SAVE THE RING

Menschen mit Phantasie
langweilen sich nie.

(...das sagt man so)
SAVE THE RING!

11-07-16 – Das obige Zitat trifft den Nagel auf den Kopf, wenn man es auf die Menschen in der Region Nürburgring bezieht. Sie werden immer wieder – und immer wieder – zum Nachdenken angeregt. Denn soviel eigene Phantasie kann man garnicht entwickeln, wie sie einem mit visionären Entwicklungen vorgelebt werden.

„Nürburgring 2009“ ist da durchaus anregend. Nicht erst seit Jahren, sondern auch in der aktuellen Entwicklung. Die trifft die Bewohner des Nürburgring-Umfelds besonders. Schließlich sind sie nicht nur Bewohner, sondern auch Wähler und Steuerzahler.

Tipps für Anreisende zur Demo am Nürburgring

Für Auch-Demo-Willige: Der Zeitrahmen für die Demo ist so gelegt, dass man vom normalen Parkplatz zeitlich gut bis zum Demo-Beginn am Versammlungsort sein, aber auch pünktlich zu Start der Formel 1 seinen Zuschauerplatz einnehmen kann.
Für nur zur Demo Anreisende: Es gibt eine mündliche Zusage der Verantwortlichen der Genehmigungsbehörde und Polizei (ich war als Journalist Ohrenzeuge), dass die Verkehrsleitkräfte diesen mit dem Auto anreisenden Bürgern die Durchfahrt zur Nürburger Gemeindehalle gestatten, wo der Veranstalter der Demo kostenfreie Parkplätze im Umfeld anbietet.
Empfehlung: Nehmen Sie zum "Beweis" Ihrer Absicht einen Ausdruck dieser Seite mit, um sich "ausweisen" zu können.
Virneburg, den 18. Juli 2011 Wilhelm Hahne

Andere sprechen zu diesem Zeitpunkt von „Sommerloch“. - Aber wer weiß schon was das ist? - Denn auch das gibt’s auch in Rheinland-Pfalz, liegt etwa 12 Kilometer von Bad Kreuznach entfernt, ist ein kleines Dorf und hat so um 450 Einwohner. - Aber wer weiß das schon, der um diese Zeit das „Sommerloch“ füllt? - Das soll schließlich – wenn man den Medien glaubt – eine „Saure Gurken-Zeit“ sein.

Hier im Umfeld des Nürburgrings ist man anderer Meinung. Hier gibt es weder saure Gurken noch ein Sommerloch. Aber man ist sauer!

Auf die Politik, die Politiker, ihre unverständlichen Entscheidungen, deren Geschäftsfreunde, deren Entscheidungen, die mit den Zusagen, Ankündigungen vor der Landtagswahl nichts zu tun haben. Aber nun schieben alle eine notwendige Sommerpause vor, sind nicht erreichbar, ansprechbar.

Und die Volksseele kocht. In den nächsten Tagen gibt es erstmals ein kleines Ventil, eine schweigende Demonstration zum Thema Nürburgring. Natürlich unter positiven Vorzeichen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto:

SAVE THE RING

Der Titel in englischer Sprache macht deutlich, dass man hier in der Eifel durchaus europäisch und global denkt, die Bedeutung der Rennstrecke begriffen hat, die eigentlich einmal zur Verbesserung des Lebensstandards in einer Region beitragen sollte, die damals als das „Sibirien Deutschlands“ bezeichnet wurde.

Visionäre Träumer (Politiker) und geübte Abzocker (Geschäftsleute) wollten daraus eine Ganzjahresdestination machen. Ans Wetter haben die dabei nicht gedacht. Auch nicht an Geld. - Geld spielt in diesen Kreisen „keine Rolex“. Es gab einen Investor, der jetzt keiner gewesen sein will, es gab einen Berater, der wohl nur da beraten hat, wo es jetzt (zu aller Überraschung immer noch) läuft: Auf der Nordschleife.

Dafür gab es dann über eine lange Zeit 50.000 Euro Beraterhonorar pro Monat. Was den Mann nicht ärmer gemacht hat.

