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Virneburg, den 18. Januar 2008
- heute vor 75 Jahren wurde ich am Niederrhein geboren
Guten Tag!
Was im letzten Jahr so gut funktionierte, werde ich in diesem Jahr nicht anders machen: ich beginne mit meinen neuen Geschichten am 18. Januar. Das heißt, dann setzte ich sie ins Internet. Aber vorher ist schon einiges geschehen. Und das geschah unter Umständen auch noch im Jahre 2007. Und dann habe ich alles noch aufschreiben müssen. - Wobei ich einiges gerne überhaupt nicht wahrgenommen hätte. - Aber wer fragt mich schon?
So hat Frau Merkel z.B. vom "Wettbewerbskrieg" gegen deutsche Premium-Hersteller gesprochen. Und wie toll doch die deutsche Automobilindustrie... - Nun kenne ich die schon länger. Nicht alles was von Frau Merkel als Premium bezeichnet wird, verdient diese Bezeichnung. Na ja, die Preise vielleicht. - Oder kennen Sie vielleicht einen deutschen Premium-Hersteller der auf eins seiner Modelle eine Garantie von sieben Jahren gewährt? - Ist Opel mit sechs Jahren Garantie um ein Jahr schlechter? Ist ein Fiat (inzwischen) mit fünf Jahren Garantie (oder 500.000 km) zuverlässiger als ein Mercedes?
Aber bei der deutschen Automobilindustrie denkt man gerade nach. Über Garantieverlängerungen - aber auch Preise. Und das ist gut so. Vielleicht sollte man mal die Preise senken und die Qualität erhöhen. (Obwohl der ADAC... - Aber aus diesem Verein bin ich nach seiner versuchten Käuferbeeinflussung im Falle des Dacia Logan ausgetreten.) - Aber das wäre doch wirklich was für die deutsche Automobilindustrie: Preise senken und die Qualität erhöhen. - Aber zunächst wird man wohl mal über Kurzarbeit nachdenken müssen, nachdem man noch vor Jahresschluss die Zulassungszahlen statistisch verbessert hat. Aber Tageszulassungen vor dem Jahresende gibt es nicht nur der dann optisch besseren Marktanteile wegen. Auch die Banken bewerten die Bestände der Hersteller, die Wagenbestände. Ich meine damit die, die direkt auf den Plätzen der Automobilhersteller noch auf Käufer warten. Sind gleichzeitig noch zu viele Fahrzeuge des Fabrikats im Markt - also bei den Händlern - unzugelassen zur Verfügung, dann mindert das den Wert des Werk-Bestandes. - Aus der Sicht der Banken. - Also mindert man die Bestände im Markt durch "Tageszulassungen". - Und schafft so "Werte" auf den werkseigenen Halden. - Hi-hi-hi!!!
Und was die Export-Zahlen betrifft - lt., VDA in 2007 ein toller Erfolg: Ab wann gelten die Automobile als exportiert? - Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ob hier nicht einfach Automobile von teuren inländischen Lagerplätzen auf kostengünstigere im Ausland verlagert werden?
Nach Schätzungen von Leuten, die es eigentlich wissen müssten, werden zum Jahresende auf den Parkplätzen der Händler im Inland so zwischen 6 - 800.000 Tageszulassungen geparkt sein. Und die verstopfen durch ihr Vorhandensein schon die "Pipeline" zum Markt. Und regulieren den Preis. Der als "Werksempfehlung" eigentlich zu hoch ist. Aus meiner Sicht im Mittel um 20 Prozent. Dabei gibt es Hersteller, die jetzt intern - und hinter verschlossenen Türen - über eine für einzelne Modellgruppen noch höhere Preissenkung diskutieren. - Na ja, die werden ihre Kalkulationen(?) schon genau kennen.
Da hilft es wenig, wenn die KPMG in einer Umfrage feststellt, dass die Autobranche in 2008 deutlich mehr Hybrid-Fahrzeuge verkaufen wird, als noch im Jahre 2007. Aber richtig ist natürlich die Feststellung der KPMG: "Ein niedriger Benzinverbrauch ist Autokäufern nach Überzeugung der Fachleute ebenso wichtig, wie die Qualität eines Fahrzeugs." - Aber das wusste - auch vorher - wirklich jeder, der in der Branche arbeitet. Aber so manche Entscheidung an der Spitze von Automobilunternehmen fiel eben "gegen besseres Wissen", im Vertrauen auf "ein günstiges Horoskop".
