Es
gibt neue Diskussions-Foren, Problemlösungsvorschläge, viele
unterschiedliche Gespräche mit Gruppen und Einzelpersonen, die alle auf
das gleiche Ziel hinauslaufen: Ruhigstellung in Sachen "Nürburgring
2009". Man ruft dazu auf, gemeinsam nun die Dinge mit Leben zu
erfüllen, deren Existenz eigentlich wirtschaftlich niemals zu
rechtfertigen sein wird.
Natürlich
weiß man, dass diese Aktionen niemals zu einem Erfolg führen werden,
aber man stellt so die Weichen um später einmal darzustellen, dass die
Region versagt hat, es nicht geschafft hat, die (Vor-)"Leistungen" der
Landesregierung für ihre Zwecke zu nutzen. Die Region hat versagt.
Schließlich hat die Landesregierung hunderte Millionen zur
Förderung der Region aufgewendet. So wird man es darstellen. Und die
Handlanger eines Mannes, der sich für einen großen Politiker hält,
stellen nun mit einer Reihe von neuen Aktionen die Weichen. Innenminister Roger
Lewentz schreitet voran. Aber er wird nichts ändern. Die derzeitige
Situation am Nürburgring wird als normal hingestellt, praktisch als
Basis für eine Gesundung der Region. Eine Basis, die die
Landesregierung geschaffen hat. Nun gilt es sie zu nutzen. Und die
Region ist der Schuldige, wenn es nun am Nürburgring bergab geht. Sie
hat den Ball nicht aufgenommen, den ihr die Landeesregierung vorgelegt
hatte. Die hat doch wirklich alles getan, was an der Zahl der verbauten
Steuergelder abzusehen ist. Dass "amtliche" Zusagen gebrochen, vergessen, Politiker
ihre Versprechungen nicht gehalten, dass gelogen und getrixt wurde,
wird übergangen und übersehen. Man möchte jetzt Ruhe haben. Alle
Parteien sind sich darin einig. Denn schließlich sind nicht nur
SPD-Politiker an der Umsetzung von Plänen beteiligt gewesen, die man eigentlich
nur als unverantwortlich bezeichnen kann, sondern auch Politiker der
CDU. Aktiv. Und die GRÜNEN, die eigentlich - vor der Landtagswahl - der
Realität am nächsten kamen, auch die werden jetzt ruhig gestellt. -
Sind die neuen Vorzeige-Aktionen aller Parteien und Gruppierungen jetzt wirklich mehr als ein...
Ablenkungsmanöver?
11-09-12/05
- Ich
muss noch einmal an den Einstieg zur "Nürburgring-Affäre" erinnern.
Keine Angst, ich werde nicht jedes Detail erwähnen. (So viel Platz gibt
auch im Internet nicht.) Aber z.B. an das Gespräch zum Abschluss eines
städtebaulichen Vertrages zur Realisierung der "Erlebnisregtion
Nürburgring". Das fand am 5. Juli 2007 im Haus A der Nürburgring GmbH
statt. Geht man das Teilnehmerverzeichnes durch, fällt auf, dass viele
davon nicht mehr in der Sache tätig sind, andere, die der
Protokoll-Niederschrift mit Stempel und Unterschrift Bedeutung gaben,
aber schon.
Da wäre z.B. der Bürgermeister der Verbandsgemeinde
Adenau, Hermann-Josef Romes (CDU). Das ist der gleiche Mann, der in den
nächsten Wochen beim "Dialog-Forum Nürburgring" in Adenau eine Rolle
spielen wird.
Dieser Hermann-Josef Romes unterschrieb im Juli
2007 ein Protokoll, in dem Dr. Kafitz (SPD) als Hauptgeschäftsführer der
Nürburgring GmbH den Gesprächsteilnehmern versicherte, "dass sowohl das
im Masterplan vorgesehene Hotel als auch das Motorsportdorf zu 100%
privat finanziert werden." Und ergänzte: "Das Gesamtprojekt wird im
Bedarfsfall mit max. 50% öffentlich finanziert."