So wurden von den Politikern mit Hilfe ihrer Helfeshelfer hunderte Millionen „in den Sand gesetzt“. Die rustikalen Eifler fühlen sich wie von trickreichen Hütchen-Spielern umgeben. Es werden ihnen mögliche Gewinnaussichten vorgegaukelt, die tatsächlich garnicht bestehen. Wie eigentlich das gesamte „Leutchtturmprojekt“ eines Regierungschefs ins Reich der Träume gehört.

Und die Chefin der CDU-Fraktion, der Opposition (!), sieht die derzeitige Situation so: „In fünf Jahren wird der Nürburgring sich hoffentlich positiv entwickelt haben.“

Dumme Frage: Wie denn?

Unter den Belastungen der eingegangenen Finanzierungen wird sich niemals ein kaufmännischer Erfolg einstellen können. Natürlich kann man ihn herbeirechnen. Es muss ja nicht in Euro sein.

Versuchen wir es doch mal mit Zuschauerzahlen: Da waren beim 24-Stunden-Rennen um 250.000 im Naturschutzgebiet Nordschleife unterwegs, da drängten sich 212.000 um die relativ kurze Rennstreckenversion des Grand-Prix-Kurses beim Truck-GP.

Tolle Zahlen von tollen Rechnern. Niemals vorher ist versucht worden, die Öffentlichkeit so kraftvoll zu täuschen.

Dabei funktioniert eigentlich wenig. Außer, dass man als Betreibergesellschaft Mitarbeiter-Zahlen verkündet, wie sie von keiner Rennstrecke der Welt vermeldet werden können. - Politiker brauchen sie eben als Argument für reale Fehlleistungen.

Zwei Jahre nach der Eröffnung der neuen Projekte, alle per Gutachten und Geschäftplänen überprüft, ist man immer noch mit der Beseitigung von Bauschäden (-fehlern) durch Nachbesserungen und Umbauten beschäftigt. Man möchte zwei Jahre nach der Eröffnung, beim F1 Grand-Prix danach, einfach glanzvoll da stehen. Wenn möglichst viele Vettel-Fans in die Eifel reisen. Hofft man.

Was aber z.B. dem „Boulevard“ übers Jahr gerechnet nicht mehr Besucherzahlen beschert. Der Nürburgring eine Ganzjahres-Destination? Die Geschäftsführung der NAG scheint das immer noch zu glauben. Man verlegt den Klettergarten aus dem wettergeschützten „Boulevard“ nun in die Außenanlage. Das wird die bisher erreichten Nutzerzahlen nicht verbessern, erscheint vor allen Dingen risikobelastet, weil der Umbau eine nicht niedrige fünfstellige Summe (in Euro) verschlingen wird. So die Schätzungen von Insidern. Während die NAG sich auf meine Anfrage nicht dazu äußert. - Sie weiß warum! - Und das Innenministerium verweist darauf , dass die Umbaukosten von der Nürburgring Automotive GmbH, einer privaten Betreibergesellschaft getragen werden, man die Kosten darum nicht kennt.

Der Umbau wird also nicht vom Verpächter und Besitzer der Anlage vorgenommen, die sich über die Nürburgring GmbH überwiegend im Besitz des Landes befindet. Wenn diese Gesellschaft die Kosten tragen würde, dann wäre sie – nach dem Gesetz - zur Auskunft verpflichtet. Eine private Betreibergesellschaft nicht. - Sie verstehen?

Da schenkt die Landesregierung dann der privaten Betreibergesellschaft lieber F1-Tickets zur freien Verfügung. Es kommt schließlich bei der Gesamtsumme des Projekts auf kleine Differenzen nicht an. Und man tut aus Mainz zum F1 Grand-Prix noch 13,5 Millionen Euro hinzu.

Woher diese Zahl kommt, weiß man nicht. Es wird auch nicht erklärt. Aber irgend jemand wird sich wohl über den Erhalt freuen. - Es ist ja auch lange genug darüber geredet worden. Warum soll man diese Zahl spezifizieren, erläutern? - Selbst wenn ein Vergleich mit dem F1-Ergebnis in Hockenheim zum Nachdenken anregen sollte.

Die Taktik der Landesregierung besteht derzeit in tarnen, schönen, täuschen. Natürlich möglichst alles im Rahmen von selbst geschaffenen Gesetzen. - Man bastelt sich die gesetzlichen Schutzschilder selber. (s. Informationsfreiheitsgesetz) und nutzt sie.

