Gespeichert von wh am
Was man im Umfeld des Nürburgrings erlebt, könnte man lächelnd als Schildbürgerstreiche werten. Nicht nur mit meiner letzten Geschichte habe ich einen kleinen Eindruck von den Versuchen eines Sportstätten-Besitzers berichtet, den Motorsport in seinem Sinne zu kommerzialisieren. Dass er sich dabei – für Motorsportler – ein wenig lächerlich macht, wird ihn wenig interessieren. So wird er z.B. im nächsten Jahr – 2026 – die Parkraum-Bewirtschaftung in seinem Sinne weiter perfektionieren. Das Echo der Nürburgring- und Rennbesucher (Zuschauer) wird ihn dabei kaum stören. Und der Regierung des Landes Rheinland-Pfalz ist offensichtlich die Entwicklung einer internationalen Sportstätte – die gleichzeitig eine nationale Kulturstätte – in der Eifel ist, herzlich egal. - Man ist einem russischen Oligarchen geradezu dankbar, dass er sie vom Nürburgring erlöst hat, weil man vom Betreiben einer Rennstrecke auch nichts verstand. - Wie die Entwicklung gezeigt hat – und weiter zeigt! - Der Nürburgring wird immer mehr einem „Gemischtwarenladen“, der auch von einer Mannschaft geführt wird, die man eben auch als „sehr gemischt“ und wenig kenntnisreich - auf das eigentliche Basisgeschäft einer Rennstrecke bezogen - empfinden könnte. - In meiner letzten Geschichte hatte ich von einem „Vorzeigecharakter“ geschrieben, den die Strecke beim Fotografieren als Eindruck vermittelte. - Da haben ein paar meiner Leser Einspruch erhoben! - Richtig! - Man könnte, wenn man die neusten Baumaßnahmen an der Rennstrecke kennt, mit denen man offensichtlich eine breite Öffentlichkeit erst Anfang 2026 überraschen möchte, mal ganz dumm fragen:
Überraschung von Ahnungslosen für Ahnungslose?
Eigentlich, so hatte ich in meiner letzten Geschichte auf diesen Seiten geschrieben – und das war auch mein Eindruck - ist aktuell auf der Rennstrecke „Nordschleife“ ein wenig Ruhe eingekehrt. Zur Sicherheit hatte ich auf den Internetseiten des Nürburgrings noch einmal nachgeschaut, ob vielleicht irgendwelche Bauarbeiten an der Strecke jetzt in der Winterzeit vorgenommen werden.
- Es gibt dort keinerlei Informationen zu irgendwelchen Bauarbeiten, die bisher immer gerne als Verbesserungen dargestellt und als Beweis für die Investitionsbereitschaft des russischen Besitzers gewertet wurden.
Mit der letzten Presse-Information vom 11. Dezember 2025 stellte man die Rekordfahrten der Industrie in der Saison 2025 unter dem Titel „Rekordjagd auf der Nordschleife“ in den Vordergrund, wozu dann einer der zwei Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG ausführte:
„Die offiziellen Rekordfahrten sind weit mehr als nur ein medienwirksames Format: Sie sind der Höhepunkt eines langen technischen Entwicklungsprozesses und demonstrieren die Ingenieursleistungen und Leistungsfähigkeit moderner Fahrzeuge. Viele Unternehmen entwickeln ihre Fahrzeuge und Komponenten seit Jahren auf der Nordschleife – oft fernab der Öffentlichkeit. Die Rekordrunden sind das vielbeachtete Ergebnis dieser intensiven Arbeit. Die Vielfalt der offiziell gemessenen Rundenzeiten im Jahr 2025 verdeutlicht eindrucksvoll die Rolle, die die Nordschleife für Hersteller weltweit spielt – als Bühne, Testgelände und Entwicklungsstätte.“
Diese „Rekordfahrten“ sind natürlich ein Geschäft für den Rennstreckenbesitzer, den z.B. die durchgeführten regelmäßigen „Touristenfahrten“ mit ihrem erzielten kaufmännischen Ergebnis mehr zu interessieren scheinen, als die oft bei diesem Geschäft „störenden“ Rennveranstaltungen.