Diese
verbindlichen Zusagen hat er kurze Zeit später dann in einem Schreiben
der Nürburgring GmbH an die Bürgermeister von Nürburg und Müllenbach
noch einmal bestätigt und dieser Zusage (und Versprechen!) noch dadurch
besonderes Gewicht verliehen, dass er es vom Aufsichtsratsvorsitzenden
der Nürburgring GmbH, Ingolf Deubel, mit unterschreiben ließ. - Die
Bürgermeister haben es geglaubt. Die Öffentlichkeit hat es geglaubt. -
Alle wurden belogen.
Damit die anderen, verbliebenen "Gentlemen" nun mit dem
Finger in irgendeine Richtung zeigen können, hat man sich von Kafitz
und Deubel getrennt. Man droht mit Klagen, weiteren Ermittlungen. Und
tut so, als könne man selber für die Entwicklung nichts. - Die Anderen sind schuld. - Und man selbst spielt auf Zeit.
Auch
z.B. mit der EU-Behörde in Brüssel. Dort hatte man die Bundesregierung
gebeten (weil nur die der erste Ansprechpartner der EU-Behörde sein
kann), doch mal ein paar Fragen zur Finanzierung usw. der Projekte am
Nürburgring zu beantworten. Die hat die Fragen nach Mainz
weitergereicht. Dort hat man sie so beantwortet, dass einige Fragen
offen blieben, so dass Brüssel wieder in Berlin nachfragen musste. Und
Berlin wieder in Mainz.
Die EU droht Berlin inzwischen, eine
"förmliche Auskunftserteilung" anzuordnen, weil die Landesregierung in
Mainz kritische, eindeutige Fragen bisher nicht klar beantwortet hat. Man stellt sich
dumm. Wie dumm man ist, hat man schließlich beimn Projekt "Nürburgring
2009" bewiesen. Aber das ist für Brüssel keine Entschuldigung. Man
möchte schon wissen, ob es zinslose Kredite gab, welche Garantien die
Landesregierung gegenüber wem übernommen hatte, und, und, und. - Mainz
gerät unter Druck. Vor allen Dingen, wenn in Brüssel deutlich wird, was
man wirklich damals (s.o.) der Öffentlichkeit versprochen und wie man
dann die Dinge tatsächlich abgewickelt hat.
Weil in den letzten
Wochen in der überregionalen Presse so oft die Rechtsanwaltkanzlei, Redeker Sellner Dahs &
Widmaier (Bonn), zitiert wurde, möchte auch ich hier mal aus einem
Schreiben eines Rechtsanwalts dieser Kanzlei zitieren. Es ist mit dem
14. Oktober 2008 datiert, an einen leitenden Mitarbeiter der
Nürburgring GmbH gerichtet und bestätigt, Vertragsentwürfe entsprechend
den aus Nürburg erhaltenen Vorgaben geändert zu haben! - Dazu macht der
RA "folgende kurze Anmerkungen":
"1. Darlehen NR - Pinebeck
a) Vorgesehen ist nun in § 1.3 eine Auszahlung an Pinebeck. Bisher war
eine unmittelbare Auszahlung an MSR vorgesehen. Die 'steuerlichen
Gründe', die für diese Änderung sprechen wollen, sind für mich,
jedenfalls ohne nähere Erläuterungen, nicht nachvollziehbar.
b) Gestrichen ist der bisherige § 1.2 (Darlehensauszahlung erst nach
Erhalt der Grundschuldbriefe). Anders als üblich, besteht nun ein
gewisser Zeitraum von ca. 2-4 Wochen, in denen die NG noch nicht im
Besitz des Grundschuldbriefes ist, also
insoweit ungesichert ist. Ich
habe diese
Änderung aufgrund der erläuternten Besonderheiten auf Ihren Wunsch hin
vorgenommen.
