"Dein Genie erwählt mit großem
Blicke aus Charakterlosem
Teile klug sich zu Organen.
Untertanen,
Die du streng wie innig meisterst
Und für deinen Dienst begeisterst:
Aus dem Licht, das unser Leben
Stimmt, Einleuchtendes zu geben
"
(Joachim Ringelnatz) 
Guten Tag!

11-02-09/00 - Nein, man muss ihn wirklich nicht gekannt haben. Ringelnatz hat ihn auch nicht gekannt. Mit Bestimmtheit. Aber zufällig passt Vieles auf ihn. In allen Häfen der Welt hat man z.B. Anlagen geschaffen, die seinen Namen tragen: Kaianlagen. Dabei war er niemals Anlageberater. Für Yachten. Auch nicht für Jagden. Er war auch niemals Richter, aber trägt den Namen solcher Rechte-Behüter. Er war auch niemals Investor, hat selbst aber viele Millionen erhalten. Er war Entwickler von Anlagen, die sich niemals tragen werden. Wirtschaftlich.

21. Februar 2011 und neue Neuigkeiten:
So etwas gibt's in keinem Film!
Inzwischen ist es im Handelsregister einzusehen: Bisher war Kai Richter Herr über die Grüne Hölle Betriebsgesellschaft mbH. Nun herrscht da die NAG, die Nürburgring Automotive GmbH. Für die "Betriebsüberlassung" an die NAG erhält Kai Richter im ersten Jahr nun 1,75 Millionen und in den Folgejahren 550.000 € (natürlich plus Mehrwertsteuer). Aber wenn dann der Kredit abbezahlt ist, der die Grüne Hölle derzeit noch drückt (8,709 Millionen € + Zinsen) dann entfällt die "Entgeltpflicht" und "GHB (die Grüne Hölle Betriebsgesellschaft mbH) überlässt der NAG den Betrieb unentgeltlich". - Dieser Vertrag zwischen zwei Privatfirmen (!) wurde in den Räumen des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Mainz vom Notar Kunze mit Amtssitz in Adenau am 13. und 14. Dezember 2010 abgeschlossen. Minister ist Hendrik Hering. -  Ist doch toll! - Dumme Frage: Für was erhält Kai Richter eigentlich das Geld? - Die SPD in Mainz wird es wissen: Bitte Kurt Beck fragen!


Bin ich im falschen Film?

Kurze Zeit nachdem ich gestern diese Geschichten ins Netz gestellt hatte, bekam ich einen Telefonanruf von meinem Bruder Hubert. Das ist der erste Rennfahrer, der mit einem Renntourenwagen die Nürburgring-Nordschleife (mit Start- und Zielbereich in alter Form) unter 10 Minuten bewältigte. Hubert ist - wie ich auch - ein Nürburgring-Fan. Er wirkte am Telefon nervös, gab vor in  Hektik zu sein. "Ich wollte dir nur sagen, bevor du es von anderen erfährst: Ich bin der neue Marketingchef am Nürburgring. Ich habe heute den Vertrag bei Lindner unterschrieben." - Das Gespräch war damit beendet - weil mir dazu auch nichts mehr einfiel. - Mir fällt auch jetzt dazu kaum noch etwas ein. - Hubert feiert übrigens am 28. März seinen 76. Geburtstag. Ihm fehlen offensichtlich noch die zwei Jahre, die mir mehr Übersicht geben.


Virneburg, den 10. Februar 2011, 06:08 Uhr


Wilhelm Hahne

Dabei gibt es Gutachten, Businesspläne, die das Gegenteil sagen. Eine große Organisation wie Goldman Sachs schätzte z.B. auch, dass einem neuen Handy von Google ein großartiger Verkaufserfolg beschieden sein würde. Nun, man hat sich - wenn man die Realität betrachtet - um 70 Prozent verschätzt. - Mehr nicht! - Was macht - wenn man es so betrachtet - den Wert von Gutachten, Schätzungen, Businessplänen der großen Berater-Organisationen eigentlich aus? - Besonders dann, wenn man noch nicht einmal Details kennt, nur mit der Information gefüttert wird, dass es sie gibt und dass sie sehr, sehr positiv sind. - Ebenso gut, wie sie teuer waren?

Wenn etwas in unserem Land nicht positiv ist, dann ist es eben geheim. Und wenn man solche geheimen Details ans Tageslicht zerrt, dann ist das illegal. Wenn solche Details gar eine Entwicklung gefährden, die einem Entwickler nicht passt (der praktisch unter "Staatschutz" steht), dann sind sie eben Teil der Privatsphäre, stellen einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht dar. Man missbraucht das Rechtssystem.

