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Ich habe das Wochenende mehrfach genossen. Ich habe mich mal zurückgelehnt, die F1-Entscheidung im Fernsehen beobachtet, war aber natürlich auch auf das Echo gespannt, das meine am Samstag eingestellte Vor-Entscheidung bei meinen Lesern auslösen würde. Aber zunächst einmal:
Herzlichen Glückwunsch an Sebastian Vettel zum Gewinn der F1-WM 2012!
Ein verdienter Titel. Dass es der dritte WM-Titel in Folge ist, ist aus Rennfahrersicht nur für Statistiker wichtig. Das Ergebnis dieses Rennens war auch ein schönes Beispiel dafür, dass man niemals aufgeben sollte. - Wer könnte das besser als ich beurteilen? Ich bin „so nebenbei“ gut vier Jahrzehnte lang Rennen gefahren. - Zwar waren am Sonntag - zu meinem „Titel“ - primär nur Kommentare von „Privaten“ zu erwarten, aber darum war heute dieser Montagmorgen so wichtig. Ich habe mich – wie immer – schon sehr früh ins Internet eingeklinkt und – war sehr beeindruckt. Mit dieser Welle der Anteilnahme und so vielen Vorschlägen für eine „vernünftige Lösung“ hatte ich nicht gerechnet. 37 Kommentare waren es in der Frühe! - Sie, liebe Leser, haben sich wirklich Mühe gegeben, echt nachgedacht, Anregungen formuliert. - Ich bedanke mich. - Und möchte auch ein paar Worte dazu sagen. Zunächst grundsätzlich, und dann versuche ich auch ein wenig auf Ihre Argumente eingehen.
26.November 2012: Lieber Leser!
Die Ihnen präsentierte Vor-Entscheidung von Samstag – nach 15 Jahren - ist nicht nach tiefem schnellen Luftholen gefallen, sondern nach wochenlangen Diskussionen und Versuchen. Den Weg dahin haben wir offen gelegt. Aber wir mussten vor dem Verkünden einer Grundsatz-Entscheidung auch die technische Machbarkeit sicherstellen. - Das ist alles nicht so einfach, wie man sich das vorstellt.
Bei „ct“ hätte man sicherlich sofort eine Lösung. Bei „Motor-KRITIK“ nicht. Im Verlag von „ct“ gibt man ja auch eine Autozeitung heraus. Ich beschränke mich nur auf das, von dem ich auch etwas verstehe, arbeite auf einem Gebiet, auf dem ich über jahrzehntelange Erfahrung verfüge. Selbst. Persönlich.
Ich habe keinenVerlagsleiter, der mir eine Mindestanzahl von redaktionellen Seiten vorschreiben würde und mir einen „Anzeigenschlüssel“ aufdrückt.
Das heißt in der Praxis eines normalen Verlages, dass der Heftumfang immer vom Anzeigenanteil bestimmt wird. Der liegt z.B. nach meiner Erfahrung beim SPIEGEL oder auch bei der „ct“ bei 30 Prozent, bei „auto motor und sport“ bei 50 Prozent. Auf „ams“ bezogen: Wenn die Anzeigenabteilung für ein bestimmtes Heft 100 Anzeigen aquiriert hat, wird das Gesamtheft um 200 Seiten stark. Oder auf „ct“ bezogen: Bei 150 Seiten Heftumfang liegt der Anzeigenanteil bei 50 Seiten. Das sind Hefte, für die Sie am Kiosk dann noch zwischen 3,70 bis 4,20 Euro bezahlen.
Also lassen Sie sich nicht von „dicken Heften“ täuschen. Natürlich kann auch jede Anzeigenseite eine Leserinformation darstellen, aber insgesamt gibt es doch einen deutlichen Unterschied z.B. zu den Internetseiten von „Motor-KRITIK“: Hier gibt es gibt keine Anzeigen. - Aber ich kenne auch keine Industriefirma, die auf diesen Seiten Werbung machen wollte. - Wofür?