Entsprechend ist
nun in § 4.3 vorgesehen, dass die Grundschuldbriefe vom Notar
unmittelbar an NG ausgehändigt werden. Dies müssen die Besteller der
Grundschulden (Herr Richter, Herr König und MSR) in der notariellen
Urkunde
entsprechend
vorsehen. Die entsprechende Verpflichtung von Pinebeck ist
dann umgesetzt in Darlehensvertrag Pinebeck - MSR in § 4.3.
c) Neu ist § 3.3, der im Ergebnis dazu führt, dass NG Befriedigung
wegen der Darlehensforderung allein gegenüber MSR suchen muss und bei
einem etwaigen Ausfall keine Ansprüche gegen Pinebeck hat. Über diese
Frage hatten wir gesprochen. Gewünscht ist eine entsprechende
Risikofreistellung für Pinebeck vor dem Hintergrund der bestehenden
Interessenlage.
Im Übrigen
könnte diese Regelung Anlass sein, weiter zu prüfen, ob nicht NG
aufgrund des nun bei NG liegenden Ausfallrisikos unter Umständen das
wirtschaftliche Eigentum an der sicherungshalber abgetretenen Forderung
erlangt. Ich
möchte festhalten, dass ich diese Prüfung bisher nicht vorgenommen habe.
Wenn sie noch erfolgen soll, bitte ich um entsprechende Nachricht.
d) Schließlich habe ich den bisherigen § 3.2 gestrichen. Die Provision
soll MSR tragen, und zwar bereits bei Begründung des
Darlehensverhältnisses. ..." (Danach argumentiert der Herr RA natürlich noch weiter.)
Dieser Auszug aus einem Schreiben
(das mir in Kopie, Reg.-Nr. 16 08 2634, vorliegt) soll nur einen
Eindruck von der Art vermitteln, wie die "Herren des Rings" mit
Krediten umgingen. Es ging in diesem Fall nur um 3 Millionen Euro.
Solche Kleinigkeiten wurden praktisch wie "durchlaufende Posten"
behandelt. Und entsprechend (an entsprechender Stelle) wurde daran
verdient. Schließlich sollte (musste!) doch "nach draußen" der Eindruck
einer Privatfinanzierung aufrecht erhalten werden. Die verantwortlichen
Politiker haben immer wieder betont, dass es sich z.B. bei Kai Richter
um einen Investor handeln würde. Aktuell scheint sich Herr Kai Richter
nicht daran erinnern zu können.
Wohl auch nicht an seine
berufliche Basis (warum auch immer), die er tatsächlich nach meinen
Recherchen als Fiat-Automobilverkäufer in Dortmund schuf. Ich hatte die
Nürburgring Automotive GmbH (exakt: deren Presseabteilung) am 1.
September 2011 unter dem Betreff: "Glaubwürdigkeit in der
Öffentlichkeit" wie folgt angeschrieben:
Sehr geehrte Frau Hohn,
das LG Köln hat mir in dem vom Gesellschafter Ihrer Firma
angestrengten Vergleichsverfahren praktisch
bestätigt, dass es zur Glaubwürdigkeit meiner Feststellung, Herr
Richter besitze eine auf Mallorca liegende
Yacht, der exakten Nennung eines Liegeplatzes nicht mehr bedurfte.
(Den ich übrigens nur genannt hatte,
nachdem Herr Kai Richter eine an Sie gerichtete entsprechende
Anfrage zum Besitz einer Yacht nicht
beantwortet hatten!)
Um andere Darstellungen aus dem Bereich einer von den
Gesellschaftern Ihrer Firma gerne genutzten "Grauzone"
vom Schleier der Ungenauigkeit zu befreien, habe ich nachstehend ein
paar Fragen an Sie als Pressesprecherin
der NAG, da sie den kommerziellen Teil der öffentlichen Darstellung
Ihrer Gesellschafter betreffen.
