Die Prognose - Nr. 2 - des Monats April betrifft das Ergebnis in der Deutschen Tourenwagen Masters in 2004

Am jetzigen Wochenende, am 18. April 2004, startet die DTM (das "M" steht für Masters) in eine neue Runde. Dieses Mal mit 21 Kandidaten auf drei Fabrikaten. Und es gibt in den Medien die gleiche Vorberichterstattung wie immer: niemals vorher war das Starterfeld so ausgeglichen, niemals vorher gab es so viele interessante Fahrer am Start, niemals war es so schwierig, den Sieger eines Rennens oder gar der ganzen Serie vorher zu sagen. Und dann die vielen F1-Stars: Frentzen, Alesi, Schneider - und eigentlich muss man auch Mayländer dazu rechnen. Und dann die ganzen Routiniers. Und die vielen jungen nachdrängenden Talente. Und dann diese seriennahen Automobile. Zufällig alle mit gleichem Radstand. Und der Fahrer sitzt praktisch auf dem Rücksitz. Das heißt: eigentlich sitzt er mehr auf dem Bodenblech. Und die Sichtverhältnisse für den Fahrer sind so, dass ein solches Fahrzeug niemals eine Straßenzulassung erhalten würde. - Aber sonst alles serienah. Die Achtzylinder-Motoren gibt es z.T. gar nicht in den entsprechenden Serien, die Fahrzeuge haben auch kein ABS, ESP, keine mitlenkenden Scheinwerfer. Zusammengefasst: diese seriennahe Motorsport-Serie macht deutlich, was heute alles möglich ist, wenn die PR, das Marketing funktionieren. Diese beiden Kräfte machen ja auch die Durchsetzung anderer Überflüssigkeiten bei den Serienmodellen möglich. Es ist eben alles eine Frage der Argumentation. Und die Summe der offiziell dargestellten Argumente sagt für 2004 in der DTM eine ungeheure Spannung voraus. - Ich bin auch gespannt ob meine Prognose eintreffen wird:   

Die DTM 2004 wird von Audi gewonnen

04-04-14/03. - Die Startnummern gehen bunt durcheinander, sind nicht etwa nach Fabrikaten geordnet. Bei Audi fährt z.B. Eckström die 5, Pirro die 44. Und eigentlich sehen die Fahrzeuge auch alle sehr ähnlich aus. Aber der Opel trägt ein Opel-Zeichen. Aber wo Opel drauf steht, muss nicht Opel drin sein. Oder kennen Sie einen Achtzylinder im Opel Vectra?

Macht nichts. Der Audi Achtzylinder war vor zwei Jahren mal mehr BMW als Audi, hatte danach einen Touch von Honda und soll - wie man  hört - nun doch von Audi kommen.

In der Mercedes C-Klasse gibt es allerdings schon einen Achtzylinder, der genau so viel Zylinder hat wie der im Rennfahrzeug. Hat aber einen anderen Radstand. - Aber ich will nicht pingelig sein.

Alle Rennfahrzeuge sind aber mit Dunlop-Einheitsreifen unterwegs. Und das ist gut so. Darum ist auch ein Zwangsreifenwechsel vorgesehen. Und darum sind die Rennen auch nur so kurz. - Herr Trittin ist dankbar.

Aber man muss auch an die Menschen  denken. Schließlich ist Rennen fahren sehr anstrengend.

Zunächst will ich einmal die Teams einschätzen: für Mercedes setzen das HWA-Team, Persson und Rosberg insgesamt 8 Fahrzeuge ein. Das Team Nr. 1 wird auch in 2004 hier HWA, die Mannschaft von Hans-Werner Aufrecht sein. (Früher mal AMG)

Für Audi bringen Abt Sportsline und das (Infineon-!) Team Joest insgesamt 6 Fahrzeuge an der Start. Die Fahrzeuge von Joest werden erfolgreicher sein als die von Abt. - Meine Vorhersage.

Für Opel machen Holzer, Phoenix und das Euro-Team die Arbeit. An insgesamt 7 Opel. - Wer nicht bei Phoenix fährt, ist in der Opel-Wertung nur 2. Sieger. Meine ich. - Und damit ist Heinz-Harald Frentzen (mal wieder!) im falschen Team.