Man ist wohl überall ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Hohe Produktionszahlen, hohe Preise, erzeugen eben auch einen hohen Druck im Markt. Da muss irgendwer nachgeben - wenn es nicht der Käufer tut. - Doch der Käufer resigniert, wartet, zögert - braucht eigentlich auch keins der neuen Modell, die in immer kürzeren Zyklen in den Markt geworfen werden. Der "Alte" tut's noch. Und ist oft auch das bessere Fortbewegungsmittel, wenn man den Wert eines Automobils für seinen Besitzer an der Zuverlässigkeit misst. - Weniger Elektronik, weniger Heckmeck ergibt höhere Alltagstauglichkeit.
Beispiel gefällig? - Da fliegt eine Familie für drei Wochen in Urlaub. Natürlich fährt man mit dem Automobil zum Flugplatz. Und natürlich stellt man das Fahrzeug "weit draußen" ab, damit die Parkplatzgebühr nicht höher wird, als der Preis für die Flugreise. Als man zurück kommt, den Wagen wieder mit dem Gepäck beladen hat, nachdem alle Insassen vorschriftsmäßig angeschnallt sind, da - springt der Motor nicht an. - Batterie leer.
Nun ist der Wagen nicht mehr ganz jung, die Batterie hat auch schon verschiedene Winter erlebt, aber es gab niemals Anstände. Ausgerechnet jetzt! - Aber eigentlich ist das normal. Ich will es an dem Beispiel eines VW Golf erklären:
Ein Golf I verfügte über drei Steuergeräte, ein Golf II über fünf. Beim Golf III wurden 11 Steuergeräte verbaut, beim Golf IV schon 18 Stück. Beim aktuellen Golf V ist die Zahl der verbauten Steuergeräte auf 35 (in Worten: fünfunddreißig) angestiegen. Die funktionieren nur mit Strom. Beim abgestellten Fahrzeug wird konstant ein wenig für die Uhr benötigt, ein wenig für den Navi-Nachlauf. Aber das Steuergerät, das immer zum Empfang eines Signals aus der Funkfernbedienung des Fahrers zum Türöffnen bereit sein muss, das benötigt auch immer Strom. Es muss allzeit bereit sein.
Bei VW geht man davon aus, dass eine Batterie (die "kleine" mit 44 Amp/h) immer im optimalen Zustand ist. Aber das ist sie z.B. nach drei Jahren - und bei Minus-Graden im Winter - dann nicht mehr. Und so kommt es... - s.o. - Im Wolfsburg ist man aber stolz darauf, dass alle z.B. VW-Golf noch nach 50 Tagen Standzeit einen zuverlässigen Startvorgang möglich machen. - Theoretisch. - Damit liegt z.B. der Golf in seiner aktuellen Version - so sagt man stolz in Wolfsburg - deutlich über den Werten der Konkurrenz, ist der Beste seiner Klasse. Denn immerhin ist es denen in Niedersachsen gelungen, den Ruhestrom des Golf V gegenüber dem im Golf IV um (fast) 30 Prozent zu senken.
Wer macht sich beim Kauf eines Automobils darüber Gedanken? - Oder haben Sie darüber schon mal in den Hochglanz-Fachmagazinen gelesen? -Aber ein Automobil ohne Navigationssystem, ohne Funkfernbedienung (bei dem man noch jede Tür mit dem Schlüssel öffnen muss) verbraucht eben weniger Energie; da hält die Batterie dann auch bei einem abgestellten Fahrzeug länger. Braucht man also diesen heute im Automobil angebotenen "Komfort" wirklich? - Das muss jeder für sich entscheiden. Und sich auch nicht beklagen, wenn er sich selbst ein Bein gestellt hat. Die teuren Automobile sind nicht unbedingt die besten, zuverlässigsten.
