10-12-03/01
- Es
gab immer wieder begründete Proteste gegen die Atomwaffenlagerung in
Büchel. Meist wird ein solcher Protest um Ostern besonders deutlich.
Dann wird auch gerne – von „der anderen Seite“ - davon gesprochen, dass
von diesem Standort um 2.000 Menschen hier in der Eifel direkt oder
indirekt leben. - Man kennt eine solche Argumentation ja auch in
Verbindung mit dem Projekt „Nürburgring 2009“, das dann z.B. zu einem
„Ganzjahresobjekt“ hochstilisiert wird..
Versucht man zu
ergründen, warum hier in der Eifel von den USA Atomsprengköpfe gelagert
werden und die Bundeswehr hier einen Flughafen mit
„Tornado“-Jagdbombern betreibt, so stößt man auf seltsame Zusammenhänge
und Abhängigkeiten. Denn das Eine wäre nicht ohne das Andere möglich.
In
Büchel ist das „JaboG 33“ (Jagdbombergeschwader 33) stationiert.
Geflogen wird hier mit einem Flugzeugtyp, der anderswo – da eigentlich
„veraltet“ - längst außer Dienst gestellt wurde. In den Jahren 1973 bis
1999 wurden davon weltweit 997 Stück insgesamt gebaut. Die Bundeswehr
hat davon nicht nur eine bestimmte Stückzahl übernommen, sondern vom
ersten Unfall mit einem Prototypen im Jahre 1980 (2 Tote) bis heute
insgesamt 45 Maschinen verloren.
Natürlich wurden die heute
immer noch in Büchel eingesetzten Tornado immer wieder technisch
aktualisiert. Aber eigentlich... - Befehl ist eben Befehl!
Richtig
ist auch, dass die US-Streitkräfte in Büchel Atomsprengköpfe von
ungeheurer Sprengkraft gelagert haben. Das soll nach Vorstellung
unserer amerikanischen Freunde so bleiben, die damit einen gewissen
Druck auf andere „böse Nationen“ aufrecht erhalten wollen. Zum Beispiel
den Iran. (Bitte nicht lachen.) Denn die Amerikaner sind grundsätzlich
ein friedfertiges Volks. Wie viele Beispiele beweisen. Man führt
ungerne Kriege, aber hilft verbündeten Nationen gerne, wenn man damit
auch die Sicherung eigener Interessen verbinden kann.
So möchte
man auch den deutschen Verbündeten mit der Lagerung von
Nuklearsprengköpfen – so nennt man diese Vernichtungswaffen auch – in
Büchel helfen. Dazu benötigt man aber auch die Hilfe der Bundeswehr.
Die muss nämlich an dieser Stelle auch weiterhin die – eigentlich –
überalterten Tornado-Jagdbomber bereit stellen. Denn: ohne diese alten
Jagdbomber wären die Atomsprengköpfe ohne Wert. - ??? -
Die an
den Sprengköpfen vorhandenen Aufhängungsvorrichtungen sind nur mit
denen der Tornado kompatibel. Ohne die guten alten Tornado wären die
Atomsprengköpfe nur Lagerware. - Eine Ware ohne Wert. Wertvoll werden
sie erst durch die guten alten (überalterten?) Tornado-Jagdbomber.
Es sei denn, man möchte die Eifel zerstören.
Und
darum wird die Bundeswehr weiterhin Tornados in Büchel stationiert
halten, sich um deren Pflege, Wartung und evtl. Modernisierung bemühen.
Das kostet zwar den deutschen Steuerzahler... - Aber man sollte unseren
„Befreiern“ schon dankbar sein, damit so unsere US-Freunde weiterhin
mit einem Atombombenschlag drohen können. - Wem eigentlich?
Darum
kann man auch mit einer gewissen Bestimmtheit für das Jahr 2011, dem
Jahr der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, am Bundeswehrstandort
Büchel einen Oster-Protestmarsch vorhersagen. Jedenfalls mit größerer
Wahrscheinlichkeit, als die Nürburgring GmbH für Ostern 2010 - zufällig
am 1. April vorhersagte: „Am Osterwochenende vom 2. bis 5. April ist
die Grüne Hölle fest in der Hand der Biker.“
Aber das ist dann
schon wieder eine andere Geschichte. Zwar auch nicht lustig, aber auch
nicht direkt so gefährlich, wie 20 in Büchel/Eifel lagernde
Atomsprengköpfe.
MK/Wilhelm Hahne