Oder man schweigt zu kritischen Fragen. Nicht nur wenn die vom SWR (s. Würzburger-Film) gestellt werden. Von mir gestellte Fragen in Sachen OLG wurden seit Wochen nicht beantwortet. Zum dem Thema äußert sich weder der Herr Ministerpräsident, noch die stellvertretende Ministerpräsidentin, die darauf abhebt, eben nicht die Arbeit tun zu müssen, die der Herr Ministerpräsident liegen gelassen hat. - Nein, jeder Minister (und -Präsident) macht seine Arbeit selber. - Oder auch nicht.

Aber nun – in seiner letzten Amtszeit – versucht sich der Ministerpräsident ohne Rücksicht auf die Meinung seiner Wähler, Bürger und Steuerzahler durchzusetzen. Er versucht z.B. die Fusion von OLG Koblenz mit OLG Zweibrücken knallhart in möglichst kurzer Zeit durchzupeitschen. - Gegen, nachweisbar, 30.000 Bürger, die per Unterschrift dagegen stimmen.

Da zuckt sogar der derzeitige Koalititonspartner, die Partei der GRÜNEN, ohne die der SPD-Genosse Kurt Beck heute nicht mehr Ministerpräsident in RLP wäre.

Wenn wir noch einmal einen Blick auf das „Leuchttrumprojekt“ Nürburgring werfen, dann sollte einem zumindest rückblickend klar werden:

  • Auf Kosten des Steuerzahler wurde ein experimenteller Klotz mit dem historischen Titel „Nürburgring 2009“ an den Nürburgring Grand-Prix-Kurs betoniert, den nur die wollten, die ihn geplant, gebaut und genehmigt haben. Oder begünstigt daran verdient haben. Oder ihn nun konkurrenzlos ohne Ausschreibung betreiben dürfen. Oder weitere, denen bisher nicht klar war, was für eine Oper mit welchem tragische Ausgang für sie von einer Gruppe großartiger Politiker, Kollaborateure und Hofschranzen inszeniert wurde.
  • Konzipiert von Projekt-Entwicklern, die es heute nicht mehr sein wollen.
  • Ursprünglich geplant und selbstgefällig mit unauffälligen Teilgenehmigungen voran gebracht, genehmigt als private Investition ohne private Investoren.
  • Von ursprünglich selbsternannten privaten Investoren betrieben, die keine waren und heute auch keine mehr sein wollen, obwohl sie der Öffentlichkeit vom gescheiterten Finanzminister der RLP Landesregierung als solche offiziell vorgestellt wurden.
  • Mit einer Achterbahnbaustelle, die bisher nicht seriös zertifiziert werden konnte. Wo aus Angst vor der Presse in den letzten Wochen mit Ruhestörung (!) nachts getestet wurde, voller Hoffnung, dass man bei irgendeinem Zertifizierungsinstitut ein Sicherheits-Zertifikat für das unsichere „Mördergerät“ (Einstufung durch die einheimische Bevölkerung) kaufen kann. (Es wurden jetzt übrigens neue Ventile verbaut, nachdem vorher immer Software-Fehler vorgeschoben wurden.)
  • Mit einer „Erlebniswelt“, die anders sein sollte als die alte, die auch schon nicht lief. Die neue, für 500.000 Zuschauern jährlich mehr geplant, wird sicherlich zu einem noch deutlicheren Verlustbringer werden.
  • Mit einem „Boulevard“, der seinen Namen aus einem Konzept eines gescheiterten Konzept-Experiment Space-Park Bremen trägt. Bis jetzt ohne Struktur und Inhalte, ohne regelmäßig zahlende Mieter aber mit exorbitanten Heizkosten. - Und der größten Video-Wand der Welt. (Auch mit dem größten Stromverbrauch?)
  • Ganz viele Geschäftsführer von Gesellschaften mit beschränkten Haftungen hafteten beschränkt. Vor oder nach deren Gründung oder Auflösung.

