sch....! - Wenn es nur die einzige bliebe. - Aber warten Sie mal ab, was daraus wird. Schließlich musste nicht nur bei der neu erbauten Tribüne noch nachträglich eine Lärmschutzwand eingezogen werden, ist die Sauerstoffzufuhr bei Veranstaltungen in der „Arena“ dann nicht gesichert, wenn es dort Vorführungen mit Kraftfahrzeugen gibt, wie z.B. bei der „Stunt-Show“, die – leider! - ein Flopp war. (Man musste z.B. zusätzlich Kosten für den Druck von 2000 Freikarten in Kauf nehmen, um zumindest einen vernünftigen optischen Eindruck darstellen zu können!)
Aber welche Veranstaltung war bisher in der „Arena“ kein Flopp? - Man hat zwar dort – wie derzeit zu hören – keine Toiletten, aber bisher war trotzdem viel Sch.... festzustellen. In jeder Hinsicht. - Ist z.B. die „Arena“ schon feuerpolizeilich abgenommen? - Wie verlaufen dann die so genannten „Fluchtwege“? Wird vielleicht im Zuge der Toiletten-Aufrüstung auch hier eine neue Lösung gefunden? - Für sieben Millionen ist einiges möglich. - Davon könnte man auch noch ein paar Berater bezahlen.
Aber leider nicht gerade zusätzlich anfallende Kosten von gut 140.000 Euro für die notwendige Sortierung, das „Trennen“ von Sondermüll. - Aber das ist natürlich eine andere Geschichte.
Zunächst schreitet der Ausbau der „Freizeitanlage“ (?)"Nürburgring 2009" munter fort. Es gab bisher ja auch nur zwei Eröffnungen. Und am Kölner Dom wird noch heute gebaut. Die Grundsteinlegung dort war erst 1248. Vielleicht hat sich der Premium-Architekt von „Nürburgring 2009“ am Zeitplan dort orientiert. Denn z.B. am Innenausbau der obersten Etage im neuen Tribünen-Trackt am Nürburgring wird immer noch gearbeitet. D.h. eigentlich erst wieder seit der 24. Kalenderwoche, wo täglich 6 – 8 Handwerker bestehende Wände einreißen, neue errichten, um neue „Loungen“ zu schaffen, die man dann für viel Geld vermieten kann. - Wenn sich Mieter finden lassen – oder man solche „zwangsverpflichten“ kann.
Jeder erfahrene Kaufmann weiß: Dumme gibt es genug. Man muss sie nur finden.
Nur ist im Nachhinein nicht immer festzustellen, wer denn „dumme Entscheidungen“ getroffen hat.
Natürlich wurden auf den Bauämtern keine getroffen. Aber welcher Privatmann würde ohne jeden Einwand eine Baugenehmigung für ein Haus erhalten, dass er z.B. auf einer Mülldeponie errichten will? - Wenn aber eine GmbH im Landesbesitz... - Aber vielleicht sehe ich das auch falsch. Darum nenne ich mal die Fakten und Ross und Reiter, damit Sie sich, lieber Leser, selbst ein Urteil bilden können.
Da steht z.B. das östlichste Haus (von mir ohne GPS geschätzt) in der „Grüne Hölle“ im Gebiet eines „Müllgrabens“...
...der eigentlich einer von drei Quellarmen des Kirsbaches (Wasserschutzgebiet?) ist. Dort hat die Nürburgring GmbH bis 1975 den anfallenden Müll abgekippt. Einfach so. - Nach dieser Zeit fuhr man ihn dann gleich zur Deponie nach Schuld. Das kostet natürlich ein paar Mark.
Bis zum Bau des Eifeldorfes „Grüne Hölle“, einer Idee des (Nicht-)Investors Kai Richter, ist das kaum jemandem aufgefallen. Als dann gebaut wurde... - Da war eine Lösung schnell gefunden. Natürlich musste ein großer Teil des Mülls entfernt werden. Aber wohin? - Und was würde das Bauamt sagen? Schließlich existiert in der Kreisverwaltung ein Altlastenregister. - Aber wofür hatte man einen Landrat im Aufsichtsrat?
