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Burkard Bovensiepen: Ein „Feinschmecker“ ist tot!

Ich kannte „Alpina“ schon lange, als ich Burkard Bovensiepen zum ersten Mal traf. Er stand – als Person - mit seinem „Alpina“ vor „Haus A“ am Nürburgring. „Alpina“ – die Marke - die war für mich in meinen jungen Jahren zunächst mal mit „Schreibmaschinen“ verbunden gewesen. Dann hatte ich Burkard Bovensiepen einige Jahre als Teamchef erlebt, dessen von ihm getunte und eingesetzten BMW unter guten Rennfahrern von Helmut Kelleners bis Niki Lauda schon mal die BMW-Werkswagen schlugen. Dann waren BMW zu ganz besonderen – veredelten - BMW geworden, die auch z.B. vom Entwicklungsvorstand der BMW AG, Dr. Wolfgang Reitzle sehr geschätzt wurden. „Alpina“ machte normale Serien-BMW offenbar zu den „besonderen Automobilen“.

Und nun, vor „Haus A“ am Nürburgring, öffnete Burkard Bovensiepen den Kofferraum seines „Alpina“-BMW, holte eine Flasche guten italienischen Wein heraus, die er mir schenkte und gab mir gleichzeitig eine Preisliste, der ich dann entnehmen konnte, dass Burkhard Bovensiepen tatsächlich ein Feinschmecker war.

Die von ihm perfektionierten BMW waren nicht einfach mit „Alpina“ benannt, sie waren die Produkte des beim Kraftfahrtbundesamt registrierten Automobilherstellers „Alpina“, einer Firma, die von Burkard Bovensiepen 1965 gegründet wurde. Ich gehörte dann zu seinen  Kunden, die den von ihm importierten, guten italienischen Wein kauften, weil sie sich auf seinen Geschmack verlassen konnten. - Edle Automobile und besondere Weine waren „sein Ding“!

  • Für den Weinverkauf gibt es inzwischen eine eigene Firma.

Ich erinnere mich noch gut, dass ich bei ihm - aus der von ihm überreichten Weinliste - dann unter anderem „Ferrari“ bestellte, einen sehr guten italienischen Sekt („Brut“) einer Kellerei, die mit dem Slogan wirbt:

„Seit 1902 ist Ferrari das italienische Prosit per excellenz!“

Davon hat dann eine Flasche u.a. Dieter Glemser erhalten, nachdem ich eine Wette gegen ihn verloren hatte.

Später habe ich dann auch „Andy“, seinen Sohn Andreas Bovensiepen kennen lernen können, weil der – damals BMW-Mitarbeiter – mit anderen BMW-Kollegen den BMW-Diesel-Renntourenwagen in Spa beim 24h-Rennen fahren sollte, den ich initiert und dessen Sporteinsatz durchgesetzt hatte.

Es hat mir leid getan, aber ich habe den Start des gesamten BMW-Mitarbeiter-Teams in Spa verhindern müssen. Auch den von „Andy“! - Ich konnte in diesem Fall nicht differenzieren, weil ich „meinen BMW-Diesel“ als Gesamtsieger eines 24h-Rennens erleben wollte. - Aber der siegte dann erst später, beim 24h-Rennen am Nürburgring.

Andreas hat dann lange nicht mehr mit mir gesprochen, bis dass ich – lange Zeit später – mit ihm am Nürburgring, ein klärendes Gespräch führen konnte. Andreas hatte inzwischen die Firma seines Vaters – zusammen mit seinem Bruder Florian – übernommen und weiter geführt. - Ganz im Sinne seines Vaters!

Die Herstellung von „Alpina“-BMW endete dann 2022, als Andreas die Namensrechte an BMW verkaufte, die damit aber wohl wenig anfangen konnten. BMW hat sich zwar ein neues Markenzeichen schützen lassen, aber irgendwie fehlt wohl der Druck eines Burkard Bovensiepen. - Auch vielleicht der eines Dr. Wolfgang Reitzle! (s. Korrektur am Ende dieser Geschichte!)

Aber der Weinhandel lebt weiter! - Wie auch meine Erinnerung an einen jovialen Firmenlenker, der – wie ich versucht habe zu verdeutlichen – ein „Feinschmecker“ im besten Sinne war. Ich hätte ohne ihn niemals einen „Ferrari“ kennen gelernt, den man wirklich mit Genuss trinken konnte. Und er gab BMW-Automobilen den Feinschliff, auf den ein Dr. Wolfgang Reitzle in der Großserienfertigung aus Kostengründen verzichten musste. - Später als Chef einer „Premium-Group“ von Ford, hat Reitzle sogar versucht, „Alpina“ zu kaufen!

Burkard Bovensiepen hatte seine Söhne auf die Übernahme seiner Firma „Alpina“ gut vorbereitet. Sein Sohn Andreas, den wir als „Andy“ kannten, war in seinen jungen Jahren ein sehr guter Rennfahrer, einer der wusste, wie man die Technik eines Automobil als Fahrer optimal nutzen konnte. Er wusste bei den BMW’s um die Bedeutung jeder Schraube. Das war seinem Vater wichtig!

Burkard Bovensiepen war eben ein Mann, ein Motorsport-Fan, ein Unternehmer, ein Familienvater, der allem zunächst eine Basis gab, bevor er sich um die Feinarbeit bemühte. Er war – wie gerne würde ich hier „er ist…“ schreiben – ein „Feinschmecker“ im besten Sinne! Und nicht nur bei Automobilen. Nicht ohne Grund gehörten die besten Restaurants in Deutschland zu seinen Weinkunden. - Er verkaufte nur die besten der italienischen Weine.

Es war dann auch kein Zufall, dass die Weine eines Dr. Wolfgang Reitzle, der auch ein Weingut in der Toskana besitzt, dazu gehörten. Auch die habe ich von Burkard Bovensiepen erhalten.

Nein, ich habe niemals einen „Alpina“ gefahren, aber ich habe Weine und Sekt genossen, die von „Alpina“ importiert wurden. Da wusste ich dann um die Perfektion, mit der Burkard Bovensiepen auch „seine“ Automobile fertigte.

Mit Burkard Bovensiepen ist – schon am 12. Oktober - ein Mann gestorben, der für eine besondere Art des Fortschritts stand. Er stand für den Fortschritt durch Perfektion! Nicht nur auf einem Gebiet. Er war ein Genießer, der anderen auf den unterschiedlichsten Gebieten Genuss bereitete.

Ich habe – leider keinen „Ferrari“ mehr im Keller. Aber ich werde im Gedenken an ihn – und schon mit ein wenig Wehmut – ein Glas guten italienischen Weins auf den Schock trinken, den der Tod eines Mannes bei mir auslöste, der drei Jahre jünger war als ich.

Danke, Burkard Bovensiepen, für „Alpina“ und „Ferrari“!

