98-07-10, Virneburg/Eifel

Guten Tag!

Ich habe es bereits den besorgten Kollegen am Telefon gesagt und wiederhole es hier "für den Rest der Welt": Opel hat zu "Retrofit 3000" bisher nichts gesagt. Nein - und es liegt auch keine Klage vor. - Aber warum fragen Sie denn nicht direkt bei Opel mal in der Sache nach? Jeder andere als ich kann doch aus Rüsselsheim eine Antwort erwarten. - Aber natürlich wird man sich mit solch unangenehmen Fragen bei Herrn Borghs nicht beliebt machen. -

Ein Dankeschön auch für die Anregung, die ich bei den o.e. Telefonkontakten erfahren durfte: "Warum habe ich denn von Ihnen noch nichts über die Fußball-WM gelesen? - Wo doch Opel, aber auch Mercedes, zu den Sponsoren gehören?" - Richtig! Da könnte man so manche Verbindung herstellen.

Ein kleines Beispiel: "Die Strategie ist eindeutig: Es wird versucht, alles, was Brisanz hat, unter den Teppich zu kehren. Statt dessen bekommt man das, was gerade belanglos ist."

Wer hat das über wen geschrieben? - Auflösung: DER SPIEGEL über die Pressearbeit des DFB.

Oder ein weiteres schönes Beispiel, warum Sponsoren und "Sponsierte" so herrlich zusammen passen. Ich habe aus nachstehendem SPIEGEL-Text ein paar Namen ausgeklinkt. Mit welchen Namen würden Sie diese Textlücken aufgrund Ihrer Erfahrungen füllen? - Es geht los:

"Den ersten richtig großen Zoff hat ...................... also gerade noch abwenden können, und dafür wird ................... bezahlt. Sein Job ist die Errichtung einer heilen Welt, und wer die in die Luft zu sprengen versucht, merkt schon, was er davon hat.

Denn ...................... liest mit scharfem Auge, jedenfalls die ausgesuchten Organe, die die ........................ erreichen. Weitere 40 Zeitungen werden jeden Morgen in der ....................-Zentrale ausgewertet."

Ist das nicht wunderbar? - So schön kann Fußball sein. - Günter Netzer ist in der gleichen SPIEGEL-Ausgabe übrigens nicht dieser Meinung, soweit das unsere (von ............. gesponserte) Nationalmannschaft betrifft: "Wenn ich die deutsche Mannschaft im internationalen Vergleich sehe, wird mir angst und bange."

Ich bin kein Fußball-Spezialist, habe mir aber das entscheidende Spiel der deutschen Mannschaft schon im Fernsehen angeschaut. Meine Feststellung:

Ich habe noch niemals eine so große Gruppe von mittelalten Millionären besser Fußballspielen sehen.

Darum wackelt auch Berti Vogts nicht. Aber - wie man hört - ein bedeutender Mitarbeiter eines der Sponsoren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: Wolfgang Inhester. Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit steht - nach unbestätigten Informationen aus der Möhringer Befehlszentrale - bei den Stuttgartern vor einer Umorganisation. Und dabei soll einiges verschoben werden. - Ja, ja - der Ball ist rund.

Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen,

Wilhelm Hahne