98-12-12, in Virneburg/Eifel - bald ist Weihnachten

Frohlocket und jauchzet!

Nun ist die Zeit gekommen, wo man auch einmal etwas Weihnachtliches schreiben sollte. Sollte ich vielleicht von Äpfeln und Nüssen berichten? - Oder von leckerem Marzipan? - Oder vielleicht darüber schreiben, wie man Spekulatius... - Das ist es! - Spekulatius!

Wie Sie sicher wissen (oder auch nicht), bin ich am Niederrhein geboren und groß geworden. Dort gab es niemals einen Weihnachtsmann. Dort gibt es das Christkindchen. Und davor, zu Nikolaus, da gibt es den Nikolaus. Das ist der, der übers Jahr alles gut beobachtet, damit er den lieben Menschen ein paar nette Geschenke bringen kann. - Und über die bösen Menschen, da läßt er Motor-KRITIK schreiben. - Der Nikolaus hat nämlich Spaß am Journalismus. Er ist nämlich auch ein kritischer Beobachter - oder wie man in einer anderen Sprache sagt, ein Spekulator.

Und darum heißen die Plätzchen die der Nikolaus am Nikolaustag mitbringt auch Spekulatius. Können Sie mir geistig folgen? - Nikolaus = Beobachter = Spekulator = Spekulatius. - Spekulatius wird mit herrlichen Gewürzen gemacht. Nelken, Kardamom, Muskatblüte und Zimt. Das waren vor langer, langer Zeit kleine Kostbarkeiten, die es nicht überall gab. Aber es gab sie in Holland, wo man über gute Verbindungen in andere, ferne Länder verfügte. Und darum gab es ihn da auch wohl zuerst, den Spekulatius.

Aber direkt an Holland schmiegt sich der Niederrhein an. Und so kommt es, daß man viele gute Gewürze, die in anderen deutschen Landen nur mit großen Schwierigkeiten (und hohen Kosten) zu kaufen gab, am Niederrhein immer schon gab. Auch Muskatblüte und Nelken, und, und, und. - So ist es auch keine Mär, daß es den Spekulatius in Deutschland zu allererst am Niederrhein gab, daß er dort zu den vorweihnachtlichen Festtagen gemacht wurde. Und wenn zu den klassischen Spekulatiusformen auch eine Mühle gehört, so hat das seinen Grund darin, daß dieses weihnachtliche Gebäck eben ursprünglich aus Holland kam.

Verstehen Sie nun, daß ich gar nicht böse bin, wenn schon mal jemand zu mir "Du Weihnachtsmann!" sagt. Da fühle ich mich gar nicht betroffen. Für mich gibt es keinen Weihnachtsmann. Aber wenn jemand zu mir sagen würde, "Du bist vielleicht ein Nikolaus!", dann würde ich mich sehr geehrt fühlen. Denn tatsächlich empfinde ich mich auch als Spekulator, als Beobachter. Und ich esse auch gerne Spekulatius. Am liebsten Butterspekulatius oder Mandelspekulatius.

Aber ich esse auch gerne das Weihnachtsgebäck, das meine Frau immer zu Weihnachten für mich und unsere lieben Freunde backt. Da steht sie an vielen Tagen abends stundenlang in der Küche, um die leckersten Varianten von "Plätzchen" zu zaubern, die eigentlich schon keine "Plätzchen" mehr, sondern eher kleine kulinarische Kunstwerke sind. Und es duftet nach Rosenöl und Marzipan und Zimt und Rum.

Und zu meinen Aufgaben gehört es dann, die Nüsse zu knacken die sie braucht. Da müssen die Walnüsse so vorsichtig geöffnet werden, daß man die Hälften unverletzt entnehmen kann. Weil sie sich sonst auf den kleinen Kunstwerken nicht so gut ausnehmen würden. - Meine Frau sagt, ich bin ein guter Nußknacker.

Kein Wunder, wenn es mir gelingt, auch in meinem Beruf so manche Nuß zu knacken. Aber das liegt auch daran, daß ich auch ein Nikolaus = Speculator = Beobachter = Journalist bin und mich auf Speculatio (das Auskundschaften) gut verstehe. Und dann esse ich noch gerne Spekulatius.

Und da ich gerne etwas bewege, ein "Beweger" bin, ist meine Berufsbezeichnung Motor-Journalist. Motor bedeutet nämlich im Latainischen Beweger.

Muß ich nun noch erklären, warum dieser Informationsdienst Motor-KRITIK heißt?

Die Erklärung dafür finden Sie auch in den neuen aktuellen Geschichten, wo es wieder viel Neues gibt, wo über Dinge berichtet wird, die es anderswo noch nicht zu lesen gab.

Bald wird es auch eine kleine Umstellung bei Motor-KRITIK geben. Ich habe immer darauf geachtet, daß beim Bildseitenaufbau durch das Laden von zu viel, für den Informationsgehalt "überflüssige", Grafik nicht zuviel Zeit verloren geht. Das werden wir vor Beginn des neuen Jahres nochmals optimieren. Und ich werde noch vor 1999 über eine eigene Domain verfügen. Sie werden mich dann mit einer kürzeren Kennung erreichen können: http://www.motor-kritik.de

Wir arbeiten daran. Ich informiere Sie rechtzeitig.

Und jetzt werde ich mich ein paar Tage dann nicht nur um die Plätzchen, sondern auch um meine Frau kümmern. Und wir beide werden hoffentlich das haben, was ich Ihnen auch wünsche:

Ein paar schöne, ruhige weihnachtliche Tage, umgeben von Menschen die guten Willens sind, eine Rückbesinnung auf menschliche Werte und ein Frohes Fest.

Frohlocket und jauchzet!

Wilhelm Hahne