Die „Rekordfahrten“ sind natürlich auch kaufmännisch wichtig, weil sie auch die Industrie mit ihren Testfahrten an die Nürburgring-Nordschleife binden, die sich jeweils über eine volle Arbeitswoche erstrecken.
Also erscheint fast logisch, dass man nun der Industrie einen Anreiz für neue Rekordfahrten bieten will. Das „Geschäft“ läuft sich auf der bisherigen Basis sonst tot. Wenn man in der nächsten Zeit möglichst viele Hersteller mal wieder zu Rekordfahrten am Nürburgring sehen will, muss man die „Basis“ verändern, die Rennstrecke schneller machen!
- Ob damit die gute, alte „Nordschleife“ damit auch „renntauglicher“ oder „sicherer“ wird, ist eine Frage, die sich der Besitzer der Rennstrecke in diesem Zusammenhang nicht stellt!
So arbeiten seine Mitarbeiter, im Motorsport offenbar weitgehend „ohne Erfahrung“, an der „Verbesserung einer Rekordstrecke“, ohne dass sie begriffen zu haben scheinen, dass sie damit die ursprüngliche Basis – und damit die Durchführung von Motorsport -Veranstaltungen auf der Nürburgring „Nordschleife“ gefährden.
Es ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder an der Rennstrecke zu Verbesserungen gekommen, die eigentlich keine waren. Dazu habe ich u.a. - zuletzt am 8. April 2024 - eine Geschichte geschrieben, die den Titel trug:
„Sicherheitsmaßnahmen mit Alibi-Funktion!“
Ich möchte hier nur einen kleinen Ausschnitt aus meiner damaligen Geschichte einschieben, um meine Leser zu erinnern:
...„Darum hat man so aber einen neuen Unfall-Schwerpunkt geschaffen. Es ist wirklich nur schwer zu zählen, wie oft die „Hohenrain“-Schikane dann zu einem „Ausfallgrund“ wurde.
Aber so werden nun mal „Sicherheitsmaßnahmen“ getroffen, die sich dann als „unfallfördernd“ erweisen. Weil die, die in langen Meetings – und dann möglichst einstimmig – zu einem Beschluss kommen, zwar von vielen Dingen Ahnung, aber nicht begriffen haben, wie zivilisierte Menschen dann wieder zu „Urtieren“ werden können, wenn sie einen Sturzhelm aufsetzen und in einem Rennfahrzeug sitzen, das ihnen „scheinbare“ Sicherheit verspricht.
So hat man dem Hügel am „Flugplatz“ des Nürburgrings die Spitze genommen, hat eine Bodenwelle vor dem „Schwedenkreuz“ beseitigt. - Aus Sicherheitsgründen!
Das scheinen die Nutzer der Rennstrecke, gerade während der „Touristenfahrten“ (unter StVO-Bedingungen!) nicht zu wissen. - Und die Unfallhäufigkeit im Bereich des „Schwedenkreuz“ ist gestiegen!
Und ich erinnere mich noch gut, dass diese „Sicherheits-Experten“ dann auch „Rattersteine“ an wichtigen Stellen der Nordschleife verbaut hatten. Da sind dann die Reifen-Experten auf die Barrikaden gegangen, weil die Reifen dort so geschädigt werden konnten, dass sie dann – z.B. bei den GT 3 – unter den Extrem-Belastungen im Bereich „Tiergarten“ platzen könnten. Wie so manche Unfall-Beispiele aus diesem Bereich zeigen, landet man dann nicht weit von der „Hochrain“-Schikane entfernt.
Die Industrie weiß erst seit Ende der 70er Jahre, welche Kräfte wirklich beim rennmäßigen Befahren auf die Fahrzeuge einwirken!
Der Begriff „Schikane“ kommt übrigens aus dem Französischen, wo „chicaner“ Streit bedeutet und man „chicane“ mit „sinnlos streiten“ oder auch „Schwierigkeiten schaffen“ übersetzen könnte. Dabei sollte eigentlich eine Schikane eine Sicherheitsmaßnahme sein!
Merke: Wenn „Fachleuten“ nichts mehr einfällt, bauen sie eine „Schikane“!
