"Wenn man in die Zukunft blicken will,
sollte man die Vergangenheit kennen."
(Wilhelm Hahne)
Edzard-Andres
Plath, GF und Projektleiter unter dem "Schirm" verschiedener Firmen
seines "Chefs" Kai Richter: Ein Mann mit Vergangenheit und aus den
verschiedensten Gründen von Bedeutung.
Kai
Richter, der "Macher" am Nürburgring, ist Herrscher über viele Firmen
mit vielen Interessen und eine Reihe von Mitarbeitern, die sich unter
seiner Obhut wohl fühlen. So der Eindruck "von außen". Dazu gehört
jemand, der auch - wie sein Chef - eine Vergangenheit auf Mallorca hat.
Lang, lang ist's her. Beinahe schon vergessen. Wenn es nicht Leute
geben würde, die nicht vergessen können, weil sie - irgendwie -
betroffen waren. Und betroffen sind. Wenn sie aktuell wieder an "alte
Zeiten" durch neue Auftritte erinnert werden. Ich habe ein wenig
verwundert die Entwicklung verfolgt, weil sie eigentlich für einen
normalen Bürger nicht nachzuvollziehen ist. Natürlich habe ich auch
recherchiert. Und bin auf Dinge gestoßen, die alles noch
unverständlicher machen. Erstmals war ich auf Edzard Andres Plath, geb.
am 27.3.1956, bei meinen Recherchen zu Firmen-Neugründungen im Umfeld
von "Nürburgring 2009" beim Amtsgericht Wittlich gestoßen, über die ich
auch in meinem Buch - ab Seite 334 - berichtet habe. Derr Firmenname
lautete "Marketing & Facility Management Nürburgring GmbH" und als
"einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführer" dieser Gesellschaft war
exakt jener Herr Plath benannt, der mich jetzt auch wieder aktuell in
Erstaunen versetzte: Dieses mal als "Projektleiter" der Firma
Mediinvest, die wohl ein neues Projekt im Sauerland umsetzen wollte.
Doch dazu konnte es dann in der vorgesehenen Form nicht kommen, weil
Kai Richter kurz nach seinem Projektleiter im Kreistag von Olpe einen
Auftritt hatte, der von der "Siegener Zeitung online" so beschrieben
wurde:
"Mediinvest wirft die Brocken hin"
11-05-23/03
-
Erst eine Woche vor diesem Auftritt von Kai Richter hatte
Edzard-Andres Plath in Olpe seinen Auftritt gehabt. Als Projektleiter.
Er hatte um die kurzfristige Unterzeichnung einer Absichtserklärung
geworben, die - natürlich - für den Kreis Olpe (also die Öffentliche Hand)
nicht mit Kosten verbunden sein sollte. Sie sollte nur dem Düsseldorfer
Projektplanungsbüro Mediinvest 18 Monate lang den exklusiven Zugriff
auf Freizeitanlagen am Biggesee ermöglichen, um dieser Firma die
Möglichkeit einzuräumen, Investoren für ein Projekt aufzutreiben, dass
eine Weiterentwicklung bestehender Freizeitanlagen um Feriendorf, Hotel
usw. ermöglichen sollte. - Alles vom Prinzip her nicht unbekannt.
Die
eingebundenen Kommunalpolitiker hatten Bedenken. So schrieb nach dem
Vortrag des Projektleiters Plath der Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN, Fred Josef Hansen, dem dort verantwortlichen Landrat Beckehoff
einen Brief:
Sehr geehrter Herr Landrat Beckehoff,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,
Die gemeinsame Sitzung mit den Stadträten der Städte Olpe und Attendorn zur Weiterentwicklung
des Biggesee´s am letzten Montag hat bei uns Grünen mehr Fragen als Antworten hinterlassen. Um
diese Fragen klären zu können, brauchen wir mehr Zeit und mehr Gespräche als bis zum 9. Mai zu erledigen sind.
Insbesondere ist am Montag dieser Woche nicht deutlich geworden, - unterstellt das vorgeschlagene
Konzept besitzt die dort behauptete herausragende Qualität und Einzigartigkeit - , warum keine
ausreichende Zeit zur Verfügung gestellt werden kann um die aufgeworfenen Fragen in den
Fraktionen oder vor Ort klären zu können.
Auch die anfängliche Weigerung den Anwesenden die PowerPoint Präsentation zur Verfügung zu
stellen hat bei uns zu einigen Irritationen geführt.
Erste Gespräche in der Eifel jedenfalls lassen es ratsam erscheinen, die Seriosität des Anbieters
Mediinvest gründlich zu hinterfragen und in aller Ruhe mögliche Konsequenzen für den Kreis Olpe
zu überdenken. Bei einem geschätzten Finanzierungsvolumen von 60 bis 80 Millionen Euro
erscheint es uns angemessen, dies in aller Ruhe und Gelassenheit tun zu können.
Lassen Sie mich beispielsweise auf einige Aussagen hinweisen, die anlässlich des Vortrages (so
zumindest unserer Erinnerung nach) gemacht worden sind.