Davor habe nicht nur ich (s. auch dazu mein Buch, ISBN-13: 978-3981058826, € 24,90)) schon lange vor Baubeginn der „Erlebnisregion“ gewarnt:

  • Die Überlegungen der Initiatoren beruhen auf extrem überhöhten Planzahlen.
  • Der kommunizierte Konzeptentwurf ist nicht schlüssig. Weder Zielgruppen noch Umfänge , entsprechend auch die Kosten, wurden präzise geplant bzw. berücksichtigt.
  • Es gibt keine privaten Investoren, trotzdem – entgegen aller Versprechungen und Zusagen - wurde gebaut. Mit Steuergeldern.
  • Der Staat greift mit seinen Maßnahmen und Entscheidungen in den regionalen Wettbewerb ein, bringt sich in Konflikt zum § 19 GWB Abs.4.
  • Mit Wissen des Nürburgring Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst Schwanhold wurde dem Land eine seriöse alternative Betreibermöglichkeit angeboten. Von Experten.
  • Noch vor deren Präsentation verschenkte das Land die Betreiberrechte für 20 +10 Jahre an branchenfremde Berufseinsteiger mit selbst für Fach-Juristen unverständlichen Verträgen.
  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen aktuelles und liquidiertes Management. Auch wieder aktuell. (28. Juni 2011, Aktenz. 2050 Js 24520/11 StA Koblenz)
  • Seriöse Unternehmer und Unternehmen können es sich nicht erlauben mit mutmaßlich Kriminellen zu kooperieren. (Bis dass das Gegenteil bewiesen ist.)
  • Ein nachhaltig aufgebautes Image am Nürburgring wird in Kürze minimiert, zerstört sein.

Wir, alle die die derzeitige Situation kritisch sehen, möchten am Nürburgring wieder gute Erlebnisse für Gäste und Kunden entstehen lassen. Auch selber eine Zukunft haben. Darum gehen dann am

Sonntag, dem 24. Juli 2011,

dem Tag des Formel 1 Grand-Prix am Nürburgring dort die echten, wirklichen Nürburgring-Fans auf die Straße.

Man trifft sich am frühen Morgen

an der „GRAF-ULRICH“-Gemeindehalle in Nürburg,

trinkt gemeinsam einen Kaffee, frühstückt frische Brötchen, zieht sich evtl. mit einem passenden T-Shirt (SAVE THE RING, Preis: 9,00 €) passend an und geht dann gemeinsam ab 11:45 Uhr – in einer von der Polizei gesicherten Gruppe – (natürlich ist die Demo angemeldet und genehmigt) von dort bis zum zweiten Kreisel am Lindner-Hotel und wieder zurück. Ruhig, gesittet, Informationsmaterial verteilend (an den der es möchte). Man tut dies...

  • ...für die Zukunft des Nürburgrings und der Region Eifel.
  • ...für Transparenz bei der sportlichen und wirtschaftlichen Ausrichtung.
  • ...für die Förderung von Mobilitätswettbewerben – auch des Breitensports
  • ...für die betriebswirtschaftliche Trennung von Rennstrecke, Gastronomie und Entertainment
  • ...für einen fruchtvollen Dialog mit Politik und Entscheidern, nachdem die kriminelle Energie (hoffentlich schnell!) durch die Staatsanwaltschaft Koblenz allumfassend eliminiert wurde.
SAVE THE RING!

Das Grußwort zum Aktionstag am Nürburgring:

"Der Verein 'Ja zum Nürburgring' ist vor 30 Jahren in einer Krise um den Nürburgring angetreten mit dem Motto 'Rettet den Nürburgring'. Für mich ist die derzeitige Situation sogar viel kritischer als damals. Das Motto 'Rettet den Nürburgring' gilt daher für den Verein 'Ja zum Nürburgring' heute mehr denn je. Wir sind deshalb allen dankbar, die uns hierbei unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Otto Flimm

Vorsitzender des Vereins 'Ja zum Nürburgring'
Ehrenpräsident des ADAC
Erster Ehren-Vizepräsident der FIA"

Und einen Guten Tag!
Wilhelm Hahne
PS: Ich hoffe, man sieht sich am 24. Juli 2011 an der Nürburger Gemeindehalle. Die Oppositonsführerin der CDU, Julia Klöckner, wird leider durch einen Urlaub auf Mallorca verhindert sein. (Ich bin als Beobachter, als Journalist „vor Ort“.)
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