"The
rain in Spain stys mainly in the plain", singt man in der
Originalfassung von "My Fair Lady". In der deutschen Fassung singt man:
"Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen." Manchmal blühen
auch "Blüten" in der Eifel. Auch am Nürburgring.
Es
gibt viele Ereignisse, die sind keine. Es gibt auch solche, die wollen
keine sein. - Oder hätte ich besser geschrieben: ...die sollen keine
sein? - Jedenfalls geht es um "Blüten", um "falsche Fuffziger" wie der
Pressebeauftragte der Kriminal-Inspektion Mayen (dem Polizeipräsidium
Koblenz zugeordnet) in seinem "Pressedienst" schreibt. Am ersten und
zweiten Juli-Wochenende sind da welche in der Eifel-Region aufgetaucht.
Natürlich auch am Nürburgring. Das hat mich natürlich interessiert und
ich habe mich mal umgehört. Da ist dann von Tatverdächtigen die Rede,
von Festnahmen. Und eben Falschgeld. - Aber danach ist auch Ruhe. Ich
habe dann mal bei der Staatsanwaltschaft nachgfragt, weil ich auf deren
Internetseiten keine Mitteilung zu so einem "Ereignis" gefunden habe. -
Interessant ist, welche Eindrücke man da gewinnt.
"Schein-Faszination"
11-08-18/06
- Es
wäre sicherlich übertrieben wenn ich sagen wrüde: In der Eifel betet
man das Geld an. Ich habe in budhistischen Ländern Gebetszettel,
Gebetsfahnen und ähnliches erlebt. Als ich jetzt sozusagen den Spuren
von Falschgeld folgte, da wurde mir klar, dass ich - wenn ich denn
einen "Falschen Fuffziger" mal von Nahem betrachen dürfte -
diesen Schein ganz gerne in einem biologisch einwandfreien Umfeld
fotografieren möchte. So ganz sauber, wie Gebets- oder Wunsch- und
Glückszettel, die im Grün einer Hecke, der Umrahmung eines Zugangs zu
einem Tempel, drapiert sind.
Denkt man an das, was z.B. ein
Japaner mit solchen Zetteln verbindet, dann wäre in Deutschland doch
ein Geldschein im Grünen richtig platziert. - Aber soweit war ich noch
nicht.
Ich hatte den unterschiedlichsten Gerüchten gelauscht.
Manches war - dafür hat man ein Gefühl entwickelt - einfach Blödsinn.
Aber wenn einem zum Termin des Truck-GP am Nürburgring erzählt wird,
dass dort versucht wurde, in großem Stil Falschgeld via
Kunststoffkarten zu nutzbarem Geld zu machen, dann klang das nicht
erfunden. Denn Falschgeld machen ist die eine Kunst, die andere Kunst
ist, dieses Geld unters Volk zu bringen.
Grerade Fünfziger
werden praktisch an allen Kassen durch kleine Kontrollgeräte auf ihre
Echtheit überprüft. Aber im evtl. vorhandenen Rummel einer
Rennveranstaltung... -
Und dann hörte ich von Festnahmen. Und Falschgeld sei in Kartons sichergestellt worden. Und... - Oh! - Oh! - Oh!
Jetzt
wurde es kritisch. Ich habe immer wieder auf die Seiten der
Staatsanwaltschaft Koblenz geschaut. Aber da war nichts, gab es keinen
Hinweis. Also habe ich die Staatsanwaltschaft Wochen nach den auch von
mir registrierten Vorfällen einmal angeschrieben. Es gab auch eine
Antwort. Kurz und knapp:
"...bitte wenden Sie sich wegen der angeblichen Falschgeldverfahren an die Polizei."
Wieso
angeblich? - Ich hatte keine Bedenken, dass meine Informationen
grundsätzlich stimmten. War die Polizei mit ihren Ermittlungen noch
nicht fertig? - Hatte es etwa keine Festnahmen gegeben?
Ich habe
dann also die Polizei angeschrieben und man antwortete mir - mit einem
kleinen zeitlichen Versatz - telefonisch. Es würde eine Presse-Info zu
dem Fall geben. Man hätte die Festgenommenen wieder frei lassen müssen,
da ihnen keine Beteiligung nachzuweisen war.
