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Heute ist ein besonderer Tag: Vor fünf Jahren habe ich in einer Geschichte zum Thema „Diesel-Automobile in den USA“ versucht, deutschen „Träumern“ klar zu machen, dass nicht virtuelle Planungen und platte Reden genügen, um in einer realen Welt Grenzen zu verschieben, die aus funktionellen Gründen gewachsen sind. Politiker sind keine Götter. Und man sollte auch einen VDA-Präsidenten dazu rechnen. „Ich muss noch erst die Welt retten“, das könnte aber deren Hymne sein.
18. Januar 2012: Lieber Leser!
Was ich am 18. Januar 2007 hier auf diesen Internetseiten veröffentlicht habe, hatte einen von mir recherchierten Hintergrund, der sich in den wichtigsten Fakten bis heute nicht verändert hat.
Verändert hat sich in der Zeit aber die Bereitschaft der Menschen mitzudenken. „Ich habe andere Dinge zu tun, als mir über so einen Mist den Kopf zu zerbrechen“, ist eine Antwort, die ich in dieser oder ähnlicher Form höre, wenn ich normale Bürger auf dieses oder jenes Problem in unserer Welt anspreche.
Alle sind ausgelastet. Auch Fachjournalisten gehören dazu. Die lassen sich nach Detroit karren, hören ergriffen den platten Worten eines VDA-Präsidenten zu, mulitiplizieren sie durch Verbreitung in ihren Artikeln und – haben ihre Pflicht getan. - Und die Industrie spendet angemessen Beifall. Man klatscht natürlich nicht (nur) in die Hände, sondern man verteilt (auch) Anzeigen.
Und indem sich so „Wahrheiten“ wiederholen, festigt sich beim normalen Bürger und Leser das Gefühl, dass „die da oben“ schon wissen was sie tun. Durch ihr Verhalten wiederum, festigen sie das Gefühl der „Mächtigen“, das Richtige getan zu haben.
Richtig. So ist auch kein Ärger programmiert, kein Gernot Lehr, kein Karl-Heinz Steinkühler muss eingreifen, um ein „rechtliches Zusammenstauchen“ vornehmen zu lassen oder das Erscheinen einer „ehrlichen“ Geschichte zu verhindern.
So kann Kurt Beck weiter davon träumen, dass man in der Eifel mit insgesamt fast 500 Millionen Euro sinnvolle Investionen vorgenommen hat, Angela Merkel träumt davon den Euro zu retten, Christian Wulff hält sich für einen guten Bundespräsidenten und Matthias Wissmann schafft eine Basis für den Verkauf von deutschen Diesel-Automobilen in den USA. - So denken die Herrschaften.
Und in den psychiatrischen Kliniken gibt es Patienten, die sich für Napoleon halten.
Ich habe heute meine „alte“ Geschichte zum Thema Diesel in den USA noch einmal veröffentlicht. Aus Alt mach' Neu. - Ich mache das, weil der Erfolg der Werbung ja wohl auch durch Wiederholung entsteht.
Obwohl: Wie oft habe ich zum Thema „Nürburgring 2009“ meine Meinung deutlich kundgetan? Es wollte sie keiner wirklich hören. Innerlich haben mir viele zugestimmt, aber nach außen – da hat man sich „pragmatisch“ verhalten. - Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf.
Und: Die „da oben“ werden schon wissen was sie tun.
Nein! - „Denn sie wissen nicht was sie tun“ war nicht nur ein Filmtitel, sondern wird uns durch die Politik ständig vorgelebt. Werfen Sie doch mal einen Blick auf das Thema EURO. - Wer beschäftigt sich denn wirklich damit? - Frau Merkel?
Wenn jetzt Wolfgang Reitzle (ich lasse mit Absicht all' seine Titel weg, weil ich mit dem Namen eigentlich die Basis dieses Menschen meine) etwas scheinbar Unkonventionelles zum Thema EURO sagt, dann schütteln viele den Kopf. - Wie kann man nur... -
Warum gehört denn Wolfgang Reitzle zu den herausragenden Managern der Industrie? - Weil er sich an der Meinung seines Umfeldes orientiert - oder weil er selbst gedacht hat? Und er hat Lösungen geschaffen. Schauen Sie doch mal auf den Aktienkurs der Firma Linde, als er diese Firma übernahm und schauen Sie mal aktuell in den Aktien-Index. - Und blicken dann mal auf den Wertzuwachs der BMW-Aktie im gleichen Zeitraum.
Dabei ist Reitzle niemand, der mit dem Kopf durch die Wand geht. - Er weicht sie vorher auf.
Ich habe diesen Mann schon bei BMW bewundert. Ich verstehe, dass ihn der BMW-Betriebsrat nicht mochte. Die sind eben von so kleinkarrierter Art, dass sie glauben, durch ihre „Reitzle-Verweigerung“ etwas für „ihre Beitragszahler“ getan zu haben. Heute gilt eben der kurzfristige Erfolg. Bei den Gewerkschaften, bei den Aktiengesellschaften – eigentlich überall.
