„Begegnungen mit Fremden“

So ist in 2012 der 14. Kunstpreis von Lotto Rheinland-Pfalz überschrieben, der das Thema Integration aufgreift. Schirmherr der Veranstaltung ist Kurt Beck. Geschäftsführer der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH ist Hans-Peter Schössler. Beide sind – nicht  nur miteinander – gut vernetzt. Man kennt sich, man mag sich, man hilft sich. Das Land ist zu 51 Prozent an der Lotto GmbH beteiligt. Es gibt Querverbindungen zum Landessportbund – und von da sogar familiere in die Regierungsspitze. - Da führt das Thema des Kunstpreises 2012 schon ein wenig in die Irre.

„Begegnungen mit Fremden“

Als der Umbau des Fußballstadions des 1. FC Kaiserslautern zu einem WM-Stadion mit rd. 50.000 Zuschauerplätzen anstand, da hat Lotto Rheinland-Pfalz auch mit in die Kasse gegriffen, um dem 1. FC-Fan, Kurt Beck, gefällig zu sein. Immerhin gibt es seitdem auch ein „Lotto Rheinland-Pfalz Café“ am Betzenberg mit 261 Plätzen.

Und als die Lotto-Gesellschaft in Koblenz in 2011 einem verlustreichen Geschäftsjahr-Ende immer näher kam, da hat dann Kurt Beck dem Geschäftsführer von der Mosel (Hatzenport) gerne geholfen. Mit zwei Millionen. Da kann er dann wieder Hilfe erwarten. Und Lotto-Geschäftsführer Hans-Peter Schössler hat dann direkt zum Datum der Kündigung des Pachtvertrages am Nürburgring (07.02.2012) auch verkündet, dass er sich oben am Ring bei der anstehenden Versöhnungsaktion mit einbringen will.

Er war auch schon Hendrik Hering bei der Gründung des Vereins „Freunde des Nürburgrings“ behiflich gewesen, an dessen Spitze nun Fred Pretz, Präsident des Sportbundes Rheinland, steht. Fred Pretz ist natürlich auch im Stiftungsrat der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH zu finden, genauso wie Karin Augustin, die Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, die bei Ehrungen die vorzunehmen sind, auch schon mal auf ihren Schwager, Roger Lewentz, (Innenminister des Landes) trifft – oder auf ihren Bruder, Hendrik Hering, (Ex-Wirtschaftsminister, heute Fraktionsvorsitzender der SPD).

Aufsichtsratsvorsitzender der Lottogesellschaft ist übrigens Dr. Salvator Barbaro, Staatssekretär im Finanzministerium, der so aus der Erfahrung seine Chefs, Finanzminister Carsten Kühl, schöpfen kann, der als Aufsichtsratsmitglied bei der Nürburgring GmbH seine Erfahrungen sammelte und mit für die „Großkotz-Bauten“ an der B 258 in der Eifel verantwortlich ist. Und die „Reserve“ von 254 Millionen Euro verwaltet.

In dieser Gruppe kennt also wirklich Jeder Jeden, so dass es auch normal ist, dass sich Innenminister Lewentz den Lotto-Geschäftsführer Schössler als den Kommunikator vorstellen kann, der „die Region „ wieder mit dem „Nürburgring“ versöhnt. Und der ist schon aktiv geworden.

Natürlich hat der Geschäftsführer der Lotto-Gesellschaft – schon dem Herrn Ministerpärsidenten zuliebe – am Nürburgring im „Business-Center“ Büro- und Tagungsräume angemietet. Die werden jetzt wieder verstärkt genutzt, zumal man die Geschäftstätigkeit der Lotto-Gesellschaft um ein neues Produkt vergrößern musste, wollte man nicht weitere Verluste hinnehmen.

In den Grenzbereichen des Landes Rheinland-Pfalz zu anderen Ländern des europäischen Auslandes war der Lotto- und Sportwetten-Umsatz nämlich inzwischen so deutlich zurückgegangen, wie z.B. auch der Umsatz an den inländischen Tankstellen die nahe bei Luxemburg liegen. Aus dem Umfeld in Trier tankt man in Luxemburg, kauft dort seine Zigaretten und Kaffee und – spielt dort auch Lotto.