Aber so lange die Journalisten und die Öffentlichkeit Beifall klatschen, wenn mal wieder in einem neuen Automobil neue "Innovationen" - elektronische natürlich - vermeldet werden, so lange wird sich an den Innovations-Schüben bei neuen Modellen nichts ändern. Weil ja angeblich der Markt danach verlangt. (Wird behauptet!) Nur kauft der potentielle Kunde diese Modelle nicht mehr so wie früher. - Weil die "neue Ware" nicht mehr so wie früher ist?
Ist ein modernes "unvernünftiges" Automobil (voller Elektronik- und Infotainment-Systeme) besser? - Sind "normale" Automobile ("nackt" und fahraktiv) langweiliger? - Sie sind sicher preisgünstiger als die "Premium"-Modelle, was dann für die Hersteller den Nachteil hat, dass "unter dem Strich" weniger bleibt. Die Frage sei gestattet: Produziert man Automobile für den Markt und die Ansprüche der Kunden? Oder für das hehre Ziel, per Saldo mehr Geld zu verdienen als die Konkurrenz? - Denkt man nicht an den Handel? (Da wird es in 2008 sicherlich einen Höhepunkt bei Insolvenzen geben.) - Denkt man auch weniger an den Kunden?
Eigentlich sind die Zeiten vorbei, wo ein Herr Nordhoff bestimmen konnte, was z.B. VW-Kunden zu kaufen hatten. Als so um 1959 das Geschäft mit dem "Käfer" in den USA zusammenbrach, da brach auch das Geschäft in Deutschland ein, weil viele der Privatverkäufe vorher sich als Verkäufe an Mini-Exporteure enttarnten, die einen Teil des USA-Bedarfs gedeckt hatten. Und der Auftragsbestand vieler Händler entpuppte sich als ein Haufen Altpapier. Und morgens stand bei den Verkäuferbesprechungen vor jedem Sitzplatz ein Aufsteller, auf dem zu lesen war: "Verkaufen ist Silber, Ausliefern ist Gold" - Vergessen?
Es gibt viereckige, sechseckige, ovale Teller. In allen Farben. - Wovon essen wir täglich? - Von runden, einfarbigen, relativ unauffälligen Tellern. - Oder denken wir an unser Lieblingsbesteck: da ist ein Messer wie ein Messer, eine Gabel wie eine Gabel und wenn - z.B. in einem "teuren" Restaurant, ein "modisches" Besteck nicht gut in der Hand liegt (obwohl es toll aussieht), dann meide (zumindest) ich das Restaurant. - Mit Automobilen mache ich es genau so: ich wechsele den Hersteller, wenn ich die Marketingentscheidungen des bisherigen nicht nachvollziehen kann.
So wie beim Geschirr und Besteck meide ich auch Automobile, die z.B. von ihrem Fahrer erwarten (müssen), vorher eine 300seitige Bedienungsanleitung zu lesen. Ein Automobil ist (irgendwie) ein "Nutzfahrzeug", mit einer jeweiligen Ausrichtung auf spezielle Anforderungen seines Käufers. Aber welche speziellen Anforderungen soll z.B. ein BMW X6 erfüllen? (Es gibt auch andere Beispiele - und es werden immer mehr.)
Hohe Exportzahlen werden die deutsche Automobilindustrie nicht retten. Der Exportanteil ist ungesund hoch. Und kostet den Hersteller viel zusätzliches Geld. Was soll da das Stöhnen des "Saubermann" Bernd Ostmann, Chefredakteur von "ams", über die Attacken der EU gegen - speziell! - die deutsche Autoindustrie? - Warum schreibt Bernd Ostmann nicht, dass unsere "Freunde", die USA, z.B. in 2006 von der Firma Daimler eine Strafe von 30 Millionen Dollar kassierte, weil die dort zugelassenen Mercedes-Fahrzeuge deutlich mehr Kraftstoff verbrauchen, als in den Staaten zugelassen ist? Das ist keine Zukunft, sondern reale Gegenwart. BMW musste in 2006 nur noch 5,1 Millionen Strafe zahlen, nachdem man in 2002 mit 28 Millionen Dollar zur Kasse gebeten worden war. Porsche zahlte für seine vergleichsweise kleine Anzahl von in den USA verkauften Sportwagen (der Cayenne soll ja auch so'ne Art Sportwagen sein) dann 4,6 Millionen Dollar in 2006. - Warum schreibt Herr Ostmann, Chefredakteur von "auto motor und sport" nicht darüber in seinem "Editorial"? - Ja, natürlich werden im Heftinneren auch die USA mit ihren "Strafsteuern" erwähnt. Und das die steigen werden. - EU ist Zukunft. USA ist Vergangenheit und Gegenwart. In punkto "Strafsteuern".
