"Soll reife Jugend weise, überlegen,
Maßvoll, gelehrt und unpolitisch sein??
Darf sie verdreht und zukunftsblind verwegen
Vergnügen saufen?? - Ja! und so auch: Nein!
Ich weiß darüber keine Regel,
Weiß nur, wie stets das Schicksal das entschied.
Doch zwischen freiem Bursch und blödem Flegel
Sieht nur ein Schwachkopf keinen Unterschied."
(Joachim Ringelnatz)
Kai
Richter, seine Frau Sandra und zwei Töchter der Familie haben je eine
Einstweilige Verfügung u.a. gegen mich erwirkt, die kurz vor den
Feiertagen des letzten Jahres per Gerichtsvollzieher zugestellt wurden
und Eigenheiten aufweisen
Die
Übergabe der EV's bei mir entwickelte sich freundlich. Meine Frau
hatte nach dem Klingeln die Haustür geöffnet, führte eine Dame zu mir
ins Zimmer, die sich als Gerichtsvollzieherin vorstellte. Meine Frage:
"Was habe ich verbrochen?" - Ihre Antwort:"Sie haben nichts
verbrochen." - Die Dame hatte nur den Auftrag, mir drei Einstweilige
Verfügungen auszuhändigen. Das hat sie getan. Da muss man dann nichts
unterschreiben. Sie wird dem zuständigen Gericht (Landgericht, Köln)
die entsprechende Vollzugsmeldung machen. - Überrascht hat mich dann,
dass die Dame mich in diesem Jahr - also 2011 - noch mal angerufen hat,
um sich nach bestimmten Details der EV's zu erkundigen. Ich habe ihr
Auskunft erteilt. Sie war zufrieden. Ich habe nachdenklich den Hörer
weggelegt. Und dann den Chef der "Eifel-Zeitung", Herrn Peter Doeppes,
angerufen, der die gleichen EV's erhalten hatte, weil er die
Darstellungen - die sich (wie ich immer noch dachte) an von mir
gesammelten Fakten orientierte - von mir in seiner Zeitung verbreitet
hatte: "Haben Sie noch mal etwas von Ihrem Gerichtsvollzieher gehört?"
- Denn in Daun ist natürlich ein anderer Gerichtsvollzieher dienstlich
unterwegs als in Daun. - Ja, der wäre gerade gestern (also an dem Tag,
an dem "mein" Gerichtsvollzieher mich anrief) wieder dagewesen, um ihm
zwei der drei schon zugestellten EV's noch mal auszuhändigen.
Erklärung: Es habe ein Formfehler vorgelegen. - Dieser
Gerichtsvollzieher zeigte sich dann auf eine entsprechende Nachfrage
schon verwundert, dass die Einstweiligen Verfügungen, ausgestellt vom
Landgericht Köln, schon relativ "nackt" gewesen seien. Eigentlich sei
nämlich - unter normalen Umständen (oder sollte so sein) - wie wir
erfahren konnten, der
Antrag der Gegenseite mit der entsprechenden Argumentation beigefügt.
Aber bei den uns ausgehändigten Einstweiligen Verfügungen fehlt das
alles. - Nur Zahlungsaufforderungen sind inzwischen eingegangen. Es ist
sofort und ohne weitere Nachfrage zu zahlen. Sonst kann gepfändet
werden. - Wo leben wir eigentlich? - Seit wann müssen Urteile
hingenommen werden, die von den Betroffenen praktisch hilflos
hingenommen werden müssen, weil sie nicht nachvollzogen werden können.
- Haben Richter Recht gesprochen? - Wurden Richter mit welchen
Erklärungen getäuscht? - Welche Gründe liegen den
Urteilen zugrunde, die mir verbieten, dies und das zu schreiben? - Ich weiß es nicht! - Und keiner hat darüber mit
mir bis zum Freitag, dem 14. Januar 2011 gesprochen! - Liegt das an den
Feier- und Brückentagen? - Gibt es Gerichtsferien? Haben Rechtsanwälte
Terminprobleme? - Meine
Vollmacht an meinen Anwalt (der auch der Anwalt der "Eifel-Zeitung"
ist) datiert vom 22.12.2010! - Er hat, wie ich hörte, am 28.12.2010
beim Landgericht Köln Akteneinsicht beantragt. - Ich habe noch
nicht gehört, dass die Akten eingegangen wären. Tatsächlich - so wird das von mir
empfunden - handelt es sich bei den mir überreichten
Einstweiligen Verfügungen bis heute um:
Urteile ohne Begründung!