Wilhelm Hahne

Korrektur: BMW kann erst ab 2025 "Alpina" bauen. Bis Ende 2024 werden "Alpina" noch in Buchloe gefertigt. - So ist das vertragsgemäß geregelt. - Entschuldigung wegen der "unrichtigen Info" oben!

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Nürburgring-Termine: Die allgemeine Verunsicherung!

Auf der Nürburgring-Internetseite wurden gestern (Freitag, der 13.!) für die (O-Ton) „Fans und Teams des beliebten Langstreckensports auf der legendären Nordschleife“ die Renntermine für die Saison 2024 veröffentlicht. Man schreibt u.a.:

„Die mehrstündigen Rennen des Langstrecken-Motorsports sind seit jeher Teil der Nürburgring-DNA. Viele PS Enthusiasten tragen sich deshalb die Termine lange im Voraus in den Kalender ein, richten ihre Urlaubs- und Freizeitplanung danach aus.“

Das ist gut gemacht und wird so dargestellt, dass man am Nürburgring auf einen „endgültigen“(!) Gerichtsentscheid in jedem Fall reagieren kann.

Bei „facebook“ wird aktuell jedoch die allgemeine Verunsicherung spürbar. Dort wird die Frage gestellt, ob das nun die Termine für „NLS“ oder „NES“ sind. Und man überlegt, von wem man wohl dazu eine Auskunft erhalten könnte.

  • Motor-KRITIK sagt: Im Moment von niemandem! - Weil eine Berufungsverhandlung vor dem OLG noch aussteht. Es gibt derzeit keinen „Sieger“ in der (dummen?) Auseinandersetzung zwischen dem russischen Nürburgring-Besitzer und der VLN Sport GmbH & Co. KG, die – derzeit – von Mike Jäger als Geschäftsführer geleitet wird.

Von dort kommen nur „Sprüche“; auf der „anderen Seite“ verhält man sich so, dass man – gleich wie ein künftiger Gerichtsentscheid auch ausfällt – keinen Fehler gemacht hat! - Man hat in jedem Fall rechtzeitig die „Langstreckentermine“ veröffentlicht.

Ein Gerichtstermin für das – vielleicht (?) - abschließende Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht, lässt aber noch auf sich warten! Eine Terminfestsetzung für das Verfahren ist bis jetzt noch nicht erfolgt! - Man wird den Gerichtstermin frühestens im November 2023 kennen!

Mit dieser Feststellung wird aber auch das zeitliche Dilemma deutlich, in dem sich der Langstreckensport am Nürburgring befindet.

  • Die Termine für die Saison 2023 liegen zwar fest, aber von wo gibt es eine verbindliche Ausschreibung für die Langstreckenserie der Saison 2024, an der sich die Teams – vorbereitend – orientieren könnten?

Von Seiten der VLN möchte man – wenn ich das richtig verstanden habe – der „anderen Seite“ keine Vorlage liefern, weil man eigentlich selber unsicher ist, wie sich die Situation entwickeln wird. - Obwohl man sich siegessicher gibt!

Auch der AvD – auf der „anderen Seite“ - ist eigentlich in einer Lauer-Position, hat derzeit nichts – wirklich gar nichts (!) getan, um eine Langstreckenserie auf der Nürburgring-Nordschleife ausrichten zu können. Man hat nur auf der Präsidiumssitzung des DMSB im September die Meinung geäußert, dass man schon damit rechnen würde, eine AvD-Langstreckenversion auf dem Nürburgring in 2024 durchführen zu können, wobei man dann auch mit der Unterstützung der ADAC-Klubs rechnet.

  • Motor-KRITIK hatte darüber als einziges Medium informiert! (Wen es interessiert: Bitte HIER „mit der Maus“ klicken!)

Die Teilnehmer an der Präsidiums-Sitzung des DMSB hatten eine „Verschwiegenheits-Verpflichtung“ unterschreiben müssen, die ihnen bei einer Geldstrafe von 5.000 Euro verbot… - Man hatte aber nicht mit „Brieftauben“ gerechnet! - Vorbei!

Motor-KRITIK möchte - jetzt und hier – auch klar feststellen:

    • Mit der Veröffentlichung von Terminen für Langstreckenrennen in der Saison 2024 ist es nicht getan!

Es wird zunächst einmal auf die Entscheidung des OLG in dem gerichtlich noch nicht abgeschlossenen Kartellverfahren (!) ankommen, wobei ein Gerichtsentscheid dort – vielleicht – nicht das Ende aller Streitigkeiten bedeuten muss. - Und wie bereits gesagt: Selbst der Termin für die Verhandlung ist derzeit noch nicht einmal festgelegt!

  • Wie – und wann – es weiter geht, wird man vielleicht zuerst auf diesen Internetseiten von Motor-KRITIK erfahren können! - Hier findet man „mehr als schöne Worte“! - Dem Leser werden immer „Fakten, Hintergründe, Meinungen“ serviert!

Motor-KRITIK bleibt jedenfalls „weiter am Ball“!

Was auf den Nürburgring-Internetseiten derzeit zu lesen ist, ist eigentlich nur „Geschwafel“, wie sich aus den in dieser Geschichte dargestellten Fakten ergibt! - Leseprobe aus der Nürburgring-Darstellung gefällig?

„Von März bis Oktober haben die Betreiber des Nürburgrings hier die Termine berücksichtigt und dabei vorrauschauend mit den jeweiligen Saisonhighlights geplant. So kann für eine Langstreckenserie nach dem Saisonauftakt am 23. März 2024 auch ein 12-Stunden-Rennen oder ein Double-Header (13. - 15.09.2024) stattfinden. An diesem Termin ist neben dem sonst üblichen Renn-Samstag auch der Sonntag bereits reserviert. Das Saisonfinale ist für den 12. Oktober vorgesehen.“

Das ist alles so richtig und ernst zu nehmen, wie man in dieser Nürburgring-Info auch das Wort „vorausschauend“ schreibt.

MK/Wilhelm Hahne
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VLN/NLS 9 in 2023: Auf, auf, zum letzten Gefecht?

Gestern hat die VLN-/NLS-Organisation nicht nur die Nennungen für NLS 9, dem letzten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie in diesem Jahr, gezählt und veröffentlicht, sondern diese Starterzahlen auf ihrer Internetseite auch mit dem bemerkenswerten Satz beworben:

 „Mehr als 120 Rennfahrzeuge – vom seriennahen Tourenwagen bis hin zum ausgewachsenen Supersportler – werden das 4h-Rennen in Angriff nehmen.“

Wer sich ein wenig für die NLS und deren realistische Durchführung interessiert, weiß nicht nur seit dieser Saison, dass bei einer solchen Darstellung deutlich mehr als 130 Rennfahrzeuge genannt sein müssten.

Wer sich wirklich für die NLS interessiert, kann aber am gleichen Tag – gestern - auf der gleichen Internetseite (um 10:16 Uhr eingestellt) erfahren, dass 124 Rennfahrzeuge für den letzten NLS-Lauf am 7. Oktober, den 47. PAGID Racing DMV Münsterlandpokal, genannt haben.

