Passt fast immer: „Die Lage war noch nie so ernst!“

Konrad Adenauer sagte diesen Spruch bei jeder passenden – und wie viele fanden – auch bei jeder unpassenden Gelegenheit. Das ist lange her. - Ich erinnere mich lächelnd. - Heute sind wir deutlich weiter. Der Spruch passt zuverlässig immer. Nicht nur bei Husten und Heiserkeit. Man könnte ihn zur Beschreibung der aktuellen politischen Situation bei uns, im Hinblick auf den Ukraine-Krieg, zur Entwicklung in China, zum Handeln der USA, einfach zu Allem verwenden. Auch in Sachen Fußball oder Motorsport. Auch zur Landespolitik in RLP würde er passen. - Aber hier, auf diesen Seiten, soll er – schon im Hinblick auf den Titel dieses Internet-Informationsdienstes – im Wesentlichen nur mit Bezug auf den Motorsport und sein Umfeld angewendet werden. - Ich werde dazu ein paar Beispiele aufzeigen, die deutlich machen, dass dieser Konrad Adenauer-Spruch einfach genial ist:

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VLN/NLS 1 in 2023: Erinnerungen an die Zukunft!

Ein unverständlicher, dummer Titel. Darum passend zur Entwicklung der VLN/NLS. Was sich dort für die Saison 2024 abzeichnet, ist geradezu grotesk. Gerade der aktuelle Start in die Saison 2023 ist so Anlass für Motor-KRITIK, sich noch einmal zu erinnern und in die Zukunft zu blicken. So sei denn der unverständliche Titel zu dieser Geschichte kurz erklärt. - Man wird aber wohl die ganze Geschichte lesen müssen, die nicht nur über den ersten NLS-Lauf in 2023 vom vergangenen Samstag informiert, sondern in dem ich auch einen Blick zurück werfe, auf den Serien-Start in 1977. -. Gleichzeitig werde ich aber auch einen Blick weiter voraus werfen, in die – wahrscheinliche – Situation, wie sie die VLN-/NLS-Fans dann zum Saisonstart 2024 vorfinden werden. - Vor uns liegt eine geradezu alptraumhafte Entwicklung der Serie, die auch den Motorsport in Deutschland insgesamt beeinflussen wird. Dagegen ist das aktuelle Schaulaufen mit interessanten Führungsfahrzeugen für die einzelnen – drei – Startgruppen in Lauf 1 der NLS-Serie 2023 wohl nur ein Grund zum Lächeln. Was hier zu lesen ist, kann leider kaum zum Lachen anregen, wohl eher zum Weinen – aber mindestens ein nachdenkliches Kopfschütteln auslösen. - Gentleman, start your engines! - Liebe Leser, nehmen Sie sich bitte zum Lesen ein paar Minuten Zeit:

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Entscheidungs-Angst: Aber der Hubschrauber fliegt!

Es geht um die Luftrettung am Nürburgring, die von der Johanniter-Organisation auf ihrer Internetseite so dargestellt wird: „Seit 2016 wird der Air Rescue Nürburgring 365 Tage im Jahr von 8:00 Uhr bis zum Sonnenuntergang eingesetzt. Das Luftrettungszentrum Nürburgring steht inmitten der geschichtsträchtigen Grand-Prix-Strecke. Als Werkshubschrauber des Nürburgrings und Intensivtransporthubschrauber für die Marienhaus GmbH werden nicht nur Patienten von Rennunfällen oder Intensivpatienten versorgt und transportiert. Der Air Rescue Nürburgring wird subsidiär von den umliegenden Leitstellen für Primär- und Sekundäreinsätze genutzt. Der Einsatzradius erstreckt sich neben dem Kreis Ahrweiler und der Eifel auch über den Westerwald, den Hunsrück und bis in den Taunus. Piloten, HEMS-TC und Notärzte arbeiten im kleinen Team perfekt zusammen. Die Notärzte werden von der Marienhaus GmbH aus der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin der Standorte Neuwied und Bad Neuenahr gestellt.“ So weit die offizielle Darstellung. Nun folgt die Schilderung der Realität:

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Probe- und Einstelltage 2023: Wieder ein Fehlstart?

