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„Green Hell Driving Days“: Voller „Mega-Momente“!

Schon im Vorfeld dieses langen Wochenendes, das durch den „Tag der deutschen Einheit“ verlängert war, wurde diese Veranstaltung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG auf deren Internetseiten auch als eine besondere Gelegenheit beworben:

 

„TIPP: Die nächsten Green Hell Driving Days finden vom 01. bis 03. Oktober statt! Drei volle Tage Touristenfahrten“...

...war auf den firmeneigenen Internetseiten vorab zu lesen. - Und alle, alle kamen!

Der Basispreis von 30 Euro für eine Runde Nürburgring-Nordschleife wurde von den Fahrzeugbesitzern offensichtlich als angemessen empfunden. So war der „Auftrieb“ groß. Auch viele Zuschauer reisten zu dem Spektakel an, so dass z.B. die Parkplätze entlang der B 412 besser und dichter besetzt waren, als – in diesem Jahr – z.B. die bestbesuchten NLS-Läufe.

Tatsächlich werden inzwischen die „Touristenfahrten“ von den Zuschauern als interessanter empfunden, als die – inzwischen – immer schwächer besetzten NLS-Läufe. - Ob es daran liegt, dass bei den „Touristenfahrten“ ausschließlich Automobile unterwegs sind, die auch von den Zuschauern des Spektakels gefahren werden?

Schon heute, Dienstag, dem 4. Oktober 2022, informierte die Polizeidirektion Mayen um 7:49 Uhr über einen Einsatz in den letzten Tagen am Nürburgring so:

„Raser und Tuner standen wieder rund um den Nürburgring im Fokus der Polizei. Am Freitag, dem 30.09.2022, erfolgten an mehreren Orten Kontrollmaßnahmen und Geschwindigkeitsmessungen. …“

Kein Wort von irgendwelchen Unfällen oder Vorkommnissen während der „Greeen Hell Driving Days“. - Die nachfolgenden 12 Fotos sollen einen Eindruck vom Parkplatz „Brünnchen“ am Nachmittag vom „Tag der deutschen Einheit“ vermitteln:


 

 

 


 

 

 

Selbstverständlich gab es auch an diesem langen Wochenende bei der „Touristenfahrer“-Spezialveranstaltung des Nürburgrings eine Reihe von Einschlägen in Leitplanken. Die Strecke musste teilweise gesperrt werden. Sie war -  an und ab – auch mal für Motorräder gesperrt.

Auch aus dem direkten Umfeld des Nürburgring wurde mir für dieses Wochenende ein Unfall auf der B 258 vermeldet. Und zum Abschluss dieser „grandiosen“ drei Tage, ließ ein „Touristenfahrer“ seinen nicht billigen Untersatz im Bereich „Wippermann“ abfackeln! - Es gab dabei keinen Personenschaden!

Ein Ende mit wildem „Feuerwerk“! - Die aufsteigenden Rauchwolken waren vom „Brünnchen“ aus gut zu sehen!

Dieses Feuer wurde übrigens bis zum Einstellen dieser Geschichte auf den Motor-KRITIK-Internetseiten auch von keiner Feuerwehr – weder Adenau noch Nürburg – vermeldet. - Vielleicht war sie auch gar nicht vor Ort! - Das Automobil ist so wohl richtig ausgebrannt, wie ich Informationen von Beobachtern entnehmen kann.

Die Feuerwehr Nürburg hat aktuell ihre Einsatze allerdings erst bis zum 11. August 2022 registriert; die Feuerwehr in Adenau erst bis zum 28. Mai dieses Jahres.

Und die Polizei hat von den aktuellen „Ereignissen“ am Nürburgring offenbar keine Kenntnis erlangt. - Aber sie muss auch nicht jeden Schaden vermelden. - Sie beschäftigte sich am Wochenende aber mit „Raser und Tuner“ im Umfeld des Nürburgrings, wie ich schon eingangs vermeldet habe.

MK/Wilhelm Hahne
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VLN/NLS: Haben fast alle den Überblick verloren?

Gestern hat die NLS eine Pressemitteilung versendet, in der sich der angebliche Geschäftsführer einer VLN Sport GmbH & Co. KG, Ralph-Gerald Schlüter, mit den Vorwürfen aus der Öffentlichkeit (Teilnehmer, Zuschauer, Soziale Medien, Presse) auseinander setzt, die die Veranstaltung „12h-Rennen Nürburgring“ für die Art ihrer Abwicklung in Details erfahren hat.

Nun ist Ralph-Gerald Schlüter nicht unbedingt der Geschäftsführer der VLN Sport GmbH & Co. KG. Die gibt es in der aktuellen Form seit dem 15. Februar 2022, nachdem vorher, am 8. Dezember 2021 eine VLN Sport Verwaltungs GmbH gegründet worden war. Zu dessen Geschäftsführer wurde Herr Ralph-Gerald Schlüter berufen.

Am 15. Februar 2022 wurde dann die VLN Sport GmbH & Co. KG gegründet, von denen die VLN Sport Verwaltungs GmbH einer von sechs Komplementären ist. Offenbar leitet der Konstrukteur der aktuellen VLN-Pressemitteilung die Funktion des Herrn Ralph-Gerald Schlüter als Geschäftsführer – auch – dieser weiteren Firma, aus einer Formulierung in der Handelsgerichtseintragung (HRB 21779, AG Koblenz) ab, die da lautet:

„Eingetreten als Persönlich haftender Gesellschafter: VLN Sport Verwaltungs GmbH, Nürburg (Amtsgericht Koblenz HRB 28570), mit der Befugnis - auch für die jeweiligen Geschäftsführer der persönlich haftenden Gesellschafterin-, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.“

Es gibt nämlich noch weitere fünf Komplementäre, während insgesamt neun ausgeschieden sind. Das sind z.B. die bisherigen, seit 1977 die Rennen veranstaltenden e.V’s.

Interessant ist aber, das unter den aktuellen Komplementären sich noch die „NewCo“ befindet. Welche Bedeutung diese Firma hat, könnte vom Insolvenz-Sachwalter der Nürburgring GmbH (z.Zt. noch in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung) und ihrer „Satelliten“ erklärt werden.