11-01-16/01
- Solche Einstweiligen Verfügungen machen offensichtlich Eindruck. Auf
die meisten Leute, die solche EV's erreichen. Mich machen sie
nachdenklich. Denn: Was will man mit ihnen bezwecken? - Habe ich Fehler
gemacht? - Dann hätte der Antragsteller das auch in einem
persönlichen Gespräch mit mir klären können und ich hätte sofort einen
entsprechenden Kommentar in meine vorhandenen T'exte eingeschoben. Mit Datum-Angabe.
Natürlich
hat es vorher Abmahnungen gegeben. Aber daraus ging für mich nicht
hervor, dass ich etwas falsch gemacht hätte. Aber schon der Blick über
die von Kai Richter in anderen Fällen ausgeteilten Abmahnungen
und EV's geht eigentlich hervor, dass man stets bemüht ist, klare
Darstellungen zurück zu drängen und möglichst neue Informationen zu
verhindern. Kai Richter ist eben der Freund von
Freunden der Leuchtturmprojekte unseres Landes. - Gibt's jetzt vielleicht eine EV von
Kurt Beck? - Oder neue von Kai Richter?
Ich
habe - wie ich schon im Vorspann schrieb - über meinen Rechtsanwalt am
28. Dezember 2010 Akteneinsicht
verlangt. Bis heute habe ich noch nicht gehört, dass das Gericht
diesem - sicher verständlichen -Wunsch entsprochen hätte. Ich wüsste
schon gerne, was Kai Richter und seine Familie für Argumente haben.
Oder will man mich erst nach den Landtagswahlen 2011 aufklären?
Sie, die Kläger,
können meine Meinung hier vorab erfahren. Ich hätte ihnen das auch gerne
erklärt, wenn ich angesprochen worden wäre. Ich finde: EV's sind
irgendwie unpersönlich und eigentlich unnötig.
Eigentlich
hätte ich hier mit der EV der Kinder beginnen wollen. Aber da lässt mir
mein Anwalt
ausrichten, dass Kinder in Deutschland eben besonders schutzwürdig
sind. Nicht vor den Eltern, aber vor den bösen, bösen Journalisten
müssen die geschützt werden. Einfach so. Dabei hatte ich denen ihre
Rolle in meiner Geschichte garnicht zugedacht. Eigentlich wollte ich
nur den Vater von dem Gerücht entlasten, nach dem er einen eigenen
"Drehflügler" besitzt. Dass das nicht stimmte konnte ich auch beweisen.
Aber - meint die Familie Richter - ich durfte es nicht schreiben. -
Jedenfalls muss ich das so annehmen, denn was ich bisher nicht wusste:
Mein Anwalt hat der EV schon zugestimmt. In meinem Namen. Weil er auch
eine Vollmacht hat. Und weil es... - Strich drunter.
Dass
mir damit auch verboten wird, den Bau eines Pferdestalles zu
argumentieren, für den es unter normalen Umständen keine
"Baugenehmigung im Außenbereich" gibt, ist für mich auch
unverständlich. Wie sollte ich denn sonst mit meinen journalistischen
Einwänden gegenüber meinen Lesern glaubwürdig sein, wenn ich die Gründe
für den Bau eines solchen Pferdestalles unterschlage? - Dabei habe ich
in diesem Falle besonderen Wert auf die Nennung von Details gelegt,
weil ein offensichtlicher Sympathiesant des Kai Richter,
Verbandsbürgermeister Karl Häfner, Kelberg, von dessen Bauamt die
Genehmigung ausging, schon Anfang 2009 versucht hatte, mich - Wilhelm
Hahne - mit falschen Behauptungen (!) "schlecht aussehen zu lassen".