Wenn wir einmal bei Daimler und BMW bleiben wollen und von den bisher bekannten Verkaufs- und Verbrauchszahlen ausgehen, dann würde in 2020 die von den USA kassierte Strafsteuer bei rd. 380 Mio Dollar liegen. - Nur für Daimler und BMW. - Was soll also die Klage über eine - wie "ams" schreibt - "EU-Drohung"? - Die USA kassieren seit vielen Jahren. In "ams" liest man von einer "im Vergleich zu den EU-Strafen geringen Summe". Und niemand hat's gestört, weil ja über die "Premium"-Preise für Automobile im deutschen Markt die "kleine Strafe" ausgeglichen werden konnte. Nun gibt der deutsche Markt "einen Ausgleich" nicht mehr her. Und man klagt (nicht nur Ostmann, sondern auch Merkel) über den "Wettbewerbskrieg", der gegen die deutsche Automobilindustrie geführt wird. - Lächerlich! - Die deutsche Automobilindustrie hat geschlafen, war zufrieden, hat sich immer wieder auf den immer dicker werdenden Bauch geklopft und immer größere, dickere, schwerere, leistungsgesteigerte Automobile, mit überzogenem Komfort auf den Markt gebracht. Und die Willfährigkeit einer Medienlandschaft genutzt, mit der man von den "gleichen goldenen Tellerchen, mit den gleichen goldenen Löffelchen" gegessen hat.
Wenn Bernd Ostmann in der Zeitschrift, deren Inhalt er verantwortet, dann ausgerechnet ein Automobil "im Stile des M6" als Beispiel für eine mögliche Verteuerung durch EU-Bestimmungen ab 2015 darstellen lässt, die dann - entsprechend theoretischer Berechnungen - 21.500 Euro betragen würde, dann zeigt das doch die "Qualität der Denke" unserer Fach-Journalisten auf. Ganz gleich, wie teuer oder billig ein BMW M6 auch angeboten wird: er ist ein Automobil, das die Welt nicht braucht. Das ist kein Sportwagen, das ist eigentlich eine Marketing-Spinnerei, die im Laufe ihrer Entwicklungen dann zu Wucherungen führte. Der BMW M6 ist ein gutes Beispiel für ein "verbildetes Denken" unserer Automobil-Entwickler. (Schauen Sie mal auf das Eigengewicht.) Und ein gutes Beispiel dafür, wohin es führt, wenn Vorstände nicht führen, nicht bestimmen, keine Meinung, kein Gefühl für Automobile im aktuellen und Markt der Zukunft haben.
Natürlich kann man immer - und in jeder Position - mit dem Finger auf andere Leute zeigen und rufen: "Da läuft ein Dieb". Aber wäre es in unserer Gesamtsituation nicht richtiger, wenn jeder an seinem Platz, in seiner Sache, um eine Optimierung bemüht wäre?
Und bei Motor-KRITIK? - Da muss ich bei meinen Internetseiten eigentlich nicht lange überlegen. Der Inhalt ist am Leser ausgerichtet, ergänzt (hoffentlich) sein Wissen aus Fachmagazinen. Die Seiten sind zwar "schlicht", bauen sich aber schnell auf (darauf kam es mir an); die Geschichten sind lang, aber es steht etwas drin (hoffe ich). - Wenn ich in 2007 exakt 43 Prozent mehr "eindeutige Visits" auf meinen Seiten registrieren konnte als in 2006, dann mache ich doch wohl wenig falsch. (Richtig! - Ich habe auch mehr geschrieben als in 2006. Obwohl ich da, gegenüber 2005 - auch ein Plus von 21 Prozent verzeichnen konnte.) Und wenn ich mir dann die so genannten IVW-Zahlen der großen Automobilzeitschriften - also deren Verkaufsauflagen - ansehe: die sind bemerkenswert hoch, wurden wohl - im 3. Quartal 2007 - von der IAA begünstigt. Sie liegen da, wo bei der jeweiligen Verlagsgeschäftsleitung die Grenzen liegen, die möglichst nicht unterschritten werden sollten: Auto Bild bei 700.000, auto motor und sport bei gut über 500.000 und Auto Zeitung - na ja - bei über 200.000. - Wahnsinn! - In diesem Markt gibt es keine Tageszulassungen, aber es gibt in dieser Chefredakteursriege schon Leute mit Erfahrung in Auflagensteigerungen. -
Und die Auflagenhöhe bestimmt dann den Anzeigenpreis. - Und die Autopreise werden inzwischen von der Höhe der Vorstandsgehälter bestimmt? - Ich habe dafür keine andere Erklärung. Bisher. Aber ich bin eigentlich sicher, dass sich das in 2008 (ein wenig) ändern wird. - Ändern muss!