Natürlich war es Vielen schon klar, andere wollten sich überraschen lassen, aber jeder wusste eigentlich, dass dieser Termin - 10. - 12. März – vom Wetter in der Eifel bestimmt sein würde. Das wusste auch der Veranstalter, die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG. Man bot lt. Ausschreibung:

 

„NÜRBURGRING-TESTMÖGLICHKEITEN IM PROFESSIONELLEN UMFELD
Zugelassen sind alle Tourenwagen und GT-Fahrzeuge.
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Führerschein.“

Nein, der Veranstalter war nicht die VLN-/NLS-Organisation, wie so mancher Fan vermuten würde, sondern es waren tatsächlich – wie auch auf der VLN-Internetseite zu lesen:

„Probe- und Einstelltage der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG,
Freitag GP-Kurs-Kurzanbindung (12-17:30 Uhr),
Samstag NLS-Variante (9-16:30 Uhr) + Permit-Kurse
Sonntag NLS-Variante (8-16:30 Uhr)“

In Kenntnis der Wettervorhersage waren einige Teams, die genannt hatten, erst gar nicht angereist. Dafür waren andere schon am Donnerstag gekommen, weil diese Testtage von diesen Einsatz-Teams auch als Training für die gesamte Mannschaft angelegt war. Da muss bei den vor uns liegenden NLS-Läufen schließlich jeder Handgriff sitzen. Obwohl die Ausschreibung auch für die Saison 2023 nicht berücksichtigt, dass ein Erfolg bei Langstreckenrennen eine Mannschaftsleistung sein sollte, die die Leistung der Ingenieure und Monteure mit ins Endergebnis einbezieht.

  • Mit der Vorschrift von Mindeststandzeiten beweist der Veranstalter leider Unwissen!

Für Kenner des GP-Kurses war auch das Freitags-Angebot des Veranstalters unverständlich. Aber vielleicht ist man dort genau so erfahren, wie „Personen ab 18 Jahre mit Führerschein“.

Erfahrung scheint man allerdings in Sachen „Preisgestaltung“ zu haben. So mussten die Teams für den Einsatz eines Fahrzeuges auf der NLS-Variante am Samstag oder Sonntag 1.700 Euro pro Fahrzeug zahlen. Und der Preis für Super-Plus-Benzin wurde mit 2,709 Euro pro Liter (!) berechnet! - Und wer seine Box beheizt haben wollte, musste evtl. 1.000 Euro  zusätzlich zahlen. (Weil bei Anheizen einer Box weitere 5 Boxen mit beheizt werden!) - Wenn aber nun die 5 Nachbar-Boxen unbesetzt waren? -  

„Tut uns leid! - Das ist nun mal so geregelt.“

So hat man sich dann bei den betroffenen Teams „warm gezittert“!

Schon ein Blick aus dem Fenster am Samstagmorgen zeigte, dass NICHTS gehen würde. Am Sonntag belohnte dann das Wetter die Teams mit der Möglichkeit, viele Runden zu drehen. - Wie man bei den entsprechenden Fotos ahnen kann. - Leider überwiegend bei nasser Straße!

 

 

 

Die Vergleichsfotos zeigen sowohl den Unterschied am „Brünnchen“ und im Fahrerlager zwischen Samstag und Sonntag. - Von der Situation am Sonntag –  die Situation sowohl an, wie auf der Strecke - lasse ich unkommentiert eine Reihe von Fotos folgen:


 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Das soll es dann – hier in Motor-KRITIK - vom Auftakt der Motorsport-Saison am Nürburgring 2023 gewesen sein. - Ein Auftakt, der insgesamt nicht positiv stimmt!

 

 

Die erste Fortsetzung der motorsportlichen Aktivitäten – „nach Art des Hauses“ - erfolgt dann schon am nächsten Wochenende mit dem 1. NLS-Lauf, der 68. ADAC Westfalenfahrt ab 17. März. Das Rennen wird am Samstag, dem 18. März 2023 durchgeführt!

Zugelassen sind max. 210 Fahrzeuge!

MK/Wilhelm Hahne
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Nürburgring ‘23: Ingo und Christians Märchenstunde!