Im Vortrag wurde dargestellt, das jährlich zwei Projekte entwickelt würden. Dies ist nicht zu verifizieren und
wurde von den Vortragenden auch nicht hinreichend erläutert. Ein Projekt inÖsterreich scheitere an bürokratischen Hemmnissen.
- Es wurde dargestellt, dass sich der Kreis Olpe nicht finanziell zu beteiligen hätte.
- Es wurde fernerhin erläutert, dass die gesamte Investition durch externe Investoren zu erbringen sei.
-
Es wurde erläutert, dass sich die Investition in der Eifel positiv auf
die örtlichen Unternehmer und die Gastronomie ausgewirkt habe.
- Es wurde dargestellt, dass die Gewerbesteuer den entsprechenden Kommunen zufließen würde.
- Ferner wurde erläutert, dass eine besonders ökologische und energieeffiziente Bauweise geplant sei.
Alle diese Darstellungen möchte unsere Fraktion ohne Zeitdruck beraten. Dazu würden wir natürlich auch
Gespräche in der Eifel und in Österreich führen wollen, um die Substanz dieser Aussagen verifizieren zu können.
Auch über anhängige Gerichtsverfahren und Abmahnungen im Zusammenhang mit den Investitionen in
der Eifel möchten wir uns informieren.
Darüber hinaus scheint uns die Benennung der Vereinbarung mit Mediinvest als „letter of intent“ zumindest juristisch
zweifelhaft zu sein. Wir wollen prüfen, ob diese „Vereinbarung“ nicht bereits jetzt als weitreichender Vertrag zu
gelten hat und dieses Vorgehen durch eine Ausschreibung hätte legitimiert werden müssen.
Antrag:
Wir beantragen daher, die Sondersitzung des Kreisausschusses und des Kreistages bis zur weiteren Abklärung
zu verschieben. Aus unserer Sicht sollte dies in 4-6 Wochen möglich sein. Über einen neuen Termin entscheidet der Ältestenrat.
Wir sehen uns jedenfalls nicht in der Lage, sollten die Sondersitzungen nicht verschoben werden, uns zum jetzigen Zeitpunkt
positiv einem solchen Projekt gegenüber zu verhalten.
Unser jetziges Zögern präjudiziert damit keinesfalls eine zukünftige Zustimmung oder Absage an das Projekt. Es dient
lediglich dazu, entsprechend gesicherte Fakten zu erhalten.
Mit freundlichem Gruß
Fred Josef Hansen,
Fraktionsvorsitzender.
Aber
auch von Seiten der SPD-Fraktion im Kreistag wurden Bedenken geäußert.
Man tauschte Meinungen in internen E-mail aus. Der Tenor war jedoch der
gleiche, der auch in dem o.g. Brief der GRÜNEN-Fraktion zum Ausdruck
kommt. Die intensive Arbeit des Herrn Kai Richter hier in der Eifel
scheint Eindruck hinterlassen zu haben.
In der Lokalpresse des
Sauerlandes wurden die Ereignisse intensiv bessprochen und es meldeten
sich beim Landrat Beckehoff z.B. auch Dauercamper, die die bisher
vorhandene Freizeitanlage am Biggesee schon viele Jahre nutzen und auch
Bedenken hatten, einer Firma Mediinvest sozusagen einen
"Freifahrtschein" auszustellen.
Der Firmenchef von Mediinvest -
und alleiniger Geschäftsführer - hat die entstandene Situation wohl
richtig eingeschätzt. Oder lagen ihm richtige Einschätzungen (oder
Gutachten?) vor? - Er gab nur wenige Tage nach dem Auftritt seines
Projektleiters Plath im Olper Kreistag eine überraschende Erklärung ab.
Die Situation wurde von der "Siegener Zeitung online" so beschrieben:
"Äußerst
dünnhäutig zeigte sich gestern Abend Mediinvest-Chef Kai Richter. Er
erklärte, keine Zukunft für das Gesamtprojekt zu sehen, weil eine
'unsachliche, an Personen statt an der Sache orientierte Diskussion'
entstanden sei. Direkt griff er Grünen-Fraktionschef Fred Josef Hansen
an. Dieser hatte einen Antrag gestellt, die Sondersitzung zu
verschieben, um zahlreiche offene Fragen klären zu können. Das hatte
Richter offenbar missverstanden. Er warf Hansen vor, dieser habe durch
die Veröffentlichung des Antrags eine 'mediale Gewalt' in Gang
gebracht, 'wie sie uns schon einmal am Nürburgring entgegengeschlagen
ist'. Dagegen wolle Mediinvest nicht noch einmal angehen müssen."
So
titelte dann die Zeitung: "Mediinvest wirft die Brocken hin" und schuf
die Vorlage für den Titel dieser Geschichte. Weil man es einfach nicht
besser sagen kann.
Aber am Ende dieser bemerkenswerten Sitzung
im Kreistag von Olpe gab es den Ausspruch des Landrats Frank Beckehoff
(CDU), der wohl ein wenig erleichtert anmerkte: "Besser ein Ende mit
Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." - Er hatte wohl auch einen
Blick hinüber in die Eifel geworfen.