Man kuriert Symthome, beseitigt keine Ursachen.
Ich greife mal – ganz grob dargestellt – ein „fremdes“ Thema (für einen Motor-Journalisten) auf: In Afrika gibt es viele arme Länder. Da kümmern sich dann Hilfsorganisationen in dankenswerter Weise. Damit weniger Menschen verhungern. Aber das ist ähnlich einem „Tropfen auf den heißen Stein“, wie meine Oma gerne verständlich bei ähnlichen Problemen darstellte.
In Afrika ist an vielen Stellen der Baumwollanbau zu Hause. Aber man kann nicht davon leben, weil der Weltmarktpreis „kaputt ist“. Aber warum ist der kaputt?
Weil das politische Amerika seine Baumwollfarmer subventioniert. Das macht den Baumwollpreis so niedrig, dass man in Afrika nicht davon leben kann.
So einfach kann man den (weltumgreifenden!) Unsinn der Subventionspolitik darstellen. Subventionspolitik hat Hebelwirkung.
Als die Politik noch die Atomindustrie subventionierte... - Heute kümmert sich dann z.B. Siemens nicht mehr um das „Atomgeschäft“. Man kümmert sich lieber aktuell um das Thema E-Automobil. Da fließen jetzt die Subventionen. Und das „Batteriegeschäft“ ist jetzt (subventionsmäßig) interessant. Da gibt es viele Neueinsteiger. - Politik braucht eben Hintergrund. Und den schafft man sich so. - Idiotisch? - Idiotisch!
Und wenn irgendwo der „Feinstaub“ stört, na - dann versucht man dieses Thema in Gesetzen erst garnicht hochkommen zu lassen. Wofür gibt es (gut bezahlte) Lobbyisten? - Und da gibt es viele von. Ich rechne z.B. auch einen Matthias Wissmann, als Präsident des VDA (Verband der Automobilindustrie) dazu. - Warum ist dieser „Verein“ wohl von Frankfurt nach Berlin umgezogen? Weil man so besser Kontakt zur Bundespolitik halten (und sie beeinflussen!) kann.
Nicht alle Gesetze werden zum Wohle der Bürger gemacht. Aber sie werden denen so verkauft. Die haben dann keine Zeit darüber nachzudenken. Und die Presse – na, die ist auch nicht mehr, was sie einmal war. Verleger sind oft keine Verleger mehr. Wirken wohl manchmal etwas verlegen. - Was nicht dasselbe ist.
Primär geht es allen um Geld, Macht, Reichtum. Für sich persönlich. Frei nach dem Motto: Jeder für sich – und Gott für uns alle! Aus „Gemeinschaft geht vor Eigentum“ ist „Gemeinheit geht vor Eigentum“ geworden und mit der alten Weisheit „Leben und leben lassen“ kann man heute Leute erschrecken. - Damit ist man „einer von Gestern“.
Nun ja, ich bin heute eben etwas nachdenklich. Ich habe mal wieder Geburtstag. Und verstecke das auch nicht, stehe zu meinem Alter, in dem gewisse Fähigkeiten nachlassen, andere stärkere Konturen zeigen.
Mein Bruder Bernd brachte es in einem Gespräch vor Tagen mit einem „volkstümlichen Spruch“ auf den Punkt:
„Je weniger Zähne man hat, desto stärker muss man zubeißen.“
Wir haben beide darüber lachen können. Auch Bernd ist deutlich über 60, ich werde heute 79 Jahre alt. Aber ich habe keine Anzeige in der „Rhein-Zeitung“ geschaltet, wie ich sie vor Tagen einmal ausgerissen habe:
Und ich mache jetzt mit dem Schreiben Schluss, weil ich mich um meine Gäste, alles meine Freunde, kümmern muss.
Wie Sie, liebe Leser, auch hoffentlich den Eindruck haben, dass ich Sie alle zu meinen Freunden zähle. Auch die, die meine Arbeit als Journalist kritisch begleiten.
Sonst könnte ich mich ja auch nicht weiter entwickeln. - Ich wurde gerade durch die Zusendung eines alten Zeitungsartikels...
...an ein Stück meiner Vergangenheit erinnert. Ja, 1. Vorsitzender eines erfolgreichen (!) Motorsportklubs war ich auch mal. Ich nutze also heute wirklich meine Erfahrungen von gestern. - Diesen Weg möchte ich auch weiter gehen.
Schließlich möchte ich nicht nur einfach älter werden. So alt bin ich denn doch noch nicht. - Beim Denken z.B. - Klar ist jedenfalls auch an meinem Geburtstag:
19 Kommentare
79 Jahre!
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Geburtstag
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Alles Gute Herr Hahne und
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Auf die nächsten Jahrzehnte :-)
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Ein Grund zum Feiern!
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Geburtstag
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Happy Birthday
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79
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Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
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Rechtschreibung
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viele Jahre noch
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"Eifelring-Gehege"
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1990-2011 altes schönes Fahrerlager!
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Wehred den Anfängen!
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