Eine Jahrespressekonferenz am Nürburgring ist inzwischen zur Normalität geworden. Zufällig fand die für das Jahr 2023, am „Weltfrauentag“ statt. Grund genug, für eine Regionalzeitung, mal eine Frau mit der  Berichterstattung zu betrauen, zumal gerade diese Sparte aktuell durch die „ProQuote“ Medien-Vorsitzende, Edith Heitkämper, sehr gerügt wurde: „Wir sehen heute am Weltfrauentag 2023, dass es noch längst keine Parität in den Medien gibt. Vor allem die Regionalzeitungen liegen mit 18,2% Frauenmachtanteil noch weit hinten.“ - Da hat die „Rhein-Zeitung“ gegengesteuert! - Erfolgreich? - Wie man’s nimmt! - Ich habe die Berichterstattung bei Südtiroler Schüttelbrot und einem Grünen Tee beim Frühstück aufmerksam gelesen. - „Schüttelbrot“ ist übrigens ein Dauerbrot, mit dem man – so habe ich bei Google gelesen – „für jede Krise gewappnet“ ist. - So habe ich dann nicht nur „Breitscheid“ (mit „t“) überstanden. Es war war so auch kein „Machtanteil“ festzustellen! (Wer achtet auch heute noch auf Details?) - Aber sollte man sich als Journalist auf so einen wichtigen Termin nicht ein wenig vorbereiten? - Motor-KRITIK war nicht eingeladen und konnte die gewonnene Zeit so für kleine Hintergrund-Recherchen nutzen. - Und möchte seine Leser teilhaben lassen.

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F1 2023: Zu viele Rennen, zu viel Marketing & Geld!

Am Sonntag gab es den ersten WM-Lauf der F1-Saison. Am gleichen Tag – vormittags – hatten meine Frau und ich ein paar Freunde zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen. Gelegenheit, auch über den Motorsport „unserer Zeit“ zu sprechen. Der unterscheidet sich heute nur noch unwesentlich von dem anderer Sportarten: Er wird vom Geld bestimmt! - Wo Geld, viel Geld eine Rolle spielt, ist die Industrie nicht weit und deren Marketing-Spezialisten haben zwar keine Fach-Kenntnisse, aber „wissen wie’s geht“! - Dabei werden dann auch Werbeeffekte in Geld umgerechnet. - Und so rechnet sich dann auch die Formel 1! - So lange die Zuschauer nicht merken, dass man eigentlich einer großen Inszenierung aufsitzt. - Unter FIA-Aufsicht!

  • Es wird Spannung zu erzeugen versucht, wo eigentlich – sportlich gesehen – Frust angesagt ist!

An diesem Sonntagmorgen – beim Frühstück – wurde dann an mich auch die Frage gestellt, ob ich denn jetzt wieder über die Formel 1 schreiben würde, wo doch Alonso… - Ich habe lächeln müssen, weil hier offensichtlich einem „alten Mann“ eine Frage gestellt wurde, die darauf hinaus lief, das wohl nun ein „alter Mann“ über einen „alten Rennfahrer“ gerne berichten würde.

Ich weiß – aus Erfahrung – welche Vorteile es hat, jung zu sein. Aber ich kenne auch die Vorteile – aus Erfahrung – die man durch das Erreichen eines hohen Alters hat. - Am Sonntagmorgen habe ich die Antwort, ob ich nun – in 2023 – wieder auf diesen Internetseiten über die Formel 1 des Jahres 2023 informieren würde, bis zum Abend – nach dem Studium der Ergebnisse – zurück stellen müssen.

  • Aktuelles Ergebnis: Ich kann auch in 2023 die Formel 1 nicht als den Sport empfinden, für den ich „früher“ einmal geschwärmt habe. (s. Titel zu dieser Geschichte.)

Vor einiger Zeit hatte ich meine Art der Information über die Formel 1 eingestellt, nachdem mir das Mercedes-Team Fragen zu der von mir immer wieder aufgezeigten Differenz zwischen schnellster Runde im Qualifying und der schnellsten Runde im Rennen nicht beantworten wollte.

