Das große Verwirrspiel um eine "Erlebnisregion Nürburgring"

Projekt "Nürburgring 2009": Mitte Dezember fallen in der Sache wichtige Entscheidungen. In Nürburg. In Adenau.

Hotel-Besitzer wurden in den letzten Tagen durch die Nürburgring GmbH informiert: "...es ist soweit! Die Bauarbeiten haben begonnen, um den Nürburgring in ein ganzjähriges Freizeit- und Businesszentrum zu verwandeln." - Natürlich stimmt das. Und es stimmt nicht. Wie so vieles, was heute vorgestellt und morgen geändert wird. - Die Abbrucharbeiten haben begonnen. Aber es gibt noch keine Genehmigungen für den Neubau der geplanten Projekte. Ich möchte nachstehend noch einmal vorstellen, was sich die Nürburgring GmbH in ihren offiziellen Darstellung so vorstellt. Und ich möchte aufzeigen, was sich im Laufe der "Entwicklung" dieses Projekts im Laufe der Zeit verändert wurde. Ohne dass darauf aufmerksam gemacht wurde. Es wurden Verträge geschlossen, bei denen z.B. im Falle des so genannten "Städtebaulichen Vertrages" zwischen dem so genannten "Planungsverband" (Nürburg und Müllenbach) Dinge vertraglich fixiert wurden, von denen einer der Unterzeichner beim Abschluss des Vertrages schon wissen musste, dass das Projekt so nicht zum Tragen kommen würde. Nun wird in den nächsten Tagen im "Planungsverband" nachgearbeitet. Es werden Dinge passend gemacht. Wenn die Mitglieder des Planungsverbandes mitspielen.

Das große Verwirrspiel um eine "Erlebnisregion Nürburgring" - die dann ohne Vorankündigung zu einem Projekt "Nürburgring 2009" wird

07-12 -13/09 - Nach der Nürburgring-Mitteilung, aus der oben schon zitiert wird, soll folgendes bis 2009 folgendes gebaut und mit Leben erfüllt werden.

"Der Boulevard – die zentrale Erlebnismeile des Nürburgrings

Tauchen Sie ein in die Marken-Erlebniswelten führender Automobil-Hersteller, -Ausstatter und Zubehör-Spezialisten. In einer 4.000 Zuschauer fassenden, überdachten Arena werden z.B. Monstertruck-Events, Indoor-Trial, Konzerte und viele weitere Veranstaltungen stattfinden. Von der Arena aus wird es eine direkte Anbindung zu einer weiteren Eventhalle mit ebenfalls 1800 qm bespielbarer Fläche für unterschiedlichste Veranstaltungen geben. Action und vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten erwarten Besucher im komplett neu konzipierten Indoor-Themenpark rund um den Mythos Nürburgring. Weiterhin wird ein neues 4-Sterne-Hotel zu Ihrer Verfügung stehen. Themenbezogene Shops und Gastronomie runden das Angebot des Boulevards ab."

Nach meiner Kenntnis gibt es derzeit noch keinen "führenden Automobil-Hersteller" der Ausstellungsflächen auf dem "Boulevard" gebucht, vertraglich seine Teilnahme zugesagt hätte. Ein Zubehörhersteller (Stoßdämpfer) hat in Verbindung mit einem Reifenhersteller wohl eine Zusage gemacht. Und weil nichts voran geht, versucht man bei der Nürburgring GmbH "sanften Druck" auf Hersteller auszuüben. Nissan (die Europazentrale in Paris) versuchte gerade die Nürburgring-Nordschleife für vier Tage in 2008 anzumieten. Und was ist passiert? - Ich kann die Gerüchte nicht glauben. Und wenn es so wäre: dann muss man in der GmbH inzwischen sehr verzweifelt sein, um zu Mitteln greifen, die ich "als die letzten" bezeichnen würde.

Aus den offiziellen Darstellungen oben geht auch hervor, dass die GmbH z.B. die Arena selbst vermarkten will. Ohne Erfahrung auf diesem Gebiet. Aber man hat dafür - so denkt man - Spezialisten eingekauft. Von "Freizeitobjekten" der Konkurrenz. - Sind das die Besten? - Wie will man Hallen füllen, von denen Fachleute sagen, dass sie in dieser Größenordnung noch nicht einmal regelmäßig (!) in direkter Großstadtnähe zu füllen wären. Welche Nutzung wäre erforderlich, um hier kostendeckend zu arbeiten?

