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Virneburg, den 21. Mai 2008
Heute vor 81 Jahre "wurde die Welt ein Stück kleiner".
Lindbergh hatte in 33 Stunden und 30 Minuten
die 5.750 Kilometer lange Strecke von New York nach Paris
im Alleinflug bezwungen. - Und heute vor 28 Jahren
stürzte dieBerliner Kongresshalle ein. Ein Besucher wurde
getötet und fünf weitere verletzt. - Lindbergh's Leistung
ist unvergessen. An den Vorfall mit der Berliner Kongresshalle
erinnert sich kaum noch jemand, obwohl der eigentlich
miterlebt wurde, weil man in den 80ern schon selber lesen konnte.
Guten Tag!
08-05-21/00 - Natürlich erhalte ich Leserpost. Die ist aber oft so positiv, dass ich mich zwar freue, aber kaum traue, die vielen netten Worte zu veröffentlichen. Da freue ich mich schon, wenn mal jemand ein wenig "angekratzt" ist, wie das z.B. bei meiner letzten Benzingeschichte ("Benzin verdirbt den Charakter") passierte. Ich habe nicht das E-mail eines verärgerten Menschen erhalten, sondern die Äußerungen eines "Betroffenen". Es hatte ihn eben betroffen gemacht, dass er als Mitarbeiter einer "Ölfirma" einfach in einer bestimmten Schublade abgelegt wurde.
Leider haben die aktuellen Entwicklungen meiner grundsätzlichen Einschätzung Recht gegeben. Denken Sie dabei bitte nicht nur an die (weiter) erfolgten Preiserhöhungen, an das "Verrutschen" des Diesel-Preises nach oben in Richtung Benzinpreis, sondern auch an die Tankstellenkündigungen der Esso, an die "Lekkerland"-Anbindungen durch die Benzin-Konzerne usw., usw. - Jeder denkt an sich, nur ich denke an mich. - So einfach ist das. Der früher noch oftmals verwendete Spruch, "Leben und leben lassen", ist offenbar nur noch für Dumme.
Mit den entsprechenden Auswirkungen. Als jemand jetzt zum Start der "Mille Miglia" nach Bergamo flog (für 80 Euro hin und zurück), da zahlte er für ein Einzelzimmer in einem (oben am See) neu erbauten Drei-Sterne-Hotel 50 Euro für eine Übernachtung mit dem typischen italienischen Frühstück. In dieser Woche übernachtet dieser Mann in der Eifel; in einem Hotel rund 20 Kilometer vom "Ring" entfernt und zahlt 150 Euro für ein Einzelzimmer (ohne Seeblick)..
Während des letzten Langstrecken-Rennens habe ich mich mit einem guten (alten) Bekannten über "alte Zeiten" im Motorsport unterhalten. Wir fuhren damals z.B. beide einen Autobianchi beim 24-Stunden-Rennen. Ich habe gefragt: "Was hat dich der Einsatz damals gekostet?". Johannes Scheidt - um den handelte es sich - hat kurz nachgedacht und gelacht: "Damals fuhr man mit zwei Fahrern. Wir haben die Kosten geteilt. Große Sponsoren gab es nicht; es gab ein paar Reifen, ein paar Liter Öl und so. Der Rest der Kosten wurde durch zwei geteilt. Da hat dann jeder 500 Mark gezahlt. Ich weiß es noch ganz genau."
Heute beträgt das Basis-Nenngeld für ein einzelnes Fahrzeug um 3.500 Euro. -
Aber nicht deshalb gibt es in dieser kleinen Folge eine Geschichte, die sich (auch) mit dem vor uns liegenden 24-Stunden-Rennen beschäftigt. Ich mache auch Vorhersagen, weil ich kein Problem damit habe, mich auch mal lächerlich zu machen. Ich überprüfe meine Meinung gerne an den dann zu registrierenden Ergebnissen. Und suche - wenn es dann nötig ist - nach möglichen Gedankenfehlern.
Natürlich sind auch dieses Mal meine Meinungen zu Diesem und Jenem immer subjektiv. Wie sagte "Bob" Lutz schon vor vielen Jahren: "Ich habe kein Problem mit subjektiven Meinungen von "guten Leuten". Denn wenn ein Journalist wirklich gut ist, seine Meinungsbildung eine breite Basis hat, dann ist seine subjektive Meinung ja eigentlich objektiv."