  • Aus Marketinggründen nicht konnte?

Schauen wir mal auf den „kleinen Unterschied“, wie er sich nach dem ersten Formel 1-WM-Lauf gestern unter Aufsicht der FIA in Sachir (Bahrain) darstellte:

  • Der Sieger, Max Verstappen, fuhr die schnellste Rennrunde in  1‘36,236 min
  • Im Qualifying fuhr der gleiche Max Verstappen die Bestzeit in 1‘29,708 min
  • Das ist eine Differenz von 6,528 sec bei einer Rundenlänge von 5,412 Kilometer!

Um meinen Lesern einen Vergleich zu ermöglichen:

  • Bei einem NLS-Langstrecken-Rennen (!) müsste ein siegreicher GT3 dann um rd. 30 sec (!) in seiner schnellsten Rennrunde, gegenüber seiner besten Zeit im Zeittraining langsamer sein!

Jeder Rennbesucher würde über eine solche „sportliche“ Leistung einer Fahrer-/Automobil- Kombination lachen und die Art, das als eine „besondere Leistung“ zu verkaufen, als absolut lächerlich empfinden.

Bei der Formel 1 ist das anders. Die wird gut verkauft! - Wobei deren Nimbus langsam „blättert“! Man wird das in diesem Jahr auch bei den Zuschauerzahlen ablesen können. - Es gibt auch zu viele Rennen! - Auch die Zuschauer sind nicht dauerhaft so dumm, als dass sie sich von guten Marketingleuten – mit FIA-Unterstützung (!) - für hohe Eintrittspreise „hinters Licht führen“ ließen!

  • In 2023 haben sich z.B. auch erstmals (!) bis jetzt in Deutschland keine Fernsehsender finden lassen, die bereit wären, für eine hohe Millionen-Summe die Rechte für die „freie“ Überragung von wenigen F1-Rennen zu zahlen!

Was die fahrerische Leistung eines Fernando Alonso betrifft: Die überrascht zumindest mich nicht! - Man kann die auch nicht mit der eines Sebastian Vettel vergleichen. - Nicht nur ein 2023er Aston Martin ist nicht mit dem der Saison 2022 zu vergleichen!

Nur ein deutscher Fahrer (Hülkenberg) in der F1 – der „Königsklasse“ des Motorsports (?) -  macht übrigens auch auf „Baufehler“ in der deutschen Motorsport-“Pyramide“ aufmerksam!

MK/Wilhelm Hahne
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Politik & Wirtschaft & Sport: Ein „Kindergarten“?

Wenn man das mit den Augen eines alten Mannes betrachtet, kann man diese Frage ganz objektiv mit JA beantworten: Alle Akteure in diesen Sparten sind deutlich jünger! - Wenn es aber darum geht, die Darstellung, Selbstdarstellung und das Handeln der dort umtriebigen Akteure zu beurteilen, dann kann zumindest ich – aus meiner ganz persönlichen Sicht, aufgrund meiner persönlich gemachten Erfahrungen – diese Frage auch mit JA beantworten. Überall – auf all’ diesen Gebieten, wird „geschauspielert“, werden Thesen verbreitet, die kaum noch hinterfragt werden. Sie werden akzeptiert, weil sie – scheinbar – von kompetenter Seite kommen. - Trotzdem – oder gerade deshalb - noch einmal die Frage:

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NLS-Ausschreibung 2023: Spottet jeder Beschreibung!

Die Ausschreibung für die ehemalige Breitensportserie VLN, die dann zur „Nürburgring-Langstrecken-Serie“ (NLS) mutierte und durch sinkende Teilnehmerzahlen ins Gespräch kam, hat sich – entsprechend der eigenen Sprachregelung – „zu einer Art basisdemokratischer Revolution“ (Rhein-Zeitung) entschlossen, die dann in der neuen Ausschreibung auch zum Ausdruck kommen soll. - Ich habe zwar bis heute immer noch nicht alles gelesen – lesen können - weil einen der Text eigentlich überfordert. Man muss sich immer wieder erinnern, dass man eigentlich im Jahr 2023 lebt. Die „Rhein-Zeitung“ stellt dagegen fest: „VLN reagiert auf Kritik und beschließt Neuerungen“. - Ich glaube nicht, dass der Autor dieser Geschichte dort, die Ausschreibung wirklich gelesen hat. - Auch ich habe nur mal hier und da „hinein geschnuppert“. - Und mir ist beinahe schlecht geworden! - Mein Kommentar:

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Glasfaserkabel-Einsatz: Basis für mehr Sicherheit?