Ich werde nun die mit den jeweiligen Fabrikaten erfolgreichsten Fahrer in der Saison 2004 benennen:

Audi:            Eckström und Kristensen

Mercedes:    Albers und Schneider

Opel:             Aiello und Frentzen

Weil ich einmal dabei bin, nun die jeweils "schwächsten" Fahrer in der neuen Saison, so wie ich das beurteile:

Audi:               Abt

Mercedes:    Mayländer

Opel:             Reuter

Es ist wirklich schwer, in diesem Jahr den Gesamtsieger vorher zu sagen. Aber der wird - nach meiner Einschätzung - von Audi kommen. Mercedes wird auf Platz zwei landen, Opel wird - mal wieder - den dritten Platz (von Dreien!) einnehmen.

Warum Abt fährt, ist klar. Warum Reuter fährt? -  Es ehrt Opel, einem "alten" Opel-Fahrer auch in 2004 die Hosenträger hin zu halten.

Mayländer bei Mercedes? - Nun: Norbert hat - nach den Rennen - gerne nette Leute um sich. Wie den Bernd. Oder den Rennarzt. - Schließlich sollte man diese ganze Rennerei nicht so ernst nehmen. Und schließlich fährt der Bernd in der Formel 1 auch das Safety-Car. Und ist damit - für  Mercedes - oft der beste Mercedes. Ganz vorne!

Wenn da auch ein anderer einen Sponsor mit 400.000 Euro... - Was soll's: Geld ist nicht alles. Und was haben der Norbert und der Bernd schon einen Spaß gehabt. Damals nach Donington z.B., als man mit der Düse noch schnell zurück nach Stuttgart gehüpft ist. - So ein Tag, der sollte niiiiiiiiicht vergeh'n!

Jeder braucht sein Umfeld. Und Norbert weiß: man muss es sich schaffen!

Wenn es auch in der Formel 1 qualmt. - Spaß muss sein!

Ach! - Warum ich bei Opel Aiello vor Frentzen nenne - und auch vor Dumbreck? - Aiello ist bei Audi im letzten Jahr nicht mit dem Motor zurecht gekommen. Im Jahr davor hat ihm die "BMW-Version" gepasst, die 2003-"Honda"-Version (ich nenne sie mal so) kam seinem Fahrstil weniger entgegen. Aber der Opel-Motor hat wieder den Drehmomentverlauf (Entschuldigung, der Motor kommt natürlich nicht von Opel!), der dem Aiello behagt. Motoren-Tuner Spieß hat eigentlich Erfahrung mit Formel 3-Motoren. Und er nimmt den V8 wie einen 2x4. - Klaro? - Noch was: Aielleo fährt bei Phoenix!

Kann man eigentlich eine klarere Prognose stellen? - Nun, ich setze noch eins drauf und prognostiziere: Audi wird nach dem Gewinn der DTM in 2004 - wenn es denn wirklich so sein soll -  aus der Serie wieder aussteigen.

Man hat dann bewiesen, was man kann. Außerdem wird Infineon in 2005 nicht mehr in dem  Umfang wie bisher als Sponsor verfügbar sein.  (Sie haben wahrscheinlich das Schumacher-Debakel mitbekommen. Das auch Udo Schneider trifft. - Und den Herrn Jantke.) Außerdem müsste man sowieso für 2005 neue Fahrzeuge bauen. - Also stellt man die Beteiligung an dieser Serie ein. Wäre doch logisch, oder? Für eine Bewerbung der Serienprodukte wäre sowieso die Tourenwagen-Europa-Meisterschaft besser geeignet.

Aber Audi möchte z.B. den Sportwageneinsatz nicht vernachlässigen. Für 2005 gibt es den Audi R9. Und es könnte sein, dass man das 24-Stunden-Rennen in Le Mans dann auch mit einem Diesel-Sportwagen bestreitet. Außerdem rechnet man in Ingolstadt damit, dass sich das Management bei Porsche daran erinnert, dass man um das - immer noch - vorhandene (aber schon etwas abgenutzte) Image aufzubessern, sich auch wieder im Sportwagen-Motorsport engagieren muss. - Und da macht es natürlich Audi mehr Spaß bei den Sportwagen einen Porsche, als in der DTM einen Opel zu schlagen. -

Womit ich alles gesagt, was ich mir auch gedacht habe. - Am Ende des Jahres, der Motorsport-Saison, können Sie dann über mich lachen. - Oder mir Blumen schicken.

Aber was soll ich mit den ganzen Blumen? - Schicken Sie mir - bitte - einen guten Wein. - Denn diese Art von Motorsport ist eigentlich nur noch im Suff zu ertragen!

MK/Wilhelm Hahne


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