10-11-19/07
- Bisher
wurde die Tiefgarage nicht gut genutzt. Da standen zwar täglich
irgendwelche Automobile herum, an deren Kennzeichen z.T. aber schon
auszumachen war, dass sie Mitarbeitern der privaten
Betreibergesellschaft zuzuordnen waren. Nach dem letzten Winter war die
Tiefgarage lange dicht. Da war zumindest eins der großen Tore dicht
verschlossen. Vor dem Tor produzierte man Warmluft (nicht billig!), die
wohl für einen Trocknungsvorgang benötigt wurde, weil die in die
Tiefgarage geblasen wurde. Wenn man sich für den Fall interessierte,
konnte man folgendes feststellen:
Es war praktisch (fast)
Winter, als die erste Sprinkleranlage in der Tiefgarage montiert wurde.
Unter den Monteuren waren Leute, die aufgrund ihrer Erfahrung der
Meinung waren, dass man die Anlage so, wie sie dann verbaut wurde,
eigentlich in dieser Garage nicht einbauen dürfe. Sie würde im Winter
einfrieren. - Der Bauleiter wusste es besser. Ihm war jedenfalls ein
Gutachten bekannt - so wurde mir erzählt - nach der auch im Winter die
Temperaturen nicht unter 2 - 3 Grad Celsius Plus absinken würden. -
Also: "An die Arbeit Männer!"
Die Arbeiten wurden abgeschlossen
und der Winter hielt Einzug. Damit auch die Kälte. In die Tiefgarage.
Die hat nämlich nicht nur zwei um 40 Quadratmeter große Tor-Öffnungen,
sondern auch noch Belüftungen der Räume, um sie - trotz ständigem
Befahren mit Automobilen - giftfrei zu halten, die Menschen mit
frischer Atemluft zu versorgen.
Und so kam's wie's kommen
musste: Die frisch verbaute Sprinkleranlage fror ein, Leitungen
platzten, die Tiefgarage stand unter Wasser und konnte nicht mehr
genutzt werden.
Am 20. Januar 2010 konnte man z.B. in einem Forum lesen:
"Die
Tiefgarage ist auch klasse. Selbst im 1. OG steht der Boden zur Zeit
vollständig unter Wasser. Angeblich gibt es Probleme mit der
Sprinkleranlage, die durch den Eifel-Winter etwas inkontinent wurde.
Vielleicht könnte man hier den Ring°Surfer installieren."
So
war es tatsächlich. Die Nürburgring-Geschäftsführung hat allerdings den
Vorschlag oben nicht aufgegriffen, denn ein Surf-Angebot gibt es immer
noch nicht. - Es gibt übrigens auch noch nicht eine Gesamt-Bauabnahme
für die Neubauten. Zunächst muss man wohl erst einmal alles auf
Vordermann bringen.
Dazu gehört auch die Sprinkleranlage. Es
handelt sich dabei um Wasseraustrittsdüsen, die durch ein
Leitungssystem miteinander verbunden sind. So ein moderner
Sprinklerkopf ist mit Glas, wiel bei einer Glasampulle
verschlossen, die eine Spezialflüssigkeit enthält, aber noch Platz für
eine kleine Luftblase lässt. In so einer Tiefgarage gibt es viele
solcher Sprinklerköpfe. Innerhalb des Rohrsystems, mit dem sie
untereinader verbunden sind, ist ein relativ hoher Wasserdruck
vorhanden. Feuer erzeugt nun einmal Wärme. Wird also eine solche
"Wärme" (Hitze) für einen Sprinklerkopf spürbar, erwärmt sich die
Spezialflüssigkeit in den "Ampullen", dehnt sich aus, lässt das Glas
platzen und öffnet damit die Düsen. Und Wasser strömt aus, löscht im
Idealfall das Feuer.
So war das bisher auch in der Tiefgarage am
Nürburgring. Nur dass dort nicht die Wärme, sondern das gefrierende
Wasser dafür sorgte, dass wirklich kein Feuer ausbrechen konnte. -
Da
musste also eine so genannte Trockenanlage her. Und die wird - nach der
zunächst vorgenommenen Reparatur der ersten Anlage - nun gerade aktuell
verbaut. Das bedeutet aber, dass das alte System praktisch
herausgerissen werden muss (man kann es natürlich auch "vergessen") und
dass jetzt ein Rohrsystem zum Einsatz kommt, bei dem im System ein
deutliches Gefälle dafür sorgt, dass - wenn einmal Wasser im Rohrsystem
steht - das an der tiefsten Stelle entnommen werden kann. Damit nichts
kaputtfrieren kann. Denn im Normalfall ist das System mit Druckluft
gefüllt. Die jetzt verbaute Anlage ist praktisch eine Kombination aus
Brandmelde- und Sprinkleranlage. Sie verhindert ein Löschen durch
ungewollte Beschädigung eines Sprinklers. Damit Löschwasser austreten
kann, muss zusätzlich die Brandmeldanlage ansprechen.
Das kostet
natürlich ein paar Euro. Wenn man an den in diesem Falle schon
getriebenen Aufwand denkt, kann einem schon schlecht werden. -
Aber immerhin - und wie oft haben wir das schon in Verbindung mit "Nürburgring 2009" gehört? - gab es ein Gutachten.
Die
Feuerwehr in Nürburg interessiert das eigentlich alles nicht so
sehr. - Sie wartet lieber auf den nächsten Einsatz im "Brauhaus". -
Kostenlos versteht sich. - Denn ihre Einsätze waren z.T. nicht nur
umsonst (=zwecklos), sondern auch kostenlos.
Was leider nicht für die Fehlplanung einer Sprinkleranlage gilt.
MK/Wilhelm Hahne