In der öffentlichen Darstellungen (in den Medien) wird der
Gesellschafter (und GF) Ihrer Firma, Jörg Lindner, oft als
"Hotelier"
bezeichnet.
Durch welche Art der beruflichen Ausbildung oder
(vorübergehenden) Tätigkeit ist diese Bezeichnung -
auf Herrn Jörg Lindner bezogen - gerechtfertigt?
Nach meiner Kenntnis, die auch aus Anmerkungen seiner Ehefrau
stammen, hat er zwar am Aufbau der Hotel-Group
(die von seinem Bruder Otto verantwortlich geführt wird) einen
gewissen finanztechnischen Anteil (was sich auch
durch laufende Klageverfahren gegen auch von Jörg Lindner
verantwortete Firmen verdeutlicht); aber ich konnte bisher
in seiner Vita keinen beruflichen Zeitraum ausmachen, der eine
Bezeichnung als "Hotelier" rechtfertigt.
Würden Sie mir bitte diesen Eindruck bestätigen, bzw. mit der
Darlegung entsprechender Fakten korrigieren?
Der andere Gesellschafter Ihrer Firma, Kai Richter, findet es
angemessen, sich ausschließlich als "Immobilienkaufmann" zu
bezeichnen
und verzichtet offensichtlich darauf, seine "automobile
Vergangenheit" öffentlich zu machen. Das geht so weit, dass er
(zusammen mit Jörg Lindner) verbreiten lässt, dass sein einziger
Bezug zum Thema Auto der Besitz der Führerscheine 1 + 3 sei.
Können Sie mir bestätigen, dass Herr Kai Richter seine
berufliche Laufbahn als Automobilverkäufer in Dortmund begann?
In diesem Zusammenhang hätte ich dann noch eine ergänzende Frage, da
Herr Kai Richter in seiner Vita auf den
Internetseiten seiner Firma Mediinvest, Düsseldorf darauf hinweist,
"Absolvent der Betriebswirtschaftlichen Fachschule Calw"
zu sein, die nach meiner Kenntnis (und eigener Darstellung der
Fachschule) als "Bundesfachschule für
Betriebswirtschaft im
Kraftfahrzeuggewerbe" tätig ist:
Wer trug für Herrn Kai Richter die Schulgeldkosten für diese Art
der Weiterbildung?
(Er selbst oder sein damaliger Arbeitgeber?)
Es wäre nett, wenn Sie mir (als Journalisten) diese wenigen (und
einfachen) Fragen kurzfristig beantworten würden.
Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm Hahne
Ich
habe bis heute darauf keine Antwort erhalten. Auch nicht in Sachen Jörg
Lindner. Eigentlich ist eine Antwort in Sachen Kai Richter auch überflüssig, da
mir zumindest sein damaliger Arbeitgeber auf der Hagener Straße 148 in
Dortmund-Süd inzwischen bekannt ist. Dieser Fiat-Händler wurde aber im
Jahre 2004 von Fiat Heilbronn als Werksniederlassung übernommen. Da war
Kai Richter sich wohl sicher, dass man da nicht mehr auf ihn stoßen
würde. Da er selbst auf seinen Interseiten auf seine
betriebswirtschaftliche Ausbildung in Calw hinweist und mir diese
Fachschule als eine mit automobilem Hintergrund bekannt ist,
war es nicht schwer festzustellen (obwohl die Schule selbst jede
Auskunft ablehnte!), dass Kai Richter dort in den Jahren 1991/1992
insgesamt 10 Monate verbracht hat. - Was alles nicht gegen ihn spricht.
Bis auf seine persönliche Auskunftssperre auch in dieser Sache. -
Kai Richter ist nur der, der er sein möchte. - Jagdpächter? -
Yachtbesitzer? - Investor? - Automobilverkäufer? - Immobilienkaufmann? - Vielleicht weiß ein "Hotelier" eine Antwort.