Meine Vorhersage für's 1. Quartal 2008: die Auflagenzahlen der o.g. Zeitschriften sinken. Meine Leserzahlen steigen. Die Zulassungszahlen für Automobile erhöhen sich nicht. Deren Real-Preise sinken. - Aber überall in der Branche wird man "Modelloffensiven" offerieren, Besserung im Umweltverhalten versprechen.. - Also: Alles wird so sein wie immer.
Denn schon immer gab es - wenn man einmal über Jahrzehnte zurück blickt - ein plötzliches Verändern im Kaufverhalten von Kunden. Nicht von Einzel-Kunden, sondern von Kunden in ihrer Masse, die man dann als "Markt" bezeichnet. Das Automobil war nicht immer - zu allen Zeiten - der Deutschen liebstes Kind.
Merke: Wenn Kinder zu groß werden, entwachsen sie denen, die sie groß gezogen haben. Und man adoptiert dann vielleicht wieder Kleinkinder. Solche aus dem Ausland. Weil die billiger sind und - weil kleiner - im täglichen Umgang mehr Freude bereiten. - Ach, sind die niedlich!
Guten Tag!
Wilhelm Hahne
...und: Alles Gute fürs Neue Jahr!
Fast hätte ich es vergessen: Gestern ist die Nr. 3/2008 von "auto motor und sport" mit einem Vergleich der "BMW-Brüder X5 und X6" erschienen. Bei mir war ein solcher Vergleich schon ab 9. Juli 2007 (in "Ein kollegialer Tipp") zu lesen. Was mir darum in der aktuellen "ams" (sechs Monate später) fehlt, ist ein Vergleich der Auftriebskräfte an der Hinterachse (in Kilogramm) bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h (zum Beispiel). "ams" hätte die Messung bei Daimler in Untertürkheim durchführen lassen können. Dort gibt es einen Windkanal, mit dem man sogar real ein Fahrzeug mit 200 km/h "bestürmen" lassen kann. Aber meistens macht man die Messungen bei deutlich geringeren Geschwindigkeiten und rechnet dann die Ergebnisse hoch. - Weil man eine 200 km/h-Messung eigentlich nur in der Nacht machen kann, wenn im Werk a) weniger los ist und man b) alle anderen (Strom-) Verbraucher im Werk dazu noch abschalten kann. Fährt man nämlich die Turbine im Windkanal so hoch, dass eine Windgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht wird, dann bricht die Stromversorgung im Werk Untertürkheim einfach zusammen. So hoch ist der Energiebedarf eines Windkanals, wenn man seine (in diesem Falle vorhandenen) Möglichkeiten wirklich nutzt. Damit Sie nach der entsprechenden Stelle in meiner Juli-Geschichte (2007) nicht suchen müssen, habe ich hier die entsprechende Passage (ohne Fotos) einkopiert. - Dieser Vergleich ist im Vergleich zu dem von "ams" kurz und schmerzvoll:"...So hat dort - wie auch anderswo - so mancher Hinweis (oder kleine Geschichte) über den kommenden BMW X6, einen Geländewagen (ähnlich dem BMW X5), aber mit "coupéhafter Anmutung" gestanden. Und es gab überall in den Medien massenweise ("Erlkönig"-) Fotos zu sehen. Ich habe selbst welche gemacht, die nichts anderes zeigen, als z.B. auch in "ams" gezeigt wurde: "wild getarnte" Geländewagen für einsame Touren durch die Großstadt. - Oder so. Alle "Erlkönig"-Versionen sehen so aus: (Foto fehlt) Sie sehen hier deutlich, wie die eigentliche Dachlinie verlaufen wird: coupéhaft nach hinten abfallend. Und sie sehen auch deutlich was daraus resultiert: eine aerodynamische