11-05-23/06
- Vor
Wochen war ich in einem Supermarkt in der Obst- und Gemüseabteilung
unterwegs, als ich auf einen Mann traf, der auf der Ausschreibung zur
VLN-Langstreckenmeisterschaft 2011 so benannt ist:
Koordination VLN Sport, Hans Jürgen Hilgeland, 58256 Ennepetal
Wie
er mir sagte, wollte er gerade ein wenig Obst kaufen, um es im
Hotelzimmer, das er oben am Nürburgring bewohnte, eine wenig
gemütlicher zu haben. - In welchem Wieviel-Sterne-Hotel war der wohl
untergekommen?
Sein "Partner" bei der VLN ist auf der o.g. Ausschreibung so benannt:
VLN Geschäftsführung, Robert Rust, 52399 Merzenich
Mit
dem habe ich z.B. wegen der horrenden Benzinpreise in der Boxengasse
des Nürburgrings einen kleinen E-mail-Austausch gehabt. Dort ist seine
Funktion innerhalb der VLN-Organisation, einer Gesellschaft
bürgerlichen Rechts, so beschrieben:
Robert Rust, Geschäftsführer, Verwaltungs-/Finanzvorstand, Marketing, TV
Das
macht was her! - Während Hilgeland auf anderem Gebiet etwas her macht.
Beide haben Freunde und Gegner. Und das aus vielerlei Gründen.
Sollte jemand - ganz aktuell - etwas Schriftliches von Robert Rust erhalten, so wird das ein wenig anders unterzeichnet sein:
Robert Rust, Geschäftsführer (kommissarisch), Verwaltungs-/Finanzvorstand, Marketing, TV
Ich will es nicht zu spannend machen, obwohl man es "unter der Decke zu halten" sucht:
Nach
drei Jahren musste es - wie vertraglich vorgesehen - in diesen Tagen zu
einer Wahl kommen. Viele Köche hatten "Zutaten" beigesteuert, bestimmte
Gruppen versuchten einen größeren Einfluss zu erhalten. Einiges ist da
wohl schiefgelaufen. Nach mir vorliegenden Informationen gab es z.B. im
Falle Robert Rust:
5 JA-Stimmen,
5 NEIN-Stimmen
1 Enthaltung
Es
gibt 11 Gesellschafter in der GbR, davon sind 10 die veranstaltenden
Klubs (überwiegend ADAC-), während der 11 Gesellschafter die
Nürburgring GmbH ist. Dr. Kafitz hatte das vor Jahren mal durchgesetzt.
Wahrscheinlich wollte er über eine solche Beteiligung noch einmal vom
positiven Ergebnis dieser Gesellschaft profitieren. Und Einfluss nehmen.
Das
möchte jetzt auch die NAG. Die hat in Hans Jürgen Hilgeland ein
williges Opfer gefunden, das natürlich von den Herrn auch entsprechend
aufgebaut wurde. Aber dann hat es bei den Wahlen wohl nicht so richtig
geklappt. Robert Rust fühlt sich bei dem erzielten Ergebnis als "nicht
abgewählt". Und weil man es nicht zu einem Crash komen lassen wollte,
der auch öffentlich Aufsehen erregt hätte, da hat man sich
entschlossen, die Wahlen im Moment ruhen zu lassen und in rd. 14 Tagen
neu durchzuführen.
Ein
interessanter Schachzug. - Um offiziell
dazu etwas zu erfahren, habe ich die VLN-Pressestelle angeschrieben und
warte auf eine offizielle Antwort. - (Ich füge sie nach Eintreffen noch
in einem "Kasten" ein.) - Was mich aber nicht daran hindern
soll, schon mal das Recherche-Ergebnis "zur Sache" hier
niederzuschreiben.
