Es ist schon lange her, dass ich unter dem Titel „Lieber Leser“ etwas geschrieben habe. Heute möchte ich eigentlich nur „hart und brutal“ darauf aufmerksam machen, dass wir eigentlich – sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft – von Schauspielern umgeben sind. Was uns da vorgespielt wird –und Vieles davon sind eigentlich Ablenkungsmanöver – „wird immer gerne genommen“! - Denn natürlich sind die jeweiligen Aktionen angepasst. - Und oft effekt- und damit eindrucksvoll!
Ein Beispiel aus der Politik: Da wird für die Bundeswehr ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro bereit gestellt. Das hört sich weniger an, als es eigentlich ist. Man muss sich nur vorstellen, dass 1.000 Millionen erst eine Milliarde ist. Wir sprechen also von 100.000 Millionen Euro. - Das ist eigentlich eine unvorstellbar große Summe!
Damit macht die Politik dann deutlich, dass nun „etwas getan wird“! - Geht’s nicht auch etwas kleiner? - Natürlich wäre das möglich. Aber man kann so „dramatisch“ vertuschen, dass man eigentlich viele Jahre „nichts getan hat“. Weil man auch – irgendwie – „an der Leine gehalten wurde“?
In dem gerade erwähnten Fall gehen „zufällig“ dann wieder einige Milliarden (geschätzt gut 8 plus „Nebenkosten“) davon an unseren NATO-Partner USA, weil wir - in Höhe von Milliarden – „F 35“-Kampfflugzeuge kaufen. - Müssen? - Natürlich! - Wir „mussten“ (!) ja auch die überalterten „Tornado“-Flugzeuge so lange weiter fliegen (und instandhalten!), wie die Amerikaner noch ihre „alten“ Flugkörper in Büchel lagerten, die so konstruiert waren, dass sie exakt in die Aufnahmevorrichtungen der „Tornado“ passten.
Jetzt tauscht unser NATO-Partner das „alte Material“ gegen neues aus. Da passen dann deren Aufnahmevorrichtungen exakt in die der „F 35“. Darum müssen (!) wir die kaufen. Ich kann das so unmissverständlich schreiben, weil unser Bundeskanzler dazu in Berlin ganz deutlich eine Erklärung abgegeben hat. Die aber kaum beachtet wurde. Die Mehrheit derer, die sie kennt, kann keine Zusammenhänge herstellen!
Ich möchte – sozusagen als Beweis – unseren Bundeskanzler Olaf Scholz zitieren, der am 14. Dezember 2022 vor dem Bundestag in Berlin u.a. wörtlich sagte:;
...„Dafür haben wird das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro beschlossen – die größte Investition in unserer Bundeswehr seit ihrem Bestehen wird damit möglich. Dafür rüsten wir unsere Streitkräfte nach Jahren der Vernachlässigung endlich ausgemessen aus. Dafür beschaffen wir moderne F-35 Kampfjets und leisten weiter unseren Beitrag zur nuklearen Teilhabe in der Allianz.“...
Das hört sich doch gut an. Aber wer stellt heute noch Zusammenhänge her? Wer achtet – z.B. als Motor-Journalist – auf so „abseitige“ Entwicklungen, wie sie z.B. in Büchel, einem Bundeswehrflughafen, registriert werden müssen, mit der wir dann unsere „nukleare Teilhabe“ (!) an der NATO-Allianz sicher stellen? - Man kann das eben auch so nett formulieren wie unser Bundeskanzler, der vielleicht heute – in 2023 - schon wieder vergessen hat, was er im Dezember 2022 gesagt hat.
Ich kann verstehen, wenn z.B. der Präsident eines „bedeutenden“, kleinen eingetragenen Vereins in kleiner Runde schon mal vor Jahren gedankenvoll die Frage stellte:
„Wann gibt der Alte denn nun endlich die ‚Löffel‘ ab?“
Damit war ich gemeint, weil man in der Branche eigentlich schon begriffen hat, dass ich zu den Wenigen gehöre, die schon aufgrund ihres Alters noch Zusammenhänge herstellen können. - Wie ich mit meinen aktuellen Informationen hoffentlich auch immer wieder – und noch - beweise.
Ich vergesse z.B. nicht, dass Staatsanwälte „nur“ Weisungsempfänger sind. Was sicherlich nicht nur manche „Aktionen“, sondern auch „Einstellungen“ erklärt. Ich habe auch begriffen, dass die Erwartung der Industrie in ein unendliches Wachstum irrig ist. Natürlich weiß ich auch, dass die aktuelle Art der „Entlohnung“ von leitenden „Angestellten“ über „Prämien“ beim Erreichen von besseren Ergebnissen diese „irrige Ansicht“ stützt.
Per Saldo führt das dann – weil sich "Prämien" sonst nicht erreichen lassen – zu kurzlebigeren Produkten, weil sonst „Ergebnisverbesserungen“ nicht mehr darstellbar sind. - Ich vergesse niemals die Erklärung eines Vorstandsvorsitzenden mir gegenüber, dass, wenn keine Produktionssteigerung mehr möglich ist, eine Ergebnisverbesserung über „qualitatives Wachstum“ erfolgen muss.
Was – um es „brutal“ zu verdeutlichen – nichts anderes ist, als es heute z.B. bei Daimler/Mercedes dadurch erfolgt, dass man den „Luxusgedanken“ zu pflegen sucht. - Bei der Industrie insgesamt, dass man z.B. die großen SUV pflegt und über die Einstellung der Kleinwagenproduktion mindestens nachdenkt!
Leider zeigt so etwas nur über eine „kurze Zeit“ Wirkung. Aber diese Zeitspanne kann immerhin so lang sein, dass die Auswirkungen nicht mehr Lasten des jeweiligen Vorstandes gehen, der eine solche Entwicklung mal eingeleitet hat. - Der bezieht dann seine „Werksrente“!
Langzeitdenken bei der Industrie oder Langzeit-Beobachtungen und ein „Abgleichen“ durch Journalisten sind heute nicht mehr „in“. Unsere Zeit ist kurzlebig geworden. Davon profitiert eigentlich meine Berichterstattung hier in Motor-KRITIK. Weil ich – wie ich auch schon mal in anderem Zusammenhang geschrieben habe – nicht älter, sondern - so einfach - besser geworden bin.
So sind auch die „deutlich klareren“ Informationen bei Motor-KRITIK zu erklären, die sich auch nicht ändern werden, so lange „der Alte die ‚Löffel‘ nicht abgibt“!
Bis demnächst in diesem Theater!
Wilhelm Hahne
PS: Als aktuelles Beispiel für eine „passende“ Darstellung: Die Pkw-Zulassungen in Russland sind im letzten Jahr um 59 Prozent eingebrochen! - Klar! - Weil die „westliche“ Autoindustrie Russland in Produktion und Vertrieb aufgeben musste! - Darum könnte man auch sagen: Die westliche Automobilindustrie – dazu gehören auch VW, Mercedes und BMW – musste in 2022 auf den Verkauf von rd. 1,5 Millionen Automobilen auf „politischen Wunsch“ verzichten. - Dumme Frage: Wer wurde so eigentlich wirklich „geschädigt“?