10-11-19/06
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Da sitzt am 17. November in den Räumen der Nürburgring Automotive GmbH
als Verhandlungsführer Herr Friedhelm Lange den Partnern von seiten der
Automobilindustrie, zusammen geschlossen im "Industriepool", gegenüber.
Man verhandelt. Auf der Industrieseite weiß man nicht, dass der
Vertreter der Nürburgring Automotive GmbH aber nach dem 31. Dezember
2011 ausscheiden wird. Wer die tatsächliche Situation kennt ist davon
überzeugt, dass hier die neue Geschäftsführung einen "Buhmann"
vorschiebt, ihn das machen lässt, was man auch als Schmutzarbeit
bezeichnen könnte, um sich danach persönlich in die Verhandlungen
einzuschalten und... -
Und richtig: Als die Industriepartner,
erstaunt, verärgert und eigentlich richtig böse den Verhandlungsraum
verlassen, da wissen sie nur, dass man am nächsten Tag - also am
18. November 2010 - noch mal weiter verhandeln muss und dass dann in
dieser Verhandlungsrunde auch der Geschäftsführer des privaten
Betreibers, Jörg Lindner, persönlich in die Verhandlungen eingreifen
wird. - Sie haben Hoffnung. Denn was sie am ersten Verhandlungstag
erfahren haben, dass hat sie sozusagen vom Hocker gehauen. Entsprechend
ist die Stimmung, als man jeweils die direkten Chefs in den Unternehmen
- aber auch Kollegen - in Kenntnis setzt.
Man hat mit vielem
gerechnet, aber was dann kam, dass ließ die ganze Unerfahrenheit des
neuen Vermieters nicht nur aufblitzen, sondern konstant durchleuchten.
Friedhelm
Lange hatte den "Partnern" durch eine blaue Spiralbindung verbundene
Blätter in die Hand gedrückt, damit alle wussten, was die neue
Betreibergesellschaft nun will: Die Preise erhöhen. - Aber das hatte
man sich auf der Industrieseite schon gedacht. Schließlich hatte es
schon vor Monaten Gespräche gegeben, bei denen "moderate
Preiserhöhungen" angekündigt worden waren. Irgendwo, in irgendwelchen
Protokollen sollen auch Zahlen genannt worden sein. Die Einen sprechen
von um 3 Prozent, die Anderen von um 8 Prozent. Eigentlich wäre man auf
der Industrieseite auch bereit gewesen... - aber Achtung bitte! - Das ist
nicht alles. -
Es geht der neuen
GmbH darum, ein neues Abrechnungssystem und auch Zahlungsmodalitäten -
das natürlich alles vereinfacht - einzuführen. Es soll so ein neues
Preismodell einen marktgerechten Preis (meint man auf Seiten der neuen
Betreibergesellschaft) für eine gleichzeitig intensive Nutzung der
Nürburgring-Nordschleife festgelegt werden. Man spricht von
intelligentem Belegungssystem und zaubert so - bei allem Ärger - noch
ein Lächeln um die Mundwinkel der Gegenseite.
Die hatten
tatsächlich sogenannte "Buchungsfehler" in Form von Doppelbelegungen
erlebt, wo dann die eine oder andere Seite Kompromisse eingehen musste.
Natürlich war es auch immer irgendwer schuld gewesen, der dann aber...
- Aber wühlen wir jetzt nicht in der Vergangenheit. Obwohl solche
Fehler - selbst wenn man nur mit einem einfachen Wand-Jahreskalender
und nicht mit einem Computer arbeitet - eigentlich unmöglich vorkommen
können. Wenn also heute der Hinweis auf solch abstrakte Geschehnisse der
Anlass für eine dramatische Änderung im System sein sollen, dann weiß
man eigentlich, dass diese Fehler nicht unbedingt ein Zufall waren. -
Nun sind sie (scheinbar) der Anlass, den zukünftigen Buchungsablauf - ab 2011 - anders
darzustellen. Und den Industrieleuten wird schnell klar, dass aus ihrer
bisherigen Kundensituation nun eine Bittsteller-Situation werden soll. Und wenn sie "gnädig" behandelt werden wollen... -
Die Nürburgring Automotive GmbH stellt sich die zukünftigen Abläufe etwa so vor:...