Trotzdem musste ein Teil des vorhandenen Mülls irgendwo hin. So gibt man vor, den Bürgermeister von Müllenbach telefonisch informiert zu haben, dass... - Und der hatte wohl keine Einwände. Sagt man. - Aber wer mit ihm gesprochen haben soll, das ist derzeit nicht auszumachen.
Wenn ein Dorf Müllenbach heißt, dann geht man z.B. als Bremer davon aus... - Richtig! - Und so gab es denn die Lösung, dass dieser Müll auf der Parkplatz C7, direkt an der L 93 hinunter nach Müllenbach gelegen, „zwischengelagert“ werden sollte. - Sagt man heute. Wer diese „Anweisung“ gab, ist – leider - nicht mehr festzustellen. Zumindest nicht so leicht. Aber es wird daran gearbeitet. Zum Beispiel bei der Kripo in Mayen, wo sich das Umweltdezernat um Aufklärung bemüht und Fakten sammelt.
Da ist es dann nicht ausgeschlossen, dass auch die Staatsanwaltschaft Koblenz eingeschaltet wird. Man weiß es nicht. Denn die Staatsanwaltschaft ist nur dann nicht mit Aussagen zaghaft, wenn sie die Einstellung eines Verfahrens vermelden kann. - Aber ein Ermittlungsverfahren scheint noch gar nicht eröffnet.
Der Krimi-Autor kommt über das Thema „Bilanzfälschung“ in seinem Roman zur Auflösung vieler Rätsel. Wobei das Menschliche in dem Roman – wie immer – auch eine große Rolle spielt. In der Realität am Nürburgring geht es tatsächlich aber wohl mehr um Geld.
Damit wären wir dann wieder beim Parkplatz C7, direkt an der L93, die von der B 258 am Fahrsicherheitszentrum abgehend, hinunter nach Müllenbach führt, um dort nach einem kurzen Knick wieder auf die B 257 zu stoßen.
Hier ein Blick auf den Schauplatz der Geschehnisse...
...und ein roten Pfeil zeigt auf die Stelle wo u.a. Sondermüll "zwischengelagert" wurde.
Einige Parkplätze, die bei Nürburgring-Rennen gebraucht werden, liegen dort im Bereich der Streckenführung der alten „Südschleife“ in einem Gebiet, das man als sumpfig bezeichnen könnte. Dort wachsen auch die entsprechenden Gräser, wie z.B. die Flatterbinse. Sie wächst an feuchten bis nassen Standorten wie Feuchtwiesen und Nassweiden und bevorzugt sicker- bis staunasse, nährstoffreiche, meist kalkarme, mäßig saure Böden.
Grund genug für eine Gemeinde wie Müllenbach, diese im Bereich der ehemaligen „Südschleife“ gelegenen Flächen so auffüllen zu lassen, dass terassenartige Parkplätze entstehen.
Es gab auch eine entsprechende Ausschreibung, auf die drei Angebote von Baufirmen eingingen. Aber nur eine Baufirma wollte nicht nur auffüllen, sondern auch dafür bezahlen. Und erhielt den Zuschlag. Zufall, dass diese Firma auch für die Nürburgring GmbH und ihr nahestehende Firmen arbeitete. Und niemand hat wohl mitbekommen, dass in der Folge Müll auf dem C7 abgelagert wurde...
...den man auch mit weißen Planen abdeckte, die eigentlich weithin sichtbar waren. (s.Foto oben)
Leider gab es keine Sicherung dieser Art von Müll, die man wohl als Sondermüll bezeichnen kann, der ein Versickern von Schadstoffen im feuchten Boden (s. Flatterbinsen) verhinderte. Vorher war es schon im Bereich des Müllenbacher Besitzes in Verbindung mit den Ausbauplänen am Nürburgring (2006/2007) zu Waldrodungen gekommen, so dass jetzt große Flächen zur Auffüllung zur Verfügung standen.