Der aktuell genannte Abopreis von Motor-KRITIK ist übrigens mit einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent belastet, die Druckerzeugnisse am Kiosk nur mit günstigen 7 Prozent. - Der Gesetzgeber will das so.
Diese Darstellung kann nur annähernd sicherstellen, dass wir alle – Sie und ich – von gleichen Voraussetzungen ausgehen. Dass uns allen das Thema Nürburgring „zum Hals heraus hängt“, dürfen Sie als selbstverständlich voraussetzen. Aber das ist für mich kein Grund, mich nun mit dem Thema nicht mehr zu beschäftigen. Weil es ein „Auto-Thema“ ist. - Wenn es der Nürburgring nicht ist, was dann? - Wer es als „Lokalthema“ bezeichnet, kennt sicherlich auch noch „lokalere“.
Das ist einer der „Fehler“ (?), den meine Kollegen oft machen: Sie berichten einmal – und haken dann das Thema ab. Davon profitieren die Profiteure, die dieses Verhalten bereits in die von ihnen vorgesehenen Abläufe einkalkuliert haben. Außerdem sind sie – von der Masse der Lesern dazu angeregt – gerne auf Themen ausgerichtet, die das Größte, das Kleinste, das Billigste, das Teuerste darstellen. Wer möchte heute noch etwas „Nomales“ näher erklärt bekommen?- Aber was ist normal?
Da ist Motor-KRITIK anders. Ich lasse mich auch nicht vom Thema Nürburgring dadurch abbringen, dass „Stuttgart 21“ noch teurer für den Steuerzahler werden wird, oder dass der Flughafen in Berlin... und die Elboper in Hamburg... - Der Nürburgring ist schließlich ein Auto-Thema. - Wie übrigens auch das Industriegebiet in Meuspath. - Oder die Auswirkungen der „Investitionshilfen“ für den Nürburgring auf die Stadt Adenau.
Natürlich gibt es in allen Sparten unzählige Einzelbilder. Aber ein Gesamtbild kann nur entstehen, wenn man diese Einzelbilder zu einem Gesamtbild – wie ein Puzzle – zusammensetzt. Natürlich kann man auch fertige Ergebnisse präsentieren, aber ich finde, dass man auch den Weg dahin für den Leser nachvollziehbar schildern sollte.
Natürlich hat heute jeder wenig Zeit. Und alles hält auf, hindert einen daran noch mehr zu sehen, zu erleben. Mich erinnert das Verhalten der „modernen Erwachsenen“ an das Verhalten der Jugendlichen, die auch – z.B. am Wochenende von Disko zu Disko ziehen, weil sie Angst haben, irgendwo, irgendetwas zu verpassen. So bleibt dann alles Erleben ein wenig oberflächig. Aber man hat viel zu erzählen.
Ich erzähle nicht über eine Branche, ich lebe in ihr, versuche die Mechanismen deutlich zu machen, die dann zu den Ergebnissen führen, die für meine Kollegen als Meldung geeignet sind. Das macht den Unterschied aus. Auch in der Berichterstattung. Für Sie als Leser möchte ich das Geschehen erlebbar werden lassen, mit Geschichten, die für Sie ein Bild ergeben, nicht nur ein „Ereignis“ schildern, das man vielleicht als spektakulär empfinden könnte. Ich mache keine Schlagzeilen, sondern schildere die Ereignisse, die anderswo zu Schlagzeilen werden.
Ich habe heute in die Druckausgabe des SPIEGEL Nr. 48 (€ 4,20) geschaut. Und ich finde dort, was bei mir vor Wochen zu lesen war. (Seite 98) – Übrigens: Ich habe den SPIEGEL nicht informiert. Informationen zu dem jetzt dort abgehandelten Thema konnte zu diesem Zeitpunkt jeder Internet-Nutzer kostenlos auf meinen Seiten finden.