- Aber vielleicht beginne ich einfach mal mit der Aufzählung der
Aufgaben die die neue private Betreibergesellschaft mit ihren
Teilhabern Lindner und Richter gerne übernehmen möchten. Das heißt,
eigentlich ist von "möchten" keine Rede. So und nicht anders stellen
sich das die Herren aus Düsseldorf vor:
Allein die Nürburgring Automotive GmbH übernimmt im Jahre 2011:
- den Versand der Terminbestätigungen
- den Abschluss der Einzelverträge
- die Koordination der einzelnen Firmen vor Ort
- die Beauftragung und Koordination von Rettungsdient, E-Unit und Streckensicherungskräfte
- die Aufsicht der Streckendisziplin und der vorgeschriebenen Kommunikationseinheiten
- das Einschreiten bei fraglicher Qualität von Testfahrern oder Gefahrensituationen
- die Fakturierung der Abschlagzahlungen und der Schlussrechnungen
- die Fakturierung der Nebenleistungen
- die Berechnung der Mitfahrer
- das Mahnwesen
- die Einberufung von Steuerkreissitzungen
- die Koordination der Schulungen und das Kalenderführen
- die Korrespondenz mit Unternehmen, die in den Testwochen mitfahren wollen
Auf
der Industrieseite ist man ganz stumm geworden. Wer spricht hier
eigentlich mit wem? - Werden hier Wünsche vorgetragen oder Forderungen
formuliert? -
Es geht - und das wird schnell klar - um die
Einführung eines neuen Preismodells. Was hat sich denn da die neue
Betreibergesellschaft vorgestellt? Was man nun auf der Industrieseite
zu hören bekommt, lässt irgendwie am Verstand der neuen privaten Betreiber zweifeln. - Was steckt dahinter?
Auf
der Industrieseite rechnet mal kurz: In 2010 war man 16 Wochen mal 3,5
Tagen auf der Nordschleife unterwegs und hat an die GmbH - schauen wir
mal nicht auf einen Euro genau - so um 1.000.000 Euro gezahlt. So wie
das jetzt aussieht, soll man in 2011 nun 10.000.000 Euro zahlen (in
Worten: zehn Millionen Euro). Man ist stark verunsichtert. War das
vielleicht ein Vortrag, der für den 11.11. vorgesehen war? - Aber die
weiteren Ausführungen zerstreuen alle möglichen Einwände. Lindner und Richter
meinen es ernst.
- Da will die Nürburgring Automotive GmbH die Aufgaben des bisherigen Industriepool-Managers übernehmen
- Die Abgeltung der Nebenkosten soll in den Abschlagszahlungen enthalten sein
- Die Tankabrechnungen haben mit einer Kreditkarte zu erfolgen
- Ein Sicherheitsfahrzeug muss durch den Industriepool gestellt werden
- Abschlagszahlungen haben vor Beginn einer jeden Testwoche oder Test-Doppelwoche zu erfolgen
- Die Schlussrate ist jeweils zum Ende der Testwoche fällig, bzw. am Ende der Doppelwoche
Ein
Anspruch auf die Teilnahme an einer Testwoche besteht nur bei
fristgerechter Zahlung. Außerdem haben sich die Firmen jeweils
verbindlich mit der voraussichtlichen Anzahl der Testfahrzeuge
anzumelden.