Soweit feststellbar, hat die dort tätige Baufirma Kipprechte für dieses Gebiet von 2008 bis 2012. Nun kann nicht jede Art von Boden dort aufgekippt werden. Es gibt offiziell schon Bedenken, wenn der Boden „nicht ortstypisch“ ist. Doch der dort aufgekippte Boden war noch schlimmer: Es handelte sich z.T. um Sondermüll, der aus dem Bereich der Baufläche stammt, der heute vom Eventdorf „Grüne Hölle“ ausgefüllt wird. Um dort Häusern einen Grund zu geben, musste z.B. erst der dort in Quellarmen des Kirsbaches lagernde Müll abgefahren werden. Und exakt der befand sich unter den weißen Planen.
Heute sagt man: Zur Zwischenlagerung. Nur: Warum hat man ihn nicht gleich auf eine Sondermüll-Deponie gebracht, wo eine „Trennung“ auf vorhandenen Förderbändern relativ leicht – wenn auch entsprechend teuer – gewesen wäre?
Inzwischen wurde ein Gutachten angefertigt, was dazu führte, dass eine Spezialfirma mit der Trennung des Müllmaterials beauftragt werden musste. Wenn man die Umstände beobachtet, unter denen jetzt die Trennung des Materials durchgeführt werden muss, bevor er abtransportiert wird, kann nur den Kopf schütteln. - Jetzt wird es noch teurer. - Von möglichen Strafverfahren einmal abgesehen.
Mit der Aufklärung der Umstände beschäftigt sich derzeit nicht nur die Verwaltung des Landkreises Ahrweiler, sondern auch das Umweltderzernat der Kriminalpolizei, die das Ergebnis ihrer Ermittlungsarbeit der Staatsanwaltschaft Koblenz zustellen wird. Die Staatsanwaltschaft wurde von mir angeschrieben. Ich hatte um eine kurze Anwort gebeten und habe sie auch sehr schnell erhalten: „Die Müllproblematik wird bei der Polizei bearbeitet. Ob es sich um 'Sondermüll' handelt und Straftaten in Betracht kommen, ist noch völlig offen.“
Wer sich die Fotos zu dieser Geschichte anschaut, weiß vielleicht schon mehr als der Staatsanwaltschaft klar ist. Während wohl die Gutachterkosten inzwischen von der Baufirma übernommen werden, ist nicht geklärt, wer für die Zusatzkosten der Entsorgung des Sondermülls aufkommt. Die Nürburgring GmbH lehnt die Übernahme jedenfalls – wie zu hören – wohl ab. - Es geht um einen Betrag, der in der Nähe von 150.000 Euro liegt. Allein für das „Trennen“ des Mülls.
Folgendes Foto zeigt, unter welchen Umständen jetzt die "Trennung" des Sondermülls vor Ort vorgenommen werden muss:
Und alle Beteiligten, einschließlich der inzwischen um Aufklärung bemühten Behörden sind sich einig, nichts von dieser „Müllgeschichte“, die sich als weiteres Negativ-Beispiel ins „Schwarzbuch“ zu „Nürburgring 2009“ einträgt, an die Öffentlichkeit kommen zu lassen.
Man hat schließlich Wichtigeres zu tun. So soll z.B. demnächst das alte historische Fahrerlager in „Veritas-Fahrerlager“ umbenannt werden. Aber das ist derzeit wohl auch noch geheim.
Während man bei vergleichbaren Einrichtungen im Ausland die Historie pflegt, wird sie hier in der Eifel zerstört. Stück für Stück. Hätte man bei einem vergleichbaren Bau wie dem „Haus B“ am Nürburgring z.B. einen neuen, anderen (!) Dachstuhl verpasst? (Das ist schon vor Jahren passiert.)
Auch wenn es um „historischen Müll“ geht, will man gar nichts davon wissen, obwohl langjährige Mitarbeiter der Nürburgring GmbH bestätigen können, dass es sich bei der Masse der unter dem Müll gefundenen Papiertüten (neben Reifen, Eisenteilen usw.) um jene Tüten handelt, in denen früher bei der GmbH der Müll gesammelt wurde.
Warten wir das Ergebnis der polizeilichen und staatsanwaltlichen Untersuchungen ab. - Mir bleibt nur festzustellen: Es stinkt inzwischen gewaltig!
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