Was so geheim ist, dass es noch nicht einmal in dieser Form bei „WikiLeaks“ zu lesen ist. Auch bei der Redaktion der "Rhein-Zeitung" hat man die Zusammenhänge noch nicht begriffen. Jedenfalls wohl nicht bis zum 1. Dezember 2010.

Die „Rhein-Zeitung“ ist am 1. Dezember 2010 ein wenig anderer Meinung und stellt fest: „WikiLeaks nennt vertrauliche Details zum Eifel-Standort“ und titelt ihre Geschichte: „A-Bomben: 20 lagern in Büchel“. - Als wenn das für die Eifel-Bewohner etwas Neues wäre. Schließlich lagern die schon – wie auch die „Rhein-Zeitung“ richtig schreibt - „seit dem Kalten Krieg in Büchel. In Büchel gibt es einen Flugplatz der Bundeswehr. Büchel ist also ein Bundeswehrstandort. Das ist alles kein Geheimnis. Aber es gibt auch einen Grund dafür, warum die 20 Atomsprengköpfe ausgerechnet von den Amerikanern in Büchel/Eifel gelagert werden. Westerwelle hatte übrigens in 2009 Recht, wenn er in der Lagerung von Nuklearwaffen in Deutschland als Abschreckung für den Iran keinen Sinn sieht, weil sie den Iran von hier gar nicht erreichen können. Aber unsere amerikanischen Freunde wissen schon was sie tun – und was sie sagen. - Was sie schreiben, ist dann schon mal eine andere Sache, wie man – WikiLeaks sei Dank – inzwischen weiß. - Motor-KRITIK notiert hier mal, was nirgendwo steht, aber doch mal gesagt, niedergeschrieben und damit erklärt werden sollte: 

Alte Technik macht keinen „Ersatz“ möglich

10-12-03/01Es gab immer wieder begründete Proteste gegen die Atomwaffenlagerung in Büchel. Meist wird ein solcher Protest um Ostern besonders deutlich. Dann wird auch gerne – von „der anderen Seite“ - davon gesprochen, dass von diesem Standort um 2.000 Menschen hier in der Eifel direkt oder indirekt leben. - Man kennt eine solche Argumentation ja auch in Verbindung mit dem Projekt „Nürburgring 2009“, das dann z.B. zu einem „Ganzjahresobjekt“ hochstilisiert wird..

Versucht man zu ergründen, warum hier in der Eifel von den USA Atomsprengköpfe gelagert werden und die Bundeswehr hier einen Flughafen mit „Tornado“-Jagdbombern betreibt, so stößt man auf seltsame Zusammenhänge und Abhängigkeiten. Denn das Eine wäre nicht ohne das Andere möglich.

In Büchel ist das „JaboG 33“ (Jagdbombergeschwader 33) stationiert. Geflogen wird hier mit einem Flugzeugtyp, der anderswo – da eigentlich „veraltet“ - längst außer Dienst gestellt wurde. In den Jahren 1973 bis 1999 wurden davon weltweit 997 Stück insgesamt gebaut. Die Bundeswehr hat davon nicht nur eine bestimmte Stückzahl übernommen, sondern vom ersten Unfall mit einem Prototypen im Jahre 1980 (2 Tote) bis heute insgesamt 45 Maschinen verloren.

Natürlich wurden die heute immer noch in Büchel eingesetzten Tornado immer wieder technisch aktualisiert. Aber eigentlich... - Befehl ist eben Befehl!

Richtig ist auch, dass die US-Streitkräfte in Büchel Atomsprengköpfe von ungeheurer Sprengkraft gelagert haben. Das soll nach Vorstellung unserer amerikanischen Freunde so bleiben, die damit einen gewissen Druck auf andere „böse Nationen“ aufrecht erhalten wollen. Zum Beispiel den Iran. (Bitte nicht lachen.) Denn die Amerikaner sind grundsätzlich ein friedfertiges Volks. Wie viele Beispiele beweisen. Man führt ungerne Kriege, aber hilft verbündeten Nationen gerne, wenn man damit auch die Sicherung eigener Interessen verbinden kann.

So möchte man auch den deutschen Verbündeten mit der Lagerung von Nuklearsprengköpfen – so nennt man diese Vernichtungswaffen auch – in Büchel helfen. Dazu benötigt man aber auch die Hilfe der Bundeswehr. Die muss nämlich an dieser Stelle auch weiterhin die – eigentlich – überalterten Tornado-Jagdbomber bereit stellen. Denn: ohne diese alten Jagdbomber wären die Atomsprengköpfe ohne Wert. - ??? -

Die an den Sprengköpfen vorhandenen Aufhängungsvorrichtungen sind nur mit denen der Tornado kompatibel. Ohne die guten alten Tornado wären die Atomsprengköpfe nur Lagerware. - Eine Ware ohne Wert. Wertvoll werden sie erst durch die guten alten (überalterten?) Tornado-Jagdbomber.

Es sei denn, man möchte die Eifel zerstören.

Und darum wird die Bundeswehr weiterhin Tornados in Büchel stationiert halten, sich um deren Pflege, Wartung und evtl. Modernisierung bemühen. Das kostet zwar den deutschen Steuerzahler... - Aber man sollte unseren „Befreiern“ schon dankbar sein, damit so unsere US-Freunde weiterhin mit einem Atombombenschlag drohen können. - Wem eigentlich?

Darum kann man auch mit einer gewissen Bestimmtheit für das Jahr 2011, dem Jahr der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, am Bundeswehrstandort Büchel einen Oster-Protestmarsch vorhersagen. Jedenfalls mit größerer Wahrscheinlichkeit, als die Nürburgring GmbH für Ostern 2010 - zufällig am 1. April vorhersagte: „Am Osterwochenende vom 2. bis 5. April ist die Grüne Hölle fest in der Hand der Biker.“

Aber das ist dann schon wieder eine andere Geschichte. Zwar auch nicht lustig, aber auch nicht direkt so gefährlich, wie 20 in Büchel/Eifel lagernde Atomsprengköpfe.
MK/Wilhelm Hahne

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