Schaut man also einmal mit „offenen Augen“ über die Firmenentwicklungen im Umfeld der ehemaligen Nürburgring GmbH und lässt dann noch die – aus meiner persönlichen Sicht – oftmals „unglaublichen“ Erklärungen der Landesregierung Revue passieren, dann versteht man die aktuelle Kernaussage eines Herrn Ralph-Gerald Schlüter auch besser, der verlauten lässt:

„Unser Ziel ist es, uns ständig zu verbessern.“

Bei dieser Aussage ging es eigentlich darum, die Vorwürfe, die der Veranstalter in Verbindung mit dem 12h-Rennen Nürburgring“ erhalten hat etwas abzuschwächen. Man sollte auch nicht vergessen, dass der Herr Schlüter und sein aktuelles Team - das was sich mal VLN nannte und eine Breitensportserie war - sich inzwischen unter seiner Leitung (?) mit der „NLS“ zu einer „Profi“-Serie zu „Profi“-Preisen entwickelt hat.

Hat man sich also ständig verbessert? - Leider nicht auf dem Sektor Sport! - Aber Ralph-Gerald Schlüter versucht in dem mit ihm gemachten Interview die Wogen zu glätten, zu denen es in diesem Fall durch die undurchdachten Abläufe beim zweiteiligen „12h-Rennen Nürburgring“ gekommen war, indem er ausführt:

„Wir nehmen jede Form von Kritik seitens unserer Kunden – den Teilnehmern – sehr ernst. Ist sie konstruktiv, reflektieren wir die Situation und schauen, was wir in Zukunft besser machen müssen. Wenn Fehler passieren – und das ist nur menschlich – ist unser Ziel daraus zu lernen und diese künftig zu vermeiden.“

Man toleriert aber keinerlei „menschliche Fehler“ bei anderen, z.B. den Teilnehmern!

Diese Rennserie besteht nun seit dem Jahr 1977, hat eigentlich am meisten dadurch gelitten, dass der Einfluss der Industrie immer größer geworden ist, so dass man heute sogar von einer gewissen Abhängigkeit sprechen kann.

Da heute bei der Industrie – aber auch bei der Rennorganisation – viele Neulinge hinzu gekommen sind, kann man auch leider nicht überall auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurück greifen.

  • Die NLS ist so – eigentlich im Widerspruch zur Art ihrer Selbstdarstellung – eine Amateurveranstaltung!

So betrachtet ist die Aussage:

„Unser Ziel ist es, uns ständig zu verbessern.“

eigentlich eine traurige Feststellung. Wie lange will man sich noch verbessern? - Wann hat man eigentlich mal damit begonnen?

Für diese Motorsport-Saison 2022 eine neue Firma (neue Firmen) zu gründen, hat offensichtlich wenig gebracht.

Vielleicht versucht man es für 2023 mal mit neuen Fachleuten!

MK/Wilhelm Hahne
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12h-Rennen: Ein Flop - aber gut für schöne Fotos!

Ein Leser hat mich angerufen und mir vorgeworfen, dass ich in meiner ersten Geschichte zum 12h-Rennen Nürburgring den Eindruck erweckt hätte, ich hätte keine Fotos. - Das ist falsch! - Ich habe keine Fotos verwendet, weil ich nicht vom Lauftext meiner Geschichte ablenken wollte.

Inzwischen habe ich Fotos vom Start zum 2. Teil des 12h-Rennens veröffentlicht, die an diesem einen Beispiel deutlich machen sollten, dass es grobe „handwerkliche Fehler“ gegeben hat. - Fehler die unnötig waren! - Hätte man sich doch einfach damit begnügt, ein 12h-Rennen durchzuführen! Aber so war alles – so wie es war. - Und die Fotos – dachte ich – waren als Dokumentation notwendig. Weil der „STOP bei ROT“ eigentlich ein „unglaublicher“ Fehler war!

  • Ein einmaliges, zweiteiliges 12h-Rennen? - 2 x 6 = 12! - Man kann es „schön reden“. Man kann es auch „schön darstellen“ – Auch schöne Fotos veröffentlichen! - Aber ein Flop bleibt ein Flop!

Aber mein Leser ist im Recht, wenn er davon ausgeht, dass – wenn ich auf der Veranstaltung fotografiert habe  – es auch „schöne Fotos“ geben müsse. Es gibt auch „interessante“ Fotos. Eine Anleitung dazu habe ich auch schon veröffentlicht! - Für Hobby-Fotografen. - Die am Nürburgring – warum auch immer – unerwünscht scheinen!

Hier folgend habe ich nun noch eine kleine Auswahl meiner Fotos von diesem einmaligen 12h-Rennen zusammen gestellt. Bunt gemischt! Damit auch die Fotos in ihrer Zusammenstellung etwas von dem Flair verströmen, dass die Organisatoren diesem Rennen mitgegeben hatten. Überall lauerten Überraschungen! - Nicht nur böse!

Aber nun zu den Fotos, die ich alle unkommentiert lasse, weil jedes davon für sich eine kleine Geschichte erzählt. Jeder Leser kann dazu sein ganz persönliches Märchen träumen.


 


 


 


 


 


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich ist das nur eine kleine Auswahl der Fotos, die ich auf – und von – dieser Veranstaltung gemacht habe. Sie sind hier genau so ungeordnet und  zufällig platziert, wie ich sie auch zufällig gemacht habe.

  • Ich habe noch hunderte mehr von dieser Veranstaltung. - Aber die hier sollten genügen!

Diese Fotos können auch verdeutlichen, dass ich mir nicht – husch, husch, auf die Schnelle – einen Eindruck verschafft habe. Für mich war dieses Rennen mehr als nur drei Tage harte journalistische Arbeit!

Meine Meinung zu diesem Rennen entstand durch die Eindrücke, die ich dabei in der Realität sammeln konnte. Auf der Basis von vorhandenem Wissen, gewonnen aus jahrzehntelanger Beobachtung - und eigener Erfahrung – habe ich dann (ohne Fotos!) niedergeschrieben, was man als Fachjournalist auch machen sollte: Sachliche, kritische Anmerkungen!

MK/Wilhelm Hahne
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NLS-12h: Aus Fehlern lernen & richtig korrigieren!