Dort wird schon seit einiger Zeit der „Eurojackpot“ angeboten. Der Haptgewinn jedes Woche beträgt da mindestens (garantiert!)10 Mio Euro und wenn der – weil niemand gewonnen hat – weiter ansteigt, gibt es unvorstellbare hohe Summen zu gewinnen. - Das lockte bisher die  deutschen Spieler natürlich (z.B ) über die Landesgrenzen nach Luxemburg, zumal da auch andere Dinge günstig zu haben sind. (s.o.)

Hans-Peter Schössler, der Geschäftsführer der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH in Koblenz verbindet nun das Nützliche mit dem für Herr Kurt Beck Angenehmen: Er schafft dadurch Betrieb oben auf den Parkplätzen am Nürburgring und in den dort gelegenen Geschäftsräumen, indem er dort die Ausbildung des Personals der Lotto-Annahmestellen vornehmen lässt. Um es präzise darzustellen: Jeweils der Leiter/in und der Stellvertreter/in einer Lotto-Annahmestelle sind verpflichtet, an einer „Weiterbildung“ in Sachen „Eurojackpot“ am Nürburgring teilzunehmen.

Natürlich wäre eine Ausbildung auch via Internet möglich und ist so auch für weitere Mitarbeiter vorgesehen. Aber aus dem ganzen Land reist man aktuell nun zum Nürburgring an. Was z.B. auch dazu führt, dass nun die Lotto-Annahmestelle am Nürburgring, die über den Winter ein paar Tage in der Woche geschlossen hatte, ab sofort schon täglich geöffnet ist.

 

Man kann doch nicht den angereisten „Fachleuten“ durch eine geschlossene Annahmestelle klarmachen, dass hier oben am „Ring“ im Winter „der Hund begraben ist“. Hier herrscht also jetzt schon ein emsiges Kommen und Gehen und reges Treiben.  - So wie es König Kurt vorschwebt.

Das Land wird übrigens auch vom neuen „Eurojackpot“ profitieren. Lotto-Geschäftsführer Schössler rechnet mit einer Mehreinnahme von 30 Millionen Euro im Jahr für die Gesellschaft, wobei dann das Land mit 10 Millionen Mehreinnahmen rechnen könnte.

Jedenfalls scheint eine Mehreinnahme  für das Land Rheinland-Pfalz sicherer als für die Spieler. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für den Spieler in der so genannten „Gewinnklasse 1“ beträgt 1:59.325.280. -

In den Konferenz- und Tagungsräumen der Lotto Rheinland-Pfalz GmbH büffeln jetzt täglich die Mitarbeiter der Annahmestellen, um das neue System nicht nur zu begreifen, sondern auch ihren Kunden schmackhaft machen zu können.

 

Sie haben von ihrem Unterrichtsort einen herrlichen Blick auf die Start- und Zielgerade der Grand-Prix-Strecke. Aber der Statthalter der Lotto-Gesellschaft am „Ring“, Jens Schmitt, (u.a.1996  Weltmeister Einer-Kunstradfahren Männer in Malaysia) muss die Phantasie der „Schüler“ nüchtern killen, wenn die meinen, dass man doch zum Formel 1-Rennen... -

Und er erzählt von der Formel 1-Veranstaltung in 2011, wo Bernie Ecclestone dann sämtliche Scheiben mit dunkler Folie abkleben ließ. Als man sich dann erlaubte, mal ein Fenster zu öffnen, war schon kurze Zeit später eine Security-Mann vor Ort, der höflich darum bat, das Fenster nun sofort wieder zu schließen. Das war vor dem Start der Formel 1.

Der „Eurojackpot“ startet übrigens verkaufsmäßig am 17. März 2012; die erste Ziehung erfolgt am 23. März, einem Freitag. Auch die folgenden Ziehungen werden übrigens immer am Freitag sein.

Kurt Beck sei übrigens das Lesen des aktuellen Flyer zum Start des „Eurojackpot“ empfohlen, wo zu lesen ist:

„Daher unser Rat: Erhalten Sie sich den Spaß am Spiel, aber nehmen sie es nicht zu ernst und hüten Sie sich vor allem davor, mit aller Macht Geld gewinnen zu wollen.“

Für unseren Ministerpräsidenten kommt dieser Rat zu spät. Er hat sehr viel Geld – zum Glück nicht seins – in den letzten Jahren beim Setzen von Steuergeldern auf von ihm als gewinnträchtig empfundene „Leuchtturmprojekte“ (wie z.B. „Nürburgring 2009“) verspielt. Nun sollte er einen Strich und die Konsequenzen aus dem Saldo von „dicken roten Zahlen“ ziehen:

Die Verluste '“abschreiben“ und als Ministerpräsident zurücktreten.