Natürlich kann so der auch im Motorsport aktuell immer deutlich werdende Ruf nach mehr Sicherheit z.B. auf der Nürburgring-Nordschleife erfüllt werden. Wenn die „künstliche Intelligenz“ (KI) stimmt! - Die kann nur gut werden, wenn die vorhandene menschliche Intelligenz durch eine entsprechende Erfahrung angereichert ist. Da genügen nicht passend wirkende Selbstdarstellungen wie „Ich stehe in der Zukunft!“ - Die angebotene Sicherheitslösung muss auch zum Gesamtaspekt passen, den man gerade – im Fall Nürburgring-Nordschleife – nicht aus dem Auge verlieren darf. - Ist wirklich jede Art von mehr Sicherheit im Motorsport auch gleich mehr Sicherheit bei den „Touristenfahrten“? - Leider sind die Voraussetzungen unter denen die unterschiedlichen Veranstaltungen auf der Nordschleife durchgeführt werden auch unterschiedlich. Immerhin nimmt der neue Besitzer derzeit viel Geld in die Hand, um scheinbar auch höheren Sicherheitsansprüchen gerecht zu werden. Aber das was derzeit vom neuen Sicherheitsprojekt bekannt ist, sind lediglich eindrucksvolle Worthülsen und eigentlich noch nicht ein wirklich an der Praxis orientiertes Konzept, wie man es derzeit darzustellen versucht. - Es bleibt die Frage:

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Das Automobil: Fortbewegungs- oder Anlage-Objekt?

Wenn man die neuesten Informationen aus dem VW-Konzern ernst nimmt, so folgt man auch dort schon bald dem allgemeinen Trend mit einer neuen (notwendigen?) Preiserhöhung. Das wird in der Politik gut ankommen, da diese Preiserhöhung nur die Automobile mit „Verbrenner“ betrifft. - Wer denkt dabei an den Normalverdiener, der gerne auch zur Arbeit mit einem Automobil, nicht mit dem Fahrrad fahren möchte. - Aber damit nähert man die Preise für „Verbrenner“ denen der E-Automobile an! Damit werden dann nicht nur die Boni der (schon) Spitzenverdiener höher, da werden sicherlich auch noch ein paar Euro für Parteispenden drin sein!

Ich kann mich noch gut an die Zeiten direkt nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern, wenn einem – zum Termin eines Schichtwechsels – evtl. hunderte von Fahrrädern entgegen kamen. Um 15 Kilometer zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad zurück zu legen, war normal. Da war dann die Aktentasche beim Herrenrad an die Mittelstange gehängt. Darin waren dann auch „Butterbrote“  oder der „Henkelmann“. Neben den anderen Dingen, die man so am Tag nutzen oder gebrauchen wollte. - Wer ging „damals“ mittags in ein Restaurant oder eine Gaststätte?

Dann kam die Zeit, wo man schon mit einem Motorrad fuhr. Oftmals waren das aber „Motorräder“, die mit einem 98ccm Sachs-Motor ausgerüstet wurden. Jede der vielen Fahrradfabriken um Bielefeld hatte so ein Modell im Programm.

Mit wachsendem Wohlstand fuhr man dann vielleicht Lloyd. Zunächst den „Pappkarton“, später den Lloyd LP 400 Ganzstahl. Es gab noch später dann z.B. den Fiat 500, für den man 2.990 DM zu zahlen hatte. Der hatte sogar ein Klappverdeck! - Die Sitze bestand zwar aus einem einfachen  Rohrahmen, zwischen den Gummibänder gespannt waren, bevor die Sitzauflage darüber kam. - Aber man saß wunderbar darauf! - Morgens mal eben vom Niederrhein nach Würzburg, dann nachmittags zurück. - Langstreckenfahrten – auch mit 13,5 PS (!) - waren keine Quälerei!