Leider denken moderne Manager anders. Da muss alles in ein Vertriebs-, Marketing- und Werbe-Korsett passen. Sonst wird es passend gemacht. Oder man sorgt dafür, dass diese Meinung nicht wahrnehmbar ist. So war auch Günther Wiesinger, der langjährige Chefredakteur von "MOTORSPORT aktuell" sicherlich mit seiner klaren Meinungsäußerung zu bestimmten Entwicklungen bestimmten Leuten der Industrie unangenehm. Darum hat er dann - nach Darstellung seines Verlages - "am 30. April überraschend sein Arbeitsverhältnis bei der Motor-Presse Schweiz AG per 31. Juli gekündigt." Weiter heißt es dann: "Günther Wiesinger wird seinen Aufgaben bis 23. Juni nachkommen." - Aber dann hat man ihn doch sofort nach Hause geschickt. Denn beim Motorrad-GP am letzten Wochenende war Günther Wiesinger schon nicht mehr aktiv. Und in der neuen Ausgabe von "Motorsport aktuell" nicht mehr spürbar.
Welche Kritik dann ab sofort in "MOTORSPORT aktuell" wegfällt? - Nun, die an der BMW-Sportpolitik z.B. - damit meine ich primär die auf dem Motorradsektor. Dabei haben die Münchner nämlich sonst (fast) alles gut "unter Kontrolle". Na ja, wenn man mal von "Manager Magazin" absieht. Aber die Darstellung des BMW-Vorstandes dort, die "hat schon was". Man müsste jetzt nur mal die Einschätzung der "mm"-Redaktion von heute mit der in der Vergangenheit abgleichen. Heute schreibt man z.B. über Bernd Pischetsrieder ("damals" bei BMW): "...scheiterte an Rover". Über Joachim Milberg: "...das Werk Leipzig erwies sich als Fehler". Über Helmut Panke: "...verschleppte aber Produktentscheidungen. Über Norbert Reithofer: "...sein regider Sparkurs sorgt intern für Ärger." - In seiner derzeitigen Zusammenstellung ist dem BMW-Vorstand nur "von außen" zu helfen. Meine ich. (Wobei ich da - leider - den Aufsichtsrat nicht "außen" sehe und darum auch nicht "außen vor" lassen kann.)
Aber da verlassen wir dann die "Sportpolitik", kommen auf das Feld der "Unternehmenspolitik", die man in diesem Falle der Familie Quandt überlassen sollte, weil Fehlentscheidungen auf diesem Gebiet primär deren Geld kosten. So lange man diese Verluste im Taunus verschmerzen kann und will... -
Ich habe noch Rudolf Uhlenhaut, vor vielen Jahrzehnten Entwicklungschef des Hauses Daimler-Benz, erlebt. Zum Beispiel bei Versuchsfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife. Der konnte Autofahren, obwohl er keine Rennen fuhr. Heute kenne ich Entwicklungschefs, die Rennen fahren, aber leider dann wohl damit überfordert sind. - Sollten die sich nicht besser auf die - auch notwendigen und wichtigen - Verwaltungsarbeiten beschränken?
Aber vielleicht muss man solche Einsätze auch anders sehen, vielleicht so, wie man früher mal zusammen zum Essen ging. Zu einem Arbeitsessen. Auch das kann verbinden. Heute fährt man zusammen Rennen. Auf einer bestimmten Ebene. - Exklusiv eben. Wie das einzuordnen ist, kann man dann erst nach dem nächsten Wochenende beurteilen, weil es ja durchaus Faktoren gibt, die eine objektive (!) Beurteilung zulassen. Zum Beispiel die Zeitmessung. - Schau'n mer mal!
Dabei möchte ich daran erinnern, dass vor mehr als fünf Jahrzehnten der hier schon erwähnte Rudolf Uhlenhaut als Entwicklungschef die Kritik eines Herrn Fangio als Rennfahrer an seinem Einsatzfahrzeug bei einem Mittagessen am Nürburgring nicht einfach so hin nahm, sondern sich "mit Schlips und Kragen" (nach dem Essen!) ins Cockpit schwang, um dann drei Sekunden schneller zu fahren als Fangio vorher. - Uhlenhaut hat Fangio dann empfohlen, doch noch ein wenig zu trainieren.
Können Sie sich vorstellen, dass z.B. ein Herr Dr. Ulrich Hackenberg dem Herrn Hans-Joachim Stuck mal zeigt, wie man einen VW Scirocco fährt? - Das ist der "kleine Unterschied" zwischen "Gestern und Heute". - Nicht nur bei VW.
Und jetzt schau'n Sie mal rein. In die - dieses Mal - wenigen, aber - hoffe ich - aktuellen Geschichten. Und schreiben Sie mir ruhig, wenn Sie anderer Meinung sind, andere Feststellungen getroffen haben - oder auf das vor uns liegende 24-Stunden-Rennen bezogen - noch treffen.