Mai-Umtriebe im Personalbereich

98-05-12/05. Bei Ford in Köln hat man gerade wieder einen neuen Vorstandsbereich erfunden. Es gibt nun einen "Vorstand für Europa". Der soll sich um das europäische Steuerrecht bemühen, Kontakt zu europäischen Verbänden und dem europäischen Parlament halten, soll sensibel Stimmungen registrieren, auswerten, beeinflussen. Jedenfalls möchte Ford nicht, daß der Firma so etwas passiert, wie es VW mit der 200 Millionen-Strafe passiert ist. Für die neue Vorstandsposition hat man einen 48jährigen Juristen, Dr. Wolfgang Schneider, ausgeguckt. Und hofft, nun in Europa-Sachen "aus dem Schneider" zu sein.

Bei der Auto-Zeitung in Köln zeichnet sich - und das ist völlig normal - (wie mir mal Chefredakteur Wiechmann in langen Prozessen beibrachte) eine Personalveränderung ab. Peter Oberndorfer, aus dem Impressum als "Leitender Redakteur Test & Technik" bekannt, will wohl die Zeitschrift verlassen, hat einfach gekündigt. Der Grund ist einfach: bitte beim Chefredakteur erfragen.

Michael Iggena, bisher als "Leitender Redakteur Märkte & Modelle" wurde vom Chefredakteur - so hört man jedenfalls - die Nachfolge von Peter Oberndorfer angeboten. Aber sicherheitshalber hat er auch gekündigt. Wie man hört, befindet er sich derzeit in Urlaub.

Und weil alle guten Dinge drei sind, hat auch Holger Eckhardt, lt. Impressum für die Marken BMW, Rover, Ferrari und Tuning, seinen Abschied eingereicht. Beim Chefredakteur Wiechmann. Und beim DSF wartet man schon auf ihn. Was er dort dann ins Bild setzt, wird uns sicherlich nicht verborgen bleiben.

Bei Honda in Offenbach gibt es auch Personalveränderungen. Damit der Absatz von Honda-Automobilen weiter steigt, hat man Willy Cohnen, einen der General Manager in der Honda-Geschäftsleitung vom Bereich Vertrieb entlastet.

Dafür ist nun ein Fachmann zuständig, der aus dem Hause Daimler-Benz, Geschäftsbereich Mercedes-Benz kommt. Volker Fritz, 42, war bisher für die Stuttgarter als Regionalleiter der Region Nord unterwegs. Nun verantwortet er - auch als General Manager - den Bereich Vertrieb (einschl. Großkunden- und Flotten-) sowie die Händlernetzentwicklung.

Willy Cohnen verantwortet weiter den Bereich Marketing und Public Relation. Interessant ist, daß ihm in dieser Funktion der Bereich Presse, mit seinem Leiter Florian Moser, untergeordnet ist. Sehr feinsinnig! - Cohnen verantwortet aber auch noch den Bereich Logistik. Wer nach der Logik dieser Zuordnung fragt, muß sie in der Cohnen-Vergangenheit bei Volvo suchen. - Und wer den Begriff Logistik gerne erklärt hätte: Cohnen ist für die Disposition der Fahrzeuge in Japan verantwortlich. - Wieso das nicht zum Bereich Vertrieb gehört, kann niemand bei Honda erklären. - Es ist halt so.

Tetsuo Iwamura, Präsident von Honda Deutschland erklärt die Organisationsänderungen so, daß man die Führungsmannschaft erweitert habe, um den Absatz von Honda-Automobilen weiter zu steigern. - Na, so was!

Was Tetsuo Iwamura in diesem Zusammenhang leider nicht erwähnt: Er ist inzwischen zum Direktor Vertrieb Europa in den englischen Europazentrale von Honda ernannt und verläßt die Deutschland Zentrale in Offenbach.

Neuer Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Honda Deutschland GmbH wird dann ab 1. Juni 1998 Hiroshi Kobayashi, 42, werden. Er gilt intern als Vertriebsspezialist und war bisher in der internationalen Honda-Organisation für den Vertrieb in Asien verantwortlich.

Zum gleichen Zeitpunkt übernimmt Minouro Harada, 51, die Leitung von Honda Motor Europe in England. Er ist ein Manager mit großer internationaler Erfahrung und wird als Präsident von Honda Motor Europe auch für die Märkte im Mittleren Osten und Afrika verantwortlich sein. - Weil Europa als Aufgabe nicht reicht?

Sein Vorgänger, Kazue Ito, wechselt in den Ruhestand, geht zurück in sein Heimatland Japan.

Und wer ist für die Werbung bei Honda verantwortlich? - Derzeit läuft - wie man beobachten kann - gar keine Kampagne. Selbst die Einführung des neuen Civic Aerodeck erfolgt ohne jede große Werbeunterstützung. - Wenn man von den Fahrberichten in der Fach- und Tagespresse und dr Händlerwerbung absieht. Aber wie wir wissen (s.o.), gehört die Pressearbeit zu Public Relation. Und Presseberichte sind - eigentlich immer auch Werbung. Irgendwie. Und darum kann man bei Honda wohl auf (wirkliche) Werbung verzichten. - Logisch. - Oder?

Piep, piep, piep - sie ham sich nicht mehr lieb. Nissan Marketing-Direktor Hartmut Pick wird die deutsche Nissan-Zentale zum 30. Juni dieses Jahres verlassen. Er konnte einfach nicht mit dem neuen Präsidenten der Nissan Motor Deutschland GmbH, Hartmut W. Kieven. Ein Hartmut ist wohl genug.

Der, der nun geht, war auch für die Werbung verantwortlich. "Er kann - sie kann" - aber nun kann er nicht mehr. Kieven und Pick waren schon in den ersten Wochen der Zusammenarbeit zu oft unterschiedlicher Meinung. Da war das Thema immer Marketing und Werbung. Und nun trennt man sich. Von Schreibtisch und Papierkorb. -

Aber Hartmut Pick war auch für den Motorsport verantwortlich. Und da kann er nun - endlich - einen Sieg vorweisen. Es war ein Sieg für den Asch. (Roland...) - Pick war aber u.a. anderem auch dafür verantwortlich, wenn Nissan 1997 noch mit der 96er-Rennversion im STW-Cup fahren mußte. Er - und die Nissan-Geschäftsleitung -hatten sich um Monate zu spät für das Engagement im STW-Cup 1997 entschieden. Und da gab es eben keine 97er-Modelle mehr. Die hätte man vorher - im Herbst 1996 - disponieren müssen. - Ja, ja: "Rennsport ist kontinuierliches Lernen", das wußte Pick schon immer.

Aber manche Entscheidung ist bei Nissan eben schwer gefallen. Da genügt es nicht "Benzin im Blut" zu haben. (Pick über Pick) - Wie zu hören, möchte Pick jetzt ohne Benzin weiter kommen, denn er kann sich nun auch vorstellen, neue Wege außerhalb der Automobilindustrie zu beschreiten. - Und wir warten auf neue Nissan-Slogans. -

Vielleicht so? - Piep, piep, piep... er kann, sie kann - Kieven. Hartmut Pick der kochte Rüben. Hartmut Kievenkochte Speck. - Und Pick ist weg. Dafür gibt´s jetzt ´nen neuen Pick-up! - Blap-blap-blap!

KM/Wilhelm Hahne