Und für eine Zur-Verfügung-Stellung von Ausstellungsfahrzeugen sollen Hersteller zahlen. Nicht nur Besucher. Was die Hersteller (bisher) dankend abgelehnt haben.

Zum Thema "4-Sterne-Hotel" wäre zu sagen: das darf nach der bisher gültigen Vereinbarung zwischen der Nürburgring GmbH und dem Planungsverband (Nürburg/Müllenbach) nur dann begonnen werden (mit dem Bau), wenn die Funktionalität des "Boulevard" sicher gestellt ist. Und danach sieht es im Moment nicht aus. - Kommen wir zum nächsten Punkt der Nürburgring-Darstellung:

"Die Haupt-Tribüne

An Stelle der heutigen Tribüne T3 wird eine hochmoderne überdachte Haupt-Tribüne mit 5.000 Sitzplätzen und einem Business-Lounge-Bereich für Hospitality-, VIP-Arrangements bei Großveranstaltungen und Incentives entstehen."

Es wird also gegenüber der  bisherigen Tribüne deutlich weniger Sitzplätze geben. Die werden also teurer werden müssen. Zum Beispiel zum Formel 1-Termin. Dabei empfand ich schon die Preise für die verschmutzten Sitzschalen der bisherigen Tribünen als deutlich überzogen. Ich habe dort gesessen (z.B. in 2006) und habe eine Dame in hellem Kostüm beobachtet, die mit Apfel-Schorle versuchte, die Sitze so zu reinigen, dass sich ihr Mann (oder Begleiter) und sie niedersetzen konnten, ohne die Kleidung "eindrucksvoll" zu schädigen. - Und das bei den verlangten Preisen! - Aber, so lesen wir oben, in der neuen Form wird diese neue "Haupt-Tribüne" nur sinnvoll "bei Großveranstaltungen und Incentives" zu nutzen sein. Und wie oft ist das im Jahr?

"Das Motorsport-Resort

Nur wenige Fahrminuten vom Nürburgring entfernt empfängt Sie in Drees ein einzigartiges Feriendorf mit Wellness-Oase, Bistro- und Rezeptionsgebäude sowie weiteren Einkaufsmöglichkeiten. Gruppen, Vereine, erlebnisorientierte Familien und Aktivsportler finden hier in Einzel- und Doppelhäusern eine große Vielfalt an Freizeit-Möglichkeiten, wie z.B. Grill- und Spielplätze, einem Schwimmteich sowie eine Aussichtsterrasse. Neben dem Themenfeld Natur wird natürlich die Nähe zur Rennstrecke nicht vergessen: Das Motorsport-Resort wird neben einem thematischen Design auch einen Zugang zu einem exklusiven Parkplatzbereich an der Rennstrecke bekommen."

Wichtig ist: "Nur wenige Fahrminuten vom Nürburgring entfernt..." - Denn: hier entstehen nach meiner Kenntnis Ferienhäuser mit einer Gesamt-Kapazität von 600 Betten. Zwar hat man im direkten Bereich des Dorfes Nürburg die Bettenzahl abgesenkt, aber insgesamt übersteigt die neu durch die Pläne der Nürburgring GmbH geschaffene Bettenzahl, einschl. des so genannten "Bettenhauses", das nun plötzlich im Ortskern von Adenau (ehem.
Freizeit- und Bildungsstätte der Stadt Köln, Wimbachstraße) entstehen soll, deutlich die Bettenzahl, die im Vertrag zwischen der GmbH und dem Planungsverband als absoluter Grenzwert vereinbart war. Hinzu kommt, dass man nachweisen kann, dass zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ein Vertragspartner schon wusste, dass sich die bisher öffentlich dargestellten Pläne ändern würden. - Jetzt ist es an den Mitgliedern dieses Planungsverbandes, in der Sache ein Zeichen zu setzen, einmal nicht "zu kuschen", sondern mal  "Buhmann" zu sein. - Ich verkneife mir, die Anlage eines "exklusiven Parkplatzbereichs" zu kommentieren.

"Das Dorf Eifel

Das Dorf Eifel befindet sich in Gehweite zu den Tribünen der Grand-Prix-Strecke und ist für den Besuch von bis zu 5000 Gästen ausgelegt.
Verschiedene Restaurants, thematische Bars und Diskotheken mit unterschiedlichen Musikrichtungen werden mit typischem Eifel-Charakter erbaut. Zusätzlich sorgen eine Bäckerei, Cafés, ein Kinderspielhaus sowie diverse Terrassen und Biergärten mit Bedienung für ein ausgewogenes Service-Angebot für alle Gäste. Ein weiteres 65-Zimmer-Hotel steht für die Unterbringung der Gäste zur Verfügung."