Verbandsbürgermeister
Häfner hatte in Berlin gegenüber dem Chef der "Eifel-Zeitung", Peter
Doeppes, die Warnung vor mir ausgesprochen, er möge mir gegenüber
vorsichtig sein, da ich Sachen behaupten würde, die jeder Realität
entbehren würden. Als Beispiel hatte er dann angeführt, dass ich z.B.
über einen Besuch beim Bauamt in Kelberg geschrieben hätte, während
seine Mitarbeiter mich niemals gesehen hätten.
Als ich das
hörte, habe ich das lächelnd hingenommen (also keine EV veranlasst), da
ich es inzwischen (fast) als normal betrachte, wenn Politiker lügen, um
persönliche Vorteile zu wahren oder zu erlangen. Ich habe nur der
"Eifel-Zeitung" gegenüber mit Fotos bewiesen, dass der Vorwurf des
Herrn Verbandsbürgermeisters jeder Grundlage entbehrte. - Und wir sind
zur Tagesordnung übergegangen.
Wirkte
vielleicht deshalb meine
Reaktion durch ein erklärendes Argument überzogen, weil ich
"damals" den Vorwurf des Herrn Verbandsbürgermeister nicht öffentlich
gemacht habe? - Ich weiß es nicht. - Und ich werde die tatsächlichen
Hintergründe auch nicht erfahren, weil mein Anwalt - wie ich schon
schrieb - bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben hat. Ich
habe es relativ spät erfahren. Die Kosten sind überwiesen. Der Fall ist
also erledigt, ohne dass ich je den Grund erfahren werde. - Es war ein
Urteil ohne Begründung.
Dabei
hatte ich mich - und
das habe ich nicht geschrieben - vorher noch mal vergewissert... - Aber
dazu komme ist später noch mal, wenn ich zur EV von Frau Sandra Richter
komme. D.h., ich kommer gleich dazu, nachdem ich hier noch einmal
sagen möchte, warum ich heute schon in Details auf die EV's eingehe:
Mir sind sie bis heute unverständlich, da richterlich in keiner Weise
erklärt, begründet. Auch nicht durch die Erklärungen der jeweiligen
Kläger, die ja dem Gericht als Basis gedient haben müssen. Es wäre doch
sicherlich ein Leichtes gewesen, sie der EV anzuheften. - Das wurde
nicht getan. - Warum? - Für mich gibt es da keinen Grund.
Außerdem
sagte mir in diesen Tagen ein Rechtsanwalt (nicht "meiner"!): "Herr
Hahne, sehen Sie doch den Verhandlungen gelassen entgegen. Als
Beklagter dürfen Sie vor Gericht auch das zu Ihrer Entlastung
vortragen, was Sie als Journalist niemals schreiben würden." - Ein
schöner Trost. - Wann soll das sein? - Und so schreibe ich hier schon
mal auf, was mich verwundert. Als Journalist für meine Leser und als
Beklagter und Verurteilter (!) für meine Kläger. Schließlich ergehen alle Gerichsurteile in
Deutschland "Im Namen des Volkes". Und das sollte dann auch
schnellstens erfahren, was in ihrem Namen geschieht. Damit die nicht so
lange auf Erklärungen warten müssen wie ich.
Kommen wir also zur
EV der Frau Sandra Richter, die ich deshalb in meiner Geschichte
erwähnt habe, weil sie als Unternehmerin in Sachen Projekt "Nürburgring
2009" tätig war. Nun habe ich festgestellt, dass es in Deutschland
viele Sandra Richter gibt und ich wollte nicht, dass sich eine "fremde"
Sandra Richter durch meine Geschichte belastet fühlt. Also habe ich dem
Vornamen, der auch in ihrer Firmenadresse vorkommt, zur exakten
Bestimmung noch ihren "Nickname" (die Nennung dieses Namens ist mir
durch EV verboten!) zugeordnet, denn er unterscheidet sich klar von dem
immer wieder genannten Vornamen. - So werden Verwechselungen
ausgeschlossen.