Hier in Motor-KRITIK wurde das Thema zwar schon behandelt. Vorher war zu dieser Veranstaltung in der Öffentlichkeit praktisch nur Lobhudelei zu hören. Nach der Kritik hier auf diesen Internetseiten hat es dann auch – sehr wohl nach entsprechenden Gesprächen und wohl in Abstimmung mit dem Veranstalter – auf anderen Internetseiten berechtigte Kritik an der Art der Durchführung dieses 12-Stunden-Rennens gegeben.

  • Was jetzt auf anderen Seiten als Kritik erscheint, ist sicherlich - auch – berechtigt und lässt die Verantwortlichen für diese Veranstaltung insgesamt sicherlich nicht gerade intelligent erscheinen.   

Was dann aber weiter als Vorschläge zur Verbesserung geäußert wird, ist dann schon wieder von der Meinung der derzeit Verantwortlichen für dieses eigenartige 12h-Rennen beeinflusst, das offensichtlich nach dem Motto entwickelt wurde: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht! -

In unserem tiefgreifend vom Computer beeinflussten Zeitalter scheint dazu geradezu eine Verpflichtung zu bestehen. - Motor-KRITIK sieht sich also veranlasst, sich nochmals des Themas anzunehmen und bei Zitierung der inzwischen gemachten Vorschläge einmal auf eine Verpflichtung gegenüber der technischen Realität und den Zuschauern, den Fans hinzuweisen.

  • Die Veranstalter sollten sich an der Realität orientieren und nicht versuchen, sich als Schöpfer neuer Versionen von Langstreckenrennen zu profilieren. Sie sind – wie das Beispiel 12h-Rennen zeigt, nicht die Götter des Nürburgring-Langstrecken-Motorsports, sondern deren „böse Geister“!

Ein 12h-Rennen sollte eigentlich immer ein 12h-Rennen sein! - Warum sollte man es – aus welchen Gründen – in zwei Zeitabschnitte von je 6 Stunden teilen?  Man könnte genau so gut auch drei 4h-Rennen zu einem 12h-Rennen zusammen fassen.

Ich möchte hier nicht zum Hintergrund spekulieren, der zu einer solch irren „Gestaltung“ eines 12h-Rennens führte. Offenbar versucht heute jeder Verantwortliche aus einer gewissen Position heraus, sich ein Denkmal zu setzen. - Für die Ewigkeit!

So wie die visionäre Leistung eines Kurt Beck in die Geschichte des Nürburgrings eingegangen ist, so wird auch die Leistung eines sportlichen Leiters der VLN/NLS in die Geschichte einer seit Jahrzehnten bestehenden Breitensportserie eingehen.

Es gab am Ende dieses Rennens, das von mir schon in einem Beitrag dazu als Farce bezeichnet wurde, nicht nur ein korrigiertes Gesamtergebnis, sondern es mussten auch Klassen-Ergebnisse neu gestaltet werden. Wobei nach draußen der Eindruck erweckt wurde, dass nun alles seine Richtigkeit hat.

  • Wozu gibt es auch eine Zeitnahme? - Aber ein Protest gegen die Zeitnahme ist nicht zulässig!

So soll z.B. der Re-Start zum zweiten Teil des 12h-Rennens ordnungsmäßig erfolgt sein. Leider gab es dann – nach offizieller Darstellung – „einen Bedienungsfehler“ bei der Ampel an der Boxengasse. Vorher hatte es allerdings schon einen Bedienungsfehler beim Anlaufen der Uhr gegeben, die nach Durchfahrt des zuerst gestarteten Fahrzeugs, des Porsche mit der Start-Nummer 3. nicht anlief.

Man darf also festhalten, dass es bei Erstellung der Ausschreibung zu diesem etwas eigenartigen 12h-Rennen nicht nur Bedienungs-, sondern auch Denkfehler gab. Die Feststellung hier in Motor-KRITIK, dass dieses 12h-Rennen also insgesamt wohl eher als eine „Farce“ , ein „derb-komisches Lustspiel“, empfunden werden sollte, war also keinesfalls unbegründet.

  • Obwohl die Fehlerhaftigkeit bei den angedachten Abläufen eigentlich bei der Kostenhöhe für die Teilnehmer keinen Grund zum Lachen bot!

Ich möchte an dieser Stelle einfach und unkommentiert ein paar Fotos vom Re-Start am Sonntag einfügen, die zunächst die zwei Fahrzeuge zeigt, die nach einer auf Antrag genehmigten Reparatur über Nacht nachstarten mussten und bei ROT dann an der Boxenausfahrt rechts platziert wurden, während die am Ende der ersten Runde zu einem Reifenwechsel herein gekommenen neun  Fahrzeuge dann links Aufstellung nehmen konnten. So hatten sie dann auch ausreichend Zeit noch einmal zu überprüfen, ob auch „DRIVER ID OK“ ist.

Ob der Blutdruck der Driver bei dieser Gelegenheit rauf oder runter gegangen ist, wurde leider nicht festgehalten.

Aber die Organisatoren planen offenbar im „alten Trott“ weiter. So sollen die Abläufe bei einem weiterhin zweigeteilten 12h-Rennen im nächsten Jahr „verfeinert“ werden. Grundsätzlich möchte man aber den Re-Start zum zweiten Teil des Rennens mit Abständen zwischen den Fahrzeugen, wie sie am Vortag am Ende des ersten Teils beim Überfahren der Rennstrecke beibehalten. Grund:

  • Auch Gelegenheitszuschauer sollen die Automobile auch dann so erleben, wie deren Positionen von der Zeitnahme ausgewiesen werden!

Allein diese Argumentation zeigt, dass in der Organisation der NLS wohl nichts begriffen worden ist. Noch niemals war die Position der Fahrzeuge auf der Strecke identisch mit deren Position im Rennen. Schon lange, lange, lange werden die Fahrzeuge in drei Startgruppen mit Minutenabstand gestartet und von der Zeitnahme dann fürs Reglement „richtig“ zusammen gerechnet. Gerade bei Regen-Rennen – auch solchen über „nur“ vier Stunden – kann sich die reale Reihenfolge deutlich von der theoretisch richtigen unterscheiden.

  • Aber woher sollen das Funktionäre wissen, die sich beim Denken auf Computer verlassen?

