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Am 13.12. hatte es einen „Lieber Leser“ gegeben, dessen Titel sich dann nach dem Vorspann in „Lieber (Herr) Lieser“ änderte. Wie erwartet hat sich weder Jens Lieser, noch sein PR-Beauftragter Pietro Nuvoloni bei Motor-KRITIK gemeldet. Das ist nicht erst seit Gestern so. Von diesen Herren werde ich gemieden, wie der Teufel das Weihwasser meidet. Von Anfang an. - Man denke nur an die „Deutschlandfunk-Geschichte“, die sogar den Inhalt des SPIEGEL bereicherte. Die Herren Sachwalter spielen in einem Umfeld, dass sie sich selbst schaffen und geschaffen haben. Das Niveau ist stimmig. Aber hier in der Eifel gehört es inzwischen zur Selbstverständlichkeit – auch von Motor-KRITIK -, genau auf das „offene, transparente und diskriminierungsfreie“ Schweigen (!) der Insolvenz-Sachwalter zu achten und in ein verständliches Deutsch zu übersetzen. Wir haben also mal wieder die „stillen“ Antworten des Herrn Lieser aus dem virtuellen Raum abgegriffen, wo sie – leise, ganz leise – umher schwirrten. - So könnte man den Inhalt der folgenden Geschichte ankündigen. - Aber dahinter steckt intensive und aufwendige – journalistische - Recherche. Tatsächlich könnten die Antworten von Jens Lieser oder – wenn er denn von Herrn Lieser dazu ermächtigt worden wäre – vom Pietro Nuvoloni stammen. Aber diesen Herren passe ich – und die Arbeit von Motor-KRITIK - nicht ins Bild, das sie von einem modernen Journalisten haben. Der sollte keine „dummen Fragen“ stellen und einfach das niederschreiben, was ihm gesagt wird. Und gesagt wird nur das, was „der Sache dient“. - Basta! - Darum muss man – auch (!) im Fall der Öffentlichkeitsarbeit dieser von der Landesregierung besonders geschätzten Herren – die Frage stellen:
Keine Antwort = offen und transparent?
Wer Journalisten so behandelt, wie Mitglieder des Gläubigerausschusses, dem sollte man nicht böse sein. - Oder doch? - Ob der Direktor des Insolvenzgerichts in Ahrweiler bald auch mal böse sein wird, weiß man (noch) nicht. Da steht dann evtl. eine berufliche Weiterentwicklung auf dem Spiel.
Denn mit den derzeitigen Mitgliedern der Landesregierung ist nicht zu spaßen. Aktuell gibt es gerade den Fall des Chefgeologen Harald Ehses, der von der Ministerin Eveline Lemke, der er „untersteht“, zurechtgestutzt wurde. Ehses hatte geklagt – und hat sich nun „verglichen“. - Und seine ursprüngliche Position verloren, aber – bei gleichen Bezügen – eine andere erhalten. - Manche werden das sicherlich als „Warnung“ empfinden und sich in Zukunft entsprechend verhalten.
Solche Versetzungen – wie o.g. - gibt und gab es nicht nur in der Landesregierung, sondern auf die „Nürburgring 2009“-Affäre bezogen, auch z.B. beim SWR. - Da wurde dann z.B. jemand von Mainz nach Baden-Baden versetzt, andere gingen genervt in den Vorruhestand. Aber auch aktuell „knirscht“ es ganz schön beim SWR, weil die Livesendung, SWR4 „Klartext“ (vom 27. November 2014), sicherlich auf die derzeitige Entwicklung am Nürburgring bezogen – und auch durch die Art der „politischen Besetzung“ auf dem Podium – ein gutes (oder kein gutes?) Bild vermittelte, aber leider eins, das der politischen Führung in Mainz nicht genehm war. - Und damit auch nicht dem SWR.
Es war kein „positiver Aspekt“ nach draußen vermittelt worden. Das wird intern den „Machern“ vorgeworfen. Denn dazu war man angetreten. Auch die von Mainz entsandten „Regierungsvertreter“ hatten einen entsprechenden Auftrag.
„Nach draußen“ wird natürlich durch den SWR offiziell ein ganz anderer Eindruck vermittelt, der sich z.B. in so Sätzen ausdrückt, wie:
„Wir vom SWR4 waren mit dem Verlauf der Diskussionsrunde sehr zufrieden. Unserer Meinung nach wurde gemäß unseres Titels Klartext gesprochen – wie wir das wollen.“
Aber wie schon geschrieben: Es sollte eigentlich ein „positiver Aspekt“ von der Entwicklung in Sachen Nürburgring vermittelt werden, zu dem der Moderator der Sendung aber auch nicht gerade beitrug wenn er dem Rennfahrer und Nürburgring-Fan, Christian Menzel, gegen Ende des Sendung verdeutlichte...