Bei WIKIPEDIA kann man u.a. zu "Nickname" lesen:
"Unter einem Benutzernamen (engl. User name) oder Nickname (engl. „Spitzname, Neckname“, oft kurz Nick) versteht man im heutigen deutschen Sprachgebrauch einen (meist kurzen) Namen, den ein Computernutzer in der Regel über längere Zeit im Internet oder auf LAN-Partys benutzt. ...Teils spiegelt das die Persönlichkeit oder Vorlieben des Benutzers, vielleicht möchte er sich so eine eigene Identität aufbauen. Auch taucht derselbe Nick oft mit kleinen Variationen auf (Fritz, Fritz_, Fr1tz …). Mit mehreren Nicknames bei verschiedenen Diensten kann jemand unterschiedliche Rollen ausdrücken."
Ich
hätte auch die Erklärung für den "Nickname" von Sandra Richter hinzu
schreiben können, was ich aber unterlassen habe, da mir das - für den
genannten Zweck - nicht notwendig erschien. (Unter uns: Die Dame
hat noch einen zweiten Vornamen.)
Verwundert bin ich auch
deshalb, weil ich ausdrücklich geschrieben habe, dass sie so - also mit
dem "Nickname" - von ihren Freunden genannt wird. Und das ist auch tatsächlich so.
Nachweisbar. Das kann auch kein Geheimnis sein, weil das von zig-Millionen
Internetbesnutzern nachgeschaut werden kann: Sandra Richter hat sich
schon lange mit ihrem "Nickname" (und Foto!) selbst ins Internet
gestellt. Dort haben sich auch mehr als 200 "Freunde" unter ihrem
"Nickname" zugeordnet. - Was ist daran geheim? - Nur weil ich das nicht
umfassend erklärt und sofort alles in einen Zusammenhang gebracht habe,
soll ich etwas Falsches getan haben? - Als Journalist, der versucht die
Öffentlichkeit mit dem Ergebnis guter Recherchen zu informieren, ohne
jeden kleinen Schritt dahin aufzuzeichnen. (Meine Geschichten sind ohnehin schon lang genug. - Finden Sie nicht?)
Ich bin wirklich
gespannt, wie Sandra Richter ihre EV gegen mich gegenüber dem Gericht
argumentiert hat. - Will man mir in einer EV (der
Kinder) vorwerfen "zuviel" argumentiert zu haben, während man mir
dann in einer anderen EV vorhalten will (Sandra Richter) "zu wenig"
Argumente für eine Erwähnung zu liefern?
Wobei
mir noch
einfällt, dass man über die "Nickname"-Internetseite der Sandra Richter
auch noch auf eine ihrer Töchter (auf einem Pferd sitzend) stößt. Das
Foto
habe ich auch nicht ins Internet gestellt. (Übrigens auch nicht die
Internetadresse.) - Und warum wird mir dann eine Argumentation für den
Bau des Pferdestalles verboten? - Weil Sandra Richter, die Mutter, auch
als Mitbesitzerin eines Pferdes (hier mir mit ihrem richtigen zweiten
Vornamen) eingetragen ist? - Ich bin wirklich auf die Urteilsbegründung
der Kölner Richter gespannt, bzw. auf die Argumentation von Frau
Richter. - Oder waren es die Anwälte, die es vielleicht "für taktisch
richtig" hielten, in dieser Situation...? - Schließlich hatte sich
früher auch schon der Ex-Geschäftsführer Dr. Kafitz mehrfach (!)
überlegt, mir gegenüber ein Hausverbot auszusprechen. - Damals wurde
ihm von Juristen abgeraten.
Besonders
eindrucksvoll wird in der EV von Kai Richter, dem Geschäftsführer von
Mediinvest, Düsseldorf (unter seiner Geschäftsadresse wurde geklagt)
argumentiert: Mir wird verboten, was ich so gar nicht geschrieben habe.