Es gibt anderswo den "Sauerland-Stern", ein "Dorf Münsterland" - und überall trifft sich die gleiche Art von Leuten. Traf sich. In der Vergangenheit. Denn junge Leute haben eine andere Vorstellung von Vergnügung. Vielleicht bleibt nur "das Eine" auch in Zukunft "das Eine". Die Disco ist auf eine Kapazität von 800 Personen ausgelegt. - An wie viel Tagen im Jahr soll diese Disco gefüllt sein? - Wird es auch einen "Kontakthof" geben?

Mich wundert, dass in der Vorstellung der Nürburgring GmbH der geplante Golfplatz fehlt. - Warum? - Weil er niemals gebaut werden wird? - Vielleicht, weil durch die erzielten Grundstückspreise in Drees die Preise für das Land eines Golfplatzes verdorben wurden? - Und die Genehmigungs-Auflagen taten wohl ein Übriges. - Doch nun zu einem weiteren Angebotpunkt der Nürburgring GmbH:

"Der Ring

Der legendäre Nürburgring wird natürlich seinen Rennsport-Wurzeln treu bleiben und weiterhin rund 100 Motorsport-Events der Spitzenklasse präsentieren."

Tatsächlich etwas mehr als eine Zeile für die Basis der Nürburgring GmbH. - So fährt diese GmbH lt. eigener Aussage "mit Vollgas in die Zukunft".

Es soll - nach Aussage von Politikern - Gutachten zur Rentabilität des Gesamtprojekts geben. Aber niemand kennt sie. Stimmen die Basis-Besucherzahlen, die auch wohl die Basis für die Gutachten darstellen? (Ich habe meine in einer anderen Geschichte dargestellt.) Wie sehen die Berechnungen in den Gutachten aus? - Welche Ausgaben muss jeder Besucher tätigen, wenn sich das Projekt insgesamt rechnen soll? - Ich habe bisher nichts davon gehört und gesehen. - Welche Verträge zwischen Investor und Betreiber bestehen wirklich?

Ich habe nach dem "Ersten Spatenstich" mal ein weiteres Gespräch mit dem Herrscher über die Lindner-Hotelgruppe, Otto Lindner, geführt, der "Eifeldorf", das "Hotel", das "Motorsport-Dorf" (in Drees) und das "Bettenhaus" in Adenau betreiben soll. Ich habe ihm nach meinem Telefongespräch den Inhalt kurz per E-mail an die Presseabteilung bestätigt:

"Ich habe notiert, dass Ihre Gruppe sich grundsätzlich als Betreiber für die drei genannten Objekte am "Ring" entschieden hat, dass zu diesem Thema auch Verträge existieren, die nach den Worten Ihres Chefs "auch mehr als Absichtserklärungen sind", also praktisch Vorverträge. Da, so Herr Lindner, "moderne Verträge" sich kaum mehr anders machen lassen, "da wir zu diesem Zeitpunkt den genauen Umfang noch nicht kennen". Das wäre dann also die Erklärung für "die noch fehlenden Anhänge" zu dem "Vertrag" (der eigentlich so rechtlich noch keiner ist), wie er aber so in der offiziellen Presseerklärung bezeichnet ist."

Ich würde das was bisher bestehen soll, nicht als "Verträge", sondern als "Absichtserklärung" bezeichnen. Bei einem 80-Millionen-Projekt! Und der Investor ist eine GmbH, die in 2007 eingetragen wurde. - Aber wie wir von Herrn Prof. Deubel gehört haben, ist die Nürburgring GmbH eine "Wirtschaftsförderungsgesellschaft". Mit dem Nachteil, dass das Gesamtrisiko bei dieser GmbH liegt. Und damit beim Land Rheinland-Pfalz. Und damit beim Steuerzahler.