Manchmal muss auch der Datenschutz herhalten, um Ergebnisse, die sich geradezu als kriminell darstellen würden, dann als Betriebs- und Geschäftsgeheimnis darzustellen. Von Privatfirmen. Dass da öffentliche Gelder verwendet (verschwendet?) wurden, stört die Verursacher weniger. Schließlich war es ja gut gemeint. Ganz im Sinne der Entwicklung einer ganzen Region. - Wer das heute nicht versteht, muss eben noch ein wenig warten.

So ist das eben. Manchmal wird eben erst später klar, was sich früher schon ahnen ließ. Aber wer lebt schon von Ahnungen? Realitäten bestimmten das Leben. Als Realität wird dann erst später wahrgenommen werden können, dass eine Menge Geld verschwunden ist.

Als ich vor langer Zeit unseren derzeitigen Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz fragte, was denn an einem Gerücht sei, dass in die Schweiz transferierte Millionen ein wenig gemindert wären, da habe ich keine Antwort bekommen. Heute wissen wir, dass um 170.000 Euro Kosten durch den Tranfer hin und zurück entstanden. - Nur! - Und warum waren zwei Mitarbeiter der damaligen Nürburgring GmbH, die mit entsprechend großen Koffern in die Schweiz gereist waren notwendig, um die Rücküberweisung der - zuletzt - 95 Millionen Euro auf ein deutsches Konto einzuleiten?

Warum braucht eine Staatsanwaltschaft in dringenden Ermittlungen, die - mindestens - neun Leute betrifft, viele Monate um drei davon anzuhören? - Warum muss die Verschwendung von öffentlichen Geldern von einer öffentlichen Kontroll-Organisation als "'geheim" ausgewiesen und bezeichnet werden? Warum dauert es Monate, bis dass Vertragsänderungen, die eine handelsgerichtliche Eintragung verlangen, schließlich über das zuständige Amtsgericht auch für die Öffentlichkeit einsehbar - und unbegreiflich (!) - werden.

Nur hier bei Motor-KRITIK werden Sie über den Landesbetrieb Daten und Information lesen können, der unter der Dienst- und Fachaufsicht von Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) steht. Vielleicht erkennen Sie dann - wie ich - dass das, was man als Fortschritt bezeichnet, oft nur eine Hülle ist, unter der man Werkzeuge der Macht versteckt. - Selbst rein oberflächlich betrachtet, ist manches der Ereignisse der letzten Zeit durchaus kritikwürdig.

Natürlich werden nun SPIEGEL und FOCUS davon berichten, natürlich wird sich nun - endlich! - auch eine überregionale Presse mit den Ereignissen in der Provinz beschäftigen. Obwohl es anderswo andere Dinge gibt, die scheinbar von größerer Bedeutung sind. "Warum", so fragte mich jemand vor Monaten, "beschäftigen Sie sich nicht mit 'Stuttgart 21'. Da wird mit Milliarden gespielt."

Richtig! - Es gibt überall in Deutschland, in vielen Bundesländern Projekte, die von der Politik als "Leuchtturmprojekte" empfunden und entsprechend gefördert werden. Wobei man wohl den Sinn für den Wert von Zahlen verloren hat, hinter denen in diesem Zusammenhang dann ein €-Zeichen steht.

Wie ich rückblickend feststellen - und darauf hinweisen - darf, habe ich niemals vergessen, als Journalist auch auf andere "Schwachstellen" im allgemeinen Empfinden zu Dingen hinzuweisen, die man allgemein dem "Fortschritt und der Innovation" zurechnet. Leider geht es heute immer weniger um Inhalte, sondern mehr um die Darstellung davon, um die Propagierung von "künstlichen Hüllen". - Das können z.B. auch Statistiken sein. Wer weiß was er (darstellen) will, wird auch zu der dann optimalen Art einer entsprechenden Statistik finden.

Mir tut es ein wenig leid, dass ich inzwischen mit dem Thema "Nürburgring 2009" einen so großen Zeitaufwand verbinden muss. Was mir hier abgeht, kann ich anderswo nicht aufwenden. Darum versucht man mich auch mit einem entsprechenden Störfeuer von EV's und Klagen abzulenken. Ein Freund schrieb mir vor Kurzem zu diesem Thema, dass ich da wohl inzwischen auf diesem Gebiet nicht nur "Klassensieger" sondern "Weltmeister" bin. - Das tröstet mich nicht, sondern macht nur den Ernst der Lage deutlich. Wobei ich da dann schon wieder an Oscar Wilde denken muss, der zum Thema ERNST sogar eine Komödie geschrieben hat.

Ich kann inzwischen kaum noch über Komödien lachen, denn eigentlich bestehen die - für die Betroffenen - aus Dramen. Aber es gibt eben nichts, worüber man nicht auch lachen könnte.