Kann es überhaupt strafbar sein, von einem Immobilien-Spezialisten zu
schreiben, dass er erfolgreich ein Haus verkauft hat? - Ich war
persönlich in Düsseldorf, habe selbst mit einer Bewohnerin des Hauses -
nach dem Verkauf im Sommer 2010 - gesprochen. - Will man mir vorwerfen,
nicht die genaue Adresse genannt zu haben? - Ich hätte sogar ein Foto
veröffentlichen können. Übrigens auch von der Adresse, unter der
Sandra Richter die EV veranlasste. Die aber nicht die Adresse ist... -
Natürlich kenne ich die auch.
Was sich bei mir breit macht, ist
Verständnislosigkeit. Vielleicht habe ich auch einfach zu wenig
Erfahrung mit Einstweiligen Verfügungen. - Aber ich werde nächste Woche
erst 78 Jahre alt. Da muss ich noch viel lernen.
Aufgrund dieser
neuen Erfahrung - und weil sich der eigentliche Sinn dieser EV's sich
mir nicht völlig erschließt - werde ich in dem Fall, in dem ich gerade
recherchiere, besonders vorsichtig sein und meine Leser schon ab heute in ganzer
Breite über meine Recherchen, die sich oftmals über Wochen und Monate
hinziehen, informieren. Aktuell gibt es folgende Ausgangssituation für
meine Recherche nach den Hintergünden für ein weiteres Gerücht, das ich
- irgendwann - bestätigen oder durch meine Argumentation auflösen
möchte (wie auch im Fall mit dem "Drehflügler"):
Kai
Richter ist für das
Projekt "Nürburgring 2009" von großer Bedeutung. Und das Projekt selbst
wird die wirtschaftliche Situation einer ganzen Region beeinflussen.
Was da passiert ist,
kann man wirklich nur als Skandal bezeichnen, hat sich längst zu einer
Affäre ausgeweitet. Wer die Medien verfolgt hat, wird das bestätigen.
Gerade weil offiziell die Unternehmer-Persönlichkeit Kai Richter in
Sachen Nürburgring mit einem Nebel überzogen wird, hat sich das
Interesse an Hintergründen zu seiner Person verstärkt. - Nicht nur im
Landtag in Mainz, wo oft und lange über ihn gesprochen, seine Funktion
diskutiert wurde. Ich möchte da - damit man mir nicht vorwerfen
kann - zu wenig umfassend informiert zu haben - aus Protokollen von
Landtagssitzungen zitieren (die mir natürlich vorliegen). - So sagte
z.B. Prof. Dr. Deubel, damals noch Aufsichtsratsvorsitzender der
Nürburgring GmbH und Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz am 5.
Februar 2009:
"Was Herrn
Richter von Mediinvest angeht, ist zu sagen, dass sich der Nürburgring
im Zeitraum von 2004 bis 2007 entsprechend der Vorgabe des
Aufsichtsrats - die Landesregierung hat das nie anders gesehen - bemüht
hat, private Partner für den Nürburgring zu akquirieren. Davon gibt es
eine ganze Menge. Als Großinvestor in dem Sinne, dass alle Projekte
verantwortet werden, die nicht unmittelbar vom Nürburgring erfolgen,
also Boulevard und Ähnliches, hat sich zum Schluss aus zwei Gründen
Mediinvest herauskristalisiert.
Wie ich schon
mehrfach erläutert habe, ist Mediinvest Projektentwickler und nicht nur
ein Finanzinvestor und hat von daher als Projektentwickler eine Menge
Erfahrung, Know-how und Ideen eingebracht. Dies hat auch dazu geführt -
dies ist gegenüber dem Wirtschaftsausschuss im Jahr 2006 am Nürburgring
erläutert worden -, dass sich gegenüber dem, was Ende 2007 als Projekt
gestartet ist, erhebliche Veränderungen ergeben haben, die dem Projekt
sehr gut getan haben.
So hat eine klare Entzerrung
zwischen denen stattgefunden, die eher geschäftiges Treiben haben
wollen - diese werden am Nürburgring untergebracht -, und denen, die
eher einen ruhigen Familienurlaub machen wollen. Diese werden nicht wie
ursprünglich geplant - ich sage aus heutiger Sicht wahrscheinlich auch
fälschlicherwiese - am Nürburgring, sondern in Drees in dem am
Baubeginn stehenden Feriendorf untergebracht werden. Dieses Konzept hat
inhaltlich sehr überzeugt. Das war zunächst einmal der Hauptgrund.
