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Virneburg, den 25. August 2009
Weil es bald soweit ist, möchte ich hier
an einen Ausspruch von Oskar Lafontaine erinnern:
"Ich wünsche mir,
die Bundesregierung hätte die Moral
einer Telefonzelle. In der zahlt man
nämlich zuerst und wählt dann.
Bei der Bundesregierung muss man
immer zuerst wählen und dann zahlen."
Guten Tag!
09-08-25/00 - Ich hatte schon vor ein paar Wochen richtig gewählt. - Ein paar Tage Urlaub. Da hat man dann ein paar Mal tief durchgeatmet, kommt zurück und findet auf dem Computer eine dreistellige Anzahl an E-mail. Keine bösen, vorwurfsvollen, sondern nur nette. Auch solche mit netten Fragen zu "alten Geschichten". Aber auch solche, mit klaren Stellungsnahmen zu aktuellen Geschehnissen. Und man ist dann schon verblüfft, wenn zu lesen ist, dass z.B. der Schreiber der netten Zeilen als ..., also sozusagen...
"...auch als "Fachbehörde" an den Planungen zum Nürburgring beteiligt war.... - Leider nicht an so entscheidender Stelle, um rechtzeitig alles zu einem guten, schnellen Ende zu bringen. Tatsache ist, dass ich beim ersten Lesen der Planungen zum Nürburgring einfach nur lachen musste. So viel Unwissenheit, Schönreden, Schönschreiben und Schönrechnen ist man sonst aus Planungen (es sei denn es geht um Kleinatomkraftwerke in der Eifel oder regierungsamtlich angesiedelte Rinder in Trinkwasserschutzzonen) einfach nicht gewohnt. Vor allem, wenn man den "Ring" und die Menschen und Verhältnisse drumherum seit seiner Kindheit kennt. - ...
Aber das war und ist hier nicht gefragt. Die Sachkenntnis meine ich.
Das passiert eben in dieser schnelllebigen, oberflächlichen Welt, die von mehr oder weniger medienprofessionellen Laiendarstellern regiert wird: Die "Entscheidungsträger" entscheiden "politisch", d.h. nicht nach Sachlage (Sachverstand ist da eher hinderlich und wird mittels "Weisung" beseitigt) - oder mangels eigener Sachkenntnis glaubt man (muss man dann ja) irgendwann die mehr oder weniger guten Lügen der anderen, die dann auch irgendwann die eigenen werden . . . - Das ist überall so: Im Finanzsektor, im Gesundheitswesen, im Energiemarkt, im Kfz-Sektor . . .die Liste lässt sich beliebig fortsetzen."
In dem vorstehenden Text weicht kein Wort vom Originaltext ab, er wurde nicht von mir geändert - nur gekürzt. Dieser Text endet mit dem Leser-Wunsch:
"Trotzdem: nicht aufgeben! Weiter so! "
Ist da der Herr Ministerpräsident Kurt Beck mit seinen "Volksreden" noch glaubhaft? - Und die Stimmung kippt. Auch Medien, die sich vor einiger Zeit noch durch Wiedergabe von Pressefinformationen bei gewissen Politikern zu profilieren versuchten, haben nun erkannt, dass ihre Aufgabe als Journalisten eigentlich eine andere ist. Man sollte auch den in großer Zahl existierenden PR-Agenturen eine Chance zum Überleben geben. In Zeiten, wo die Realität wenig Platz für ein Lächeln lässt, möchte man auch noch mal richtig lachen können. Schon weil man weiß, dass die "Verursacher" davon ausgehen, dass alle - außer sie selbst - ein wenig naiv, dumm und einfältig sind.
Also muss man denen einmal verdeutlichen, dass solche Dummheit in der Einschätzung anderer einmal bestraft werden muss. Das kann man in den nächsten Wochen bei der Bundestagswahl deutlich machen. Bitte nicht darauf verzichten eine Stimme abzugeben, sondern mit der Abgabe der Stimme verdeutlichen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen darf. - Erwarten Sie bitte keinen Wahlvorschlag von mir. Jeder muss sich selber fragen, welchem Politiker, welcher Partei er sein Vertrauen schenkt. - Ich weiß jedenfalls, wem ich es nicht mehr schenke.
Es ist jedenfalls nicht leicht, bei Politikern zwischen "passenden Meinungsäußerungen" und "Meinung aus Überzeugung" zu unterscheiden. Wie soll man z.B. den Ausspruch des Justizministers des Landes Rheinland-Pfalz werten, der noch im Mai dieses Jahres anlässlich einer Ehrung von Journalisten sagte: "„Es ist auch ein Effekt des Einflusses der Medien, dass die Justiz lebendiger und lebensnäher wird.“ - Wie soll man das verstehen? - Ist Dr. Bamberger "lebensnäher", wenn er öffentlich darstellt, z.B. von der Hausdurchsuchung bei mir, Wilhelm Hahne, erst nach dem Ereignis erfahren zu haben? - Ist der Leitende Oberstaatsanwalt in Koblenz, Dr. Hund, "lebensnäher", wenn der seinem Dienstherrn eindeutig widerspricht und klarstellt, dass das Ministerium (und auch der Generalstaatsanwalt) vor der Durchsuchung von ihm informiert waren?