Was mich wundert: da versichert der Minister Hendrik Hering auf einer Öffentlichen Sitzung im Landtag in Mainz, dass bei einer Entscheidung, nach Vorlage der neuesten Gutachten, das Parlament eingebunden werden soll. Minister Hering hatte am 25. Oktober u.a. ausgeführt (s. auch das offizielle Protokoll), "...dass wie angekündigt, weitere Gutachten in Auftrag gegeben worden seien. Dabei gehe es um die nochmalige Überprüfung der wirtschaftlichen Grundlagen und der angesetzten Baukosten. Sobald diese ausgewertet seien, werde die Landesregierung den Landtag über das Ergebnis vor einer Entscheidung im Aufsichtsrat informieren."

Wurde der Landtag informiert? - Nach meiner Feststellung: NEIN.

Denn es gab es dann im November eine weitere Öffentliche Sitzung des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses in Mainz. Ich habe versucht Informationen über einen der Landtagsabgeordneten zu erhalten, der diesem Ausschuss angehört. Seine mir schriftlich vorliegende Auskunft lautet:

"Zum von Ihnen genannten TOP 10, kann ich Ihnen sagen, dass dieser im Wesentlichen in vertraulicher Sitzung behandelt wurde."

In vertraulicher Sitzung? - Was wird hier der Öffentlichkeit vorenthalten? - Überhaupt ist dieses ganze Hin und Her nicht nur scheinbar verwirrend, sondern wohl ein intelligent geplantes Täuschungsmanöver gewisser politischer Kreise, die hier Hand in Hand arbeiten. Vertraulich natürlich. - Gibt es wirklich - wie ich gerade irgendwo gelesen habe - einen "schleichenden Niedergang der demokratischen Kultur in Deutschland"?

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, der auch im "Planungsverband" die Dinge voran treibt, hat mir zum Zustand des Genehmigungsverfahrens zur "Erlebnisregion Nürburgring" oder "Nürburgring 2009" erklärt:

"Charakter und Umfang des Projektes haben sich gegenüber den ursprünglichen dem Raumordnungsverfahren zugrunde liegenden Unterlagen nur unwesentlich geändert. Hotel und Arena, Boulevard und Erlebniswelt sowie ein Motorsportdorf waren bereits im Raumordnungsverfahren die maßgebenden Bausteine des Projektes. Lediglich die nunmehr vom Vorhabenträger favorisierte Erlebnisgastronomie auf dem jetzigen Parkplatz A 7 stimmt nicht mit der aktuell im Verfahren befindlichen Bauleitplanung der Verbandsgemeinde Adenau überein. Vor Realisierung dieses Bausteines ist hierfür die erneute Fortschreibung des Flächennutzungsplanes sowie die Änderung des Bebauungsplanes erforderlich. Die zuständigen Gremien werden hierüber in Kürze beraten und beschließen."

Tatsächlich hat sich vieles geändert: ein neues Dorf in Drees, ein "Bettenhaus" in Adenau. - Und wer spricht noch von einem Golfplatz?

Die Bettenzahl-Begrenzung ist längst Makulatur. - Aber jeder findet alles normal. - Wo für z.B. ein "Bettenhaus"? - Man sagt mir, dass das für die Beschäftigten in "Eifel Dorf" und "Motorsport-Village" (so nennt es der Investor) gebraucht würde. - Ich habe mich mal im Falle des "Dorint"-Hotel schlau gemacht: dieses Hotel beschäftigt einschl. Lehrlinge und Halbtagskräfte insgesamt 84 Personen. Davon schläft niemand im Hotel oder einem Bettenhaus. Alle Hotel-Mitarbeiter haben eine Wohnung in der Region, stammen zum großen Teil aus der Region. - Denken Sie sich bitte jetzt was Sie wollen. - Ich denke mir auch meinen Teil. Aus meiner Sicht entsteht hier ein weiteres Hotel, das mit dazu beitragen wird, die Bettenbelegungszahlen im Jahresmittel im Raum Adenau/Nürburg/Drees weiter abzusenken. - Weil Tagesgäste - selbst wenn deren Zahl steigen sollte - nun mal nicht übernachten.

Der Verbandsbürgermeister Romes meint z.B. zum Stand des Genehmigungsverfahrens:

"Die laufenden Verfahren zur XV. Änderung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Adenau sowie zur I. Änderung des Bebauungsplanes „Nürburgring Grand-Prix-Strecke“ stehen kurz vor dem Abschluss. Die im Baugesetzbuch vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren der  Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange an der Planung sind abgeschlossen. Der Planungsverband Nürburgring wird voraussichtlich Mitte Dezember den abschließenden Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes fassen. Der Verbandsgemeinderat entscheidet in der Sitzung am 18.12.2007 über die Änderung des Flächennutzungsplanes."