Um 12:58 wird eine „vorläufige Korrektur“ vorgenommen, was den Leser ein wenig verwirrt. Denn im „Kopf“ dieser „Korrektur“ sind nach wie vor 124 Starter ausgewiesen. - Welche Korrektur hat es wo gegeben?

Um 21:40 Uhr wird dann auch eine Aufteilung in drei Startergruppen veröffentlicht. Addiert man diese Zahlen, werden einem 123 Starter genannt. - Was denn nun?

Und der DMSB hat in der Ausschreibung zu diesem Rennen NLS 9 drei Startergruppen mit insgesamt 210 Teilnehmern genehmigt!

Nun die Motor-KRITIK-Vorhersage:

  • Es werden weniger als 120 Rennfahrzeuge am 7. Oktober 2023 in der Startaufstellung stehen!

Natürlich lässt eine Aussage über die Quantität niemals eine Aussage über die Qualität zu. So ist man dann auch in der offiziellen Vorankündigung für dieses Rennen bemüht, die besondere Qualität des – wahrscheinlichen – Starterfeldes zu unterstreichen und verspricht ein „großartiges Saisonfinale“.

Nirgendwo, auch nicht in der zu diesem Rennen veröffentlichten Ausschreibungs-Ergänzung, wird erwähnt, was sonst so manchen Starter in den zurück liegenden Jahren auch zu einer Nennung bewegte: Der mögliche Gewinn eines Münsterländer Schinkens, wenn man denn einen Klassensieg einfahren konnte.

Einige der Starter werden dieses Mal sicherlich – wie Kalli Hufstadt es einst gerne formulierte – um die „Goldene Ananas“ fahren. Andere starten zu diesem Rennen, um die Voraussetzungen zum Besitz von DMSB-Permit Nordschleife der Stufe A zu erlangen.

Das erinnert mich – zufällig – an die Formulierung, die man so – oder ähnlich – schon mal in Romanen findet und die auch an dieser Stelle gerne von mir verwendet wird:

„Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig.“

Auch Timo Glock macht eine tiefe Verbeugung vor dem DMSB, der 2015 eine Permit für „richtige Rennfahrer“ eingeführt hat, die auf der Nürburgring-Nordschleife Rennen fahren wollen. Ohne dazu eine Berechtigung zu haben! - Wie ich in einer gutachterlichen Bewertung lesen konnte, die ich auch schon vor Jahren auf diesen Seiten veröffentlicht habe.

Aber nicht nur der DMSB verdient an dieser Einführung einer „Zusatzgenehmigung“ für eine Rennstrecke, die gerne als „Grüne Hölle“ bezeichnet wird, die sie schon lange nicht mehr ist.

Heute muss man auch nicht mehr Rennfahrer sein, um die Nürburgring-Nordschleife schnell zu umrunden. Man kauft sich einen GT3, lässt sich vom Verkäufer erklären, dass der z.B. im Abschnitt „Schwedenkreuz“ dank seiner Entwicklung im Windkanal einen Abtrieb von mehr als 800 Kilogramm entwickelt und dass man damit – risikolos! - dann mit um 210 km/h „ums Eck“ fahren kann. - Natürlich kann man sich auch bei einem Team „einmieten“, das einen GT3 besitzt!

  • Motor-KRITIK-Anmerkung: 1977 hatte ein Golf Gti an dieser Stelle einen Auftrieb (!) an der Hinterachse von 40 Kilogramm!

Aber das war zu einer Zeit, als man in der Opel-Werbung lesen konnte:

„Opel Manta - ‚Wer sagt denn, daß ein besonderes Auto besonders kostspielig sein muß?‘“

 Moderne Rennfahrer träumen heute von noch mehr PS, noch besserer Aerodynamik und mehr KI. - „Geld spielt keine Rolex!“ - Talent auch nicht mehr?

  • Die NLS-Veranstalter träumen wahrscheinlich auch. - Von mehr Startern!

Trotzdem sei den Fans ein Besuch dieses 9. NLS-Laufs 2023 empfohlen. - Es ist in jedem Fall der letzte in dieser Saison! Und wie es in 2024 weiter geht, ist - leider - immer noch ungewiss!

Laut Wettervorhersage, soll es auch ein schöner, sonniger Tag werden! - Ausflugswetter!

Auf, auf, zum letzten Gefecht!

MK/Wilhelm Hahne
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Nicht das Gleiche: Motor-KRITIK ist keine Zeitung!

Es gibt wichtige Leute, die ihre Bedeutung damit unterstreichen, dass sie die Bedeutung von Motor-KRITIK mit einer kleinen Handbewegung abtun. Ich möchte denen auch nicht widersprechen! -

  • Jeder hat das Recht, sich auf seine Art in Szene zu setzen!

Eins altes – deutsches – Sprichwort sagt allerdings:

„Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.“

Man sollte zwar nicht jedes Sprichwort ernst nehmen, weil manche auch „über die Zeit“ ein wenig an „Wert“ verloren haben, aber: Meine vielen Leser haben das Recht, jeder nach seiner persönlichen Einstellung, sich – hier oder da - eine eigene Meinung zu bilden. Dazu versuche ich mit Motor-KRITIK Fakten zu liefern! - Ich gebe keine Meinung vor; ich versuche eigentlich nur, zu einer Meinungsbildung anzuregen! - Dafür liefere ich „das Material“.

  • Allerdings kann ich dabei nicht unbedingt immer mit meiner persönlichen Meinung „hinter dem Berg bleiben“.

Nun brauchen meine Leser zu ihrer Meinungsbildung sicherlich noch ein paar andere Fakten, als nur die zu den reinen Fachthemen der Motor-Szene. Das sind z.B. die, die Zusatzinformationen zu meinen Internetseiten liefern, die in einem kleinen Dorf mit um 350 Einwohnern in der Eifel entstehen.

  • Wenn das denn für eine Einordnung von Bedeutung sein sollte!

Um einmal ein paar aktuelle Zahlen, bezogen auf den September ds. Jrs. (9/2023) zu nennen, der in diesen Tagen zu Ende geht:

  • Zum Monatsende werden alleine in diesem Monat diese Motor-KRITIK-Seiten rd. 90.000 mal aufgerufen worden sein.
  • Die Besucher werden – jetzt im September - in über 200.000 Seiten gelesen haben! - Denn das ist eine der Stärken meiner Internetseiten: Meine Leser sind nicht nur an aktuellen Ereignissen interessiert, sondern auch daran, „wie es dazu kommen konnte“!
  • Meine „alten Geschichten“ sind darum wohl oftmals von „bleibendem Wert“!

