31. Dezember 2014: Lieber Leser!

Zum Jahresabschluss ein Bericht? - Motor-KRITIK ist keine Aktiengesellschaft, es müssen auch keine Vorstände entlastet werden. Es gibt nur eine einzelne Person, die sich das ganze Jahr über Gedanken machen muss, weil es keine Vordenker, damit auch keine Anweisungen gibt. Das unterscheidet Motor-KRITIK z.B. auch von Staatsanwaltschaften. Als Journalist ist man mit der Arbeit für Motor-KRITIK also immer vielfach gefordert. Man erhält nicht einfach einen Auftrag, den man dann abarbeitet, erfüllt, man muss sich vorher die Aufgabe selber stellen, erarbeiten. Die Aufgabenstellung ergibt sich aber oft erst in Kenntnis vieler Fakten, von denen manche so abseits liegen, dass sie nicht sofort zugeordnet werden können. Das macht vieles – scheinbar – schwerer, aber tatsächlich in diesem Fall einfacher, weil nur ein einziger Kopf bemüht werden muss. In dem ist das Wissen von Abläufen aus vielen Jahrzehnten gespeichert. Aus der Automobil- und Motorrad-Branche, aus dem Motorsport und – vom Nürburgring. Bei Motor-KRITIK kann kein junger Volontär eine Strecke von logisch aufeinander folgenden Fakten unterbrechen, weil er davon vielleicht welche nicht kennen kann. - Realität ist: Was man nicht im Kopf hat, kann man weder im Archiv noch auf der Festplatte suchen. - So ist die „schwere Arbeit“ bei Motor-KRITIK dann oft eine „einfache Arbeit“, da sie unbeeinflusst durch äußere Einflüsse verlaufen kann. - Diese Arbeit wurde z.B. auch nicht durch eine richterlich genehmigte Hausdurchsuchung beeinflusst. Jedenfalls nicht negativ. - Im Gegenteil: Sie war und ist - weil unvergessen – anregend. - Motor-KRITIK-Leser profitieren von diesem – wohl als Warnung gedachten – Gesetzesverstoß auf der politischen Ebene. - Ich bin nicht nachtragend – aber ich vergesse nichts. - Auch nicht, dass ich heute meinen Abonnenten einmal vorrechnen möchte, wie günstig sie mit dieser Art der Unterstützung der Arbeit von Motor-KRITIK im Jahre 2014 gefahren sind.

31. Dezember 2014: Lieber Leser!

Diese Internetseite wird im Jahr 2014 – bis heute um 24 Uhr – mehr als 780.000 Besucher gehabt haben, d.h., dass an Wochentagen, genauso wie an Feiertagen und schönen Wochenenden, also an jedem der vergangenen 365 Tagen jeweils mehr als 2.000 Leser täglich die hier erscheinenden Informationen gelesen haben.

Wenn man von den täglich ablaufenden 24 Stunden jeweils 8 Stunden für ein wenig Nachtruhe und die Essenszeiten abzieht, bedeutet die Anzahl der in diesem Jahr geschriebenen und hier veröffentlichten 190 Geschichten, dass alle 30 Stunden eine Geschichte veröffentlicht wurde. Viele davon waren wirklich exklusiv, was sehr oft eine intensive Recherchearbeit erforderte. Alle sind nicht gerade kurz, weil sie nicht nur Informationen enthalten, sondern auch Zusammenhänge aufgezeigt werden. - Und es gab eine Menge Anhänge von „geheimen“ Unterlagen, die man z.T. nur hier bei Motor-KRITIK findet.

Für den Abonnenten ergibt sich daraus, dass seine für ein Abo aufgewendeten 80 Euro (einschl. MWSt.) eigentlich gut angelegt waren. Pro Geschichte zahlte er so – einschl. 19 Prozent MWSt. - den wohlfeilen Preis von 42 Cent.

Andere Leser von Motor-KRITIK werden jetzt lächeln, weil sie einen großen Teil der Geschichten auch kostenlos lesen konnten. Nämlich alle Geschichten zum Thema Nürburgring. - Das war so bei Einführung des Abos versprochen und wird auch von mir gehalten.

Es fällt bei Motor-KRITIK kaum auf, weil es eigentlich immer selbstverständlich war: Die Seiten sind „offen und transparent“. Man kann – auf der rechten Seiten – mit einem Klick erfahren, was die meistgelesenen Geschichten waren, welche die beste Leser-Kritik erfuhren, kann sich nach den letzten Kommentaren erkundigen, kurz zusammen gefasst: Motor-KRITIK hat keine Geheimnisse.

Allerdings sind alle Geschichten zum Thema MOTOR – und das werden in Zukunft wieder mehr werden – nur den Abonnenten vorbehalten. Da gibt es z.B. – fanden die Leser bisher – großartige Grundsatzgeschichten zum Thema Elektro- und Allrad-Automobile. - Auch Tests oder (Erlebnis-)Fahrberichte sind niemals 08/15.