Schon vor vielen Jahren flog mal ein Renault R 5 wegen eines „Bremsversagens“ (das ich erklären könnte!) dort über die Leitplanke und Fangzäune bis tief hinunter ins „Fahrerlager 3“. - Zum Glück stand damals dort niemand!" …
Nun hat man – wie ich mit Entsetzen nach dem Hinweis meiner aufmerksamen Leser feststellen musste – mit dem Herrichten der Nürburgring-Nordschleife zu einer Rekordstrecke begonnen, die dann aber eine Nutzung dieser Strecke als Rennstrecke für Langstreckenrennen geradezu ausschließen würde, wenn nicht… - Aber dazu später mehr!.
Mein ganz persönlicher Eindruck:
- Man versucht bisher fahrerisch anspruchsvolle Passagen zu reinen „Vollgas-Passagen“ zu machen, was dann zwar „Rekordverbesserungen“ – bezogen auf eine einzige Runde – ermöglichen würde, aber für die Durchführung von Langstreckenrennen – also 4h-, 6h- oder gar 24h-Rennen – würden durch die aktuellen baulichen Veränderungen zu einer großen Unfallgefährdung für Mensch und Automobil führen, die in ihren negativen Auswirkungen nicht berechenbar sind!
Um meinen Lesern eine Vorstellung zu vermitteln, was sich gerade rings um die Nürburgring-Nordschleife baulich abspielt, lasse ich eine Reihe von Fotos folgen, die an den unterschiedlichsten Stellen dieser Rennstrecke einen Eindruck von den gerade dort durchgeführten Bauarbeiten vermitteln sollen:
An den unterschiedlichen Stellen der Nürburgring-Nordschleife stehen z. Zt. Stapel von Rasenbausteinen bereit, um so verbaut zu werden, dass sie die Rennstrecke verbreitern, um „Ideallinien“ möglich zu machen, die einer Geraden ähneln und damit „schneller“ sind. - Aber natürlich sollen auch „Rattersteine“ warnen.
Wie man aus den bisherigen Vorarbeiten schließen kann, wird die Rennstrecke an für „Rekordfahrten“ wichtigen Passagen – jenseits der Kerbs - deutlich verbreitert. Das schafft dann aber bei der Durchführung von Langstreckenrennen eine Menge Probleme.
- So weit ich das recherchieren konnte: Die wirklich Betroffenen haben von dieser Entwicklung keine Ahnung, sind vollkommen ahnungslos!
Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass die Rennstrecke durch den DMSB e.V. nun neu abgenommen werden muss, weil sich der Charakter der Rennstrecke durch die neuen baulichen Maßnahmen insgesamt deutlich verändert.
- Wenn der DMSB nicht vorab – natürlich „vertraulich“ – informiert war, dann bekommt das neue Vorstandsmitglied, mit dem Zusatz (zum Titel) „Sport“, nun ein ernstes Problem. Er ist ab 1. Januar 2026 verantwortlich!
Natürlich kann auch sein, dass man sich auf eine Lösung einigt, die man dann als „Kompromiss“ verkaufen würde, zumal er „unauffällig“ scheint, weil er bereits auf den meisten Rennstrecken der Welt in irgendeiner Form angewendet wird:
- „Track Limits“! - Damit sind die vorher klar definierten Grenzen einer Rennstrecke – und damit der nutzbare Bereich – definiert. Bei Überfahren dieser „Grenzen“ werden – nach Belieben – Strafen ausgesprochen. - Wie hätten es denn die bisher ahnungslosen Rennfahrer und Teamchefs am Nürburgring am liebsten?
Wenn eine solche Lösung als „gut und richtig“ – gerade „im Interesse der Sicherheit“ – dargestellt wird, würde ich als Veranstalter daraus meine Konsequenzen ziehen und eine andere Rennstrecke (vielleicht „Spa“, weil’s in der Nähe liegt) als Austragungsort für meine 2026er Veranstaltungen ins Auge fassen.
Das wäre besonders im Fall der vom ADAC zusammen mit der VLN-Organisation ausgetragenen Langstrecken-Serie und dem 24h-Renn insofern „reizvoll“, als die Veranstalter in diesem Fall bereits die Streckenmiete für alle Veranstaltungen der Saison 2026 im Voraus bezahlen mussten und – so weit mir das bekannt ist - bezahlt haben!