Nicht  nur der Leserzahl wegen, die bis heute damit verbunden ist, möchte ich meinen Lesern nachfolgend einmal die Möglichkeit bieten, direkt zu einer Geschichte durchzuklicken, die von meinen Lesern bis heute rd. 11.000 mal aufgerufen wurde. Sie stammt aus April 2015 und trägt den Titel:

„GT3 und die Nürburgring-Nordschleife“

Dieses Thema war damals wie heute – gerade in Verbindung mit einer „Breitensport-Serie“ -  interessant. (Und erinnert „so nebenbei“ an Mike Frison!) Es ist eigentlich eine meiner weniger gelesen „alten Geschichten“. Die Meistgelesene, aus dem Jahre 2012, wurde inzwischen über 130.000 mal aufgerufen!

Man sollte auch bei der aktuellen Diskussion um die VLN-Serie, das Thema „GT 3“ nicht aus dem Auge verlieren. - Dachte ich! - Meine Leser erreichen die dazu passende „alte“ (!) Geschichte mit einem Klick HIER!

Das war’s dann für heute! - Und für den Monat September 2023.

MK/Wilhelm Hahne
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FIA 107-Prozent-Regel: Anwendung – nach Belieben!

Wann diese Regel sinnvoll ist, entscheiden die Sportbehörden. Man wendet sie seit Jahrzehnten in der Formel 1 mal an, mal nicht. Sie wurde in den zurück liegenden Jahren der Formel 1 dann angewendet, wenn zwischen den Spitzenteams und denen, die ein „pralles“ Starterfeld mit darstellen halfen, aber leider in den möglichen Rundenzeiten deutlich langsamer waren. Das hätte zu häufigen Überrundungen geführt.

  • Ein solches Sicherheitsrisiko wollte man damit vermeiden!

Mitte der 90er Jahre war es soweit. Die FIA behielt es sich vor, Fahrer-/Fahrzeug-Kombinationen evtl. doch noch zuzulassen, obwohl sie mehr als um 7 Prozent langsamer als die Schnellsten der Kategorie waren, wenn im Zeittraining (Qualifying) besondere Umstände aufgetreten waren, die bessere Zeiten nicht zuließen.

Dann hat man diese Regel wieder ganz abgeschafft, aber schließlich ab 2011 wieder eingeführt. Aktuell schien sie keine Rolle mehr zu spielen, aber jetzt z.B. beim aktuellen Japan-Grand-Prix kam sie wieder mal ins Gespräch, weil ein Williams in seiner ersten schnellen Runde schon im 1. Qualifying durch Unfall ausfiel und darum im gesamten weiteren Qualifying nicht antreten konnte.

Am Ende war dieses Fahrzeug, gefahren vom Amerikaner Logan Sargeant, ganz ohne Rundenzeit im Qualifying, hatte so zum Rennen  eigentlich keine Startgenehmigung.

  • Die 107-Prozent-Zeit wäre – bezogen auf die Bestzeit im 1. Qualifying – exakt 1:36,169 min gewesen.

Es gab auch noch weitere Punkte, in der das Williams-Team gegen Bestimmungen des Sportgesetzes verstoßen hat, die in Verbindung mit der Wiederinstandsetzung verbunden waren und die dann zu einer entsprechenden – zusätzlichen - Bestrafung des Teams führte.

So musste Sargeant mit seinem Williams zum Rennen nicht nur aus der Boxengasse nachstarten, sondern es wurde zusätzlich noch eine 10 sec-Zeitstrafe verhängt.

  • Mit einer Sondergenehmigung durfte das Fahrzeug allerdings doch starten, obwohl es die Bedingungen der 107-Prozent-Regel nicht erfüllt hatte!

So hatte die FIA übrigens auch schon mehrheitlich bei entsprechenden anderen Fällen in den letzten Jahren verfahren.

Warum ich so einen Fall überhaupt erwähne ist, dass dann im am Sonntag durchgeführten Rennen nur drei Formel 1-Renner in ihrer schnellsten Rennrunde die 107-Prozent-Klausel aus dem Qualifying erfüllten. - Das ist zwar nur theoretisch interessant, da nirgendwo vorgeschrieben ist, um wie viel langsamer man in einem Rennen als im Zeittraining sein darf.

  • Nur der Sieger Verstappen/Red Bull und seine Podiums-Kollegen Noris/McLaren und Hamilton/Mercedes waren in ihren schnellsten Rennrunden schneller als 1:36,169 min. Alle anderen Fahrzeuge waren z.T. deutlich langsamer! (Qualifying-Vorgabe: 1:29,878 min)

Da alle Formel 1-Renner aktuell in den aktuellen Rennen immer mehr als deutlich langsamer fahren als im Qualifying, fällt das den Rennbesuchern kaum auf. Wenn der Red Bull-Kollege von Max Verstappen, Sergio Perez,  in diesem Rennen – das er durch Ausfall (2x) beendete – seine schnellste Runde mit 1:39,704 drehte und Bottas/Alfa Romeo es sogar schaffte mit 2:02,755 min klar über zwei Minuten zu bleiben, sollte man schon nachdenklich werden! - Eine Runde „Suzuka“ ist 5,807 km lang!

Zumal es dafür bis heute offiziell keine Erklärung gibt!

  • Es gibt auch keine andere Motorsportveranstaltung auf der Welt, wo man im Rennen gegenüber den Zeiten im Zeittraining so deutlich langsamer ist, als in der aktuellen Formel 1.

So ist es dann auch kein Wunder, dass auf „alten“ Rennstrecken, die von Formel 1-Rennern schon seit vielen Jahren befahren werden, die Rundenrekorde dann auch schon sehr alt sein können.

  • Die „langsamen“ Rennrunden-Zeiten (gegenüber denen im Qualifying) werden nämlich erst von den auch gewichtsmäßig „schwereren“ Formel 1-Rennern der Neuzeit gefahren!

Ich habe in unterschiedlichen Geschichten auf diesen Internetseiten zwar schon mehrfach darauf hingewiesen, aber es scheint niemanden zu interessieren, dass eine heutige Formel 1-Veranstaltung eigentlich weniger eine Sport-, sondern mehr eine Marketing-Veranstaltung ist.

Sport-Veranstaltungen scheinen heute nur dann noch eine Bedeutung zu haben, wenn für ihre Durchführung hohe Millionen-Summen erforderlich sind. Ein sportlicher Wert wird heute nicht mehr hinterfragt.

MK/Wilhelm Hahne
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„JOTA 4860 ‚La Jota di Hahne‘“ – Nur ein Buch?

Vielleicht ist es so. In diesem Fall ist es ein wenig anders. In diesem Fall hat mich ein Buch erreicht! - Das bezieht sich nicht darauf, dass es mich postalisch erreicht hat. Da habe ich es erhalten. - In diesem Fall hat mich das Buch „erreicht“, weil die ganze Art dieses Buches etwas von der Stimmung wider spiegelt, die alle jene Menschen miteinander verbindet, die von anderen wegen ihrer besonderen Einstellung zu etwas Besonderem, als „ein wenig verrückt“ empfunden werden.