Schwäche. Warum sehe ich das nur? - Warum schreibt niemand von meinen Fachkollegen das, was man unbedingt vor Erscheinen dieses Modells dazu sagen sollte: es ist der Versuch von irre geleiteten Designern eine Marktlücke zu füllen, die nicht existiert. Lassen Sie mich einmal auflisten was den kommenden X6 vom bekannten X5 unterscheidet - oder auch nicht:Aber bei "ams" hat wahrscheinlich niemand meine Geschichte aus dem Jahre 2007 gelesen. Oder schnell gelesen und lange vergessen. - Oder vergessen müssen?Dieser BMW X6 - lassen Sie mich mal eine Vorhersage wagen - wird im Markt von der Bedeutung sein, die auch die Mercedes R-Klasse erfahren hat. Es wird leicht sein, auf beide zu verzichten. Aber gebe zu, dass ich gegenüber meinen "Fachkollegen" sicherlich in vielen Fällen im Vorteil bin, da ich mich auch über die normale Arbeitszeit hinaus (die gewerkschaftlich abgestimmte), für alle Themen, die in der Branche irgendwie von Bedeutung sind, interessiere. So bin ich z.B. davon überzeugt, dass es keinen Chefredakteur deutscher Fachzeitschriften gibt, der die "Rahmenbedingungen zur Produktsicherheit in der deutschen Automobilindustrie (Prototypenschutz)" genau kennt. Was soll man da von deren Mitarbeitern erwarten? Von BMW waren an dieser Ausarbeitung (die u.a. beim VDA hinterlegt ist) die Herren Ackermann, Driftmann und Himpsl beteiligt. Es findet sich dort unter "2.2.4 Prozess/Organisation" eine durch "f)" gekennzeichnete Empfehlung in der es heißt: "Wenn erforderlich müssen Windkanalvergleichsmessungen (mit und ohne Tarnung) durchgeführt werden." - Da blickt man dann vielleicht ein wenig anders hin, als meine "unwissenden" Kollegen. Dafür kann ich dann über die Qualität der von der Industrie bei Präsentationen angebotenen Buffets (kalt und warm) nicht mitreden. Ich zeige noch mal ein paar andere Fotos vom BMW X6: (Foto fehlt) Ahnen Sie, worauf es ankommt, was mir sofort auffiel? - Ich stelle das Teil "mal groß heraus": (Foto fehlt) Nein, das Serienfahrzeug wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit keinen Heckflügel bekommen. Aber die Stellung dieses Heckflügels zeigt mir, dass die kommende Serienversion des BMW X6 an der Hinterachse mit relativ hohen Auftriebswerten (!) daher kommt. BMW hat zur Tarnung der X6-"Erlkönige" optisch einen X5-Heckabschluss herstellen müssen. Da im Versuch aber mit den Werten "gearbeitet" werden sollte, die auch in der Serie das Fahrverhalten beeinflussen, hat man dieser in Richtung X5 abgeänderten X6-Version eine nicht nur einen Heckflügel, sondern auch Heckflügelstellung mitgeben müssen, die Auftrieb (!!!) generiert. Das heißt nichts anders, als das der kommende Serien-X6 über eine relativ "leichte Hinterachse" verfügen wird (verglichen mit dem Serien-X5), um es mal klar auszudrücken. - Merkt das bei der so genannten Fachpresse niemand?..."
- Plattform ist die vom BMW X5
Der X6 ist breiter als der X5
Die Bodenfreiheit ist geringer als beim X5
Es sind nur zwei Sitzreihen möglich (Dachhöhe!)
Sitze sind tiefer platziert als beim X5
X6 ist nur mit Automatikgetriebe lieferbar- = geringerer Nutzwert als beim BMW X5
- = höherer Kaufpreis als beim BMW X5