Wieso? - Nun: Einer
hatte ausgeführt, drei Scheine (Falsche Fuffziger!) zusammengerollt auf
einem Parkplatz gefunden zu haben, zwei weitere Verdächtige, Engländer,
hätten ausgesagt, dass sie das Geld wohl im Ausland irgendwie erhalten
hätten. In der offiziellen Pressemitteilung, die ich nun auch erhalten
habe ist zu lesen: "Alle Tatverdächtigen sind wieder auf freiem Fuß".
Aber auch: "...die Ermittlungen dauern an."
Der Kripo-Beamte
hatte mir am Telefon auch Angaben zu den "Fundstellen" gemacht, z.T.
sogar mit Ortsangaben. Und auf Nachfragen musste er mir dann auch die
Zahl der sichergestellten falschen 50 Euro-Scheine mit 30 - 40 angeben.
(Der Sachbearbeiter ist leider krank, daher die grobe Ungenauigkeit.)
Das lässt vermuten, dass davon noch einige auf einen Wechsel warten.
Denn wer druckt nur 30 - 40 "Falsche Fuffziger"? - Die Scheine sind
wohl nicht schlecht gemacht, auf den ersten Blick nicht als Fälschung
zu erkennen. So wird man auch auf einem Foto nicht so ohne weiteres
erkennen können, ob der Schein falsch ist.
Oder
man müsste die Serien-Nummer deutlich lesen können. Denn nach meinen
Recherchen gab es bei diesen vielen falschen Scheinen eigentlich nur
vier Serien-Nummern, die ich aber leider nicht kenne und so auch nicht
vor der Annahme warnen kann. Warum die Polizei diese Nummern nicht der
Geschäftswelt in der Eifel nennt, ist für mich unverständlich.
Weil
ich entsprechende Informationen hatte, habe ich natürlich bei der
Polizei nachgefragt, ob denn auch das Kartensystem am Nürburgring
zum Wechsel in ein (zumindest am Ring) gültiges Zahlungsmittel von den
Falschgeldherstellern genutzt worden wäre. Klar Antwort: Nein.! - Denn
das Falschgeld wäre dort sofort aufgefallen.
Interessant! - Denn
an Tankstellen, in Fast-Food-Läden und Geschäften um Adenau, war das
Wechseln gelungen, konnte dann auch Falschgeld sichergestellt werden.
Spätestens bei der Einzahlung bei der Sparkasse.
Ich sehe
wahrscheinlich zu viele Krimis im Fernsehen. Denn ich kann mir nicht
vorstellen, dass Engländer im Ausland - bei der Anfahrt zum Nürburgring
- die gleichen Falschgeldscheine (mit den gleichen Nummern) erhalten,
wie sie dann auch hier auf einem Parkplatz gefunden wurden. Und das
Kartensystem in der "Grüne Hölle" blieb clean. Das muss wirklich mit
dem Teufel zugegangen sein.
Dass
man auch auf andere Art Millionen machen kann, wird gerade auf einem
anderen "Spielplatz" in der Eifel zu beweisen versucht. Wieder andere
"Schlaumeier" hatten es nicht mit Falschgeld, sondern mit Spielgeld
versucht. Sie wollten eigentlich bei einem vorgetäuschten
Immobiliengeschäft ohne Gegenleistung kassieren. Denn ihr tatsächlicher
Einsatz bestand aus 640.000 Schweizer Franken in Form von Spielgeld. -
Das ist kein Scherz, wurde dann auch von einem Amtsgericht (!) in
Cochem nicht so empfunden.
Nun war es auch hier relativ einfach, Betrug nachzuweisen.
In
einem anderen Fall - auch hier in der Eifel - ermittelt derzeit immer
noch die Staatsanwaltschaft. Es ist auch kein Falschgeld im Spiel und
darum die Beweisführung wohl schwierig. - Lassen wir uns überraschen. -
Auch hier geht es eigentlich um "Schein-Faszination".
Ich wollte Sie mit dieser Geschichte
nur daran erinnern, dass Spitzbuben überall sind. Nicht nur in
Großstädten und Rotlichtvierteln, sondern auch in "grünen
Gebieten".
MK/Wilhelm Hahne
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