Die KI (Künstliche Intelligenz) entspricht wohl aktuell noch nicht in der Praxis den der Öffentlichkeit immer wieder verkündeten Überlegenheit gegenüber dem menschlichen Intelligenz.

  • Vorschlag für die Praxis der NLS: Köpfe austauschen!
MK/Wilhelm Hahne
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NLS: Fotografieren an Schießscharten & FIA-Zäunen!

Die einen nennen sie „Fotolöcher“. Ich nenne sie „Schießscharten“, weil man durch sie hindurch Fotos „schießen“ kann. Aus dieser Differenz ergibt sich eigentlich, dass man schon mit dem richtigen „Werkzeug“ ausgestattet sein sollte. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, mit einem Handy könne man auch fotografieren. Mit einem Handy kann man „Selfies“ für die Ewigkeit knipsen oder im Parkhaus dokumentieren, an welcher Stelle man geparkt hat. Natürlich kann man auch für die Freunde im Sportverein oder Kegelklub festhalten, dass man am Wochenende am Nürburgring war.

Aber da scheint das Fotografieren nicht so einfach zu sein. Der Besitzer der Rennstrecke möchte es am liebsten den Zuschauern verbieten, da man daraus – irgendwie - ein konstantes Geschäft machen möchte. Gerade bei den „Touristenfahrten“ hat man den Fotografen „unnatürliche Grenzen gesetzt“.

  • Da gibt es z.B. das Hausverbot! - Natürlich wird das nicht publiziert, aber es wird praktiziert!

Ich schreibe heute zu dem Thema, weil mich – das „Echo“ auf die neue Form eines 12h-Rennens interessiert hat und ich dabei im Internet auf Klagen von Fotografen unter den Zuschauern gestoßen bin, die sicherlich z.T. auch berechtigt sind, wenn sich einer z.B. über die Art beschwert, mit der man als Besucher des Nürburgrings behandelt wird.

Mit der gleichen Berechtigung stellt ein „Streckenwart“ fest:

„...wir machen uns gar nicht wichtig, weil wir schon wichtig sind…"

Dass er dann in der Folge von seinem Verhalten von sich auf andere schließt, ist allerdings ein Fehler. Denn auch ich erlebe das Verhalten von „Streckenwarten“ und „Streckenposten“ seit vielen Jahren. - Und das ist nun mal unterschiedlich! - Am besten kommt man damit zurecht, wenn man sich an die Worte erinnert:

„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.“

Auch ich habe mich z.B. am letzten Wochenende anfauchen lassen müssen:

„Wo wollen Sie hin? - Hier können Sie nicht durch! Sie müssen…“ -

Ich habe da unterbrochen und gesagt, dass ich eigentlich „nichts zu ‚wollen habe‘, sondern ich möchte eigentlich nur… - Und habe meinen Wunsch ruhig vorgetragen. - Und ich durfte!

Man darf auch nicht übersehen, in welchem Ton manchmal diese Arbeitnehmer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG – auch wenn sie nur für diese eine Veranstaltung verpflichtet wurden - von Zuschauern behandelt und angefahren werden. - Der Ton macht die Musik!

Im weiteren Verlauf der Tage um das 12h-Rennen bin ich an der Strecke oftmals auf engagierte Hobby-Fotografen getroffen, die abseits der Zuschauer-Brennpunkte ihrem Hobby nachgingen. Mit teurem Equipment und großem Zeitaufwand waren sie auf der Suche nach dem „guten Foto“. Ich habe sie alle vor den „Schießscharten“ gefunden, die es auch an interessanten Stellen gibt, die man als Zuschauer nur mit einigem Aufwand erreicht, da der Zugang zur Rennstrecke vom derzeitigen Besitzer nicht einfacher gemacht wurde.

Was mich verwundert hat ist, dass die Hobby-Fotografen offenbar das Risiko scheuen und die „Schießscharten“ in den riesigen FIA-Zäunen als einzige Möglichkeit sehen, an interessante Fotos zu kommen. Ich möchte nachfolgend nur ein paar Beispiele zeigen – zufällig während des 12-Stunden-Veranstaltung gemacht – dass es auch anders geht.

Die FIA-Zäune sind schon beeindruckend. Aber sie werden von vielen Zuschauern einfach hingenommen. Als Fotograf kann man festhalten, dass es auch Streckenposten gibt, die hinter einem FIA-Zaun stehen. Obwohl sie manchmal nahe der Strecke stehen, sind sie aufgrund der Streckenführung an dieser Stelle doch relativ sicher. Als Fotograf kann man auch mal die „Schießscharte als „Rahmen“ für die eigentlichen Objekte der Aufnahme nutzen oder gar – das ist vielleicht eine Überraschung –  den Zaun zu „einer Art Filter“ umfunktionieren , der einen interessanten Effekt bringt.

  • Das nur als Anregung für Hobby-Fotografen und solche die es werden wollen!

Greifen Sie also, lieber Leser, wenn Sie zum Nürburgring fahren, mal zu einer „richtigen Kamera“, nehmen Sie sich Zeit und wandern mal „abseits der ausgetretenen ‚Brünnchen‘-Parkplatz-Pfade an der Nordschleife entlang. Dort wo kaum jemand hinkommt, gibt’s auch keine „Streckenwarte“. Dort sind sogar „Streckenposten“ evtl. schwach besetzt. - Im „Ein-Mann-Betrieb“.

Natürlich kann das in unserer Zeit der „Gender-Studies“ (Geschlechterforschung) auch eine einzelne Frau sein!

MK/Wilhelm Hahne
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NLS 12h-Rennen Sa./So.: „Höhepunkt“ ohne Tiefgang!

Gestern, am Dienstag-Nachmittag vor dem Rennen, wurden vom Veranstalter 121 Starter vermeldet. Diese Zahl wird aber – wie die Erfahrung zeigt – vor dem Start auf unter 120 Fahrzeuge sinken. Lt. Ausschreibung können Teams ihre Nennung bis zum Donnerstag, 18 Uhr, noch ohne einen Nenngeldverlust zurück ziehen.

  • Der Veranstalter weiß, warum es diesen Passus in der Ausschreibung gibt! - Und nutzt ihn!