Das beantwortet vielleicht auch schon die Frage, wie meine Internet-Seiten eigentlich bezeichnet werden sollten. Im Titel steht: Es ist ein „Informationsdienst“. Den z.B: auch – wie das Beispiel zeigt - der SPIEGEL nutzt. - Nein, es ist kein Blog! - Das wäre ein Tagebuch. Solche Seiten entstehen unter anderen Voraussetzungen, mit einer anderen Intention. - Aber so ist das nun mal mit modernen neuen Begriffen: Sie entstehen aus dem Nichts und werden dann schon mal nicht ganz passend verwendet.
Die Nutzer meiner Seiten hatten mindestens zur gleichen Zeit wie die SPIEGEL-Redaktion die umfassenden Informationen. Und das war vor Wochen!
Das ist die Crux: Eine Vielzahl von Lesern traut einem alten Journalisten nicht zu, dass das Ergebnis seiner Recherchen besser und komplexer ist, als das einer gesamten Redaktion mit umfassenden Archiv. Und darum können seine Informationen auch nicht „wertvoll“ sein. Das ist die Annahme und damit Ausdruck der so genannten „Internet-Mentalität“.
Dass die Beschaffung der Informationen Geld kostet, wird nicht – auch von Ihnen nicht, liebe Leser – bestritten. Vergessen wird: Diese Informationen erhalten Sie vielfach von mir aus erster Hand oder in einen Zusammenhang gesetzt, den andere nicht herstellen können, weil man die Zusammenhänge nicht kennt. - Da hilft auch kein Archiv. - Nur selbst Erlebtes.
Dann noch ein paar grundsätzliche Klarstellungen:
- Definitiv ist zur Zeit nur, dass es so – wie 15 Jahre lang vorher – nicht weitergeht.
- Ihre Ideen und Vorschläge sind z.T. nicht neu und von uns schon bedacht. (Wie man sehen kann.)
- Ich will Motor-KRITIK weder einstampfen noch gibt es aktuell Angebote den Titel zu kaufen.
- Zum 1. Januar 2013 wird es aber eine grundsätzliche Entscheidung geben.
- Vorher nenne ich Ihnen dann das Ergebnis unseres Meinungsaustausches, damit Sie definitiv auf- oder abspringen können.
- Ein Bezahlen-pro-Artikel ist für uns – da nur durch „Fremdleistung“ möglich - nicht finanzierbar
Und jetzt noch ein paar angedachte Details zum Thema Abo:
- ein Jahres-Abo kann jederzeit unter Zurückzahlung des zuviel gezahlten Betrages gekündigt werden
- zu einem Teil der Geschichten ist nur das Intro zu lesen. Den ganzen Artikel können nur Abonnenten lesen. Andere Geschichten, von der Mehrheit (?) meiner Leser als „uninteressant“ empfunden, werden auch für Nicht-Abonnenten in ganzer Länge zu lesen sein.
- das betrifft alte und neue Geschichten
- kommentieren können Abo-Artikel nur noch Abonnenten – nur sie konnten auch die ganze Geschichte lesen.
Auf weitere Details gehe ich in den nächsten Tagen direkt unterhalb der jeweiligen Kommentare ein. - Ich kann also auch dieses Mal versprechen:
23 Kommentare
Motor-Kritik im Abo
Gespeichert von Thomas R am
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OT (betrifft: Adblock)
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Denken Sie mal darüber nach
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Feingeist Bellows...
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Die Kandidaten des Monats
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Alles "Automobile Themen" - Alles?
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schade drum
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Zum Thema "Entscheidungen" treffen:
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Nur eine kleine Idee..
Gespeichert von Alexander S. am
und tschüss ...
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Die zwei (R/L)
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Bezahlmodell
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Finanzierungsmodell
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Pay-What-You-Want
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PWYW
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Internet-Mentalität oder enttäuschte Erwartungen...
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