Die meistgelesene Geschichte (Motor-KRITIK zählt erst seit Ende Oktober 2011), im Mai 2012 veröffentlicht, ist tatsächliche eine „offene Geschichte“, die inzwischen fast 50.000 Leser gefunden hat. Sie wird sicherlich nicht allen Lesern gefallen haben, war für sie aber sicherlich eine gedankliche Anregung. („Tolles Marketing = Große Zahlen“)

So ist das eben bei Motor-KRITIK. Die Geschichten entstehen immer nach bestem Wissen und Gewissen, aber nicht um allen Lesern zu gefallen. Sie sollen zwar ein Dienst am Leser sein, aber nicht in der Art, dass man das schreibt, wovon man annimmt, dass es dem Leser gefällt.

Der Industrie wird bei Motor-KRITIK Vieles nicht gefallen. Sie kann schlecht mit Kritik leben, weil es heute fast als ungehörig gilt, die Leistung von Fachleuten in irgendeiner Form zu beanstanden. Die Industrie glaubt von guten Marketing-Ideen richtig befeuert zu sein. Leider befindet sie sich – und ich meine damit die Automobilindustrie – auf einem falschen Weg. Diesen Weg ohne Umkehr hatte sie schon vor vielen Jahren eingeschlagen, als z.B. auch die selbst ernannten Premium-Hersteller den Weg zum Großserien-Hersteller als zu- und einträglicher empfanden.

Leider ist das Ergebnis entsprechend. Es gibt mehr Masse als Klasse. Als Klasse werden die Leistungen der Industrie allerdings in der Fachpresse empfunden. Nun ist die abhängig von der Werbung. Der so genannte „Anzeigenschlüssel“ bei guten Fachzeitschriften liegt bei 50 Prozent. Das bedeutet, dass 50 Prozent der Heftseiten Anzeigen sein sollten. Der redaktionelle Umfang wird vom Anzeigenaufkommen bestimmt.

Wer die Anzeigenpreise kennt, die wiederum von der Auflage der Zeitschrift bestimmt werden, der hat eine Ahnung davon, wie man Auflagenzahlen mit allen Mitteln zu steigern versucht. Darum findet man manchmal z.B. in Autohäusern keine Sonderdrucke von besonders „schönen“ Testberichten mehr, sondern gleich ganze Originalhefte, weil vielleicht darin dann die entsprechende „Kaufberatung“ auch einen größeren Umfang hat. - Das nur als Beispiel.

Wie Motor-KRITIK aus der Ablehnung von Testwagen-Anfragen bei der Industrie weiß, sind Testwagen knapp, weil sie Geld kosten. Sie sind eigentlich auch dafür gedacht Anzeigenkosten zu sparen. Darum wurden die „früher“ einmal genutzten Möglichkeiten von „Fahrbericht“, „Testbericht“ und „Vergleichstest“ inzwischen auch deutlich ausgeweitet.

Heute gibt es noch vorher evtl. eine „statische Präsentation“ irgendwo dort, wo's schön ist. Originell ist auch die Vorstellung unter dem Motto „Wir saßen schon drin“, oder die Mitfahrt auf dem Beifahrersitz eines „Erlkönigs“. - Immerhin sind solche Geschichten in jedem Fall überzeugender als jede Anzeige.

War früher einmal eine Modellverbesserung – nach den jeweiligen Werksferien z.B. - für den Besitzer eines „alten“ Modells ein Grund, sich einen Neukauf zu überlegen, so spielt das heute für eine Kaufentscheidung keine Rolle mehr. Auch die Testkriterien der großen Motor-Zeitschriften sind von gestern, werden scheinbar - wie das Beispiel von „auto motor und sport“ zeigt – aktuell modifiziert, aber entsprechen mehr dem Geschmack der Hersteller.

Die Katze beißt sich irgendwie in den Schwanz. Man vermeidet tiefgreifende Entscheidungen. Im Gegenteil: Man lässt grundsätzlich richtige Gedanken von „modernen Gesetzmäßigkeiten“ verdrängen. Man denke z.B. an die Produktionumstellung, vor der nun – nach modernen Managemententscheidungen – Ferrari steht. Hohe Produktionszahlen werden als überzeugender empfunden als eine respektable Qualität und entsprechende Gebrauchtwagenpreise. Lieferzeiten sind beim modernen Management unerwünscht. Man braucht den Profit pro Stück. - Das eine, die Produktionserhöhung, peitscht man durch, vom anderen, der Qualität und dem Werterhalt spricht man.

Aber wer denkt dabei an den Käufer? - Als ich vor Jahrzehnten mit Eberhard von Kuenheim über die Preiskalkulation eines 7er BMW sprach, konterte der mit der Frage: „Sollte ich nicht die Chancen nutzen, die mir die derzeitige Marktsituation bietet?