Am Samstag werden also zum ersten 6h-Teil des Rennens weniger als 120 Fahrzeuge starten, zum 2. 6h-Teil am Sonntag werden dann sicherlich weniger als 100 Fahrzeuge aus der Boxengasse auf die Strecke gehen. Die dann unter „Code 60“ – also mit einer maximalen Geschwindigkeit von 60 km/h (!) - ihre erste Rennrunde zurücklegen müssen! - Lt. Reglement!

Eigentlich ist ein 12-Stunden-Rennen in dieser Form eine reine Farce, ein Eindruck, der dadurch noch verstärkte wird, dass sich die weniger als 120 Starter auf insgesamt 28 Klassen verteilen, von denen 14 Klassen zwischen 1 und 5 Startern aufweisen. In davon 4 Klassen gibt es nur je einen Starter, so dass der sich eigentlich schon vor dem Start als Klassensieger fühlen kann – wenn er denn das Rennen in Wertung beendet!

Trotzdem wird es nicht einfach sein, das Rennen entsprechend dem Reglement zu beenden. Jetzt, beim 12-Stunden-Rennen, müssen Fahrer und Teamchefs zunächst noch mal eine kleine Nachhilfestunde nehmen, damit sie sich nicht selbst aus dem Reglement hinaus kegeln. - Nur gut Fahren genügt nicht!

Aber der Veranstalter hat auch hier vorgesorgt. - Einem „Bulletin“ vom 4. September 2022 ist zu entnehmen:

„Wichtige Informationen für NLS 6 12h Nürburgring

Beachte:

• Bulletin 4 mit Änderungen und Ergänzungen des Artikel 18.7 der NLS-Ausschreibung,
• Zeitplan für das 12h-Rennen Version 3.

• Bei NLS 6 müssen, wegen der besonderen Abläufe beim 12h-Rennen, alle Fahrer an einer Fahrerbesprechung teilnehmen. Das gilt auch für die Fahrer, die bei NLS 1 bis NLS 5 bereits an einer Fahrerbesprechung teilgenommen haben. Es gibt, wie immer, drei Termine für die Fahrerbesprechungen: Am Freitag, 09.09. um 18:30 Uhr (in deutscher Sprache) und um 19:30 Uhr (in englischer Sprache), sowie für verspätet angereiste Teilnehmer am Samstag, 10.09 um 08:00 Uhr (in deutscher Sprache).

Bitte informieren Sie Ihre Fahrer entsprechend !

• Im Anschluss an die englische Fahrerbesprechung bieten wir am Freitagabend, 09.09. um 20:30 Uhr eine Teamchef-Besprechung zu den 12h Nürburgring für die Teamchefs und / oder Team-Vertreter an. Bei diesem Meeting wollen wir den Teamchefs und / oder Teamvertretern noch einmal die besonderen Abläufe und Regeln des Rennens erläutern und für letzte Fragen der Teams zur Verfügung stehen.“

Aber was tut man für die Zuschauer? - Die sollten ein Rennen und das spätere Ergebnis doch eigentlich ohne Sonderlehrgang verstehen können. Tatsache ist aber, dass der Zuschauer bei Motorsport-Veranstaltungen immer weniger eine Rolle spielt. Man bemüht sich mehr ums Fernsehen, richtet die Renntermine nach deren Sendezeiten aus. Da ist der Sonntagnachmittag z.B. wichtig, den das Fernsehen gerne mit Sportsendungen füllt.

Doch der Sonntagnachmittag ist nicht der Termin, den Zuschauer für einen Besuch attraktiv finden. Da bleiben oft die Tribünen leer und der Regisseur hat dann das Problem, die Kamera-Platzierungen so vorzunehmen, dass die leeren Tribünen nicht ins Bild kommen.

Das wird tatsächlich alles vor einer Motorsport-Veranstaltung geklärt, von denen eine Live-Übertragung vorgesehen ist – oder von der eine Aufzeichnung – irgendwann – gesendet werden soll. Da sind leere Tribünen unattraktiv! - Der Fernsehzuschauer darf nicht merken, dass man evtl. eine Aufzeichnung nur als Lückenfüller eingeschoben hat.

So macht dann Jeder in der Kette von der Ankündigung bis zu einer evtl. Sendung Jedem etwas vor. Denn es geht darum, Sponsoren – die oft eigentlich keine Ahnung haben und Marketingentscheidungen nach „Papierform“ treffen – zufrieden zu stellen. Und natürlich die Fernsehzuschauer auch.

Die Zuschauer auf den Tribünen interessieren da weniger. So werden ganze Serien „passend gemacht“, sind scheinbar bedeutend, während vielleicht ein Teamchef zur realen Situation bei einem scheinbar attraktiven Lauf an einem Sonntag-Mittag – extra fürs Fernsehen auf eine bestimmte Zeit gelegt  - zur realen Situation feststellt:

„Jetzt sitzen mal wieder mehr Menschen in den Rennautos, als auf den Tribünen!“

Ein solcher Satz – oder ähnlich – wurde tatsächlich schon bei einer „attraktiven“ Rennserie – auch im Fernsehen übertragen - von einem Teamchef gesprochen. Eine Fernseh-Sendezeit ist für diese Serie aber z.B. überlebenswichtig!

Die NLS ist derzeit auf dem Weg, zu einem ähnlichen „Produkt“ zu verkommen! - Man sollte sich an „alte Zeiten“ erinnern und wieder für die Zuschauer in den Abläufen verständliche Rennen durchführen. - Die sind dann auch für Live-Sendungen interessant! - Wo dann z.B. auch das Rennergebnis am Ende eines Rennens feststeht.

  • Bei der NLS ist ein „Break“ notwendig! Dabei sollte man auch an die Kosten denken.

Das reine Nenngeld für das am Wochenende laufende 12h-Rennen (in zwei 6h-Abschnitten!) beträgt für einen GT3 z.B. - ohne alle Nebenkosten – inzwischen 9.700 Euro!

Noch Fragen? - Oder sollte noch über den aktuellen Benzinpreis beim 12h-Rennen an diesem Wochenende gesprochen werden?

MK/Wilhelm Hahne
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Sa./So. „Touristenfahrten“ Nordschleife: Wie immer!

