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Der „Boulevard“ am Nürburgring ist für seinen neuen Besitzer und auch für den Pächter, die cNG, die capricorn NÜRBURGRING GmbH, ein Sorgenkind. Die Tribüne, die mit ihm einen Verbund bildet, ist nicht dicht. Es „tropft“ durch die Decken einzelner Läden. - Sind die Läden darum nicht alle vermietet? Die monatlichen Kosten sind nicht nur für Ladenmieter hoch. Auch für Besitzer und Pächter. Und das nicht nur im Winter. Wo dann auch die Heizung Sorgen bereitet. Im vorderen Teil – noch vor dem eigentlichen „Boulevard“ - da wird es schnell zu heiß. Und hinten – im NISSAN-Laden – da zittert man. - Jetzt nicht mehr. Weil der Laden geschlossen ist. Nissan-intern streitet man sich, wer die Kosten zu tragen hat. - Japan oder Deutschland? - Weil der Vertrag noch läuft, gibt‘s den Laden noch. Aber der ist „closed“. Andere Läden sind offen, aber nicht zu den allgemein üblichen Ladenzeiten in einer Kalenderwoche. Da gibt‘s nur wenige. Weil auch die Personalkosten verdient werden wollen, hat man halt das Personal reduziert. Damit die Verluste nicht zu hoch werden. - In dieser Phase kann die cNG einen Zugangs-Erfolg vermelden.
Tatü, tata – Tattoo! - Es wird zugestochen!
Schon Ende Juni/Anfang Juni ds. Jrs. hatte Mercedes-Benz mit einem Kinder-Tattoo-Airbrushstudio während einer Veranstaltung auf die noch vorhandene Marktlücke hingewiesen. Am 14. Juli war es dann so weit:
Dummerweise werden nach meiner Feststellung nur die Nürburgring-Besucher darauf aufmerksam gemacht, die wieder auf der Rückfahrt vom Nürburgring zurück in die Heimat sind. Aber immerhin gab – und gibt - es einen deutlichen Hinweis. Weiß auf Schwarz. Bevor man die ersten Häuser von Adenau erreicht. Er vermeldet: Es gibt einen Tattoo-Shop am Nürburgring, im „ring°boulevard“, der sogar einen Teil des Kultnamens „Nürburgring“ in seinem Titel führt.
Von der capricorn NÜRBURGRING GmbH hat Motor-KRITIK übrigens keinen entsprechenden Hinweis erhalten.
Es gab auch keine offizielle Information, dass nun auch AMG den Laden im „Boulevard“ eröffnet hat, über dessen – teuren - Ausbau Motor-KRITIK schon berichtet hatte. Dort wird immerhin u.a. der Pokal ausgestellt, mit dem man beweisen kann: Ein AMG-Mercedes hat das 24-Stunden-Rennen 2016 gewonnen. - Wen interessiert schon in 2017, auf welche Art das geschah? - Immerhin wurde so ein „Mercedes-Vierfach-Sieg“ möglich. - Oder war es einer von „AMG“?
Motor-KRITIK hat dieses Mal zu einem Zeitpunkt den „Boulevard“ besucht, als hier „etwas los ging“. Man bereitete sich im „Boulevard“ auf den Sonntag mit dem „SPORT1 Trackday 2017“ vor. Laut Ankündigung ist das eine „große PS-Party“, bei der auch der „Boulevard“ zu einem Teil der Veranstaltung wird wird. Auf der Nürburgring-Internetseite ist zu lesen:
„Für die optischen Akzente sorgt traditionell das beliebte Show & Shine-Event, bei dem Tuning-Begeisterte ihre gepimpten(*) Kunstwerke im ring°boulevard zur Schau stellen.“
Sogar der „Super-Bildschirm“ zeigte schon am Samstag bunte Informationen. Aber der eigentliche Grund meines Besuchs war: Ich wollte sehen, wie und wo das Tattoo-Studio platziert war.
Zunächst kommt ein „Race-Room-Cafe“, gefolgt von einem „Wohnzimmer“ und dann – nachdem man bei AMG schon ein wenig „Schwarz gesehen hat“, kommt dann das neue „NÜRBURGINK“, das sich innen durchaus nicht so „schwarz“ darstellt, den der erste äußere Eindruck vermittelt.
Das „Tattoo-Studio“ macht einen großzügigen, „hellen“ Eindruck. Und man bietet auch Besonderes. So – kann man bei „Facebook“ lesen – wird man im Fall der aktuellen Veranstaltungen die interessierten Besucher schnell – praktisch sofort – bedienen.
Aus „Facebook“ sei hier zitiert:
„Tattoo: Walk in Sunday Nürburgink 23rd July 2017 10:30am – 7pm
Am 23.07.2017 einfach ins Studio kommen und Dein Wunschtattoo sofort (sofern möglich) gestochen bekommen.“
Der Tattoo-Studiobesitzer hat sogar daran gedacht, dass vielleicht – irgendwann mal – dieser Laden geschlossen sein könnte. - Wahrscheinlich ist er an „ruhigen Wochentagen“ geschlossen, wie andere Läden im „Boulevard“ am Nürburgring auch. Darum hat man einen Hinweis für den Postboten angebracht. Da nicht auszuschließen ist, dass die Post (und Paketdienste) in der Eifel auch Mitarbeiter beschäftigen, die die Fremdsprache Englisch beherrschen, gibt es auch einen entsprechenden Hinweis in englischer Sprache.
Da darf man sich auch durch die großzügigen Hinweis auf eine „ring°arena“ nicht ablenken lassen. - Leider erinnere ich mich nicht, wann dort zuletzt eine Veranstaltung stattgefunden hat. Aber Kurt Beck hat sich sicherlich beim Bau etwas gedacht.- Bitte entschuldigen Sie, lieber Leser, wenn es mir gerade nicht einfällt.
Aber ich wurde durch das „Ein-Mann-Zelt“ im Nissan-Laden auch ein wenig abgelenkt. Dabei ist der Standard der capricorn NÜRBURGRING GmbH eigentlich ein ganz anderer. Man betreibt nicht nur eine „nürburgring driving academy“ (= Fahrschule für Fortgeschrittene), sondern fährt auch die dazu gehörigen, repräsentativen Fahrzeuge. (Wenn man sie gestellt bekommt!)
Nun können sich die Fahrer solcher Fahrzeuge auch „vor Ort“ direkt – auch sichtbar – auf das Niveau bringen (pimpern?) lassen, das eigentlich die Arbeit der Entscheider am Nürburgring bestimmt.
Im Falle eines Falles „wird zugestochen“. - NÜRBURGINK rundet das Angebot ab.
MK/Wilhelm Hahne
PS: Weil Anglizismen in Deutschland „in“ sind, findet sich im Titel des Tattoo-Shop auch ein „INK“ (engl. für Tinte). Der Hinweis für englisch sprechende Post- und Paketboten verstärkt den „internationalen Touch“, der nicht nur im „Boulevard“ am Nürburgring zu Hause ist. - Das nur als Erklärung für „Einheimische“. - * Auch „gepimpt“ kommt übrigens aus dem Englischen, wo „pimp“ ursprünglich mal „= als Zuhälter arbeiten“ bedeutete, heute mit dem „ge“ davor im Deutschen für „aufbessern, aufmöbeln“ steht. - „Pimpern“ ist wieder etwas anders, wird in Bayern und Österreich für „leise klimpern, klappern“ verwendet. Im Umfeld von Zuhältern hat es wieder eine andere Bedeutung. - Man sollte da sehr vorsichtig sein! - Darum auch dieser Erklärungs-Anhang.