Kritik als "Nahrung" und "Genussmittel"

In Fachzeitschriften gibt es das regelmäßig zu lesen; bei mir hier als Ausnahme: das Leserbrief-Echo auf MK-Geschichten

Meine Leser bleiben immer anonym, denn Sie sind für nicht nur die analogen Echogeber auf meine Geschichten, sondern dann oft auch Informanten. Eigenartigerweise schreiben Sie mir oft auch lange E-mail. Zugegeben, nicht so lang wie einige meiner Geschichten, aber so lang, dass sie in modernen Zeitschriften - wo man sich auch das Recht der Kürzung vorbehält - nicht veröffentlicht werden könnten. Was Sie nachstehend finden, sind auch Auszüge. Ich habe hier die - alle aus diesem Jahr, aus den letzten Wochen - zusammen gestellt, die sich allgemein zu der Art meines Informationsdienstes geäußert haben. Er wird jedenfalls als solcher empfunden. Und als Ergänzung zu den sonst allgemein zugänglichen Werks-Informationen. Meine Leser finden sich in allen Teilen der Welt. Ich bin oft erstaunt, woher mich die E-mail erreichen. Und wer in welchen Ländern deutsche Informationen liest. Auch in China zum Beispiel.

Kritik als "Nahrung" und "Genussmittel"

07- 10 -15/01. - Lassen Sie mich mit einer Leser-Meinung aus der Schweiz beginnen:

"...seit langer Zeit lese ich zwischendurch immer wieder Ihre Seiten. Manchmal frage ich mich, warum Sie von der Manager-Mafia nicht schon lange vergiftet worden sind. Ihre Analysen sind immer glasklar, knochenhart und ehrlich, etwas, was in der heutigen Zeit (begonnen hat das in den siebziger Jahren) nicht mehr gewünscht ist. Marketinggeschrei und blabla allenthalben. Ihr XXX-Bericht hat mich dazu veranlasst, Ihnen endlich mal zu schreiben, wie stark ich Ihre Geschichten mag und Ihren Ton schätze. ..."

Jedenfalls werde ich in der Schweiz wohl verstanden. Aber in Deutschland auch:

"...Ich bin immer wieder begeisterter Leser Ihrer Artikel. Ihren Fleiss, Ihr Fachwissen und Ihr Engagement schätze ich sehr. Vielen Dank für Ihre Arbeit. Hoffentlich bleiben Sie noch lange am Ball..."

Oder:

"...Vielen, vielen Dank für ihre Arbeit, Information und Recherche rund um den Motorsport. Seid langem lese ich mit regem Interesse Ihre Artikel und bis jetzt habe ich nicht einen Einspruch vorweisen können. Im Gegenteil !!! Oft schnappe ich Gedanken auf die sich dann in ihren Recherchen wieder spiegeln und als Wahrheit  entpuppen. ..."

Oder:

"Hallo Herr Verfasser dieses ausgezeichneten Berichtes ! Erstmal ein großes Lob für den guten Schreibstil, kritisch aber ohne ins polemische abzugleiten...."

Das sehen andere Leser sicherlich anders. Aber die schreiben mir nicht. Und wenn ich persönlich mit denen zusammen treffe, dann sagen die, dass sie zum Lesen meiner Geschichten noch nicht gekommen sind. Dazu können sie (darum!) leider nichts sagen. - Obwohl ich z.T. von diesen Leuten weiß, was sie "hinter meinem Rücken" erzählen. - Aber vielleicht haben sie dann gerade erst meine Geschichten gelesen.

Darum jetzt weiter, mit dem Auszug aus dem E-mail eines Lesers, der offenbar nicht nur lesen kann, sondern das dann auch verarbeitet, abgleicht; den das Gelesene zu einer Stellungnahme veranlasst:

"...mit Interesse verfolge ich stets ihre Artikel auf Ihrer Internetseite. Mal ein ganz großes Kompliment an sie zu ihren Recherchen. Der "XXX" ist ja ein Hammer und man bekommt durch Ihre Seite erst einmal Hintergrundinfos die sonst gerne verschwiegen werden...."

Und dann kommt die Stellungnahme. Sie entspricht meiner Meinung. - Und steht nur nicht hier, weil ich auf dieser Seite einmal nur den Grund-Tenor des Leser-Echos veröffentlichen wollte. Weiter gehende Urteile finden sich dann (oft) in meinen Geschichten zum entsprechenden Thema. Darum wurde das dann hier auch jeweils durch "XXX" ersetzt.