Schaut man auf den interaktiven Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes in Berlin, so hat es keine Unfälle auf der Nürburgring-Nordschleife gegeben. (z.B. 2021) Diese Darstellung wäre richtig, wenn die Nürburgring-Nordschleife eine Privatstraße wäre. Es wird aber gerade von amtlicher Seite immer wieder beteuert, dass die Nürburgring-Nordschleife während der „Touristenfahrten“ wie eine öffentliche Straße zu betrachten wäre. Und die Polizei versichert, dass hier alle Unfälle statistisch erfasst werden. Man verweist dabei auf eine speziell für den Nürburgring geführte Unfallstatistik.

Diese Statistik ist offenbar beim Statistischen Bundesamt unbekannt, weil dort für die Nürburgring-Nordschleife keine Unfälle erfasst sind. Jedenfalls habe ich für Motor-KRITIK auf dieser  „öffentlichen Straße“, die sie während der vom Nürburgring-Besitzer – bzw. einer seiner Firmen – veranstalteten „Touristenfahrten“ darstellen soll, keine Unfälle im interaktiven Unfallatlas des Bundesamtes in Berlin als „Unfall-Punkte“ entdecken können.

  • Mein Fehler? - Ich wäre für eine Erklärung – auch gerne von offizieller Seite - dankbar!

(Motor-KRITIK-Leser haben mit einem Klick HIER die Möglichkeit, sich selber ein Urteil zu bilden.) 

Die Polizei ist sicherlich nicht verpflichtet, über jeden ihrer Einsätze die Öffentlichkeit zu informieren, aber sie sollte doch – zumindest die von ihr erfassten Unfälle – in Form von statistischen Daten der Bundesbehörde weiter geben.

Es gibt z.B. vom letzten Wochenende – 3./4. September 2022 – keine Unfallmeldungen der Polizei zu Unfällen, die während der „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife zu verzeichnen waren. - Jedenfalls wurden sie nicht publiziert!

Es war eigentlich auch ein ganz normales Wochenende, wie man es – auf die „Touristenfahrten“ bezogen - jedenfalls als „normal“ empfinden muss.

  • Natürlich gab es Strecken-Schließungen.
  • Natürlich wegen Unfällen.
  • Natürlich wurden Betriebsmittelverluste vermeldet.
  • Natürlich war – darum? - schon mal die Strecke für Motorradfahrer geschlossen.
  • Natürlich gab es auch einen spektalulären Unfall. (Überschlag bei Posten 118, Breidscheid)
  • Natürlich gab es dazu nichts an Polizeimeldungen.

Also alles wie immer bei den „Touristenfahrten“! - Obwohl es ab und an schon Polizeimeldungen gibt. Aber die stehen von der Anzahl her nicht in Relation zu den tatsächlich erfolgten Unfällen. Die – natürlich – auch nicht immer der Polizei gemeldet werden müssen, weil sie zum Teil ohne Personenschäden verlaufen.

  • Und der Besitzer des Nürburgrings, vertreten dort durch eine seiner Firmen, hat natürlich kein Interesse daran, den finanziellen Erfolg der „Touristenfahrten“ durch realistische Unfallmeldungen zu gefährden.

Auch am letzten Wochenende war nicht nur die Nordschleife mit den „Touristenfahrern“ gut ausgelastet, sondern auch die Parkplätze rund um die Strecke. Hier ein paar Fotos vom Parkplatz „Brünnchen“, der gerne von den Besuchern genutzt wird, da er direkt an einer Bundesstraße liegt.

Die Fotos zeigen, dass dieser Parkplatz an einem „normalen Wochenende“ ohne Rennbetrieb auf der Nordschleife nicht schlechter gefüllt ist, als bei einem Rennen. - Wenn es denn attraktiv ist! - Die „Touristenfahrten“ sind es immer! Weil dort auch die Strecke von jenen Automobilen umkreist wird, die von den Besuchern selber gefahren werden.

Und die Besucher müssen keine Parkplatzgebühren von 10 Euro zahlen!

MK/Wilhelm Hahne
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Menschen bitte nicht auf ihre Funktion reduzieren!

Daran muss ich im Moment denken, weil – leider, wirklich leider – Karl Senne gestorben ist. Wie ich den aktuell überall zu lesenden – kürzeren oder längeren – Nachrufen entnehmen kann, war er (u.a.) ein „Urgestein des ZDF“. Und dann folgt meist eine Auflistung seiner beruflichen Stationen. Damit möchte man seine beruflichen Leistungen würdigen. Aber diese Art von Nachrufen wird dem Menschen Karl Senne nicht gerecht. - Bedeutend – aus meiner Sicht – sind nicht (nur) die beruflichen Funktionen eines Menschen!

Karl Senne, der im Oktober 88 Jahre alt geworden wäre, ist auf seinem Ruhesitz auf Mallorca gestorben. Erstaunlich für mich war, dass er über seine durchaus wichtigen beruflichen Stationen niemals das „Menschsein“ verloren hatte. Was man durchaus nicht von vielen wichtigen Menschen in ähnlichen bedeutenden Funktionen sagen kann.

  • Karl Senne ist immer auch ein Mensch geblieben. Das machte ihn auch in seinen Funktionen unangreifbar.

Karl Senne war von einer – mich erstaunt machenden – Naivität. Er schien seine Gesprächspartner in wichtigen, bedeutenden Funktionen auch als normale Menschen zu empfinden. Damit bewegte er sich – aus meiner Sicht – schon oft „wie ein Zierfisch im Haifischbecken“. - Nur geschützt durch das unsichtbare Netz seiner beruflichen Funktionen!

Karl und ich, sind mal – irgendwann vor Jahrzehnten - bei einem 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife im gleichen Team, mit dem gleichen Fahrzeug unterwegs gewesen. Wir waren seit dieser Zeit – wie selbstverständlich - „per Du“.

Ich erinnere mich, dass wir uns im Jahr nach diesem Rennen auf dem Genfer Automobil-Salon zufällig begegneten. Es wäre keine Überraschung für mich gewesen, wenn er mich beim  aneinander Vorbeigehen übersehen hätte. - Nein! - Karl blieb stehen, freute sich mich zu sehen.