Natürlich behält sich die Nürburgring Automotive GmbH
auch vor, eine Testwoche dann abzusagen, wenn eine zu geringe Nutzung
der Strecke Nordschleife zu erwarten ist. (Untere Grenze für die NAG -
um sie so zubenennen - sind 50 Testfahrzeuge pro Woche)
Das alles
hat so'ne Art Schock bei den Industrievertretern ausgelöst. -
Schockstarre ist vielleicht die noch bessere Beschreibung. (Im Moment scheint man unfähig zu sein zu handeln)
Auf
der anderen Seite bestand eigentlich bei der Industrie kein Anlass
wirklich nervös zu werden. Sollte man den Herren, die offensichtlich
nicht wissen - und darum auch nicht begreifen können - wie bei der
Industrie Testwochen geplant und angegangen werden; wirlich sagen, welche
Voraussetzungen erfüllt sein müssen, welche... - papperlapapp! - ...soll'n die
doch ruhig fordern und fordern. Das kam doch alles den Geschichten sehr
nahe, die man früher vor dem Einschlafen von den Gebrüder Grimm gehört
hatte. Die wurden Märchen genannt. Jetzt bekommt man Geschichten
vorgesetzt, die von dem Duo Richter/Lindner stammen. Und auch
unglaublich märchenhaft sind. Nun kann man danach zwar nicht schlafen - aber man
muss auch nicht verzweifeln. Denn auf was ist die Industrie bereits
eingerichtet?
Weil
der z.Zt. noch existierende Industriepool-Manager im Jahre 2010 von der
BMW-Seite kommt, sei hier einmal mit Schilderung der BMW-Vorarbeiten
begonnen:
Da
störte bisher schon der hohe Aufwand bei An- und Abreise zum
Nürburgring von München aus. Pro Testwoche waren das pro Testfahrer
praktisch zwei Arbeitstage, die dazu noch den Testetat mit
Firmenfahrzeuge und Benzin auf Firmenkosten belasteten. So wurde in
München ermittelt, dass man z.B. günstiger die Test-Crew zusammen in
einen Billigflieger nach Barcelona setzen kann, von wo sie schon wenige
Stunden nach dem Abflug im Testwagen sitzen können. Allerdings ist das
Testzentrum bei Barcelona inzwischen schon sehr überlaufen und man
trifft dort auch z.B. auf LKW-Testwagen. - Gesamt-kostenmäßig würde sich also
für BMW in Spanien günstiger testen lassen als in der Eifel.
Abgesehen
davon verfügt man über ein eigenes Testcenter in Südfrankreich, das
auch noch stärker genutzt werden könnte. Hinzu kommt, dass in letzter
Zeit das Testgelände in Nardo (Süd-Italien) immer interessanter
geworden ist, als dort inzwischen auch - neben einer optimalen
Schnellfahrstrecke - auch ein neuer 6,2 km langer Handlingkurs genutzt
werden kann, von dem einige Kurvenpassagen der Nürburgring-Nordschleife
nachempfunden sind. Natürlich gibt es dort nicht das gewaltige Bergauf-
und -Ab, wie man es am Nürburgring vorfindet, aber seit einigen Monaten
kann man in Nardo den testenden Firmen ein "Bonbon" bieten:
Aus
der Mercedes-Crew kam der Vorschlag, doch den Handlingkurs von Testtag
zu Testtag wechselnd einmal rechts, einmal links herum zu fahren. Was
erst fast ein wenig lächerlich schien, hat dann die Leitung in Nardo
tatsächlich umgesetzt. Auch mit der jeweils wechselnden Beschilderung
und den notwendigen Hinweisen auf Kurven usw. - Alle Testmannschaften
aller Firmen sind begeistert. Dieser Wechseln von Rechts- zu Linksherum
(und umgekehrt) fordert natürlich besonders die Mess-Ingenieure, aber
bei richtiger Asuwertung der Messergebnisse kommt man zu hervorragenden
Ergebnissen in Sachen Fahrwerkabstimmung. - Besser noch, als es bisher
am Nürburgring der Fall war. - Man muss sich von vorhandenen
Vorurteilen frei machen.