Erst vor Wochen habe ich auf diesen Seiten über ein Buch geschrieben, an das ich besondere Erwartungen hatte. Die wurden dann – leider – nicht unbedingt erfüllt. Es war ein Buch über Lamborghini-Automobile, in dem ich geblättert und gelesen habe. Ich mag die Lamborghini-Automobile der Vergangenheit. Es war eine besondere „Rasse“ von Sportwagen, so wie ein „Araber“ auch kein normales Pferd ist, besonders, wenn es vielleicht in der „Spanischen Hofreitschule“ in Wien vorgeführt wird.

Am „langen Zügel“ eines Pferde-Verstehers – beim „Longieren“ - begreift man auch die Sonderklasse eines solchen Pferdes, wenn man kein Pferdefreund ist. So ist bei mir ein Buch angekommen, das – obwohl darin nur über ein einziges Automobil informiert wird, die ganze Rasse einer bestimmten Automobilmarke spürbar wird.

Die „Rasse“ des Buches wird in vielen Details deutlich. In der Titelgestaltung, an der Art des Einbandes. Dass man dem Buch zum Schutz einen „Schuber“ mitgegeben hat, der in der ursprünglichen Farbe dieses Lamborghini JOTA gestaltet ist: Schwarz! - Leinen!

Damals sollte dieses tiefe Schwarz die ganze Trauer meines Bruder Hubert zum Ausdruck bringen, die er empfand, als die Produktion des Lamborghini Miura in St. Agatha eingestellt wurde. Und er ließ ihn sich so ausstatten, wie er ihn gerne gehabt hätte. Es wurde so ein Miura, der heute noch der Einzige auf der Welt ist, der über einen 110 l-Tank verfügt. Es ist sicherlich auch der Leichteste, der je gebaut wurde. - Ein JOTA  „di Hahne“!

Im Laufe seines Autolebens – inzwischen sind das rd. 50 Jahre (!) - hat er viel von der Welt gesehen. Inzwischen ist er auch – wie ich so nebenbei bei meiner ersten Lamborghini-Buch-Besprechung erwähnte – in der Schweiz zwar nicht unbedingt zur Ruhe, aber in die richtigen Hände gekommen. Dem neuen Besitzer hat es nicht genügt, viele Informationen, Fotos und Dokumente zum Fahrzeug und seinen ursprünglichen Besitzer zu sammeln, sondern er hat mit einem Teil davon, auch ein Buch gestaltet, das in seiner Art – in Details – so „perfekt“ ist, wie es sonst nur ein Lamborghini JOTA sein kann.

    • So ein Buch und so ein Lamborghini JOTA wollen nicht perfekt sein!

„Der Letzte Mohikaner“ – wie ich 1973 einmal für die Zeitschrift „KICKER“ schrieb - ist kein perfektes Automobil, wollte es auch niemals sein. Es ergänzt aber die Unperfektion eines Menschen in vielen Details, macht deshalb in gewisser Weise diesen Menschen zu einem „Abhängigen“.

Ich war schon überrascht, als mir gestern durch „FedEx“ das Buch auf den Tisch gelegt wurde, vom dem ich zwar wusste, dass an ihm gearbeitet wurde, aber ich hatte keine Vorstellung davon, welche Vision der neue Besitzer des JOTA meines Bruders davon hatte. Ich habe, wie ich lesen konnte, das 222. Buch von 300 erhalten.

  • Nein, dieses Buch wird nicht käuflich zu erwerben sein!

Es wurde von einem „Verrückten“ für „Verrückte“ feinfühlig entwickelt, für solche, die zu einem solchen Automobil eine besondere Beziehung haben. Dass ich als dazu gehörig empfunden wurde, ehrt mich. Es ist aber schon deshalb – fast – normal, weil dieser JOTA einmal das Automobil meines Bruders Hubert war, der es speziell für sich bauen und ausstatten ließ.

Mein Bruder ist seit 2019 tot. Mit diesem Buch werden auch wieder Erinnerungen wach. Es sind nicht immer nur gute Erinnerungen! - Aber es war mein Bruder!

Ich habe meinen Bruder damals verstanden, als er sich „seinen“ JOTA ausrüsten, ausstatten ließ. Ich habe auch aktuell den Besitzwunsch des neuen Besitzers dieses einmaligen JOTA verstanden, der mit einem sehr einfühlsam gestalteten Buch wohl auch „die Normalen“ um ein wenig Verständnis für seine Sicht der Dinge bittet.

  • Auch dieses Beispiel erinnert daran: Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres als „normale Menschen“!

Mein Dank geht in die Schweiz! - Mich hat „das Buch erreicht“!

Ein wenig verrückt sein hilft eben immer!

MK/Wilhelm Hahne
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Wenn am Samstag-Vormittag das Telefon klingelt…

...dann ist das eigentlich nichts Ungewöhnliches. Mit einem Blick aufs Display war aber zumindest klar: Die Handy-Nummer des Anrufers war mir unbekannt. Die Stimme kam mir bekannt vor – aber leider hatte sich der Anrufer nicht mit Namen vorgestellt.

Aber freute sich offensichtlich, meine Stimme zu hören! „Schön dich zu hören“, sagte er. Und dass er gerade durch den Autogrammwunsch eines Fans erinnert worden wäre. Der hätte ihm nämlich eine rd. 5 Jahre alte Geschichte von mir mitgeschickt und darauf um ein Autogramm gebeten.

„Du hast damals eine Geschichte zum Tod von Ruedi Eggenberger geschrieben. - Darin komme ich dann auch vor. Ich wusste gar nicht, dass es so eine Geschichte gibt. - Und alles stimmt!“

Da habe ich lachen müssen, denn 1.) wusste ich nun wer mich anrief und 2.) konnte ich ihm zu seiner letzten Anmerkung sagen:

„Was soll da auch nicht stimmen? - Ich schreibe nur das, was ich schon weiß oder recherchiert habe.“

Wir haben beide gelacht. Und er hat mich daran erinnert, dass er Ende der 50er-Jahre mal „mein Knecht war“! - Das war eine lustige Anmerkung des Anrufers, Helmut Kelleners.

Ich habe mich gefreut, nach langer Zeit mal wieder von ihm etwas zu hören. Meine Frau war noch vor kurzem der Meinung, dass ich Helmut doch mal anrufen solle. Wir hatten gehört, dass seine Frau gestorben sei. - Das hat er mir jetzt am Samstag bestätigt:

„Meine Frau war 15 Jahre jünger als ich. Ich habe immer gedacht, dass sie mich mal mit der Karre zum Grab fahren würde.“

Helmut hat nichts mehr mit dem aktuellen Motorsport „am Hut“! - Sagt er. - „Ich war zwar letzte Woche noch mal in „Paul Ricard“. Aber wenn du siehst, wie das heute im Motorsport zugeht…“.