Meine Frage: „Wo gehst du jetzt hin?“, beantwortete er mit, „Ich wollte gerade mal bei Opel Guten Tag sagen.“ - „Da komme ich mit.“

Mich interessierte nämlich, wie sich Karl dort, aber wie sich aber auch die „oberen Herren“ von Opel verhalten würden, wenn wir beide dort zusammen auflaufen würden.

Auf der Treppe hinauf begegnete uns der Assistent eines Vorstandes, denn ich – natürlich – kannte. So verharrte der beim Hinuntergehen und ich stellte diesen Herrn Karl Senne u.a. mit den Worten vor:

„Karl, vor dem musst du ich in Acht nehmen! - Dieser Mann ist gefährlich!“

Das war ehrlich. Ich hatte durchaus Anlass diesen Mann so vorzustellen. Der lachte natürlich in Gegenwart eines so „wichtigen“ Mannes, wie Karl Senne, zeigte mit dem Finger auf mich und stellte fest:

„Nein, nein! - Dieser Mann ist gefährlich!“

Karl Senne hat das alles als Scherz empfunden. Er hat sich offensichtlich nicht vorstellen können, dass das auf beiden Seiten ernst gemeint war.

„Oben“ habe ich dann erleben können, wie Leute, die mich wirklich „nicht mochten“, im Beisein eines Karl Senne geradezu „nett waren“. Karl hat das natürlich nicht werten können. Er sprach mit einer gewissen Selbstverständlich mit diesen wichtigen Leuten „auf Augenhöhe“. Er war sich aber offenbar nicht bewusst, warum diese Leute ihm gegenüber so nett waren. - Er kannte deren „andere Seite“ nicht!

Karl Senne war ein Mensch, einer der es mit persönlicher Leistung auch in seinem Beruf weit gebracht hatte. Er hatte aber auch Träume, schaffte sich selber „Auszeiten“ vom beruflichen Stress z.B. beim Segelfliegen. Oder beim Starten zu einem 24h-Rennen.- Und das war immer mehr als nur ein Mitfahren!

  • Karl Senne war immer bereit Leistung zu bringen. Nicht nur in seinem Beruf, auch auf seinen eigentlich ganz privaten Interessengebieten.

Und er war immer der Lebensmittelpunkt seiner Familie. Ich habe das der Art entnehmen können, wie z.B. seine Tochter mit ihrem Vater sprach. Ich habe auch erlebt, dass Karl – noch mal eben, so zwischendurch – „ganz schnell“ mit seiner Frau telefonierte.

Karl Senne war ein Mensch! - Seine Familie hat mit seinem Tod ihren Mittelpunkt verloren.

Ich bin mit ihnen traurig. - Karl Senne gehörte zu den Menschen, denen ich gerne begegnet bin!

Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, Karl!

Wilhelm

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„Bitte nehmen Sie den Verteilerfinger aus der Nase!“

Das ist eine aktuelle Empfehlung von Motor-KRITIK. Angeregt wurde ich zu dieser „Bitte“ durch eine Warnung der Polizei. Die hatte – aktuell – vor dem 49. AvD Oldtimer Grand-Prix – von dem es auch noch Interessantes zu erzählen gibt (!) - Flugblätter verteilt, in denen vor Dieben gewarnt wurde, die vor so einem Nürburgring-Großereignis gerne den Aufmarsch von vielen interessierten Zuschauern nutzen, um deren z.T. sehr wertvollen Automobile zu stehlen.

Gerade der Oldtimer-Grand-Prix zieht eine finanziell gut ausgestattete Klientel an den Nürburgring, die sich bei dieser Gelegenheit – vielleicht auch - einmal über eine andere Möglichkeit der Geldanlage informieren wollen. Eine Anreise per Bahn zum Nürburgring ist heute unmöglich geworden, so dass man sich schon selber hinter das Steuer einer teuren Reise-Limousine oder eines modernen Super-Sportwagens setzen muss, um den Nürburgring zu erreichen.

Per Statistik aus der Vergangenheit ist nachweisbar, dass darum zu einem solchen Rennwochenende die Autodiebstähle am Nürburgring eine „Hoch-Zeit“ haben. Da ist es eigentlich selbstverständlich, dass die Polizei – „Dein Freund und Helfer“ – dann auch die Anreisenden warnen möchte. Sie spricht aus Erfahrung! Und hat die dann auch zu einem „Warnhinweis“ werden lassen .

  • Als Oldtimer-Kenner zu Oldtimer-Besitzern?

Eigentlich werden zu diesem Termin nicht wirkliche Oldtimer-Sportwagen gestohlen, sondern oft nur die, die sich auch wieder leicht zu Geld machen lassen. Das wird auch verständlich, wenn man im beim Oldtimer-Grand-Prix erhältlichen Programm die Anzeige eines Oldtimer-Magazins findet, in dem der Chefredakteur dieser Zeitung die Empfehlung ausspricht:

„Ein Porsche 911 gehört in jeden guten Haushalt!“

Wahrscheinlich wollen da dann Kraftfahrzeug-Diebe – gerne - ihren Beitrag dazu leisten!

Ist so eine „Werbung“ schon erstaunlich, so ist die Empfehlung der Polizei in ihrem Flyer noch erstaunlicher. Ein kleines Zitat daraus:

„Machen Sie es den Dieben schwer. Nutzen Sie gegebenenfalls nicht direkt erkennbare zusätzliche Sicherungen.
Beispielsweise können Sie einen versteckten Schalter zur Unterbrechung der Zündung anbringen oder für die Zeit des Abstellens/Parkens Teile ausbauen, welche das Starten des Fahrzeuges verhindern (z.B. Zündkabel, Verteilerkappe, etc.“

Das hier ist das Foto eines Original-“Flugblattes“, damit die Richtigkeit meiner Schilderung auch dokumentiert ist. Allerdings ist anzumerken, dass die Polizei – auch - im Flyer vorher schreibt:

„Unter den entwendeten Fahrzeugen befanden sich auch Oldtimer.“

Aber in der Praxis scheint das mit der Diebstahlverhinderung – trotz der „Verteilerkappe“ – sehr gut funktioniert zu haben. Obwohl mit wirklichen „Oldtimern“ (mit Zündspulen und Verteiler) wohl kaum noch ein Besucher den – immer – relativ weiten Weg in die Eifel per Achse zurück legt.