Aber
es ist z.B. auch von Vorteil in
Nardo, dass man dort praktisch das ganze Jahr testen kann, weil die
Wetterbedingungen entsprechend günstig sind, während man am Nürburgring
bestenfalls auf 15 - 16 Testwochen kommt, von denen dann aber auch
nicht immer bei allen ideale Testbedingungen herrschen. - Aber es gibt
Leute,
die den Nürburgring als "Ganzjahres-Destination" bezeichnen. Auch wenn
dieser Begriff immer wieder wiederholt wird, wird aus dem Nürburgring
in der Realität keine Ganzjahres-Destination. Von denen, die solche
Feststellung treffen, hat z.B. noch niemand mit den Wetterbeobachtern auf der
Wetterstation in Barweiler
gesprochen. - Warum eigentlich nicht?
BMW
hat inzwischen auch beim in Nürburg vorhandenen Testcenter die Weichen
gestellt: Es wird von München aus geleitet; vor Ort sind nur noch eine
Sekretärin und ein Techniker tätig. - Diese BMW-Destination kann man
jederzeit schließen. Aber auch die anderen Firmen können sich schnell
einer veränderten Ausgangsposition am Nürburgring anpassen. Die meisten
der testenden Firmen sind in angemieteten Räumen (Hallen) tätig, wo man
sich
dann relativ kurzfristig aus den Mietverträgen lösen könnte. Die
Vermieter sind oft Einheimische, die dann genauso um ihre Existenz
kämpfen müssten wie die Vermieter von Zimmern im Bereich um den
Nürburgring. Deutlicher formuliert: Diese Leute wären dann schnell am
Ende, einfach pleite. - So kann das derzeitige Verhalten "der Neuen" am
Ring eine
Kettenreaktion auslösen, die für die Region in die Katasrophe führt.
Die
Stuttgarter haben zwar inzwischen die früher angemieteten Hallen
gekauft und es liegen auch Pläne für einen weiteren Ausbau vor. Die
wurden allerdings schon vor Wochen - als sich noch eine "nur moderate"
Preiserhöhung abzeichnete - "auf Eis gelegt". - Vorsichtshalber.
Bei Porsche ist
auch klar, dass man auf den Nürburgring nicht angewiesen ist. Die Pläne
sahen schon vor diesem Gespräch vor, dass man die Aktivitäten in der
Eifel stark zurück fährt und sich mehr in Richtung Nardo (s.o.) orientiert. - Am Nürburgring hat man natürlich von Allem keine
Ahnung. - Träumt man einen Traum? - Oder versucht man Politiker-Träume nun
in die Realität umzusetzen?
In München hat man inzwischen auch - seit den 70ern - so
viel Daten über den Nürburgring gesammelt, dass man alle wesentlichen
Belastungen die beim Fahren auf der Nordschleife für ein Automobil
entstehen auf den entsprechenden Rüttel- und Schüttelmaschinen (um mich
verständlich auszudrücken) nachstellen kann. Niemand muss deswegen die
Nordschleife umrunden. Was auch die Risiken für Fahrer und - Kosten
minmiert. - Man muss nicht mehr zum Nürburgring wenn man einem Fahrwerk das Prädikat "nürburgringerprobt" mitgeben will.
Um es abgekürzt darzustellen, was ich in diesem Falle
natürlich nur als meine Meinung deklarieren kann: Wenn die Nürburgring
Automotive GmbH ihre Vorstellung von einer anderen Art der Umsetzung
und Abwicklung des Testbetriebs der Industrie durchsetzen will, wird
nicht nur - bei einer entsprechenden Reaktion der Industrie - die
Nordschleife direkt betroffen sein, sondern auch das gesamte Umfeld mit
Hotellerie und den Ansiedlungen im Industriegebiet Meuspath. - Man wird
das u.a. am Ende des Jahres 2011 auch sehr gut bei der Gewerbesteuer
feststellen können.