Da flog dann ein Teamchef mit seiner „zweistrahligen Düse“ ein, jemand hatte gerade für 1,3 Mio ein neues Rennfahrzeug gekauft. „Ne, Wilhelm! - Das ist alles eigentlich unbezahlbar geworden!“

Helmut Kelleners ist aber Formel 1-Fan und war schon am Samstagvormittag – also vor dem Qualifying in Singapur davon überzeugt – und hoffte sehr stark – dass dieses Mal Ferrari „die Nase vorne haben würde“. - Sein Wunsch war offenbar Ferrari Befehl!

So wird sicherlich Helmut Kelleners heute - am Sonntag - vor dem Fernseher ein F1-Rennen in Singapur  nach seinem Geschmack erlebt haben. - Ferrari siegte! - Es war ein makelloser Start-Ziel-Sieg von Carlos Sainz.

Helmut lebt nach wie vor am Niederrhein, ist dort zu Hause, wo wir auch mal gemeinsam in der gleichen Firma gearbeitet haben. Ich hatte ihn in der Werkstatt der Firma entdeckt, wo er mir durch seine intelligente Arbeitsvorbereitung auffiel.

Helmut hat – was ungewöhnlich ist – zwei abgeschlossene Lehren: Eine als Fahrrad- und Motorrad-Mechaniker (jawohl, das gab’s mal!), die zweite als Kfz-Handwerker.

Ich habe ihn damals mit Zustimmung meines Chefs aus der Werkstatt heraus geholt und zum Verkäufer in der von mir geleiteten Gebrauchtwagen-Abteilung dieses VW-Händlers gemacht. Ein Verkäufer, wie ich ihn mir vorstellte. Endlich hatte ich mit ihm jemanden, der die Interessenten mit hervorragendem technischen Wissen auch beraten konnte. - Und mich beim Ankauf von Gebrauchtwagen!

Jemand, der zur gleichen Zeit bei mir – neben ihm – als Verkäufer arbeitete, ist – wie ich dann am Samstag hören musste – schon im Frühjahr dieses Jahres leider verstorben. Er war zwischenzeitlich zu einem erfolgreichen BMW-Händler geworden, der gleich mehrere Betriebe – zusammen mit einem Freund – betrieb.

„Meine zwei Betriebe in Dinslaken und Wesel hatte er auch gekauft“, erzählte mir Helmut. Und wir haben festgestellt, dass die Welt klein ist, sich die gleichen Leute immer – und immer wieder – begegnen.

Helmuts Sohn Ralph ist immer noch in der Motorsport-Szene unterwegs. Ihn hatte Helmut auch gerade in „Paul Ricard“ besucht. Er erzählte mir, dass er dort auch andere „gute, alte Bekannte“ getroffen habe. - Aber das Umfeld sei schon ein anderes als früher!

Helmut und ich haben die „moderne Entwicklung“ des Motorsports zwar registriert, aber bei unserem Samstag-Telefongespräch hatte ich den Eindruck, dass „diese Welt“ auch nicht unbedingt „seine“ ist. - Genauso wenig wie meine.

Wir beide respektieren zwar diese „zeitgemäße“ Entwicklung, hin zu mehr Technik und zu hohen Preisen, sind uns aber sicherlich beide darüber klar, dass das „nicht mehr der Motorsport ist“, den wir beide immer noch lieben.

Helmuts erster Sponsor, war „damals“ einer meiner Porsche-Kunden. Und wir sind auch noch gegeneinander „am Berg“ gefahren. - Beide mit 1800er TISA-BMW’s. - Helmut war immer schneller!

„Bis demnächst mal wieder, Wilhelm!“ - „Bis demnächst mal wieder Helmut!“

„Tschüss!“

MK/Wilhelm Hahne
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1000 Schöne Geschichten verbessern nicht die Welt!

Die gleiche Menge kritischer Geschichten übrigens auch nicht! - Aber „schöne Geschichten“ kommen bei vielen Lesern „besser“ an. Kritische Geschichten, wie sie bei mir – als erfahrener Beobachter der Szene – in der aktuellen Situation auch zu erwarten sind, werden nicht wegen der KRITIK geschrieben, sondern möchten eigentlich nur eine Anregung für eigene Überlegungen des Lesers sein. Meine Kritik möchte nur „anstoßen“.

Nun wird sie von einigen – auch „Betroffenen“ – inzwischen auch als „anstößig“ empfunden. Jedenfalls hatte ich beim mehrmaligen Besuch des Fahrerlagers am letzten Wochenende diesen Eindruck. Da gab es eben nicht nur den „Hinweis“, ich möchte doch – bitte – endlich auch mal positive Geschichten über die NLS/VLN schreiben. Da gab es z.B. auch einen Mitarbeiter – der sich vorsichtig umblickend – dann mich fragte, ob ich Wilhelm Hahne wäre. - Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt mit mir sprechen dürfe! - Während ein Teamchef – nein, es war nicht seiner – die derzeitige „Gute Stimmung“ und damit „positive Entwicklung bei den aktuellen NLS/VLN-Läufen sehr lobte.

Da habe ich mich innerlich lächelnd entschlossen, über dieses Rennwochenende nur wenig Worte zu verlieren, dafür aber viele Fotos – keins davon „gestellt“, alle am gleichen Wochenende gemacht – sozusagen als „Stimmungsbilder“ ins Internet zu stellen.

Das Ergebnis in der Bewertung durch meine Leser war gleich, wie sonst auch: Die Einen finden die Geschichten toll, die Anderen werten sie durch eine niedrige Bewertung ab! - Was mache ich falsch?

Ich habe übersehen, dass der Journalismus heute eine andere Funktion hat und auch anders funktioniert als „damals“, als es noch nicht darum ging, mit vielen registrierten „Klicks“ seiner Geschichte Bedeutung zu geben, um Lesern, Anzeigenkunden und Sponsoren nachweislich zu gefallen. - Heute muss man eben ins Marketingkonzept passen!

  • Da passe ich natürlich nicht so unbedingt in eins der heute wichtigen hinein!

Ich habe – wirklich lächelnd – gelesen, was in einen „bedeutenden“ Fachorgan zu diesem Rennwochenende mit zwei 6h-Rennen auf unterschiedlichen Strecken geschrieben wurde. Eindrucksvoller „Standard“! Nichts davon, dass ein Ferrari, sonst unter „ferner liefen“ unterwegs, plötzlich eine bedeutsame Rolle spielte. Dass die „BoP“ inzwischen gar keine Rolle mehr spielt, der Fahrer und die Reifen dafür eine größere. Dass die schnellste Runde im ersten Rennen in der Nacht gefahren wurde. Auch die fahrerische Leistung eines Frank Stippler bleibt unerwähnt. - Aber man war wohl „vor Ort“, hat immerhin das „Vergehen“ des zweimaligen Gesamtsiegers am Ende einer seiner letzten Runden mitbekommen, lässt aber die Bewertung durch die Sportkommissare und Rennleitung unkommentiert.

  • Ja, auch ich weiß was man tun müsste, um im Mainstream mitzuschwimmen!