Auch
der CDU-Abgeordnet Michael Billen scheint an der Auflösung dieser
Fragen gearbeitet zu haben. Nicht als einziger mit dem Ansatz POLIS.
Wenn auch - wie man hört -. nur zufällig. Aber immerhin. Und immerhin
ist
das anderen Politikern so unangenehm - aber nur im Fall Billen - dass
man ihm nun den Prozess macht. Zufällig in Zweibrücken. Zufällig hat
Billen nicht nur SPD-Politiker verärgert, sondern auch solche der CDU.
- In dem vor uns liegenden Prozess darf man als Angeklagter zu seiner
Verteidigung auch das sagen, was man sonst - ungestraft - in der
Öffentlichkeit nicht sagen darf. - Wir dürfen gespannt sein. - Kurt
Beck hat sich das wohl in seinen Abendgebeten so gewünscht. - Träumer
mit "Leuchtturm-Visionen"
trifft auf Realität!
Der CDU ist dieser Prozess nicht
unangenehm, weil Michael Billen in der derzeitigen Situation auch dort
als unangenehm empfunden wird. Man möchte Ruhe. Vor allen Dingen in
Sachen "Nürburgring 2009". Das wurde auch bei der Klausurtagung vor
Wochen in Maria Laach deutlich. Das heißt: Natürlich bleibt das geheim.
- Aber ich möchte in diesem Zusammenhang durchaus mal an klare,
unmissverständliche Außerungen von CDU-Politikern erinnern. Es ist kein
Zufall, dass Herr Romes, Verbandsbürgermeister von Adenau dazu zählt. -
Es gibt eine Presseerklärung vom 3. März 2009, in der drei
CDU-Politiker, Walter Wirz, Hermann-Josef Romes und Dr.
Jürgen Pföhler gemeinsam erklärten und als
richtig empfanden:
"Bollwerk gegen die Wirtschaftskrise
CDU-Politiker zur Erlebnisregion Nürburgring: Handfestes und sichtbares Konjungkturprogramm
Das
im Bau befindliche Großprojekt "Nürburgring 2009" bildet gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein ein 'Bollwerk, das für viele
Firmenaufträge sorgt sowie bestehende Arbeitsplätze sichert und neue
schafft". In dieser Einschätzung sind sich der Landrat des Kreis
Ahrweiler, Dr. Jürgen Pföhler, der CDU-Landtagsabgeordnete Walter Wirz
aus Adenau und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau,
Hermann-Josef Romes, einig. Der Nürburgring übernehme seit jeher eine
strategische Schlüsselposition in der strukturschwachen Eifel. Für die
Zukunft brauche der Nürburgring neue Standbeine neben dem Motorsport.
Ganz
Deutschland spreche von Konjunkturpaketen, die wirtschaftliche Impulse
bringen sollen - der Nürburgring 2009 sei ein konkretes
Konjunkturpaket, 'und zwar ein unmittelbares, handfestes und
sichtbares', so Pföhler, Wirz und Romes. Nirgendwo sonst in
Rheinland-Pfalz befinde sich eine solche Riesenbaustelle in Betrieb.
Bis zum jetzigen Stand der Bauarbeiten hätten viele Unternehmen aus der
Region mehr als 70 Aufträge aus dem Projekt erhalten. Bei der
Bewerberbörse am 7. März könnten darüber hinaus zusätzlich 400 neue
Arbeitsplätze vermittelt werden. Sie reichen vom
Veranstaltungstechniker bis zur Gästebetreuung.
Mit
Blick auf die Kritiker der neuen Erlebnisregion erklärten die drei
Christdemokraten nach einem Treffen des Arbeitskreises Wirtschaft und
Verkehr der CDU-Landtagsfraktion am Nürburgring: Bisher habe niemand
eine sinnvolle Alternative zum neuen, ganzjährigen Freizeit- und
Businesszentrum am Nürburgring benennen können. Eine leere grüne Wiese
sei jedenfalls keine Lösung. Fazit von Pföhler, Wirz und Romes: Schon
jetzt behaupte sich das Projekt als Bollwerk gegen den dramatischen
Wirtschaftseinbruch.
