Aber irren ist männlich. Warum sollte ich mich nicht mal irren? - Da habe ich z.B. in meiner letzten Geschichte den Namen Guildo Horn falsch geschrieben. Und hatte sofort einen Fan am Telefon. Wahrscheinlich war ich in Gedanken bei Rex Gildo, als ich meine Geschichte schrieb. Also der Guildo Horn schreibt sich Guildo und nicht Gildo. - Jetzt wissen das alle.
Und Herr Milberg, der von BMW, heißt mit Vornamen Joachim. Als ich in der letzten Woche im Fernsehprogramm einen Axel Milberg ausmachte, da habe ich sogar den Fernseher deswegen (am 5.3. um 20.15 Uhr) eingeschaltet. Es hätte ja sein können, daß Dr. Joachim Milberg unter einem "Künsterlvornamen" noch einem anderen Erwerb nachgeht. - Man kann ja nie wissen. - Wenn, dann natürlich nur mit Genehmigung des Aufsichtsrates. - Versteht sich.
Aber es war ein anderer Milberg, der in "Irren ist männlich" mitspielte. Wobei der Titel so wunderschön zu der BMW-Milberg-Geschichte gepaßt hätte.
Das wird Herr Gaul gar nicht finden. Wobei - gestatten Sie mir Gedankensprünge - ein Herr Gauly nichts mit Herrn Gaul zu tun hat. Außer, daß die schon mal miteinander sprechen. Gauly ist also nicht die Verniedlichung von Gaul, sondern der Pressesprecher der Quandt-Familie. Der hat sich übrigens auf meine (telefonische) Anfrage bis heute nicht gemeldet. - Vielleicht war also meine Vermutung richtig. - Was meinen die Herrn Gaul und Gauly - pardon, Dr. Gauly - dazu?
Wobei ich mit meiner letzten Geschichte wahrscheinlich Herrn Gaul (das ist wieder der oberste Pressesprecher von BMW) wohl sehr getroffen habe. Weil der mir am 2. März gegen 22 Uhr sehr erregt und lautstark klar zu machen versuchte, was er niemals gesagt hat. Zum Beweis dafür hat er mir seine schriftliche Erklärung (für ausgesuchte Medien und Agenturen) hereingefaxt. Und dort hat er tatsächlich nicht den Namen Piech erwähnt.
Ich finde auch wunderschön, wie er die "Nebengeschäfte" des Herrn Milberg argumentiert hat. Also erstens gab es die ja schon vor seiner Vorstandstätigkeit bei BMW, seit 1986. Und zweitens war sein erstes Unternehmen - und nun folgt das Zitat - "mit Genehmigung des zuständigen Kultusministeriums ... mit der ausdrücklichen Zielsetzung" gegründet, "Ausgangsbasis für gesellschaftspolitisch erwünschte Unternehmensgründungen aus der universitären Welt heraus zu werden". - Toll!
Stellen Sie sich vor, Herr Gaul hätte neben seiner Tätigkeit als oberster Öffentlichkeitsarbeiter bei BMW (Bereichsleiter) noch eine Beteiligung bei einem Reisebüro, über das (nicht nur) BMW dann Hotels für seine Präsentationen bucht, die Journalisten-An- und Abflüge organisiert. Dann würde man das so argumentieren: das Unternehmen wurde mit ausdrücklicher Genehmigung der Gewerbeaufsicht und des Finanzamtes und der ausdrücklichen Zielsetzung gegründet, eine Ausgangsbasis für gesellschaftspolitisch erwünschte positive Mittelstandsbeeinflussung aus der industriellen Welt heraus darzustellen und weitere Angestellte und Arbeiter zu ermuntern, persönliche Erfahrungen im Unternehmertum zu sammeln, um in der bisherigen Funktion besser - und schneller - unternehmerische Entscheidungen im Sinne des Arbeitsgebers treffen zu können.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Richard Gaul hat kein Reisebüro, es sind mir auch keine Anteile an einem solchen Unternehmen bekannt. Ich wollte nur einmal auf seine elegante Formulierung in Sachen Milberg aufmerksam machen. Und natürlich darauf, daß er niemals gesagt hat... (s.o.)
Wobei ich aus der Redaktion der WELT hörte... - Aber das soll er selbst mit denen ausmachen. Und wenn in "dossier B" geschrieben steht ... - na ja, dann ist das nur ein Ortsgespräch für Herrn Gaul. Und er kann sich von Herrn Carl dann gleich noch einmal sagen lassen, was in den Verhaltensgrundsätzen der Siemens AG unter Punkt 10 zu lesen ist:
"Kein Mitarbeiter darf geschäftliche Aktivitäten oder geschäftliche Interessen außerhalb des Unternehmens wahrnehmen, die seine Arbeitsleistung für das Unternehmen oder seine Loyalität zum Unternehmen beeinträchtigen könnten."
Es heißt dort: "könnten", nicht "würden". Es kommt (für Siemens) also nicht darauf an... - Aber das muß ich Ihnen ja nicht erklären. Das verstehen Sie sicherlich auch so.
Wobei ich mich frage, warum Herrn von Kuenheim denn eigentlich den Milberg-Betrieb nicht damals (als Milberg BMW-Vorstandsmitglied wurde) gleich gekauft hat. Dann hätte Herr Milberg nicht noch ein weiteres Unternehmen gründen müssen, "das aus diesem Institut 1995 hervorging" (O-Ton Gaul). Das hätte doch alles eine Abteilung von BMW werden können. Und hätte doch gut gepaßt.
Aber manchmal kommt auch ein Herr von Kuenheim nicht auf die naheliegendsten Sachen. - Ob der wohl - und das ist mal wieder ein Gedankensprung - denn der Schwester seiner Mutter zum 100. Geburtstag gratuliert hat? - Wie Sie sicher wissen, ist Herr von der Marwitz (ich meine der Vater von dem Truck-Rennfahrer)... - Aber das sind alte ostpreußische Geschichten. - Das fiel mir nur gerade so ein.
Wobei mir wieder einfällt, daß nicht nur ich in Virneburg lebe, sondern daß das Gebiet um dieses kleine Eifeldorf zu den sechs Gebieten in Europa zählt, wo noch echte Wildkatzen leben. - Nur, damit Sie auch das wissen. - Ich verschweige eben kaum etwas.
Auch nicht mein letztes Wissen um Ford-Probleme. Oder auch nicht meine Meinung zum 1. Grand-Prix dieses Jahres. Denn manchmal ist das Thema Nr.1 eben die Formel 1. Zumindest bei mir. Aber das muß nicht immer stimmen. Wie Sie oben schon lesen konnten - und es inzwischen sicherlich auch wissen: Irren ist männlich.
Guten Tag!
Wilhelm Hahne