Was
sich in diesen Tagen am Nürburgring auf der
Verhandlungsebene abspielt, ist eigentlich der Anfang vom Ende. - Man
sollte den Herren Richter und Lindner keinen Vorwurf machen. Sie haben
keine Ahnung. Der Vorwurf ist der Politik zu machen, die scheinbar
ungeprüft
jeden Bewerber akzeptierte, der (auf dem Papier) ihren Vorstellungen
entsprach. Wobei ich gerade in diesen Tagen erfuhr, dass z.B. Kai
Richter in keiner Weise vorher überprüft wurde. Mir wurde das von
Leuten erzählt, die das "geheime Gutachten" des Landesrechnungshofes
gelesen haben, in dem in der Hauptsache über die Feststellungen zur
Person des Herrn Kai Richter berichtet wird. Die Erkenntnisse werden
als "geheim" bezeichnet, weil sonst die Privatsphäre des Herrn Richter
beschädigt werden könnte, weil er auf einen Datenschutz verweisen
könnte, durch den er sich geschützt fühlen kann. Da die Leute, von denen
mein Wissen stammt, nicht im Besitz der "geheimen" Unterlagen sind,
sondern nur deren Inhalt kennen, konnten sie mir auch berichten.
Ich
habe
bereits vor Wochen deutlich gemacht, dass sich nach meiner Einschätzung
alle
"Besitzer" dieses Gutachtens zu Mitwissern von eventuellen nicht zu
tolerierenden Übergriffen machen, die zu einer Schädigung von
Steuerzahlern und Wählern führen. Mitwisser sind aber auch Mittäter.
Wenn in irgendeiner Form Straftaten begangen wurden, sind sie auch als
Mittäter zur Verantwortung zu ziehen. - Die Staatsanwaltschaft sollte
das einmal auf die rechtliche Grundlage hin überprüfen. - Ich habe -
wie gesagt - meine Informationen zum
Inhalt dieses Gutachtens von Leuten, die nicht im Besitz des
"Geheimberichts" sind und darum mir gegenüber auch frei berichten
konnten. Ich mache darum auch auf diese widersinnige und abstrakte
Situation aufmerksam. Es geht nicht an, dass z.B. ein Gesetzesbruch in
Kauf genommen wird, um an die Basis für Informationen bei mir, einem
Journalisten zu kommen, indem man mich von Richtern und Staatsanwälten
zu einem "Geheimnisverräter" abstempelt und dabei gegen bestehende
Gesetze verstößt, aber z.B: im Falle Richter.... - Im Zusammenhang mit "meinem Fall" wird der Justizminster dann
auch noch zum Lügner. (Notlüge?) Aber der übersteht dann auch den
Misstrauenantrag in einem
bedeutend schwerer wiegenden Fall. - Ein tolles Land in dem wir leben!
-
Ich habe z.B. versucht an Details zu kommen, die einem rechtmäßig
verurteilten Verbrecher zuzuordnen sind: Aus Datenschutzgründen (!)
sind dann alle wichtigen (und aussagekrägtigen) Stellen geschwärzt. -
Es ist so: Verbrecher werden bei uns geschützt - und können sich darum
auch, wenn noch nicht aufgefallen, recht sicher fühlen.
Da
ist es so auch möglich, dass ein Team von Leuten, die von sich
behaupten können unter politischem Schutz zu stehen, sich durch
Gesetze und Verordnungen geschützt sehen (die einmal anders gedacht
waren) dann auch - nur als Beispiel - unbesorgt Summen für die Nutzung der
Nürburgring-Nordschleife fordern, die - wie ich gerade vor Minuten
erfuhr - sich so anhören:
Wenn nur eine Kalenderwoche von einer
Firma vorgebucht ist, so kostet das dann pro Fahrzeug 12.000 Euro pro
Kalenderwoche. Ein nachträglich gebuchter Pkw dazu eingesetzt,
kostet 4.000 Euro.
Nutzt man alle Möglichkeiten und bucht
maximal 16 Wochen, dann wird für jedes teilnehmende Automobil 5.660
Euro berechnet, jeder nachträglich gebuchte Testwagen kostet 2.000 Euro.