Die Öffentlichkeit hat Kenntnis von einer Planung, die längst in dieser Art nicht mehr besteht und die inzwischen durch ein zweites "Dorf" und ein "Bettenhaus" in Adenau ergänzt wurde. Das betrifft dann nicht nur Nürburg, sondern auch Adenau, ist nicht nur Sache (im Falle des "Dorfes") der Genehmigungsbehörden in Kelberg und Daun, sondern betrifft die Bürger in Nürburg. Und die sollen dann jetzt in diesen Tagen alles abnicken. Weil das eben so ist? - Weil "die da oben" doch machen was sie wollen? (So wird mir die Lethargie von Betroffenen erklärt.) - Was ist eigentlich mit der "Landesplanerischen Stellungnahme" zum neuen Projekt in seinem gesamten Umfang? - Nun: es ist auch Sache jedes Bürgers in dieser Region. Wenn man diese Planungen akzeptiert, soll man auch die Folgen tragen.

Ich habe noch einmal die Dinge - in den verschiedensten Geschichten dieser Serie - klar gelegt. Ich habe mich in den letzten Jahren Tage, Wochen, Monate mit dieser Sache beschäftigt. Ich habe versucht die Dinge zu verstehen, zu hinterfragen. Ich habe nach einem Gedankenfehler bei mir gesucht. Ich habe ihn - leider - nur bei anderen gefunden.

Nun liegt die nächste Entscheidung beim Planungsverband, die weitere beim Verbandsgemeinderat. - Keiner kann sagen, er wäre nicht auf Dinge aufmerksam gemacht worden, von denen er von anderer Seite bisher nichts gehört hat.

Jetzt kommt die Stunde der Entscheidung. Auch für Landtagsabgeordnete. Die sich wohl unterordnen, anpassen - selbst wenn sie eine eigene Meinung haben - die nicht vertreten. Man sollte sie aber im Falle eines Scheiterns dieses "abgehobenen", nicht der Realität angepassten Projekts, die dann später mal zur Rechenschaft ziehen: durch Streichung ihrer Pensionen.

Dr. Kafitz ist intelligent genug, sich im richtigen Moment aus der Geschäftsführung der GmbH zurück zu ziehen. Wer - bitte beantworten Sie mir die Frage - wer profitiert eigentlich von diesem Projekt "Nürburgring 2009"? - Übrigens auch mit einer - wie in "auto motor und sport" erwähnt - Achterbahn, einer "Race-Coaster", die mit 215 km/h.... - Ich mag diesen Blödsinn nicht wiederholen. Es gibt keine Achterbahn auf der Welt, die eine Top-Geschwindigkeit von 215 km/h erreicht. Aber wenn ein Dr. Kafitz das sagt, wird das in "auto motor und sport" nieder geschrieben.

Es gibt übrigens eine wirklich intelligente Beurteilung der Art der Finanzierung des Projekts, deren "Fazit" ich hier noch einmal wiedergeben will, weil es vielleicht nicht überall wahrgenommen wurde. Es stammt aus einem Radiobeitrag des SWR:

"Das Land Rheinland-Pfalz hat am Nürburgring nicht nur das finanzielle Engagement der öffentlichen Hand
erheblich ausgeweitet. Die öffentliche Seite geht auch ein erhebliches unternehmerisches Risiko ein."

Und wenn ich versucht habe, den Unterschied zwischen z.B. dem Sponsor-Angebot von "Warsteiner", dem neuen Vertragspartner der Nürburgring GmbH und der Bitburger Brauererei, dem jahrzehntlangen Begleiter des Nürburgrings auszumachen, dann bin ich auf beiden Seiten "auf Granit gestoßen". Aber ich denke, es ist mir trotzdem gelungen. Mich überrascht dabei die Differenz in den Geboten für die gleichen Vertragspunkte. Sie ist - aus meiner Sicht - unglaublich hoch. Als ich bei der Bitburger dafür nach einer Erklärung suchte, wurde mir - ohne auf die Summe einzugehen - bedeutet, "dass man wohl in der Eifel die Situation und Entwicklung "da oben" (gemeint ist: am "Ring") anders einschätzt, als die Privatbrauer im Sauerland." - Das kann ich verstehen. Da bin ich - nach 30 Jahren Eifel- und "Ring"-Erfahrung auf der Seite der Bitburger.

MK/Wilhelm Hahne
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