"...Machen Sie bitte weiter mit Ihrer Berichterstattung, Ihren Recherchen und Ihrem Schreibstil! Es ist wie im Asterix-Comic: Es gibt durchaus noch einige wenige Menschen "da draußen", die noch mitdenken, Dinge hinterfragen und für die "Laifstail" eher was zum davon- als zum hinterherlaufen ist!

Oder:

"...sehr amüsante Geschichten, wirklich. Es ist schon erstaunlich, wie nah Sie oft dran sind. Aber halt nicht bei allen Dingen...."

Und dann gibt es die schon mal angesprochenen "Zusatzinformationen". Denn - vielleicht ist es Ihnen schon mal aufgefallen: ich bleibe sehr oft am Thema, es ist bei mir nicht mit einer plakativen Geschichte abgeschlossen. Schon das unterscheidet mich von vielen Zeitschriften und Online-Diensten.

"...Ihre Artikel die Sie auf Ihrer Seite veröffentlichen sind jedes mal ein absolutes Highlight für mich. Bitte noch lange weiter so!..."

Das meint ein Leser, der mir - mal wieder - eine Anregung zu einem Thema vermittelte, die von mir schon behandelte Basis-Information ausweitet, weitere Recherchen anstößt. Meine Leser konsumieren nicht nur, sie werten auch aus, setzen um, reagieren. Und agieren dann, indem sie das Tor von meiner Sicht der Dinge weiter aufstoßen. - Aber Recherchen brauchen Zeit. Darum schreibe ich für einige meiner Leser viel zu wenig. Andere schreiben mir:

"...Ihre Berichtserstattung gefällt mir ausgezeichnet. Hoffe etwas Zeit zu haben um alles zu lesen...."

Wichtig ist mir aber, dass meine Geschichten nicht als "vervielfältigte Großserieninformationen", sonder wohl eher als "Genussmittel" empfunden werden:

"...möchte ich Ihnen sagen, dass ich mit grossem Genuss und immer mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen Ihre Kritiken lese."

Oder:

"...vielen Dank für diesen schönen Bericht aus feiner Feder! Sie schreiben sich in eine Reihe mit Herrn "XXX". In Ihrem Text ist nur die pure Realität beschrieben, die von uns heute leider nicht mehr oft genug betrachtet wird! - Ich werde Ihre Seite auch in Zukunft besuchen – bitte weiter schreiben...."<

Die folgende Einschätzung berührt mich besonders, da ich weiß, wer sie mir geschrieben hat. Dieser Mann ist ein "Pressemann", hat also mit meinen Kollegen zu tun. Ich aber noch nie persönlich mit ihm. Und er hat mir auch außerhalb seiner Dienststunden, ganz privat geschrieben, weiß nicht, dass ich ihn zuordnen kann

"...wie immer von Ihnen Spitzenbeiträge!..."

Eine andere Leser-Anmerkung, die für viele andere steht:

"...Ne, ne; bei aller Liebe zur Technik, ein paar Dinge im Leben müssen wirklich nicht sein. Danke dass es solche Menschen gibt wie Sie! ..."

Lassen Sie mich diesen Leserbriefauszug mit der spontanen Feststellung eines Lesers beenden, nachdem er wieder mal etwas Neues auf meinen Seiten gefunden hatte:

"...das Warten hat sich gelohnt, endlich wieder neue Geschichten von Ihnen! Wie immer, klasse; wenn's nur mehr von Ihrer Sorte gäbe! ."

Hoffentlich gehören Sie zu den Lesern, die das dieses Mal auch genauso empfinden. Sonst schreiben Sie mir einfach, warum Ihnen dieses oder Jenes
nicht passt.

Und weil auch der gute Geschmack eines Essens eigentlich immer aus feinen Gegensätzen resultiert, möchte ich dem "süßen Text" noch etwas "Saures" hinzufügen. Es ist der Ausspruch eines inzwischen sehr bekannten und oft zitierten Mannes aus der deutschen Automobilindustrie, der mir vor vielen Jahren einmal sagte:

"Du kannst ja denken was du willst! - Aber halte bitte deine Schnauze!"

Die Situation war schon sehr zugespitzt, die Haltung meines Gesprächspartners war drohend. Und es gab einige Leute die eigentlich Zeugen waren, die sich schnell weg gedreht haben, um nicht Zeuge zu werden. - Nein, er hat mich nicht geschlagen. - Aber vom Schreiben hat Norbert Haug auch nicht gesprochen. Nur das Sprechen hätte er mir gerne verboten.

MK/Wilhelm Hahne
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