...dass mit ihm nun die Hoffnungslosigkeit am Nürburgring ein Gesicht erhalten hätte!
Das war einfach unverschämt und wirkte peinlich. - Aber das war auch ein Stück „Klartext“.
Auch die Nicht-Antwort des Insolvenz-Sachwalters auf die hier in Motor-KRITIK öffentlich gestellten Fragen sind ein Stück „Klartext“, die verdeutlichen, in welcher Art hier die Empfehlung der EU:
„offen, transparent und diskriminierungsfrei“
umgesetzt wurde. Mit System, nach Drehbuch – praktisch auf „Mainzer Art“. Dabei muss es sich wohl um ein Stück Käse handeln, denn „es stinkt derzeit sehr deutlich“. - Eigentlich müsste man auch in Brüssel diesen „Geruch“ wahrnehmen können.
Nachstehend möchte ich die am 13. Dezember an Herrn Jens Lieser hier gestellten Fragen noch einmal aufführen und sie dann – so als kämen die Antworten von ihm– oder seinem Gefolgsmann Pietro Nuvoloni – wahrheitsgemäß und sachlich korrekt beantworten. - Offen, transparent und diskriminierungsfrei:
a) Hat das bisherige Eigenkapital der Firmen CNBG und CNG, als auch der der NR Holding AG, ebenfalls auf einem Treuhandkonto Platz gefunden?
- Nein! - Einer solchen Annahme liegt eine Fehlinformation zugrunde, die aufgrund einer nicht erfolgten missverständlichen Information durch die „Rhein-Zeitung“ aufkommen musste. Da den Sachwaltern die Situation klar war, mussten sie davon ausgehen, dass – zumal von Seiten des Journalisten keine Rückfrage kam – auch für ihn die Situation klar und die Ausgangsposition für die sachliche Erklärung bekannt war.
b) Seit wann wird die Kapitalerhöhung einer Firma auf einem Treuhandkonto eines Insolvenz-Sachwalters platziert?
- Hier ist eine Verwechslung erfolgt. Wir sprechen nicht von den bisher genutzten Treuhandkonten, sondern von einem neuen. Als von Seiten des russischen Investors die Entscheidung zu einer Kapitalerhöhung getroffen wurde, zeigten sich in ersten Gesprächen mit dem 2. Gesellschafter der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH, Dr. Axel Heinemann, der die Firma GetSpeed vertritt, dass man zu den Auswirkungen dieser Kapitalerhöhung auf den Anteil dieser Firma an der CNBG unterschiedlicher Auffassung war. Also hat man diese Kapitalerhöhung praktisch bis zu Klärung dieser Frage sozusagen auf einem Sonderkonto, einem Treuhand-Konto „zwischengelagert“.
c) Was wird nun aus der Zusage des Herrn Viktor Martin (Vorstandsvorsitzender der NR Holding AG) gegenüber der CNG, dass sie nach der Kapitalerhöhung, so um den 15. Dezember 2014, mit einer Überweisung von 5 Millionen Euro rechnen kann, um damit ihre eigentlichen Aufgaben ab dem 1. Januar 2015 überhaupt wahrnehmen zu können?
- Die Zahlung konnte so – über den Umweg eines Treuhandkontos – zum vereinbarten Termin – ohne jede Verzögerung erfolgen. Und der Geschäftsführer der capricorn NÜRBURGRING GmbH, Carsten Schumacher, konnte so z.B. ohne jede Verzögerung seine Verhandlung mit Herrn Peter Geishecker von der Firma WIGE aufnehmen, um die Absichten des Investors umzusetzen, das bisherige Investment der WIGE auf dem Nürburgringgelände käuflich zu übernehmen. Allerding sind diese Verhandlungen noch nicht zu einem Abschluss gekommen, da man über den Wert der Anlagen bisher auch nicht annähernd eine Einigung erzielen konnte.
d) Wie verändert sich der Anteil der „GetSpeed GmbH“ (Dr. Axel Heinemann) nach dieser Kapitalerhöhung der CNBG, die bisher nach meiner Kenntnis bei einem Drittel des Gesamt-Eigenkapitals lag?