  • Bis zum Einstelltermin dieser Geschichte hatte die Polizei-Direktion Mayen keine Meldung über irgendwelche Besonderheiten am Oldtimer-Grand-Prix-Wochenende veröffentlicht.

Wahrscheinlich wurden die Diebe allein schon durch den Hinweis auf einen Zünd-Verteiler abgeschreckt. - Junge Diebe kennen so etwas aus eigener Anschauung schon lange nicht mehr.

  • So bleibt – aus polizeilicher Sicht – nur die Erinnerung an eine perfekte Vorwarnung der Besucher.   

Kann sein, dass sich die Diebe nach dieser Vorwarnung durch Spezialisten auch nicht mehr getraut haben.

Darum sollten meine Leser auch den Titel zu dieser Geschichte sehr ernst nehmen. Auch da ist – um Missverständnisse auszuschließen – vom „Verteiler“-Finger die Rede.

Im anderen Fall sollten Sie sich vorher die „Finger“ waschen, bevor Sie Ihrem Besuch die Hand zur Begrüßung reichen.

Erst recht dann, wenn Sie der Polizei nach diesem wichtigen Flyer einfach mal Danke sagen möchten!

MK/Wilhelm Hahne
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Staatslenker & CEO’s: Gut bezahlte Schauspieler?

Jetzt ist die Zeit der „Sommer-Interviews“! Vorgestern hat sich auch unser Bundeskanzler in einer „Bundes-Pressekonferenz“ den fragenden Journalisten gestellt. - Und: Gut geschlagen! - Was so  natürlich - wie „Momentaussagen“ - wirkte, war sicherlich – das sage ich aufgrund meiner Erfahrung – in bestimmten Abteilungen akribisch vorbereitet worden. Auch der Kanzler war darum gut vorbereitet. Er musste mit großem Aufwand erarbeitete Aussagen natürlich nicht Wort für Wort auswendig lernen, aber er sollte schon die Anlagen zu einem Schauspieler haben.

Er kann natürlich nicht so gut sein, wie z.B. ein Wolodimir Selenskij, der – wie er auch aktuell deutlich macht – ein sehr guter Schauspieler ist, der sein Handwerk versteht und seine Selbstdarstellung perfekt gestaltet. - Meinen Lesern sei empfohlen, doch mal ein Blick in das entsprechende Foto-Angebot bei „Google“ zu werfen. Da sieht man ihn – vor Kriegsbeginn – glatt rasiert, mit dunklem Anzug, weißem Hemd und zum Anzug passender Krawatte; nach Kriegsbeginn mit „männlichem“ Bart, offenem Hemd und in „Kriegsklamotten“.

Auch die Optik muss stimmen! Als guter Schauspieler – mit Erfahrung – weiß er darum. Im Februar 2021 war noch –  in der „Süddeutsche Zeitung“ zu lesen -:

„Selenskij führt das postsowjetische Herrschaftssystem fort und akzeptiert Korruption und Rechtlosigkeit im Austausch dafür, dass er und sein Apparat weitgehend die Kontrolle behalten.“

Aber auch:

„Würden in der Ukraine nicht Milliarden geklaut, bräuchte das Land keine Kreditmilliarden aus dem Westen. Der Internationale Währungsfonds immerhin hat sich nun geweigert, Selenskij weiteres Geld zu leihen, solange dieser nur wohlfeile Reformversprechen abgibt.“

Heute werfen viele Staaten ihm die Euro-Milliarden nach. Hat sich Wolodimir Selenskij geändert? - Nein! - Er ist nach wie vor ein großartiger Komiker. Nur sollte man über ihn nicht lachen! - Jetzt nicht mehr! - Das gehört sich nicht, passt nicht zum aktuellen Drama!

Natürlich hat ein ukrainischer Staatslenker genauso „Drehbuch-Autoren“, wie andere Staatslenker und CEO’s auch. Denn – natürlich – auch die CEO’s unserer Zeit, die Lenker großer Industriekonzerne – vielleicht sogar im DAX (!) - gehören zu den hochbezahlten Schaupielern in ihren jeweiligen Rollen.

Es gilt jeweils die „interne Sprachregelung“! - Die wird von Profis erarbeitet und – z.B. vor großen Aktionärsversammlungen – werden Antworten auf „kritische Fragen“ in den zuständigen Abteilungen für die jeweiligen Vorstände erarbeitet und – das Ganze auch mit ihnen geprobt!

Ich weiß wovon ich spreche und schreibe! Weil ich das alles schon erlebt habe. Auch, wie man als Journalist behandelt wird, wenn man einen Vorstand – danach und „unter vier Augen“ – darauf aufmerksam macht, dass er gerade Blödsinn erzählt habe. - Ich kannte die richtigen Zahlen!

  • So sind auch die aktuellen „Sommer-Interviews“ eigentlich mehr ein interessantes „Sommer-Theater“!

Ich gehe mal davon aus, dass meine Kollegen von der Vorarbeit im Hintergrund keine Ahnung haben – oder aber sie sind auch gute Schauspieler, die den jeweiligen Interviewten die Stichworte liefern.

Ich persönlich mache seit einigen Jahrzehnten keine Interviews mehr, seitdem ich begriffen habe, dass man sich damit eigentlich nur zu einem „Handlanger“ degradiert. Aber wenn das Ganze dann zu einem guten „Schauspiel“ wird, das die Zuschauer noch zu begeistertem Beifall hinreißt… - Wunderbar! - Es ist in jedem Fall gute Fernsehunterhaltung!

Denken wir doch nur mal an den Eid, den ein deutscher Staatslenker beim Amtsantritt schwört

„Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden..."

Dazu muss nicht unbedingt noch die Aussage gehören, „So wahr mir Gott helfe“! - Meine Großmutter – selbst „streng“ katholisch - hat mir schon als Kind beigebracht:


„Hilf’ dir selbst, dann hilft dir Gott!“

Übrigens kann man einen Staatslenker wegen eines gebrochenen Staats-Eides nicht verklagen!

Ist der Eid vielleicht schon Teil des Schauspiels?

MK/Wilhelm Hahne
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