Aber ich halte es da lieber mit den „alten“, vielleicht heute nicht mehr gültigen „journalistischen Grundsätzen“, die eine gute Recherche voraussetzen und ein wenig Erfahrung, aber vielleicht auch einen weisungsunabhängigen Journalisten, der sich noch nicht einmal durch seinen Chefredakteur von seiner durch seine Recherchen geprägten Eindrucke von einer entsprechenden Berichterstattung abbringen lässt.

Als ich mal mit einem guten Kollegen – übrigens im Fahrerlager des Nürburgrings - darüber sprach, da stellte der fest:

  • „Du hast es einfach! - Du bist unabhängig!“

Damit hat er recht. Mich können nur sachgerecht vorgebrachte Fakten in meiner Meinung beeinflussen! Offizielle Presse-Statements gehören heute oft – leider – nicht mehr dazu. Ich habe mich mit Motor-KRITIK auch nicht von irgendwelchen Anzeigen-Einflüssen abhängig gemacht.

Aktuell bin ich auch nicht davon beeindruckt, wie der Inhalt meiner Geschichten bewertet wird. Am Beispiel meiner letzten „Foto-Geschichte“ wird deutlich, dass man mit nur ein paar „Vorweg“-Sätzen schon eine Reihe von Lesern verärgern kann.

Aber vielleicht werden meine Fotos auch nicht als „objektiv“ empfunden. Dabei sind das alles nur fotodokumentarisch festgehaltene Momentaufnahmen. So wurden „die Momente“ von mir nicht nur gesehen, sondern auch „im Bild notiert“.

Nach diesem „letzten Versuch“, gibt es dann beim nächsten Mal wieder so viel Text, wie es zum Erzählen der vorgefundenen Fakten braucht und so wenig Bilder, wie notwendig sind, um – vielleicht - das Geschriebene zu unterstreichen. - Kritik wird immer dabei sein!

Wobei leider oft übersehen wird, dass Kritik auch positiv ausfallen kann. Wenn sich die Realität positiv darstellt! - Wer meint, dass bei der NLS/VLN derzeit alles sehr „stimmungsvoll“ verläuft und man diese positive Entwicklung (!) doch nicht durch eine „Negativ-Berichterstattung“ stören solle, der muss eben weiter „die Augen fest geschlossen halten“!

Alles wird gut? - Oh Gott’chen!

MK/Wilhelm Hahne
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„Weisse Bescheid?!“ - Am Nürburgring is „Krieg“!

Das hatte ich bisher so klar nicht gewusst. Aber vermutet. Nachdem Mike Jäger („I like Mike!“) in diesen Tagen eine Rede an „sein Volk“ (Strecken-Marchalls) gerichtet hat, muss ich mich aber als  „Kriegsberichterstatter“ empfinden. Und ich habe mich natürlich sofort „in die vorderste Front“ begeben um dem neuen Führer der VLN zu lauschen.

Der „alte“ Führer hatte gerade gestanden, dass er in der Vergangenheit nicht die Wahrheit gesagt hatte. Das war für die neu, die bisher an ihn geglaubt hatten. Man muss sich fragen, wer wohl sonst noch in der Vergangenheit auf „dieser Frontseite“ gelogen hat.

Aber man muss das wohl der Propaganda-Arbeit zurechnen, die gerade im Krieg, schon immer – auf beiden Frontseiten – ein wenig verlogen war und ist. Schließlich muss Stimmung gemacht werden! - Sonst ist Krieg – und keiner geht hin!

Nun will ich nicht auf so „Kleinigkeiten“ wie „getürkte“ Zuschauerzahlen oder andere Marketing- „Wahrheiten“ abheben. Realität ist: Am Nürburgring ist jetzt Krieg. Und Mike Jäger hat gerade gesagt, dass seine VLN nun einen „Sieg“ errungen hat!

  • Die Arbeit der „neuen VLN“ kann aktuell an diesem Wochenende von Allen beurteilt werden, an dem man einen „Saisonhöhepunkt“ mit einem 12h-Rennen inszeniert hat, dass keines ist und auch nicht sein kann!

Aber dann hat einer der heutigen VLN-„Gegner“, der Vorgänger von Mike Jäger, tatsächlich nach dem Mainzer Urteil ein „Rückzugsgefecht“ eingeleitet. - Auf Befehl eines „obersten Kriegsherrn“? Er hatte noch vor wenigen Tagen zu einem Gespräch direkt „an die Front“,  an den Nürburgring eingeladen. Zu guten Gesprächen. Unter anderem auch Herrn Rosarius von der ILN, der nach der von Motor-KRITIK vorab vermeldeten Urteilsverkündung in Mainz, die es heute gab, auch gleich jubilierte:

„Das heutige Urteil des Landgericht Mainz bringt nun endlich die erforderliche Planungssicherheit für die Teams, Sponsoren und Sportwarte für die kommende Saison. Insofern begrüßen wir diese Entscheidung auch in aller Deutlichkeit.“

Am gleichen Tag hat– auch Herr Rosarius von der ILN – vom „alten“ Geschäftsführer der VLN, dann die „Ausladung von der Einladung“ – die der gerade erst erhalten hatte – registrieren müssen.

  • Die Einladung zum 15. September wird „aus gegebenem Anlass“ – nein, nicht abgesagt - sondern „ausgesetzt“!

Während Mike Jäger in seiner Rede, aus der ich hier zitiere,  feststellte:

„Wir werden Termine im nächsten Jahr bekommen! …. Wir bekommen im nächsten Jahr vier Termine an denen wir fahren können, bestenfalls acht!“ ...

… wurde von Seiten der „ILN“ aktuell vermeldet:

„Im Rechtstreit zwischen der VLN Sport GmbH & Co. KG und der Nürburgring Holding hat das Landgericht Mainz heute entschieden, dass der VLN Sport GmbH als Ausrichter der Nürburgring Langstrecken-Serie für die Saison 2024 insgesamt acht Rennwochenend-Termine analog der laufenden Saison zustehen.“

Realität: Das Urteil entspricht der Rechtsauffassung eines Gerichts! Welche Rechtsauffassung wird ein anderes Gericht vertreten? - Und was ist in der Realität eigentlich umsetzbar?

Der Rede des Herrn Jäger war zu entnehmen, dass die Vorsitzende Richterin und ihre zwei Beisitzerin der beklagten Seite auch vorgeschlagen hätten:

„Dann lasst doch Beide fahren!“ (Gemeint sind wohl die unterschiedlichen Organisationen mit ihren Plänen zu VLN/NLS und NES.)

Mike Jäger sagte dazu:

„Wir wissen, dass das nicht geht!“

Um dann später – gegen Schluss seiner Rede - festzustellen:

„Es wird also ganz normal weitergehen in 2024!“ - Um mit den Worten zu schließen: „Bis dahin: Alles wird gut! - Euer Mike“

Mir bleibt nur, mich für einen kleinen Fehler in der Motor-KRITIK Terminankündigung, 7. September, 10 Uhr zu entschuldigen. - Das Urteil wurde heute schon um 9:00 Uhr verkündet!