Eine richtige Frage, die sich manches Vorstandsmitglied auch aktuell stellen sollte. Leider versucht man mit den Zahlen von „damals“ den Markt von „morgen“ zu erkennen, reagiert noch nicht einmal auf die Marktsituation von heute, die sich nicht mit den „Mondpreisen“ von „damals“ beeinflussen lässt. Jedenfalls nicht überzeugend mit passenden Eigenzulassungen. Auch nicht dadurch, dass man Unternehmerpersönlichkeiten – und das sollten Automobil-Händler sein – immer weiter in die Abhängigkeit treibt.

Die Automobilhersteller neigen auf vielerlei Gebieten zur Übertreibung, angetrieben vom Marketing, das vom eigentlichen Automobilgeschäft nur wenig versteht. Man beherrscht die Gesetzmäßigkeiten, sagt man. - Von was? - In welchem Markt?

Das Automobilgeschäft hat seine eigenen Gesetze. Die Manager, die in der Zeit des Booms groß geworden sind, werden die Basis des Geschäfts nicht begreifen. Werner Niefer, in grauer Vorzeit mal Chef der Autosparte bei Mercedes, sagte mir einmal:

„Wenn es uns nicht gelingt die Produktionszahlen zu erhöhen, werden wir die notwendigen Gewinne über das 'qualitative Wachstum' sicherstellen müssen.“

Das ist inzwischen geschehen. Schauen Sie mal in eine Sonderausstattungs-Preisliste – nicht nur bei Mercedes. - Das „qualitative Wachstum“ geschieht auch durch gute Lobby-Arbeit in der Politik. Und das nicht nur in Deutschland, sondern z.B. auch bei der EU in Brüssel, wo dann gleich so genannte Sicherheitsausstattungen zwangsweise verordnet werden.

Nun soll das mit Hilfe von Google & Apple & Co so weitergehen. Aber da stößt man dann auf „Partner“, die keine sein wollen, sondern selbst bestimmen. Eigentlich könnte das ein „Anstoß“ sein, sich mal mit der Frage zu beschäftigen, was der Auto-Käufer denn eigentlich will?

Hoffen wir es! - Die Regale der Zeitschriften-Kioske sind inzwischen übervoll mit überflüssigen Motor-Spezialzeitschriften, wie die Ausstellungsräume der Autohändler von überflüssigen Modell-Varianten überquellen. Es gibt für jeden Geschmack etwas. Man muss nur ein Freund des „Süßen“ sein.

Die Zeitschriften sind voller „schöner Geschichten“, die aber oftmals die „Basis“ vermissen lassen. Oder es im Detail nicht so genau nehmen. „Stundenkilometer“ ist eben normaler Sprachtgebrauch, wer schreibt da noch von km/h? - Getriebeübersetzungen? - Was soll der Leser damit anfangen?

Von Null auf 100 km/h ist immer noch eine Standardmessung. Eigentlich auch ein Maßstab „von gestern“. Und die Höchstgeschwindigkeit erreicht man evtl. bei modernen Automobilen auch nicht mehr im „großen Gang“. - Aber wen interessiert das? - Hauptsache: Eine große Zahl!

So etwas braucht man auf dem Golfplatz, im Kegelklub oder am Stammtisch. - Behaupten die Zeitschriftenmacher. Und möglichst viele Themen sollten in einer Ausgabe angerissen sein, damit auch „jeder“ etwas findet. - Und die Geschichte bitte kurz und knapp halten. - Weil der Zeitschriftenkäufer doch keine Zeit zum Lesen mehr hat.

Der Käufer einer Fachzeitschrift möchte als informiert gelten. Davon gehen die Zeitschriftenmacher aus. Darum sollte die Motor-Zeitschrift auch auf dem Couchtisch auf evtl. Besucher einen guten Eindruck machen. - Also gibt man dem Zeitschriftenkäufer das, was er braucht. - Zur Selbstdarstellung. - Was bei Automobilen bisher funktioniert hat, sollte doch auch hier nicht falsch sein.

„Warum sägen Sie ständig an dem Ast, auf dem Sie selber sitzen?“, fragte mich noch vor Kurzem ein Kollege. - Nun, der Ast ist so dick, das Holz so hart, dass es mir in meinem Leben nicht mehr gelingen wird ihn zum Abknicken zu bringen.

Darum werde ich weiter daran sägen. Eigentlich – realistisch betrachtet – mit einer Laubsäge. Aber ich werde mich bei der Themenwahl nicht „von außen“ beeinflussen lassen, sondern mehr von meiner Erfahrung und dem aktuellen Geschehen. - Und das nicht nur beim Thema Nürburgring.

Damit sich ein Abo auch für Sie – lieber Leser – rechnet, der bisher eigentlich auch so genug zu lesen hatte. Beim Thema Nürburgring. - Aber in Sachen MOTOR evtl. so einiges verpasst hat. - Was Sie übrigens mit einem Abo in 2015 nachholen können.

Und kommen Sie gut ins NEUE JAHR!

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne

Nachtrag vom 1. Januar 2015: Weil es Leser gibt, die es genau wissen möchten: Zum 31. Dezember wurden vom Computer exakt 780.966 Besucher im Jahr 2014 zum Zeitpunkt 00:00 Uhr gezählt. - Danke für Ihr Interesse!

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