- Eine interessante Frage, weil auch hier bisher zwischen der Vorstellung des russischen Investors und des Gesellschafters GetSpeed, vertreten durch Herrn Dr. Axel Heinemann, sozusagen „Welten liegen“. Dr. Heinemann wäre bereit seinen – bisher – Ein-Drittel-Anteil aufzugeben, wenn der russische Investor ihm a) seine Aufwendungen für Anwälte, und, und, und aus der vorbereitenden Kaufphase ersetzt, die er mit rd. 2 Millionen Euro bewertet, außerdem b) die von ihm eingezahlte erste Kaufrate mit 5 Millionen Euro zurückzahlt und c) den Wert seines Ein-Drittel-Anteil mit weiteren 5 Millionen bewertet, also an ihn insgesamt 12 Millionen Euro zur Auszahlung bringt. - Bisher konnte auf dieser Basis keine Einigung erzielt werden. Aber endgültige Verhandlungen in dieser Sache laufen erst seit dieser Woche.
e) Ist es richtig, dass nun die CNG in einer Rolle als Pächter, ausgestattet mit einem Eigenkapital vom 25.000 Euro, ab 1. Januar 2015 den Betrieb des Nürburgrings sicherstellen soll?
- Das ist sachlich korrekt, wird aber durch die oben gegebene Information ergänzt, nachdem die Betreiberfirma ab 1.1.2015 gerade eine Zahlung von 5 Millionen Euro erhalten hat. Wobei hier offen bleiben muss, ob die CNG ab Jahresanfang 2015 nun als Vertreter eines Käufers oder als Pächter auftreten kann.
f) Aus welchen Mitteln soll dann in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 – praktisch ohne bedeutende Einnahmen – z.B. die Entlohnung der nicht kleinen Anzahl von noch vorhandenen Mitarbeitern am Nürburgring erfolgen?
- Diese Frage hat sich eigentlich durch die vorhergehenden Antworten erledigt, kann aber noch dadurch ergänzt werden, dass die CNG von den Veranstaltern für 2015er Events eine Vorauszahlung von 50 Prozent der Vertragssumme erwartet, mit der man so auch die automatisch in den Wintermonaten auftretende Einnahmelücke schließen möchte.
g) Wer tritt dann evtl. ab 1. Januar 2015 als Verpächter der Vermögenswerte der insolventen Nürburgring GmbH und ihrer Satelliten auf?
- Diese Frage finden Sie – und auch die Leser von Motor-KRITIK – in der hier schon veröffentlichten deutschen Version des EU-Beschlusses z.B. auf Seite 85 (Absatz 263) beantwortet, wo ausgeführt wird, dass, wenn zum 1. Januar 2015 „kein bestandskräftiger Kommissionsbeschluss vorliegt“ die Vermögenswerte an eine so bezeichnet „NewCo“ übergeben wird, an der der neue Erwerber mit 95,1 Prozent und ein unabhängiger Treuhänder dann 4,9 Prozent der Anteile halten sollen. Die Geschäfte am Nürburgring werden dann von einer Pächterin übernommen, die im EU-Beschluss als „OpCo“ bezeichnet ist, aber natürlich die CNG, die capricorn NÜRBURGRING GmbH sein kann. - Und um eine nun - logischerweise - entstehende weitere Frage gleich vorweg zu beantworten: Nein, es existiert derzeit noch kein gültig unterschriebener Pachtvertrag. - Der müsste dann erstellt werden. - Darum ist sein Inhalt bisher auch Motor-KRITIK nicht bekannt.
Wäre Wilhelm Hahne z.B. der vom Insolvenz-Sacherwalter beauftragte Öffentlichkeitsarbeiter, dann gäbe es an dieser Stelle dann den Hinweis:
Wenn Sie noch irgendwelche Fragen in diesem Zusammenhang haben: Wir antworten gerne. Weil wir auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit nach dem gleichen Vorgaben der EU arbeiten möchten, die auch unsere Arbeit beim Verkaufsprozess bestimmten: Offen, transparent und diskriminierungsfrei.
Leider ist in der Realität weder das Eine noch das Andere so. Wie mit diesem Beispiel von nicht beantworteten Fragen – auch - bewiesen werden kann. - Und Brüssel schweigt? -
Eigentlich erübrigt sich die Frage, die hier zum Titel der Geschichte wurde:
Keine Antwort = offen und transparent?
Darum muss es eben einen Informationsdienst wie Motor-KRITIK geben. Abonnenten dieses Dienstes werden sicherlich in Mainz als "Widerstandskämpfer" empfunden.
Von Motor-KRITIK als Unterstützer. - Danke!