  • Im Moment liegt es mir noch nicht vor. Ich werde es also erst später kommentieren können.

Denn ich habe Zeit! - Dieser „Krieg“ wird sich hinziehen, wenn nicht der „Alleroberste Befehlshaber“ auf der anderen Seite „die Reißleine zieht“. - Aber am Nürburgring geschah das bisher immer zu spät!

  • Mein Eindruck von der aktuellen Situation: Es ist tatsächlich Krieg am Nürburgring und es wird spannend sein festzustellen, wer wen mit welchen Waffen unterstützt. Und: Aus welchem „Sondervermögen“!

Ich erinnere mich, in meiner persönlichen Vergangenheit erlebt zu haben, dass in einem richtigen Krieg auf der einen Frontseite noch vom „Endsieg“ gesprochen wurde, als der Krieg für diese Seite eigentlich schon verloren war.

Man darf also auf den Ausgang des „Krieges“ am Nürburgring gespannt sein. Ich berichte weiter „aus vorderster Front!“

MK/Wilhelm Hahne
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VLN ./. Nürburgring c/o LG Mainz: Sandkastenspiele!

Die VLN Sport GmbH & Co. KG hat unter Leitung von Mike Jäger die Nürburgring Holding verklagt, nachdem der VLN-Organisation mit ihren NLS-Veranstaltungen durch den – privaten (!) - Nürburgring-Besitzer alle Termine für die Saison 2024 gekündigt worden waren. Nach einer vorherigen Anhörung – vor Wochen – wird nun am Donnerstag, 7. September 2023, 10 Uhr, das Urteil beim Landgericht in Mainz verkündet werden.

Natürlich wird dagegen ein Einspruch des „Verlierers“ zu erwarten sein. Dieser Einspruch wird dann nach meiner Erfahrung vor dem OLG Koblenz verhandelt werden. - Irgendwann!

  • Was das Ganze soll, können sicherlich nur die Beteiligten beantworten!

So wie im Sandkasten zunächst mit „Förmchen“, dann vielleicht mal „Mann und Frau“ gespielt wird, so geht es z.Zt. auch im deutschen Motorsport zu.

Der DMSB hat SIM-Racing zum „richtigen Motorsport“ erklärt, hat mit einem aktuell veröffentlichten Gutachten feststellen lassen, dass der urspüngliche Motorsport eigentlich nicht dem Klima schadet und läßt den „Präsidialbeauftragten für Umweltfragen“, Dr. Karl-Friedrich Ziegahn feststellen:

„Gerade unser Sport erwies sich in der Vergangenheit immer wieder als ein ideales Test- und Entwicklungsfeld für neue Technologien.“

Gegenwart ist: Mit zwangsweise vorgeschriebenen Reifen, einer „hochintelligenten“ BoP, mit Zusatzgewichten bei Erfolgen, mit dem „Erlauben“ von „richtigen“ Bremsanlagen, wenn die Serienbremsanlage eines Tourenwagens für Rennen nicht ausreichen - und anderen „tollen“ Vorschriften - hat man eigentlich ein „ideales Test- und Entwicklungsfeld für neue Technologien“ kaputt gemacht!

Nun hat am 1. September 2023 noch ein „Ex-GF“ der VLN/NLS in einer persönlichen Erklärung festgestellt:

„In einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 25.11.2022 mit Michael Bork, Volker Strycek und Frank Taller habe ich als Grund meines Ausscheidens aus der VLN Sport GmbH & Co. KG „die Umgangskulturen die Umgangsformen innerhalb der VLN Sport GmbH & Co. KG, das Miteinander zwischen Gesellschaftern und handelnden Personen“ angeführt. Dies entspricht nicht der Wahrheit.“

Das überrascht mich persönlich nicht. - Was ist die Wahrheit? - Hier in Motor-KRITIK war bereits am 19. November 2022, sechs Tage vorher, zum Ausscheiden des damaligen Geschäftsführers zu lesen:

„Nach meinen Informationen ist der 'Weggang' von Ralph-Gerald Schlüter auch nicht freiwillig – oder wie in der offiziellen Darstellung zu lesen,  'aus familiären Gründen' erfolgt. Ralph-Gerald Schlüter ist nicht freiwillig ausgeschieden, sondern 'wurde gegangen', hat einen 'Aufhebungsvertrag' unterschreiben müssen.“

Nun sollen es – nach seiner Darstellung – doch ausschließlich familiäre Gründe gewesen sein? -  Toll! - Am 25. November 2022 hatte der schriftlich – und öffentlich - erklärt:

„Der Grund für die Kündigungen war ein anderer. Die Umgangskultur und die Umgangsformen innerhalb der VLN Sport GmbH & Co. KG, das Miteinander zwischen Gesellschaftern und handelnden Führungspersonen waren ursächlich. Bei Besprechungen und Zusammenkünften wurden einzelne Gesellschafter bewusst ausgegrenzt. Es wurde über Monate verdeckt im Hintergrund übereinander, anstatt offen miteinander kommuniziert. Insgeheim wurden Personen angesprochen, die Aufgaben handelnder Personen der NLS übernehmen sollten.“

Damals wurde tatsächlich vor dem Ausscheiden einer Reihe von VLN/NLS-Verantwortlichen von Seiten der Nürburgring-Verantwortlichen schon einige Zeit mit Mike Jäger verhandelt, der heute die VLN-Geschäfte führt! - Dichtung und Wahrheit in einer hochbrisanten Mischung! - Im Umfeld einer so genannten „Breitensportserie“! - Wie lange noch?

"Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln!“  - Sagt der Bauer!

Ich sage: „Rein in den Sandkasten, raus aus dem Sandkasten.“ - Und dann hat man vielleicht die „Förmchen“ vergessen und erklärt, dass man nicht die Wahrheit gesagt hat. - Wie oft?

Der GF-Nachfolger spricht auch nicht immer die Wahrheit. - Er schweigt! - Das Schweigen der Lämmer? (Wenn man seinen Berater dazu rechnet.)

Nach der Urteilsverkündung in Mainz wird man dann – wahrscheinlich – erst mal einen Erfolg verkünden, den man im „Sandkasten“ errungen hat. Man hat dem anderen „die Burg kaputt gemacht“ und wird fordern:

  • „Gib mir meine Termine wieder!“

Fortsetzung dann vor dem OLG Koblenz! - Und Malu Dreyer, die kleine Zauber-Hexe, wird das Kalenderjahr 2024 um viele Wochen verlängern müssen, weil in einen normalen Kalender des Jahres 2024 sicherlich keine VLN-Termine mehr passen! - Dumm gelaufen!

„Oh Gott’chen!“ - Wie eine Dame in anderer Sache mal ausrief. - Und sie legte erschreckt die Hand vor den Mund.

Und was machen bis bisherigen VLN/NLS-Teilnehmer?

MK/Wilhelm Hahne
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