MK/Wilhelm Hahne
 

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3 Kommentare

das ist der politische Klüngel in Rheinland-Filz

Wir Wähler, Bürger und Steuerzahler werden bewusst dumm gehalten, auch die Bürgerrechte werden durch geschickte Massnahmen beschnitten: - Petitionen können nicht durch Bürger sondern nur Landtagsabgeordnete in das Landesparlament eingebracht werden - Einblick in die Sitzungsprotokolle der Aufsichtsratssitzungen der Nürbrring GmbH sind ist nur Kreistagesabgeordenten mit Zustimmung des Kreistages gestattet, nicht den Bürgern oder auch Journalisten - Sitzunsgprotokolle des Landtages zu Sachthemen sind erst nach 4 Wochen der Öffentlichkeit zugänglich - den Bürgern des Landes Rheinland-Pfalz und somit Minderheitsgesellschaftern der Nürburgring GmbH ist es nicht gestattet, eine Gesellschafterversammlung einzuberufen oder daran teilzunehmen Mitstreiter, die sich damit nicht abfinden wollen, erwägen derzeit, unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz, Einblick in entsprechende Unterlagen zu bekommen, deren Inhalt der Öffentlichkeit nicht länger vorbehalten sein darf!

Dumme Bürger

Lieber Gast, stimmt alles. 1) "Petitionen können nicht durch Bürger..." - Stimmt! - Aber die CDU in Mainz könnte es. Sie macht es aber nicht. Natürlich möchte man etwas bewirken. Aber doch nicht so, dass man sich bei den „Kollegen“ unmöglich macht. 2)"Einblicke in die Sitzungsprotokolle..." - Stimmt! - Ich habe es z.B: bei Carsten Kühl versucht. Da fühlt der sich plötzlich an bestehende Gesetze und Regelungen gebunden. Keiner fühlt sich dem Wähler verpflichtet. 3) "Sitzungsprotokolle des Landtages..." - Stimmt! - Ich habe es schon früher geschafft. Weil es auch in Mainz Menschen gibt, die sich im System nicht wohl fühlen. Was leider nicht die Realität verändert. 4) "Den Bürgern … ist es nicht gestattet..." - Stimmt! - Dabei sind sie Gesellschafter. Tatsächlich. Aber nicht auf dem Papier. Dafür sorgen die Leute, die von uns gewählt werden. Was muss man da ändern? - Andere Frage: Was wäre wenn Krieg ist – und keiner geht hin? - Die Politiker in Mainz berufen sich auf unsere Legitimation, die sie über die Wahl erlangten. Wir können also nur demokratisch über unsere Zukunft entscheiden. - Im Moment werden wir entschieden. Im Moment regiert eine Minderheit eine Mehrheit. Oder – wie ich es schon mal anders formuliert habe: Wir leben in einer Diktatur der Demokratie. Eine gute Basis und Idee wurde verfälscht, hat sich in eine falsche Richtung entwickelt. Da ist es nicht wichtig, dass Einzelne dazu das Richtige schreiben, sondern eine Mehrheit genauso empfindet – und entsprechend handelt. Nicht nur ein Krebs, sondern auch ein Beck kann so zum Wendekreis werden. Wir müssen nur unsere Situation begreifen und etwas tun: Den Schritt in die richtige Richtung lenken, den Kreis verlassen! Denken Sie bitte mal darüber nach. Noch einen schönen Abend! Wilhelm Hahne

Wahlbeteiligung

Hallo Herr Hahne, aber auch wenn "alle Bürger" nicht zur Wahl gehen würden, würden doch die Stimmen der Politiker (die sich selbst wählen) ausreichen um einen neuen Landtag / Bundestag zu wählen, oder? Oder gibt es tatsächlich eine Mindestwahlbeteiligung? Schönen Gruß aus dem Sauerland in die Eifel Matthias

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