Nur beim Thema "Nürburgring 2009" fällt mir das schwer. Weil nicht nur ich, sondern eigentlich alle Steuerzahler (und Wähler) betroffen sind. Darum gibt es dazu auch hier wieder ein paar Gedanken von mir, die einfach die gemachten Ablenkungsmanöver der Politik, (nach Vorarbeiten "gebildeter Kreise") übersieht. Auch die Drohungen aus anderer Richtung.

Ich denke, dass man als Journalist eine Aufgabe hat. Ich versuche sie zu erfüllen.

Ich recherchiere anders als andere Kollegen. Nicht so kostengünstig. Mit mehr Aufwand an Zeit, mehr Reflektion, mehr Übersicht, mit Kontakten anderer Art, die man in der heutigen Zeit eben oft vermissen muss. - Menschlichen!

Es ist einfach Seiten zu füllen. Mit Text. - Ich versuche Inhalte zu schaffen, richte Spots auf Fakten, die vielfach sonst im Dunklen blieben. Ich lebe in der Szene, über die ich berichte, bemühe mich trotzdem um den Abstand, der eine reale Einschätzung möglich macht.

Auch mir tränen die Augen, wenn ich Monica Lierhaus in mühsamen Bewegungen den Raum einer Bühne überwinden sehe. Aber ich vergesse dabei nicht, dass exakt die gleiche Monica Lierhaus mit rechtsanwaltlicher Macht zu verhindern suchte, dass über sie und die Auswirkungen einer Operation berichtet wurde, die wohl in dem Zeitraum eines ungünstigen Horoskops erfolgte. - Oder so. - Wie auch immer: Jetzt erfolgt ihr Auftritt unter der Schutzherrschaft des Springer-Verlages. Und die scheinbare Spontanität wirkt abstoßend, obwohl scheinbar alles passt. - Wirklich gut inszeniert.

Mir kommt vieles bekannt vor, es ist eben ein Abschlatsch bekannter Darstellungen. Abe erfolgreicher, wenn man die Wirkung betrachtet.. - Darum jetzt diese perfektionierte Kopie?

Alles ist schon mal dagewesen. Und für alles gibt es Beispiele. Wenn die Staatsanwaltschaft in München ein Verfahren gegen den libyschen Herrschersohn Saif-al-Arab al-Daddafi einstellt: Unverständlich? - Nein. Leider ein Stück Normalität in unserer Demokratie. Es gibt den Staatsschutz. Offensichtlich gibt es auch Leute, die ihn sich erpressen können.

Bitte lassen Sie mir ein Stück Naivität. Ich glaube daran, dass abseits der Staatsanwaltschaften das deutsche Rechtsgefüge noch nicht verrutscht ist, dass politische Einflüsse die Unabhängigkeit deutscher Richter, nur dem Gesetz und dem eigenen Gewissen verpflichtet, nicht zu beeinflussen in der Lage ist.

Aber es gibt schon Dinge, die einem am Ende eines Tages die Einschätzung "ekelhaft" abzwingen, obwohl man gerade das "Ekelhafte" gerne übersehen würde.

Lesen Sie bitte, was ich - wirklich um Wahrhaftigkeit bemüht - in den letzten Wochen recherchieren konnte. Leider ist es in vielen Fällen nur eine "traurige Wahrheit". - Aber die Wahrheit.

Ich schildere die Welt in der wir leben.

Auch FOCUS hat sich in diesen Tagen damit versucht. Für Jemanden der mal kurz einen Blick über den Zaun wirft, eine gute Geschichte. Vom SPIEGEL darf man etwas mehr erwarten.

Ich hatte eigentlich vor, beiden Publikationen bei ihren Enthüllungsgeschichten den Vortritt zu lassen, weil ich davon ausging, dass Beide am gleichen Tag - nämlich am Montag dieser Woche - erscheinen würden. Der SPIEGEL hat da nicht meinen Erwartungen entsprochen. Wahrscheinlich gab es Wichtigeres. Ägypten zum Beispiel. - Achten Sie doch einmal darauf, wie über Demonstrationen dort und über solche in unseren Landen berichtet wird. Von der unabhängigen Presse. Manchmal machen Nuancen den Unterschied. Man muss nur gut zuhören, aufmerksam lesen, die Informationen mit der Aufmerksamkeit aufnehmen, die sie tatsächlich verdienen.

Und nun lesen Sie bitte, was ich recherchieren konnte. Auf andere Art als SPIEGEL und FOCUS. - Dumme Frage: Bin ich deshalb ein Fremdkörper in unserer Gesellschaft? - Oder gar ein schlechter Journalist?

Guten Tag!

Wilhelm Hahne

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