Von einem "Ende" kann hier
in der Eifel noch keine Rede sein, zumal sich die "Biggesee-Geschichte" dank
des Projektleiters Plath noch ein wenig ausweitete. Es gab bei mir
Anrufe von irritierten Lesern, die nachfragten ob jener Edzard-Andres
Plath auch jener Edzard-Andres Plath sei... - Ja, er müsse es sein, war
meine Antwort. Und ich habe auf das gleiche Geburtsdatum verwiesen.
Ich
bin dann den Hinweisen dieser Leser nachgegangen, auf neue Details
gestoßen, habe Telefonate geführt und E-mail geschrieben. In der
Ergänzung von alten Informationen, die ich dann wie ein Puzzle zusammengesetzt
habe, ergibt sich folgendes Bild:
Edazrd-Andres Plath war vor
vielen Jahren - es war noch D-Mark-Zeit - auf der spanischen Insel
Mallorca, als sich dort eine hohe sechsstellige Summe einer alten Dame
sozusagen in Luft auflöste. Herr Plath war danach auf Mallorca nicht
mehr zu erreichen, unbekannt verzogen. Ein Rechtsanwalt wurde dann in der Sache
rechtskräftig verurteilt. - Natürlich gilt für Herrn Plath die
Unschuldsvermutung.
Er war wohl im hohen Norden, nahe
Lüneburg, sesshaft geworden und gründete z.B. dort auch 2009 eine
Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HRB 202191, AG Lüneburg),
an der - lt. einer mir vorliegenden Handesauskunft auch ein gewisser
Kai Richter mit 1.250 Euro, bei einem Stammkapital von 25.000 Euro,
beteiligt war.
Nun wurde Edzard-Andres Plath aufgrund der immer
noch (rechtlich) ungeklärten Vorgänge auf Mallorca von bestimmten
Leuten gesucht. Und gefunden. Weil man wohl der Meinung war, dass Geld
sich nicht in Luft auflösen kann, hat man Herrn Plath vor dem
Obergerichtsvollzieher seines Bezirks dann eine Erklärung abgeben
lassen. - Es stellte sich heraus: Edzard Andres Plath hat nichts. Was
er scheinbar hatte, gehört seiner Frau. Das alles wurde unter dem
Aktenzeichen 46 IK 162/10 festgehalten und die "Verwaltung" einem
auch dort oben ansässigen Rechtsanwalt übertragen.
Die
Sachbearbeiterin dort bestätigte einem meiner Leser, dass in dem
vorliegenden Fall wohl "nichts zu holen" sei. Als der darauf aufmerksam
machte, dass Herr Plath doch gerade als Projektleiter der Düsseldorfer
Firma Mediinvest vor Kommunalpolitikern in Olpe aufgetreten sei, da hat
die Dame gesagt, dass ihr das bekannt wäre, da Herr Plath seine Aufgabe
wohl dort schriftlich benannt hat. Sie erfolgt nach Auskunft aus
Lüneburg "unentgeltlich".
Nun hat sich seit 2008 am Nürburgring
einiges geändert. Es wurden nicht nur Firmen gegründet, sondern auch
wieder aufgelöst, wurden geschluckt... - es ist fast unmöglich die
Veränderungen in allen Details zu verfolgen. Aber kramt man mal in
alten Presseinformationen, z.B. solchen zum Event-Dorf "Grüne Hölle",
so ist dort z.B. im Juli 2009 vermeldet worden:
"...Nach
gut zehn Monaten Bauzeit wurde das Eifeldorf Grüne Hölle - parallel am
Tag der großen Eröffnung des "neuen Nürburgrings" - durch Striezel
Stuck, Mediinvest-Geschäftsschäftsführer Kai Richter und Edzard Andres
Plath, Geschäftsführer der Grüne Hölle Betriebsgesellschaft mbH,
eröffnet. Unter den geladenen Gästen waren und anderen Tennis-Legende
Boris Becker, Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring
GmbH, Erich Geisler, Geschäftsführer der Geisler & Trimmel Holding
GmbH und der Motorsport Resort Nürburgring GmbH, und viel Prominenz
rund um die zeitgleich gastierende Formel 1...."
Es
ist eigentlich unmöglich, diesen Mann - selbst in einem Kreis von
Prominenten - zu übersehen. Nur ihn in einen Zusammenhang mit einer
Vergangenheit zu bringen, die ein wenig abenteuerlich wirkt, auf die
Idee wäre ich vielleicht nicht gekommen, wenn es nicht diesen
Projektleiter-Auftritt (mit all seinen Folgen!) zum Projekt Biggesee
gegeben hätte.
Auch
Bäume entblättern sich im Herbst. - Mal sehen, wie weit ich mit
weiteren Recherchen dann bis zum Herbst 2011 gekommen bin. - Aber
vielleicht gibt es auch Kollegen die besser und schneller sind.
Ich
möchte auch mal in die Zukunft blicken können. Um für meine
Leser da ein klares Bild entwerfen zu können, brauche ich eben auch
eine deutliche und klare Übersicht von der Vergangenheit. - (Hier meine
ich nicht die von Edzard-Andres Plath.)
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