- Da bot die Strecke aber noch mit ihrer „alten“ Genehmigung – und „alter Form“ - auch andere Voraussetzungen!
Die sich in der Realität nun – wie meine Fotos beweisen – nun deutlich verschieben!
Hier wird eine Natur-Rennstrecke von unkundigen Bastlern umgestrickt, um damit dann eigentlich nicht mehr in ihrer „alten Funktion“ optimal nutzbar zu sein, aber eben andere – interessante kommerzielle - Ansprüche zu erfüllen.
- Das wäre aus meiner Sicht ein Kündigungsgrund für alle für die Saison 2026 abgeschlossenen Veranstalter-Verträge, da sich nun eine wesentliche Voraussetzung – die Strecke – deutlich verändert hat!
Natürlich könnten ADAC und VLN die bisher abgeschlossenen Verträge kündigen, um dann zu geänderten – günstigeren (!) Bedingungen neue Verträge abzuschließen. Damit würde man zwar eine Kurzschlusshandlung von Ahnungslosen sanktionieren, aber auch eine Menge Geld sparen können.
Wenn man aber in die jetzt deutlich werdenden Handlungen des Nürburgring-Besitzers bereits eingeweiht war und z.B. die Ausschreibungen für die NLS-Serie und 24h-Rennen nur deswegen bis heute noch nicht vom DMSB genehmigt waren, dann würde das – auch – für die geheimnisvolle Arbeit der „Kölner Heinzelmännchen“ ein schönes Beispiel sein.
Vielleicht wartet man nur auf den Termin 1. Januar 2026, den Tag, an dem offiziell der neue DMSB-Vorstand, „Sport“ in Funktion ist, um dann die Öffentlichkeit, die in einer Zeitphase von Weihnachten bis Karneval überwiegend andere Interessen hat, „so nebenbei“, geradezu unauffällig zu informieren.
Motor-KRITIK bedauert, dass sein Herausgeber aus einer Zeit kommt, in der zu jedem großen Rennen (am Sonntag!) hinten im „Teezimmer“ des inzwischen abgerissenen „Sporthotels“ ein Staatsanwaalt darauf wartete, zu einem Einsatz gerufen zu werden. - Staatsanwälte müssen bei einem Unfall mit Personenschaden möglichst schnell die Ermittlungen aufnehmen können.
Das war die Vergangenheit! - Die hat uns nun wieder eingeholt, wenn wir heute einen Blick auf die Zukunft des Motorsport auf der Nürburgring-“Nordschleife“ schauen!
Bei einem Langstreckenrennen werden – trotz „Track Limits“ – besonders die GT3 über die Streckenbegrenzungen „räubern“, den Aufbau ihrer Rennreifen schädigen und dann – ab und an – an anderer Stelle – z.B. in der „Kompression’“ am „Tiergarten“ – einen Reifenschaden erleiden.
Ich persönlich kann mir den „stillen“ Aufschrei (weil „hinter den Kulissen“) der Verantwortlichen bei den Reifenherstellern schon heute sehr gut vorstellen. Denn als Ergebnis werden wir erleben:
Abflug – Crash – Totalschaden!
- Wunschdenken: Hoffentlich muss dann kein Staatsanwalt zum Einsatz kommen!
Denn bei einem Ermittlungsverfahren… - Oh Gott!
MK/Wilhelm Hahne
PS: Nur um darauf hin zu weisen: Man muss nach diesen letzten Anpassungen für „Rekordfahrten“ auch die Nutzung der Rennstrecke „Nordschleife“ für „Touristenfahrten“, durchgeführt nach der StVO. in Frage stellen, da die Art der Streckenbegrenzungen in keiner Weise etwas mit der Streckenführung einer normalen Landstraße zu tun haben und auch so genannte „Sicherheitseinrichtungen“ – wie z.B. die großen rechteckige Warnlampen – durch die StVO., nach der offiziell gefahren wird, nicht legitimiert sind und in ihrer Mischung mit „normalen Verkehrszeichen“ einen normalen Führerscheinbesitzer evtl. nur verwirren!