Offensichtlich hatte man sich das alles etwas anders vorgestellt. Nicht nur die Auswirkungen einer Hausdurchsuchung bei einem Journalisten. Aber wer ist schon Journalist? - Irgendwie wollte man es schon hinbekommen, dass diese Berufsbezeichnung im Zusammenhang mit meinem Namen nicht mehr erwähnt wurde. Da hat man sich alle Mühe gegeben. Zumindest die Gruppe hat sich bemüht, die ihre eigenen Absichten kannte und umsetzen wollte.
Aber da wollte man vorher schon ganz andere Absichten umsetzen. Ein Beispiel: Die Umsetzung der Pläne zu "Nürburgring 2009", die passende Finanzierung dazu, die man den beteiligten Gemeinden (Nürburg und Müllenbach) nicht nur - was den Anteil der privaten Finanzierung betrifft - ganz anders als jetzt umgesetzt werden muss (!) geschildert hatte, schon die ist nicht so gelaufen als geplant. Der "private Anteil" an der Gesamtfinanzierung sollte sicherstellen, dass man gerade im Bereich von Hotelneubau, Erhöhung der Bettenzahlen, "Ergänzung" des Restaurant- und Gaststättenangebots sich nicht den Vorwurf einer eventuellen Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen musste. So hatte man es den verantwortlichen Lokalpolitikern in Nürburg und Müllenbach (die in einer Planungsgruppe vereint beteiligt waren) auch schriftlich gegeben. So sollte dann selbst der Anschein von Wettbewerbsverzerrung durch "den Staat" vermieden werden. - Aber es ist dann alles anders gekommen. Nun wird es die Wettbewerbsverzerrung geben. Die privaten Hotels und Gaststätten spüren sie jetzt schon. Denn die "staatlichen Unternehmen" müssen sich jetzt zunächst einmal als "wirtschaftlich gesund" darstellen, müssen eine "wirtschaftliche Basis" beweisen, die es nie gegeben hat. - Nur in Gutachten und Businessplänen. - Die aber wohl "von gestern" sind. Und als "geheim" behandelt wurden (und werden!). Und ich - als Journalist - begehe "Geheimnisverrat", wenn ich versuche - in meinen Darstellungen aufgrund der erlebten Realitäten - der möglichen Zukunft ein wenig näher zu kommen. - Im Interesse des Steuerzahlers.
Wird es nun in Zukunft heißen: Natürlich können Sie die Rennstrecke mieten, wenn Sie gleichzeitig eine entsprechende Anzahl Hotelzimmer buchen?
Immer noch versucht man die in der Öffentlichkeit dargestellten Möglichkeiten von nun realisierbaren Gewinnen aus Verlustgeschäften (wie F1) in jedem Falle aufrecht zu erhalten. Und alle spielen mit. - Kann man wirklich so dumm sein? -). Wir müssen lernen: Volkswirtschaftliche Ergebnisse (die aber nicht beweisbar sind), kommen vor betriebswirtschaftlichen Ergebnissen (die man in Bilanzen ablesen kann).
Zur Sicherheit hat man bei der Nürburgring GmbH schon bei der letzten (veröffentlichten) Bilanz einige -zig Millionen Rückstellungen gebildet, die nun in naher Zukunft wieder aufgelöst werden können um die tatsächlich aktuell eingetretenen Verluste zu minimieren und die "Vorhersagen" der Presse als Auswüchse einer krankhaften Phantasie darzustellen. - Alles gut eingefädelt, aber leider nur Teil eines "politischen Illusions-Theaters". Es ist ein Puppenspiel, bei dem einige wichtige Personen an vielen Fäden ziehen. Nicht immer im richtigen Moment. Das führt dann zu "Störungen" im Ablauf. Die "Strippenzieher" sind eben überbeschäftigt, müssen - selbst nicht viele - dann mehr Puppen tanzen lassen, als sie gerade Fäden in der Hand haben.
Und der Herr Leitender Staatsanwalt ermittelt. Exakt in die Richtung, die man "oben" wünscht. - Ein Wunschkonzert? - Nein, das ist so lt. Gesetz geregelt.
Damit meine Leser wirklich gründlich informiert sind, finden Sie dieses Mal auch - ein wenig abseits vom Grundthema MOTOR - mal etwas zum Thema, wie Staatsanwaltschaften heute exakt nach Gesetz funktionieren. Das langweilt Sie hoffentlich nicht, sondern hilft Ihnen, die derzeitige Situation zu verstehen.