Nur
um die Übersicht zu behalten: Nehmen wir mal an, das Mercedes jetzt, im
Jahre 2010 für das Jahr 2011 alle möglichen 16 Wochen bucht und sich mit jeweils 15
Fahrzeugen anmeldet, dann zahlen die übers Jahr 1.358.400 Euro +
Mehrwertsteuer, +,+,+,+, - also zahlt das dann später alles der Käufer,
weil es ja in die Kalkulation eingehen muss. Und was können Lindner und
Richter dafür, wenn die so viele neue Modelle entwickeln. Jörg Lindner
genügte doch auch ein Fondsmodell über viele Jahre, um noch mehr Jahre
Spaß mit unzufriedenen (vorher vertrauensseligen) Käufern oder Beteiligten und deren Geld zu haben. Und hatte
niemals eine Rückrufaktion. - Also weiß der doch wie's geht. - Ich
meine, den Leuten das Geld aus der Tasche holen. Natürlich alles im Rahmen von Recht und Gesetz. - Toller Kaufmann!
Gestern,
am 18. November war - wie oben schon angekündigt - Herr Jörg Lindner
bei den Verhandlungen dann auch persönlich zugegen. Herr Lange war
durch
einen Herrn Gerber ersetzt, der wohl nach dem 31. Dezember 2010 als
Nachfolger des Herrn Lange proklamiert werden soll. Herr Lindner konnte
sich nicht an den Gesprächsinhalt erinnern, in dem von "moderater
Preiserhöhung" die Rede war und blieb bei seinen neuen
Preisvorstellungen. Auf der Industrieseite fühlt sich niemand "für den
Zirkus da
oben" verantwortlich und ist nicht bereit für eine
Fehlplanung der Landesregierung (die Nürburgring GmbH ist eine
landeseigene Firma) in die
Tasche zu greifen. - Die Fronten scheinen verhärtet.
Leider
weiß ich zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht exakt, wie das Alles enden
wird. Irgendwann wird jemand rufen: "Ring frei zu nächsten Runde!" -
Und alle Beteiligten werden aus Gründen der Diskretion nichts sagen.
Weil auch jeder an sich denkt. Alle Management-Positionen im "Industriepool" würden jz.B. überflüssig.
Aber
in jedem Fall sind wir alle -
als Steuerzahler und Autokäufer - betroffen. - Natürlich werde ich
nach Abschluss der weiter notwendigen Recherchen berichten. (Obwohl
auch schon dieses Mal von "vertraulichen Gesprächen" gesprochen wurde)
Kai
Richter hat doch gezeigt, wie man - sozusagen "ohne Alles" - in kurzer Zeit
Millionen
machen kann. Das Rezept (bei dessen Beachtung man straffrei bleibt!) ist in dem 28seitigen geheimen Gutachten des
Landesrechnungshofes nachzulesen. (Aber nur dann, wenn Sie es für
sich behalten.) - Die "Besitzer" dieses Gutachtens achten streng
darauf, dass es nicht in unrechte Hände (z.B. in die von Wilhelm Hahne)
kommt. In dem Gutachten soll übrigens auch zu lesen sein, dass Kai
Richter eigentlich niemals richtig überprüft wurde, ob er als Partner
zur Abwicklung großer Geschäfte
für die Landesregierung von Rheinland-Pfalz qualifiziert war. - Die
Landesregierung, d.h. deren entscheidende Mitglieder, waren
offensichtlich davon überzeugt, dass alle Menchen
auf der Welt mindestens zu gut sein würden, wie sie selbst. - Pech
gehabt: Kai Richter ist besser. (Über eine andere Möglichkeit habe ich bereits vorne - im "Guten Tag" nachgedacht.) -
Ich habe dann heute noch mal - sozusagen zur Sicherheit - in der
Schweiz nachgehört und... - Aber nein, ich lasse das jetzt weg. - Lassen Sie mich anders enden:
Ganz
oben habe ich mit Joachim Ringelnatz begonnen,darum möchte ich
dann auch mit einem Zitat aus einem seiner vielen - alle lesenswerten -
Gedichte diese für uns alle schier unglaubliche Geschichte abschließen:
"Nun meinetwegen schlagt euch tot.Und wen's unschuldig leiden macht,Der füge sich mit dem Bedacht:Nach Kalt grüßt kühl das Morgenrot."
MK/Wilhelm Hahne