Danke!

Dieses Mal kein großer Vorspann, nicht viele Worte, sondern einfach:

Danke!

In einem langen Leben hat ein Geburtstag eine gewisse Normalität. Ist einer vorbei, kommt der nächste. Und jedes Mal denkt man, das man eigentlich schon alles erlebt hat. Gerade, wenn man wie ich, schon so oft seinen Geburtstag feiern durfte. Vieles ist gleich. Aber jedesmal ist doch einiges anders.

Was mich dieses Mal sehr beeindruckt hat, sind die Vielzahl der Gratulanten. Aber auch ihre Zusammensetzung, die zeigt, dass ich als Journalist wohl wenig falsch gemacht habe. - Und als Mensch auch nicht. - Es haben mir viele, viele Leser gratuliert, einige nette Kollegen – die mich auch nicht als Konkurrenz, eher als „Anregung“ betrachten - und natürlich meine Geschwister und Freunde, aber auch viele meiner Mitbewohner im Dorf. - Danke!

Kein einziger Glückwünsch kam von einer Industriefirma oder einem Politiker, gleich von welcher Partei! - Das macht mich nicht unglücklich.

Natürlich gab es auch Geschenke. Wein in allen Farben, aber auch Hochgeistiges. Und dann kam – per „Hermes“ – ein Geschenk exakt zum Geburtstagstermin an mich zur Auslieferung, dass mich berührt hat.

Ein Leser hat mir zusammen mit seiner Lebensgefährtin ein Büchlein mit „Dokumenten“ aus der „guten alten Zeit“ des Nürburgrings zusammen gestellt. Dieser Leser verfügt offensichtlich über eine großartige Sammlung, an der ich nun ein wenig teilhaben darf.

Dieses kleine Buch zu meinem Geburtstag war an diesem 18. Januar 2016 die Überraschung für mich. Damit auch meine anderen Leser einen kleinen Eindruck gewinnen, füge ich ein paar Fotos aus diesem einmaligen (!) - nur für mich bestimmten – Buch in diese Geschichte ein.

Das erste Foto zeigt den Titel des Buches, in dem dann viele interessante Foto-Dokumente folgen. Ich kenne den Nürburgring aus der Zeit, den das zweite Foto zeigt, habe ihn zu der Zeit mit Motorrädern und Automobilen befahren. Es zeigt den Nürburgring 1956. Von 1988 ist das folgende Foto, das einen Eindruck davon vermittelt, wie „damals“ die Parkplätze – und dann auch die Zuschauerränge gefüllt waren. Heute sind die veröffentlichten Zuschauerzahlen oft Marketing-Konstruktionen (oder -Träume).

Ich habe mich nicht erinnern können, damals 1950/51 bewusst eine „Losbrief-Lotterie“ für den Wiederaufbau des Nürburgrings wahrgenommen zu haben. Die Mehrzahl meiner Leser sicherlich auch nicht. In dem Geburtsgeschenk meiner beiden Leser findet sich der Beweis.

Carsten Schumacher, Geschäftsführer der CNG (= Pächter des Nürburgrings), der gerade – wie man an meinem Geburtstag der „Wirtschaftswoche“ entnehmen konnte – dann ab sofort auf die Einsprüche gegen seine Entscheidungen durch einen zweiten Geschäftsführer verzichten muss, der wird sicherlich zum ersten Mal auf diesen Seiten die Preise zum Befahren des Nürburgrings von vor 50 Jahren – exakt 1966 – zur Kenntnis nehmen können. Eine Runde Nürburgring mit Beifahrer war da für 4,00 DM möglich. Und eine Zehnerkarte zum Befahren der gesamten Strecke kostete für Automobile 15,00, für Motorräder 7,50 DM.

Die Preise sind „besser“ geworden. Die Strecke auch. - Aber es ist bei aller Weiterentwicklung etwas verloren gegangen: Der Spaß.

In diesen Tagen schrieb mir ein bekannter Rennfahrer – der mir übrigens auch telefonisch zum Geburtstag gratulierte u.a.:

"...Ja das ganze Theater am Ring… Ich habe schon vor ein paar Wochen für mich entschieden, diesen Scheiss nicht mehr mit zu machen. Ich werde keine Permission beantragen. Es macht keinen Spass mehr dort oben zu fahren. ...“
...Und das da oben, macht keinen Spass mehr, bzw. es geht mir auch noch um`s Prinzip!
Sollte ich jetzt zu lange „pausieren“, also nicht oft genug fahren - und ich fahre ja nicht jeden Lauf - da soll ich einen Lehrgang machen…? Ich müsste ihn eigentlich mal aus Spass machen und den Instruktor dabei an die Wand reden (fragen) und auch fahren…“

Damit wären wir dann wieder in der Gegenwart!

In diesen Tagen ist dann die erste Entscheidung des DMSB zu erwarten. Ich verkneife mir im Moment dazu jede Anmerkung.

Und das Thema „Windkraft“ sollte mich auch noch einmal beschäftigen. Und, und, und.

Der Geburtstag – der nicht unbedingt ein Ruhetag war – ist vorbei. Geblieben ist das Gefühl, dass ich in unserer Gesellschaft noch nicht überflüssig bin.

Dafür danke ich meinen Lesern! - Und besonders den Zweien, die mich nach dem Öffnen des kleinen Buches ganz still werden ließen. Dieses Buch war nicht nur eine gute Idee, sondern auch eine Erinnerung – und damit ein Ansporn, auch weiterhin die Zukunft des Nürburgrings nicht aus dem Auge zu verlieren.

Manche nennen sich „Freunde des Nürburgrings“, haben sich organisiert – auf „politische Anregung“ hin. Ich habe – zum Glück- mehr mit denen zu tun, die es wirklich sind. Vielleicht kann ich für diese Gruppe auch nur deshalb so überzeugend sein, weil ich mich selbst dazu zählen darf.

Also nochmal allen Nürburgring-Freunden: Danke!

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne
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