Und wenn es in der Folge nicht nur eine Porsche-Geschchte mit seinem "Helden" Wiedeking zu lesen gibt, dann liegt das daran, dass ich der Meinung bin, dass man auch die Geschichte der Entstehung des Ur-Käfers wirklich kennen sollte. So, wie sie wirklich geschrieben weden sollte. Nicht, wie man sie gerne in der Öffentlichkeit darstellt.
Es wird zu Vieles passend gemacht in unserer Gesellschaft. Es passt dann auch. - Das passt mir nicht. Und ich erlaube mir die Dinge dann so darzustellen - oder darstellen zu lassen - , wie man sie eigentlich schildern müsste. Das betrifft nicht nur "Nürburgring 2009". Ich empfinde es übrigens nicht gerade als umfassende, gute Information, wenn man mich und meine Arbeit in anderen Medien alleine auf dieses Thema reduziert. Nicht nur meine "Nürburgring 2009"-Geschichten sind in unserer Zeit auf dem Niveau, auf dem journalistische Darstellungen heute sein sollten. Meine Geschichte zu Porsche-Motoren, oder VW-Dieselmotoren, meine "Richtigstellung" von Dacia - entgegen der Meinung des großen - und wie (zu) viele meinen - mächtigen ADAC sind heute im bunten Strauß meiner vielen hundert Geschichten von meinen Lesern bewunderte und - obwohl sie z.T. schon viele Jahre alt sind - immer noch gern gelesene Geschichten. Da schreibt mir jetzt ein Leser, im August des Jahres 2009 u.a., dass er meine Common-Rail-Geschichte aus dem Jahre 2006 (!) gerade "mit Aufmerksamkeit gelesen (hat), "da ich technisch nicht versiert bin, vielen Dank für die verständlichen Worte..." die er auch als Laie verstanden hat. So eine "Kritik" freut mich natürlich, weil ich mir bei der Recherche Mühe gegeben habe, auch versucht habe, der Geschichte eine Basis mitzugeben, einen gut recherchierten Kern mit einer Fülle von Erfahrung, die schon deshalb immer seltener wird, weil sich immer mehr Leute einer schnellen Karriere verpflichtet fühlen und nirgendwo mehr lange verweilen. Das heißt: Sie verändern sich. Spätestens nach drei Jahren. Die Position wechseln, neues übernehmen, schnell weiter die Karriereleiter hoch, ohne das "alte" jemals richtig kennen gelernt zu haben. Man hat keine Zeit mehr für gründliche Arbeit.
Ja, ich bin "sauer". - Weil mir anlässlich der letzten Ereignisse klar geworden ist, dass man eine Reihe von Leuten kräftig durchschütteln, ihnen verdeutlichen muss, dass nicht unbedingt alle ihrer Meinung sind, nur weil die aktuell zu irgendwelchen Ereignissen nichts sagen. So herrscht dann bei manchen Politikern der Eindruck vor, dass sie ohne jeden Widerstand weiter auf dem Weg sind, den sie im ganz persönlichen Interesse für richtig halten. - "Die haben den Schuss nicht gehört", beschreibt einer meiner Journalistenfreunde eine solche Situation. Er beschreibt damit eine "analoge" Situation. - Ich schüttle nun "digital" ein wenig nach. Per Internet.
Zunächst mit einer Geschichte, die ein wenig allgemein auf die aktuell immer beliebter werdende Art von Politikern eingeht, die derzeitige wirtschaftliche Situation zu schönen. Es sind bald Wahlen. Ich denke, auch eine solche Geschichte gehört mit zu dem Grundthemen, die ich hier auf meinen Seiten behandle. Lesen Sie also zunächst mal etwas vom Zauber eines gewissen Nebels, der derzeit durch die Medienlandschaft wabert. - Sie werden es vielleicht schon ähnlich gesehen, die Situation begriffen, richtig eingeschätzt haben. Trotzdem:
Es wäre schön, wenn Sie als Leser meine Einstellung verstehen würden. Ich wäre auch nicht böse, wenn Sie mir das dann auch sagen, schreiben. - Sonst müsste ich nämlich etwas ändern. - In der Umsetzung meiner Ideen, in meiner Art mich verständlich zu machen. Nicht mich selbst. - Ich bin nicht mehr zu ändern. - Aber ich bin lernfähig. - Nur müssen das auch die Politiker und ihre Mitläufer (dazu gehören auch gewisse Industrie- und Medien-"Spezialisten") endlich einmal begreifen: Ich lasse mich nicht verbiegen. - Wie meine Haltung und Einstellung in den letzten Jahrzehnten beweist.