Immerhin hatten diese Fahrzeuge – auch der Lloyd – schon Öldruckbremsen! - Das erste Fahrzeug das ich nach dem Zweiten Weltkrieg fahren durfte, war übrigens ein 24 PS VW Standard. Der hatte noch Seilzugbremsen!

Was ich mit dieser Schilderung deutlich machen will: Ich habe die Entwicklung des Automobils ab Anfang der 50er Jahren persönlich „erfahren dürfen“. Nicht nur die technische, auch die preisliche Entwicklung.

Machen wir hier einfach einen Sprung in die Ende 60er/Anfang 70er Jahre. Da lebte das Motorrad als Freizeit- und Sport-Gerät – nach einem dramatischen Niedergang - wieder auf. Eine 750er Honda, eine Vierzylinder kostete unter 7.000 DM! Ich weiß auch, zu welchem Preis der deutsche Importeur dieses Motorrad in Japan – einschl. Transportkosten bis zum Hamburger Hafen – einkaufte (CIF-Preis).

Ich weiß auch, dass bei der Produktion eines Automobils die bedeutendsten Kosten für den Antriebsstrang anfallen. Bei einem Heckantrieb also Motor, Getriebe, Kardanwelle, Differential, Antriebswellen. Darum waren dann die so genannten Fronttriebler (wie MINI)  auch preiswerter zu produzieren.

Heute werden die Automobile durch Luxus-Ausstattungen – die eigentlich niemand braucht – dann richtig teuer. Diese Automobile werden aber auch weniger gegen Barzahlung gekauft, inzwischen auch kaum noch „finanziert“, sondern sie werden geleast!

Achten Sie einmal bei Automobilanzeigen darauf, ob man dort noch einen Kaufpreis genannt bekommt. Meistens sind es doch Leasingraten, damit die – eigentlich (inzwischen) zu hohen Preise – nicht so auffallen.

Anfang der 70er Jahre habe ich – zusammen mit einem meiner Brüder – Lamborghini in Deutschland verkauft. - Ja, wir waren der erste deutsche Lamborghini-Importeur! -  Ich habe diese „Luxus“-Sportwagen (mit Zwölfzylindermotor) auch persönlich kalkuliert. - Wir berechneten bei Lamborghini keine „Überführungskosten“ und die 1. Inspektion war kostenlos!

  • Ein Lamborghini Miura kostete „damals“ 69.875 DM
  • Ein Lamborghini Espada kostete 70.430 DM

Das war eine Zeit, in der ein Porsche 911 S nicht nur 1.020 Kilogramm wog, sondern mit seinem Sechszylinder-, 2,2 Liter-Boxermotor und 180 PS, dann etwas über 20.000 DM kostete!

Natürlich wurde "damals" auch weniger verdient als heute, aber die aktuelle Entwicklung der Preise – gerade für Automobile -. ist einfach krankhaft!

Ich möchte nur daran erinnern, dass uns mal von Politikern erzählt wurde, dass sich durch die Einführung des Euro die DM-Preise praktisch halbiert hätten. - Erinnern Sie sich?

Damals hat sich diese Ankündigung durch die vom Marketing wissenschaftlich begleitete Kalkulation schnell „normalisiert“. So schnell, wie jetzt, unter dem „Druck“ von Corona und dem neuen Krieg in Europa.

  • Niemand denkt sich inzwischen noch etwas dabei, wenn morgens an den Tankstellen das Super-Benzin pro Liter um 10 Cent teurer ist als am Abend!
  • Wer denkt noch darüber nach, wenn ihm vom Händler beim Autokauf sogenannte „Überführungskosten“ berechnet werden?
  • In den nächsten Wochen wird nun die Basisversion des VW Golf etwas über 31.000 Euro kosten! - Natürlich plus Überführungskosten!    

Vielleicht interessiert das heute dann niemanden mehr, wenn nur die Leasingraten entsprechend niedrig sind.

Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie nachdenklich gemacht habe! - Eigentlich habe ich mich nur – aktuell nachlesbar -  erinnert!

MK/Wilhelm Hahne
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