Der
zweite Grund war, dass Mediinvest für die Objektgesellschaft auch
private Partner mit eingebracht hat, die erhebliches Know-how zur
Verfügung haben, weil sie bereits ähnliche Objekte und Projekte an
anderer Stelle realisiert haben. Wie man bis heute sieht, sind wir bis
auf das Finanzierungsproblem im Herbst letzten Jahres mit dem privaten
Partner hervorragend gefahren."
Hier meldet sich dann ein Abgeordneter mit einer Zwischenfrage:
"Herr
Staatsminister, wurde einmal die Bonität der Firma Mediinvest
überprüft? Haben Sie jemals eine Bilanz der Mediinvest GmbH gesehen?
Ist Ihnen bekannt, dass das Eigenkapital der Mediinvest GmbH im
Jahr...."
Ich breche hier mal ab, zumal dieser Abgeordnete (FDP) dann auch
noch eine zweite Frage stellte, die vom Landtagspräsident Mertes (SPD) so abgeblockt wurde:
..."Sie können nicht zwei Fragen stellen. Sie dürfen nur eine Frage
stellen."
Nun, die Frage nach der Überprüfung der Bonität der Firma Mediinvest hat Prof. Dr. Deubel dann auch beantwortet:
"...gehen
Sie einmal davon aus, dass die Nürburgring GmbH selbstverständlich
keine Engagements bei Partnern eingeht, die nicht überprüft
worden sind. Es wäre auch fahrlässig, mit Partner zusammen zu arbeiten,
die nicht über eine ausreichende Bonität verfügen."
Dann hat er diese Aussagen ein wenig relativiert, mit Anmerkungen wie etwa:
"Sie
wissen sehr genau, dass Sie im mittelständischen Bereich sehr häufig
Gesellschaften antreffen mit einem sehr geringen Eigenkapital.
Selbstverständlich ist nicht das in der Gesellschaft nachgewiesene
Eigenkapital entscheidend, sondern entscheidend ist, welches Kapital
insgesamt eingebracht wird." ... usw., usw.
Dann gab es später noch eine Zusatzfrage des FDP-Abgeordneten an Prof. Dr. Deubel:
"...Es ist die Frage, wie Sie die Auskunft der Creditreform vom 2. Februar 2009 beurteilen, die die Kreditfrage (Anmerkung: im Fall Mediinvest, Düsseldorf) mit einem Höchstbetrag von XXX Euro
beantwortet."
- (Anmerkung: die Summe ist mir bekannt - weil sie auch im Landtagsprotokoll steht - und fünfstellig. In
einer weiteren Auskunft - die mir auch vorliegt - ist sie nur
vierstellig. Beide Auskünfte sind aus 2009.)
Und schon ruft ein SPRD-Ageordneter dazwischen:
"Eine Auskunft der Creditreform in Öffentlicher Sitzung!" -
Und Finanzminister und Aufsichtzsratsmitglied Prof. Dr. Deubel sagt:
"Ich bin etwas konsterniert..."
Ich
kenne also die Summe aus dem Sitzungsprotokoll des Landtages, ich kenne
auch entsprechende Anmerkungen zur Kreditfrage in diesem Fall aus späterer
Zeit. - Interessante Zahlen, die ich im Moment hier auch nicht nenne.
Aber die Zahlen sind nicht nur mir bekannt. Darum war es auch - nach
meiner Meinung - wichtig, das Gerücht von einem Richter-eigenen
"Drehflügler" aufzulösen. (s. EV) - Das zweite Gerücht, um dessen
Bestätigung oder Nicht-Realität ich mich derzeit bemühe ist: Richter
besitzt eine Yacht, deren Wert siebenstellig ist.