Die
drei CDU-Politiker sagten zu, 'alles zu tun, um das Vorhaben zum Erfolg
zu führen'. Der ganz überwiegende Teil der Menschen in der Region
stünden hinter dem Projekt und wüssten, welche Chancen es bietet."
Etwas
später komplettierte der SPD-Parteibuchträger, Dr. Walter Kafitz (auch
Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, diese Aussagen von
CDU-Größen in einem Interview in einem kleinen Anzeigenblatt in der
Vulkaneifel so:
"Wir
und auch unsere Partner am Nürburgring sehen die Prognosen bestätigt
bzw.übertroffen. Dazu kommt der gegenwärtige Trend im Tourismus. Der
geht klar zum Kurzurlaub im eigenen Land. Die Freizeitparks erleben
2009 die beste Saison seit Jahrzehnten. Dieser Trend wird auch 2010
fortgesetzt. Als Nationalmonument, größte Sportstätte Deutschlands und
mit dem 'ring°werk' als Freizeitpark haben wir gleich drei
schlagkräftige Argumente für einen Besuch. Eine große Chance auch für
die Region, mit der wir gerade im touristischen Bereich eng vernetzt
sind."
Hier will offensichtlich nun der neue
Innenminister, Roger Lewentz, mit seinem für den 20. September 2011
(14:00 Uhr) in Adenau angesetzten "Dialog-Forum" anschließen. - Friede,
Freude, Eierkuchen! - Leider sind die Realitäten - das Geschehen am
"Ring" - der Region nicht verborgen geblieben. Eigentlich sollte auch
der nun angekündigte Dialog von anderen Politikern geführt werden. Es
gab - vor der offiziellen neuen Regierungsbildung - eine entsprechende
Zusage. Vergessen. Es geht im alten Trott weiter: Lügen aus Unkenntnis
(?), Versprechungen, Umdeutungen, falsche Fakten, Traumdeutungen - die
ganze Palette der Volksvertreter - wie sich die Politiker auch
bezeichnen - wird wieder einmal zum "Schön-Malen" verwendet.
Und
neun Tage später, am 29. September 2011, greift dann auch der
"Hotelier" Jörg Lindner in den Dialog ein. Im Bahnhof Engeln, zufällig
eine "Endstation" (des "Vulkan-Express"). Die Themen "Richter, laufende
Untersuchungen/Verfahren, 'höhere Politik' usw. sind tabu. Schließlich
soll "die Zusammenarbeit zwischen Nürburgring Automotive, Tourismus und
Motorsport" aktiviert werden. Über "Tourismus, Motorsport und Nutzung
der Gebäude mit Veranstaltungen" darf also gesprochen werden.
Dabei
ist allen Realisten heute längst klar, dass eine "leere grüne Wiese"
(s. CDU-Meinung oben) an der Stelle wo heute die "Grüne Hölle" steht,
die bessere Lösung wäre. Schließlich muss selbst die Nürburgring
Automotive erkennen, dass die (natürlich "vorübergehende") Schließung
der meisten der Gebäude dort zwar keine unbedingt "kostenlose", aber
zumindest eine kostengünstigere Lösung ist. Auch, wenn das natürlich
Arbeitsplätze kostet. -
Was den Politikern wehe tut und darum auch dringend kaschiert werden muss. Mit einem Dialog. - (Dia = buntes Bild ist Gegenwart. Log = Vergangenheitsform von Lügen)
Die
aktuelle Situation in der "Grüne Hölle" und im "Boulevard", beim
"ring°racer" und im "Klettergarten" sind Realität. Aber auch die
"ruhigen Wochenenden" in Adenau, wenn "oben die Musik spielt".
MK/Wilhelm Hahne
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