Hier ein paar Vorwürfe, die man der "Spitze"
der VLN aus Teilnehmerkreisen macht und die überwiegend Hans Jürgen
Hilgeland betreffen:
- Da wird bei den Freitagsfahrten vor den
Rennen am Samstag zwar den Teilnehmern schon kräftig in die Tasche
gegriffen (für zwei Stunden Testmöglichkeit), die dann von vielen Privat-Teams
auch gerne dazu genutzt wird, durch bezahlte Taxifahrten den Renn-Etat
aufzubessern. Neu ist, dass man jetzt in 2011 75,00 € zusätzlich
zahlen muss, aber nicht pro Fahrzeug, sondern pro Taxigast. Da muss
dann auch für jeden "Beifahrer" ein Formular ausgefüllt und 75 €
gezahlt werden.
- In 2010 war es normal, dass der jeweils
veranstaltende VLN-CLub am Freitagabend die Schlüssel zur Strecke
erhielt, um die "aufschließen" zu können. Das dauert um zwei Stunden
und wurde bisher immer am Abend vorher gemacht, damit es am Samstag
schon früh losgehen konnte. Das geht nun nicht mehr und wird von
"Betroffenen" als schönes Beispiel dafür geschildert, wie Herr
Hilgeland inzwischen die Interessen der VLN vertritt. Da hat sich dann
schon mal ein Veranstalter - soweit das mir bekannt wurde -
entschlossen, die Strecke ganz offiziell am Freitagabend für zwei
Stunden zusätzlich zu mieten. Aber auch das ging nicht ohne Probleme:
Es durften nur vier Dieselfahrzeuge auf die Strecke, da Benziner zu
laut wären. Wäre ein bestimmter Lärmpegel überschritten worden, hätte
man noch mal einen Extrabetrag zahlen müssen.
- Das Nenngeld für
2011 wurde von der VLN in zwei zahlenmäßig (!) wichtigen Kategorien
nicht nur um je 50 € angehoben, sondern es wird nun zusätzlich ein
"verlorener Zuschuss" von 100 € gefordert.
- Für die nun zwingend
vorgeschriebenen Lärmtransponder verlangt man pro Veranstaltungsjahr
300 Euro zu hinterlegen. Aber der Teilnehmer erhält am Jahresende davon nur 150
Euro zurück. - Das gilt aber nur für eingeschriebene
Fahrzeuge/Teilnehmer. Andere müssen eine Miete von 30 Euro pro Lauf
zahlen. - Die Langstreckenmeisterschaft ist übrigens eine
Breitensport-Serie. Sagt man. - Die RCN ist z.B. wirklich eine: Dort
hinterlegt man Lizenz oder Personalausweis, erhält einen
Lärmtransponder und gibt ihn am Ende der Veranstaltung wieder zurück. -
Ohne Kosten!
Ein Leser nacht mich gerade - 24.05.2011 - auf folgende Regelung bei der RCN aufmerksam: Also nicht ohne Kosten!
"10.4 Verwaltungsgebühr für Schalltransponder Zuzüglich
zum Nenngeld ist im Jahr 2011 eine Verwaltungsgebühr der Nürburgring
Automotive GmbH für die Schalltransponder zu entrichten, je
Nennung 10,00 Euro. Dieser Betrag ist mit der Nennung und dem
Nenngeld (Gesamtbetrag) zu entrichten. "
W.H. |
- Addiert man einmal die kleinen Beträge, die
rund um das Nenngeld die Einnahmen für die VLN deutlich erhöhen (für
die Teilnehmer = Kosten!), so ergeben sich in einzelnen Klassen
Steigerungen von mehr als 30 Prozent gegenüber 2010.
Diese
"Vorhaltungen" gehen alle in Richtung Hilgeland und in
"Vier-Augen-Gesprächen" auch noch weiter. Da wird von "offensichtlich
vorhandenen Seilschaften" gesprochen, die sich über Jahre gebildet haben
und es dem einen oder anderen Team immer mal wieder ermöglichen, eine
kleine Änderung im Reglement anzuregen.
Wenn durch das
Wahlergebnis bei (demnächst!) neuen Wahlen ein wenig "frischer Wind" in
die z.T. verstaubte VLN kommen würde, könnte das der Organisation
(GbR) nicht schaden. - Und dem Sport auch nicht!
MK/Wilhelm Hahne