Mit den
Zitaten oben wollte ich klar machen, welche Bedeutung Kai
Richter für das Projekt Nürburgring hatte - und wie sehr die Bonität
seiner Firma interessierte und z.B. auch von Abgeordneten hinterfragt
wurde. Aber auch von anderen Steuerzahlern, mit deren Geld bei dem
Projekt "Nürburgring 2009" großzügig umgegangen wurde.
Herr Kai
Richter direkt zu fragen, erscheint sinnlos, da er Anfragen von mir in
der Vergangenheit auch nicht beantwortet hat. - Also kläre ich das
Gerücht auf meine, eine journalistische Weise ab. -
Ich darf
in diesem Zusammenhang noch einmal an den geplatzten Großkredit
erinnern, der das ganze Projekt "Nürburgring 2009" so in
Schwierigkeiten brachte, dass die Landesregierung in Mainz hilfreich
eingesprungen ist. - Was sonst? - Zu dieser Finanzierung hatte
Staatsminister Prof. Dr. Deubel in der 36. Sitzung des Haushalts- und
Finanzausschusses am 22. Januar 2009 in einer öffentlichen (!) Sitzung
erklärt:
"Die Namen der
beteiligten Bank könne er nennen, da das Geschäft abgeschlossen sei,
auch wenn er die Genehmigung der Bank zur Nennung nicht habe. Es
handele sich um eine große italienische Bank, die jährliche Gewinne in
einer Größenordnung von rund 5 Milliarden Euro mache. Sie sei
auch von der Finanzmarktkrise nicht betroffen, weil sie sich anders
ausgerichtet habe als viele andere internationalen Banken. Konkret
handele es sich um eine Tochtergesellschaft der Bank für Tirol und
Vorarlberg. Nach seinem Kenntnisstand befinde sich diese Bank im
Eigentum der Kirche. Mit dieser Bank seien seit längerem Gespräche
geführt worden, in der Zwischenzeit sei der Kredit unter Dach und Fach
gebracht worden, sodass es kein schwebendes Verfahren mehr betreffe.
Der Name dieser Bank laute Gruppo Intesa Sanpaolo."
Da
meine Leser sicherlich alle mitbekommen haben, mit welcher offiziellen
Begründung dieser Kredit dann geplatzt ist, verkneife ich mir hier jede
Anmerkung dazu (wie ich das oben auch schon getan habe!), bitte aber um Verständnis dafür, wenn ich mich jetzt
verstärkt um die Aufklärung um die Hintergründe des o.g. zweiten
Gerüchts bemühen werde. Das öffentliche Interesse daran wurde u.a. auch
durch den SWR-Film verstärkt, der nicht nur eine für die Handlung
bedeutende Hausdurchsuchung "unterschlug", sondern dessen Recherchen nach
dem Hintergrund des "Yacht-Gerüchts" auch zu keinem Erfolg führte.
Ist
es wirklich für einen Journalisten so schwer, eine sich selbst
gestellte Aufgabe zu lösen? - Ich werde das versuchen festzustellen.
Oder
muss man jetzt in Deutschland mit einer Beschneidung der Pressefreiheit
durch Einstweilige Verfügungen rechnen, die - wie ich oben darstellte -
evtl. dann Urteile ohne Begründung sind? - Wohl nicht - denn ich lese
gerade in einer großen Zeitungsanzeige ("Kölner Stadtanzeiger", vom 14.
Januar 2011), die u.a. vom
BDZW,
VDZ, und der
dju unterzeichnet ist:
"Pressefreiheit ist der Gradmesser der Freiheit". Man denkt dabei sicherlich an Deutschland. - Aber auch an Rheinland-Pfalz?
Womit diese Geschichte ihr (vorläufiges) Ende gefunden hat. - Ich werde meine Leser über den Fortgang informieren.
Und
der ist z.T. sehr lustig, weil mir z.B. bei meinen Recherchen nach
einer bestimmten Yacht dann ein Informant erzählte, wie Kai Richter
einen Hund "schussfest" gemacht hat. - Sie wundern sich? - Ich mich
auch. - Aber mein Gesprächspartner hatte Yacht mit Jagd - weil
phonetisch schon ähnlich - durcheinander gebracht.
MK/Wilhelm Hahne